Alles anzeigenWenn man rechtzeitig eingreift sind die meisten Probleme innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten gegessen.
Ein Hund der gelernt hat zu beissen und mit dem seit Mitte 2018 gearbeitet wird. Durch Leute die wirklich wissen was sie tun und nicht durch Anfaenger!!
Der Mann auf dem Video ist eine seiner Bezugspersonen. Ein Mensch dem der Hund vertraut, sonst waere das kraulen ueberhaupt moeglich und der Hund wuerde massiver ausloesen.
Nach 2,5 Jahren Arbeit loest er noch immer aus (wenn auch nicht so massiv wie frueher)! Immer wieder! Auch gegenueber *seinen* Menschen!
Aber klar...rechtzeitig eingreifen und nach ein paar Wochen/Monaten ist alles fein. Ganz bestimmt..
Bilde ich es mir ein oder zieht der Hund etwas die Augen zusammen vorm Auslösen? So ein Minifeines Signälchen....
Ich hab mich jetzt mal durch alle Seiten gearbeitet, das war ja mal ein Hoch und Tief.
Grundsätzlich ein paar Gedankenanstöße für dich @Buttercup99 :
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Hunde sind absolute Opportunisten. Für sie ist Futter, ein halbwegs trockener Schlafplatz, soziale Interaktion und Ruhe alles was sie an "Grundsicherheit" brauchen. Ich kann dir da nur das Buch von Hr. Bloch empfehlen, "Die Pizzahunde". Das Tuscany Dog Project zeigt recht deutlich mit was für einer Art Tier wir unser Leben teilen.
Entsprechend haben gut 80% aller Hunde auch in einem Shelter eine absolut ausreichende Deckung ihrer Grundbedürfnisse. Das Thema Ruhe wird allerdings in einem überfüllten Zwinger so ein Thema. Dies führt dann erst mal zu Stress.
Das bedeutet aber nicht dass jeder Hund der in einem Zwinger (egal ob in DE, Rumänen, Spanien oder sonst wo) sitzt das elendste Leben aller Zeiten hat.
Spannend ist für unser Zusammenleben mit Caniden das Thema "soziale Interaktion". Hunde sind darauf gezüchtet uns komische Wesen als Sozialpartner anzuerkennen. Das heißt nicht sie sehen uns als eine Art "komischer Hund", sondern dass sie gelernt haben sich grundlegend an unserem Verhalten zu orientieren.
Nun kommt das fette ABER: auch im Buch von Bloch nachzulesen- dies ist kein ererbter Vorgang sondern ein anerzogener. Deshalb ist auch die Arbeit von Züchtern so unschätzbar wertvoll. Denn man kann quasi jede Hunderasse verwildern lassen (sofern sie überleben).
Einfach mal ein, zwei Gedankengänge zum Thema "armer Hund aus dem Ausland". In seinem Buch reißt Bloch auch das hirnlose "retten" von Straßenhunden an und beschreibt ein, zwei Fälle bei denen man dem Hund absolut keinen Gefallen getan hat sondern nur dem menschlichen Ego.
Meine Bitte: hört auf von Jerry etwas zu ERWARTEN. Denn eure Erwartungen kann der Hund schlicht nicht erfüllen. Und dann kommt die Enttäuschung ins Spiel.
Stellt euch Jerry als einen Teenager vor. Aus schlechten Verhältnissen, mit Vorstrafen und im Heim aufgewachsen. NATÜRLICH kann daraus ein Mensch werden der sich super ins Sozialgefüge einfindet und einbringt. Aber nicht wenn man dies von Tag 1 an erwartet und bei jedem Rückschlag mit Frust und Enttäuschung reagiert.
So geht es Jerry aktuell mit euch. Er hat "seinen" Weg gefunden. Er beißt, er kontrolliert, er geht draußen Spuren nach.
IHR müsst ihm kleinschrittig erklären wie es besser geht. Und dabei habt ihr nicht mal Worte zur Verfügung. Ihr müsst verstehen WARUM er reagiert, WANN er reagiert und ihm einen Schritt voraus sein.
Dabei dienen "Hilfsmittel" wie Maulkorb, Leine, Geschirr,.. einfach nur als Hilfe damit es nicht zu einer Tragödie kommt wenn ihr ihm doch keinen Schritt voraus sein könnt.
Ihr tut Jerry einen riesen Gefallen wenn ihr aktuell vom Schlimmsten ausgeht. Geht davon aus er würde Katzen, andere Hunde und kleine Kinder fressen. Und sichert ihn entsprechend. Wenn er es nicht tut und euch das entsprechend MEHRFACH beweist könnt ihr anfangen ihm zu vertrauen. Bitte aber nicht mit Vertrauen anfangen und den Hund dieses abarbeiten lassen.
Und um Gottes Willen- lasst ihn nicht mehr in die Nähe von Besuch. Habt ihr euch schon mal so RICHTIG an einer Tischkante angehauen? Also so mit Schwung und Schmackes gegengelaufen?
Das ist ein WITZ gegen einen bemaulkorbten Hund in Jerrys Kaliber der es ernst meint. Das kann KNOCHENBRÜCHE geben. Und mal unter uns: ob angeknackter Knochen oder Loch im Bein- nichts davon wird euch verziehen werden. Der Leidtragende ist aber der Hund, nicht ihr!
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die Beiß-strategie ist gut vergleichbar mit der Nutzung von Werkzeug durch unsere Vorfahren. Die haben gemerkt dass man mit einem Stöckchen viiiiiiel besser an gutes Essen kommt. Deshalb wurden Stöckchen verwendet. Und man wurde immer geschickter mit dem Stöckchen, hat die Form und Nutzung verfeinert,..
Durch Zufall wurden alternativen fürs Stöckchen gefunden. Dies waren aber ZUFÄLLE und sehr wagemutige Charaktäre. Das Groß unserer Vorfahren war zufrieden mit dem Stöckchen und hätte nen Teufel getan was anderes zu nehmen.
So geht es Jerry mit dem Beißen. Er hat gemerkt dass er damit PUNKTGENAU das erreicht was er will. Nun braucht er von euch die Hilfestellung einen Ersatz fürs "Stöckchen" zu finden.