Beiträge von salei

    Ach Groahallgrim,
    dein Welpe ist doch sehr bewegungsfreudig. Luffaul sind die Welpen alle. Ist doch auch aus Welpensicht nix tolles sich an einer Leine fort zu bewegen. Die möchten sich nach ihrem eigenen "Rhytmus" bewegen, halt toben und rennen wenn ihnen danach ist.
    Ich bin immer ganz fasziniert, wenn ich meine beiden auf der Wiese beim Rennen, Toben und Spielen beobachte. Ihre putzigen Bewegungen, ihre Lebensfreude. Und dann der Gegensatz an der Leine. Da haben sie gar keine Lust drauf. Sind faul, setzen sich hin um zu schnuppern. Da sind ihnen schon die 10 Schritte zur Pinkelstelle zuviel. Das ist halt die Welpennatur.
    Und sie werden so schnell groß. Ich freu mich einfach über jeden Tag, den sie noch so welpig sind. So unbeschwert und voller Enthusiasmus werden sie später nie wieder sein.
    Lass ihn einfach Welpe sein und richte dich ein wenig nach ihm. Das entspannt ganz ungemein :)

    Unser erster Welpe war Amy, die jetzt 2 Jahre alt ist. Eine wunderschöne Whippethündin, die sofort unser Herz gewonnen hat. Amy zog ein im Alter von 9 Wochen. Wir waren 3 Erwachsene und 1 Welpe. Nein, die Welpenzeit war nicht anstrengend, Amy war praktisch vom ersten Moment an stubenrein, 1 Stunde nach dem wir zuhause angekommen sind, wackelte sie zur Tür und wollte raus. Die Male, die ich einen Unfall in der Wohnung hatte kann ich an einer Hand abzählen und da war es auch nicht ihre Schuld sondern unsere, weil wir sie nicht richtig verstanden hatten. Wenn wir wollten, dass sie was tat, dann tat sie es, wenn wir was nicht wollten, dann ließ sie es sein. Sie war verspielt, verschmust, gelehrig und perfekt. Sie hat sich mit Menschen, Hunden, Kindern und Kleingetier vertragen.
    In der Pubertät war das Schlimmste was sie angestellt hat, dass sie einmal Fleischreste vom Weihnachtsbraten was aus dem Mülleimer gemobst hat und da war sie noch so vertrauensselig, dass sie uns sofort ihre Beute stolz präsentiert hat. Die einzige Macke die sie hat ist, dass sie sich nicht auf Beton, Steine oder Teer setzt. Wenn ich also irgendwo stehen bleibe setzt sie sich nicht sondern bleibt ruhig und gelassen neben mir stehen.
    Das hört sich jetzt alles ziemlich unwahrscheinlich an. Aber es war so.
    Was lag also näher als Amy einen Spielkameraden zur Seite zu stellen. Amy 's Mama war gerade wieder trächtig und der Zeitpunkt erschien uns perfekt. Mein Sohn war im Begriff auszuziehen und wollte sie mitnehmen und ich konnte mir ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen.
    Also wurde die Sache beschlossen ein kleiner Whippetjunge für mich und ein kleines Whippetmädchen für die Freundin meines Sohnes und als Spielkamerad für Amy. Am 21. Juni war es so weit und wir konnten die beiden abholen. Und dann passierte ein schlimmer Unfall und ich hatte über Nacht 2 Welpen und Amy.....und damit war mein normales Leben ruiniert, meine Welpen-Erziehungs-Pläne waren im Arsch...bei mir lebten jetzt Fräulein Krawalli und der Fellterrorist.
    Mein Leben bestand aus Pfützen und Häufchen wegmachen, dazwischen war ich abwechselnd nur mit einem Hund unterm Arm zum Pipi- oder Kakamachen. Weil zusammen machten sie das nie. Ich hab ja schon an anderer Stelle über das berichtet. Ich bin drei Wochen durch die Welpenhölle gegangen. Ich hatte Blitze vor den Augen, das waren die Welpen, die sich durch die Zimmer jagten, was man für einen Tinitus hätte halten können waren die Geräusche, die sie beim Toben, kämpfen und Raufen von sich gaben. Eine ewige Tirade von quietschen, jaulen, bellen und fiepen.
    Meine Wohnung sah aus wie eine Zwillingsaufzuchtstation. Und ich sah aus wie Frau Flodder auf Ecstasy, Ringe unter den Augen wegen Schlafmangel, dreckige Hose, dreckiges T-shirt voller Hundetapsen. Außerdem hatte ich ab und zu ne Fahne, weil die Welpen Durchfall hatten und ich bei manchem Output der beiden sonst gekotzt hätte und ein kleiner Magenbitter meine Würgereflexe entspannt hat.
    Die Welpen brauchten Diät....Hühnerbrust Möhrchen und Reis....was solls, das mag ich auch. Warum noch extra kochen, noch etwas gekörnte Brühe drüber...geht doch. Körnigen Frischkäse mag ich auch. Warum Zeit mit Einkaufen verplempern. Magenbitter gibts übrigens immer direkt an der Kasse.
    Draußen wars nass und dreckig, drinnen wars dreckig und partiell nass. Meine Waschmaschine drehte sich nur noch mit Wischlappen und Handtüchern. Ich habe im Internet recherchiert ob es Essigreiniger in 10 l Kanistern gibt.
    Duschen und Haarewaschen schaffte ich mittlerweile unter 5 Minuten....eincremen wird eh überschätzt.
    Und dann wurde es plötzlich besser, die beiden reduzierten ihre feindlichen Kampfhandlungen auf ein erträgliches Maß und beschlossen nachts zu schlafen. Das Wetter wurde besser und man konnte im Garten toben und spielen oder einfach nur chillen. Okay, leichtsinnige Unachtsamkeit werden zwar direkt mit irgendeiner spontanen Dummheit der beiden bestraft. Aber damit kann man prima leben.
    ist die Welpenzeit anstrengend?....ach, ich weiß nicht.....na klar war sie anstrengend, verdammt anstrengend und nervenaufreibend ist sie am Anfang gewesen aber man wächst an seinen Aufgaben.Und sie ist ja auch noch nicht vorbei, so dass ich noch ein paar Tage zum Genießen habe ;)
    Über die Teeanger Zeit möchte ich mir jetzt keine Gedanken machen. Ich bin ein humorvoller Optimist. Da denk ich immer an das kölsche Grundgesetzt:
    Watt kütt datt kütt
    nix bliev wie et wor
    et hätt noch immer jot jejange

