Seit wir umgezogen sind, ist es schwierig geworden was den Freilauf angeht. Mehr Rehe, mehr Kaninchen. Sie sind zwar meist nicht sichtbar, aber das heißt nicht, dass sie nicht da sind. Das weiß Eneas, das weiß ich. Und wenn ich nicht intensiv mit ihm daran gearbeitet hätte, könnte er nicht mehr von der Leine.
Die Gegend wird pausenlos abgescannt, sobald er auch nur vermutet, dass dort etwas sein könnte, will er hetzen. Wenn
der Wind durchs Gestrüpp weht, spitzt er die Ohren- es könnte ja sein, dass...
Spuren werden aufgeregt verfolgt. Vorsicht ist dann geboten, da Eneas gerne ins Stöbern verfällt. Nur zu gerne würde er auf die Suche nach potenzieller Beute gehen- Hasen, Kaninchen, Rehe, galoppierende Pferde, Katzen, Enten, Gänse, ganz egal was, hauptsache JAGEN. Die Liste ist schier endlos. Bei Geflügel lässt er sich noch bei ausreichend Abstand kontrollieren, aber fängt er erstmal zu hetzen an, ists auch vorbei. Er verfolgt die Beute bis ans Ende der Welt, durch Stacheldrahtzäune, Straßen und dichtestes Gestrüpp. Auch wenn das "Opfer" außer Sichtweite ist, ist die Jagd noch nicht vorbei. Wo ein Reh ist, könnten auch mehrere sein und es wäre ja möglich, dass sich das eine Kaninchen noch hier irgendwo versteckt...
Es ist selten, dass Eneas außer Kontrolle gerät. Sehr viel Training und das Auwählen und Suchen geeigneter Freilaufgebiete sind der Grund. Er läuft sogar verhältnismäßig viel frei, da ich tägl. mit dem Auto unterwegs bin, um dies zu ermöglichen.
Dieser Beitrag hat mich in den Fingern gejuckt, da ich manchmal den Eindruck habe, als würde viel beschönigt werden, was diese Hunde angeht. Natürlich gibt es gemäßigtere Windhunde und Linien, aber grundsätzlich ist das nunmal ihr Naturell.
Und ein Windhund, der nicht jagt, ist...ja, was?!