ZitatAlles anzeigenMoin,
die Sache geht mir seit heute Morgen nicht mehr aus dem Kopf, da dreht sich ein Hund auf den Rücken, wirft sich zu Boden - nach allem wsa ich weiß, ist das in den allermeisten Fällen eine absolute Unterwerfung "bitte bitte tu mir nichts" selten ist es Verweigerung..... so wie wir Verweigerung verstehen.
Der Hund nutzt nicht irgendeine Chance nichts tun zu müssen, er weiß überhaupt nicht was er tun soll oder was man von ihm will?!
Stell Dir vor, man würde Dich zu den Buschmännern nach Afrika setzen, mitten in die Khalahri, Du verstehst nichts, weder Sprache noch Kultur noch Miteinander, alles ist fremd..... und Du sollst Dinge tun, von denen Du nicht weißt, warum, wieso und überhaupt - verstehst Du nicht mal, was man von Dir will. Das ängstigt...... der Hund wirft sich hin, er kommt nicht wieder, egal wie Du ihn lockst - warum sollte er auch? Würdest Du zu jemandem gehen, der Dich zwangsweise umsetzt oder irgendwo hin schleppt? Die Natur ist anders, die Geräusche sind anders, die Landschaft ist weiter (hier für den Hund enger) - Leine laufen (muss sein, aber das ist voller Konzentration) - Du brauchst keine Beschäfdtigung oder Auslastung, Du fällt Abends totmüde um, voll von Eindrücken und Geräuschen - genauso geht es grad Deinem Hund.
Ich hab schon so einige Hunde aus dem Ausland erlebt, alle - die ich hier hatte oder denen ich nahe war, waren soooo unglaublich bemüht.... sie waren so vorsichtig und ich hab den Eindrucl gehabt, sie wollten so gern mit mir / ihrem Menschen etwas tun. Leckerchen und dafür ging so vieles.... von ganz allein. Ich hab sie ankommen lassen, nur das, was verboten war und verboten bleiben sollte, durften sie von Anfang an nicht.l
Aber da hat körperliche Präzens gereicht, aufrichten auf sie zugehen, da musste ich kein Wort reden und sobald der Hund, etwa aus der Küche wieder raus war, gab eine Belohnung und ein liebes Wort. Diego kannte Sprache nicht, als er hier ankam, da konnte man noch so freundlich reden, er hat einen angeschaut, als könne man nicht bis drei zählen - das kam erst später.... er reagierte aber supergut auf Sichtzeichen. Lucas kannte Sprache, aber natürlich nur spanisch.... er lernte schnell um, brauchte aber auch seine Zeit.
Die erste Woche lasse ich alle Hunde hier einfach nur laufen, bin froh, wenn sie sich anleinen lassen, zum raus gehen. Ich beobachte sie, machen sie etwas, was ich gern hab (etwa in den Korb gehen) gibts eine Bestätigung. Laufen sie mir nach auf Schritt und Tritt - okay.... sie müssen mich ja erst mal kennen lernen. Lou etwa, er kam Ende Oktober, im Dezember, als ich beim Kekse backen war, ist er das erste Mal von ganz allein woanders hingegangen, weg von mir - auf seinen Platz im Schlafzimmer - da wusste ich, so langsam kommt er an.
Lou ist übrigens auch so einer, der keinen blinden Kadavergehorsam hat. Einmal "Sitz" klappt super, zweimal "Sitz" wird noch gemacht, beim dritten mal setzt er sich, wenn er einen guten Tag hat oder die Leckerlies überdurchschnittlich sind, beim vierten Mal wird er blind (wegen der Sichtzeichen) und taub - null Reaktion..... aber - und darauf kommt es mir an, ich Situationen unterwegs - gehorcht er super. Da ist sitz Sitz und wird nicht hinterfragt. Dies Verhalten ist nicht aufsässig oder garstig oder ungezogen, sondern entspricht einfach seiner Art und Rasse - die sind so..... ich hab gelernt mich auf ihn einzustellen, nicht umgekehrt. Jede Härte hätte sein Vertrauen zu mir gemindert bis zerstört.
Sei geduldiger und bau das Vertrauen, das Du grade massiv verlierst wieder auf. Sei verlässlich, bemüh Dich, den Hund zu verstehen und gib ihm einfach Zeit.... wie gesagt, gutes halbes Jahr kann das dauern, bis so einer seine Überraschungen ausgepackt hat. Würde sich Lou vor mir zu Boden schmeißen, ich wäre ernsthaft erschrocken, denn das gehört nicht zu einem Vertrauensverhältnis. Niemand muss vor mir auf dem Bauch kriechen....
Ich bin mal bei Diego zu massiv gewesen, in meiner ersten Reaktion, es hat zwei Tage gedauert, bis er sich mir wieder näherte, von allein.... beoachte Deinen Hund, daraus lernst Du am meisten über ihn.
Und "funktionieren" gehört in so eine sensible Phase einfach gar nicht rein, weder gedacht noch durchgesetzt.
Sundri
Ich kann nur sagen, besser und ausführlicher hätte ich es nicht schreiben können
Izzy, nimm dir das zu Herzen und entspann dich. Deine Hündin ist erst 2 Wochen da, lass sie ankommen.
Janosch kam mit 6 Monaten von Griechenland nach Deutschland, es war kurz vor Weihnachten und ich hatte 3 Wochen Urlaub. Ich wusste nicht, was für Erfahrungen er gemacht hatte, ob er ängstlich ist, etc.. Ich habe die 3 Wochen geschaut, dass er mit mir rausgeht, dass er nicht in die Küche und aufs Sofa geht und war überrascht, wie offen und liebevoll er zu jedem Menschen war. Wir haben aufgepasst, dass er nicht in die Wohnung macht und da er unglaublich viel Vertrauen hatte, haben wir langsam Kommandos einfließen lassen. Alles, was er selbst anbot, wurde gelobt und wir haben uns zusammen gefreut. Sprache war ihm zwar nicht fremd, aber es hat lange gedauert, bis er ein Lob als Lob erkannt hat, die Körpersprache ist bei ihm viel wichtiger.
Was wir ihm auch früh gelernt haben war, zur Ruhe kommen. Und so haben wir den Alltag gemeistert und uns über alles gefreut, was er toll gemacht hat. Wir haben lieber alles super langsam gemacht und die Anforderungen minimal gesteigert, damit wir das Vertrauen, was er uns, ohne dass wir überhaupt etwas gemacht haben, entgegengebracht hat, nicht zu zerstören. Genieße, dass sie da ist, beobachte sie, schau, was sie mag und lass sie dich bzw. euch kennen lernen. Kommandos und Apportieren kannst du irgendwann ganz langsam einbauen, wenn es ihr Spaß macht aber wichtig ist das zur Zeit nicht.
Ganz viel Freude mit dem Neuankömmling! ![]()