    Hallo chibird,
    eigentlich hast du Entscheidung, den Hund abzugeben schon getroffen. Auch wenn du jetzt viel Zeit investierst ist dein Leben und dein Herz noch nicht reif für einen Hund. Und ganz abgedroschen, sag ich dir, wer A sagt muss nicht B sagen wenn er erkannt hat, dass A falsch war.
    Ich finde es sehr verantwortungsbewusst, dass du siehst, dass es für dich im Leben noch soviel zu entdecken gibt und du noch nicht der Richtige bist, einen Hund durch sein Leben zu begleiten.
    Jetzt geht es darum den "richtigen Begleiter" für ihn zu finden. Und hier sei mir nicht böse, aber mach das nicht allein. Lass dir bei diesem Schritt von Menschen helfen, die in diesen Dingen Erfahrung haben.
    Kontaktiere ein Tierheim und schildere deine Situation. Biete ihnen an, dass der Hund bis zur endgültigen Vermittlung in sein neues Zuhause gerne bei dir bleiben kann. Lass dich beraten und vertrau ihnen.
    Ganz bestimmt sind sie aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung besser in der Lage geeignete Halter zu finden als du, für den das ein ganz neues Gebiet ist. Denn du willst ja auch nicht, dass aus der kleinen Fellwurst ein Wanderpokal wird.
    Alles Liebe und hab auch weiterhin in allen Lebenslagen den Mut Fehler einzugestehen und das Beste draus zu machen :)

    Liebe Anna :)


    ich habe jetzt fast schon 4 Wochen geschafft mit 2 Welpen...und ich bin noch nicht in der Klappse, die Hunde nicht im Tierheim, obwohl ich bereits nach 3 Tagen Wetten drauf angenommen hätte, dass es nach spätestens 2 Wochen so enden wird ;)
    Wenn ich den einen gerad schnell zum Puscheln rausgesetzt habe, hat der andere die Zeit genutz um mir eine dekoratives Häufchen in die Wohnung zu setzen oder umgekehrt. Zusammen konnte ich sie nicht rausnehmen, dann hat niemand sein Geschäft verrichtete. Ich hab 10 Tage nicht mehr als 1 Stunde am Stück geschlafen, weil immer jemand raus musste (oder wollte?)
    Gefühlte 25 Stunden am Tag haben die beiden nur gerauft, gequiekt, gejault, gebellt und sind wild durch die Wohnung gejagt. Sie haben versucht sich gegenseitig zu erwürgen in dem sie sich, zielsicher auf den anderen gestüzt haben sobald dieser ein Halsband um hatte Zum Schlafen musste ich sie, jeden für sich, in einem Laufstall sperren, damit sie sich sahen, aber zur Ruhe kamen.

    Die beiden haben es geschafft mir in 7 Minuten, als ich Duschen war, ein großes Stück Tapete von der Wand zu ziehen, sie haben mir für einen kleinen Snack zwischendurch 750 gr feinste Fleischwurst geklaut als ich mal schnell puscheln musste und unvorsichtigerweise auch noch Wäsche in die Machine gestopft habe (die Küche hat jetzt ein Türgitter), in unserer ersten Welpenstunde hat der eine dem Trainer den Ohrring aus dem Ohrläppchen gerissen nachdem er vorher ein Bad in Marderscheisse genommen hatte, sie haben sich, woher auch immer, eine Rolle Zewa besorgt und im Garten in Millionen kleine Schnipsel zerlegt so dass es aussah als hätte es geschneit, im Garten hab ich ein riesiges Loch, aber da warte ich auf Regen, dann wird es bestimmt ein hübscher kleiner Teich, sie sind aus dem, meiner Meinung nach, ausbruchsicheren Garten, zum Nachbarn abgehauen, haben dort den Katzennapf leergefressen und auf die Terrasse geschissen. Ich habe nur noch einen Hausschuh, der andere ist auf mysteröse Weise verschwunden. Sie haben nichts, aber auch gar nichts ausgelassen, was ein Welpe evtl. anstellen könnte.
    Ich hab geheult, geflucht, gejammert. Ich war übermüdet, überfordert, übellaunig und mit den Nerven am Ende. Die beiden müssen gedacht haben, ihre Namen seien Aus/Nein und Verdammte/Sch...e
    Und heute, fast 4 Wochen später sind diese kleinen Fellterroristen auf dem besten Weg stubenrein zu werden, sie melden sich oder gehen selber raus wenn die Tür offen ist. Nachts schlafen wir alle zusammen durch für mindestens 7 Stunden. Sie schlafen über Tag entweder ganz entspannt nebeneinander oder jeder irgendwo für sich. Ab und an raufen sie noch ein wenig. Sie haben gelernt Sitz und Platz zu machen, ich kann sie für ein paar Minuten allein lassen ohne sie einsperren zu müssen, sie lassen meine Möbel in Ruhe, sie rennen auf der Wiese um die Wette und lassen sich gegenseitig auch mal in Ruhe alleine spielen. Sie sind kuschelig und verschmust und endlich kann ich mich einfach zurücklehnen, zugucken und mich freuen, dass sie da sind und ich sie aufwachsen sehen darf.
    Sie machen immer noch Dummheiten wenn ich zu leichtsinnig werde. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, mit meiner Hilfe werden das zwei traumhafte Hunde. Ich weiß zwar nicht, wann mir das in der, bis jetzt, verrücktesten Zeit meines Lebens gelungen ist, aber es scheint der Grundstein gelegt zu sein :)
    Liebe Anna, lass dich nicht entmutigen. Wer schon zwei Mal Babyzeit überlebt hat kann alles schaffen, was er will. Du hast das Rüstzeug dafür. Was brauchst du die Meinung von anderen, die dich nur runterzieht...drauf gepfiffen!!
    An Tagen, wo es dir ganz arg vorkommt, machst du dir eine Tase Kaffee (ich hab allerdingsab und zu zu was stärkerem gegriffen), setzt dich an deinen Computer und schreibst dir den ganzen Frust mal von der Seele. Das befreit und geteiltes Leid ist halbes Leid.....in dem Sinne
    LG und *tschakka du schaffst das*

    Ich hab mit Kuno direkt Tierarzttraining gemacht. Wir gehen einfach immer mal wieder vorbei, setzen uns ein paar Minuten ins Wartezimmer, kassieren an der Rezeption ein Leckerchen, dann dürfen wir in ein leeres Sprechzimmer, drehen da eine kleine Runde und Kuno kommt mal kurz auf den Tisch. Dafür gibts dann wieder Leckerchen von der freundlichen Helferin. Wenn die Zeit es erlaubt, kommt unsere Tierärztin kurz rein, befummelt und bekuschelt Kuno ein bisschen und spendiert ihm ein Trockenfischchen.
    Der Kleine ist vollkommen entspannt in der Praxis und liegt unter meinem Stuhl. Interessiert sich weder für andre Hunde, Katzen, Karnickel oder Meerschweinchen.
    Nächste Woche gehts zum Impfen.....bin gespannt, wie es danach wird. Hoffe er bleibt auch weiterhin entspannt

    Ich kenne auch so einen Fall. Fast die gleiche Problematik. Hinzu kam da aber auch noch dass er nicht fressen wollte wie sonst.
    Das Problem war nicht der Hund sondern eine läufige Hündin in der Nachbarschaft


    Auch ich bringe den beiden das "Nein" bei. Und hab es ihnen mit Leckerchen in der Hand und nicht haben dürfen "erklärt". Aber ich wende es nicht in jeder Situation an. Für meine beiden soll das "Nein" eine Bedeutung bekommen, die ihnen sagt, hier wird nicht diskutiert. Wenn dieses Wort fällt heißt das SOFORT aufhören, egal was es ist

    Guten Morgen babyflausch.
    tja, was soll man zu so einem sturen Welpen sagen ;)
    Nein im Ernst, er ist ja nicht zur Welt gekommen und hatte die Grundkommandos schon in den Genen. Also muss er dieses Wort erst einmal lernen und verinnerlichen, was du damit überhaupt meinen könntest. Das brauch auf jeden Fall seine Zeit. Deshalb ist er nicht "Stur". Er versteht einfach deine Sprache noch nicht.
    Ich habe gerade auch 2 Welpen. Die sind 11 Wochen alt. Die ersten beiden Tage habe ich auch oft erfolglos "nein" gesagt.
    Ich mache es jetzt ein wenig anders. Wenn ich sie erwische, dass sie etwas machen, was sie nicht sollen, sag ich nicht mehr "nein", sondern versuche sie von dem Objekt ihrer Begierde wegzulocken und abzulenken. Sobald sie dann aufhören gibts überschwengliches Lob, ein Leckerli oder ein kleines Spielchen mit mir. Auf jeden Fall etwas, was den beiden gut gefällt.
    Ich möchte nämlich dass "Nein" für wirklich wichtige Dinge freibleibt. Z.B. flitzten die beiden los, um sich einen Schuh zu besorgen und mal richtig durchzukauen. Das möchte ich natürlich nicht. Also gehe ich hin, mit einem Spielzeug, wedel ein bisschen damit rum und sage "tauschen". Dann leg ich das Spielzeug hin und nehme den Schuh weg.
    Jetzt flitzen die beiden immer noch zu den Schuhen. Stürzen sich aber nicht sofort drauf und schnappen sich einen dafür gibt es dann wieder ein fettes Lob und ein Leckerchen. Ich hab manchmal den Eindruck, den beiden gehts gar nicht mehr um den Schuh. Sie wollen nur testen ob ich wirklich ein Leckerchen spendiere, wenn sie etwas "nicht" machen.
    Meinen ersten Welpen habe ich auch mit "Nein" erzogen weil ich es nicht besser wusste. Das hat auch geklappt, ohne Frage, aber ich hab gemerkt, dass ich mit dieser Methode viel mehr und schneller Erfolg habe als mit der "Nein-Erziehung".
    Für mich kann ich auch sagen, dass es stressfreier ist. Dieses erfolglose"nein-sagen" hat mich ziemlich gestresst und mir dann auch etwas von der Freude an diesen beiden kleinen Fellknäulen genommen.
    Heute frag ich mich nicht mehr, "wie gewöhn ich den beiden was ab sondern, wie gewöhn ich den beiden was an. Damit haben wir alle ein positives Ergebnis und mehr Freude.
    Das mag sich jetzt etwas aufwändiger anhören. Aber man muss ja eh ständig den Welpen im Auge behalten und diese kleine Tauschaktion fällt zeitlich wirklich nicht mehr ins Gewicht als ihn wegzunehmen und "Nein" zu sagen.
    Vieleicht ist es auch für dich einen Versuch wert.
    Ist ein wenig lang geworden ich hoffe aber, du verstehst, was ich sagen wollte.
    Also lass dich nicht stressen und freu dich, dass du eine tolle Aufgabe hast und aus einem kleinen wuseligen Welpen einen super Hund machen darfst :)