Ich muss ehrlich sagen, bei mir hält sich das Mitleid mit den meisten Vermietern echt in Grenzen. Wenn ich schon lese, wie manche Vermieter über ihre Mieter denken, ist mir klar, dass sie am liebsten nur zahlende Gäste hätten, aber keine Menschen, die sich in ihrem Eigentum einen Lebensmittelpunkt schaffen. Menschen unter Generalverdacht zu stellen, ist sowieso ziemlich dumm, vor allem wenn man evtl mit ihnen kontrahieren will. Es gibt mittlerweile genügend Möglichkeiten, um sich auch als Vermieter abzusichern - notfalls mit einer selbstschulderischen Bürgschaft eines Dritten, dessen gesamte Unterlagen (Arbeitsvertrag, Gehaltsnachweise, Schufa-Auskunft, [MIetschuldenfreiheitsbescheinigung des Vormieters]) man sich vorher als Kopie/Scan zuschicken lässt und bei Vertragsschluss noch im Original zeigen lässt.
Und auch wenn man versucht, sich gegen Verluste abzusichern, sollte man sich mal eins klarmachen: als Vermieter nimmt man am Geschäftsleben teil - und das birgt nun mal IMMER auch Risiken. Die Primärpflichten eines Mieters sind die pünktliche Zahlung des Mietzins sowie die pflegliche Behandlung des Mietobjekts und Rückgabe dessen ohne Schäden. Somit sind die Hauptrisiken eines Vermieters ausbleibende Mietzahlungen und Schäden am Mietobjekt.
Ich bin auf einigen Tausend Euro sitzengeblieben, die mir so manche Schlaflose Nacht bereitet haben. Das ist für mich und meine Familie viel Geld und das ist nicht einfach, wenn auf einmal ein paar Tausender in der Kasse fehlen.
Sowas sollte man immer einkalkieren, einfach weil es der worst case ist. Eine Immobilie zu finanzieren und ohne Puffer auf jede pünktliche Mietzahlung der Mieter angewiesen zu sein, ist für einen Vermieter eine sehr schlechte Ausgangslage, zumal wenn er in einer strukturschwächeren/unbeliebteren Gegend vermietet und sich seine Mieter nicht unter vielen Interessenten aussuchen kann. Wenn man ein nicht abbezhltes Mietobjekt am Hals hat und "einige Tausend" Euro Verluste dazu führen, dass man plötzlich mit seiner Familie in der Existenz bedroht ist, dann hat man als Vermieter mEn auch schlicht und einfach schlecht kalkuliert. Wer am Geschäftsleben teilnimmt und sich den Risiken dessen aussetzt, der sollte auch Rücklagen bilden, eben genau für das worst case Szenario - wer es nicht macht hat halt Pech gehabt, niemand wird gezwungen zu vermieten und sollte es vllt auch nciht tun, wenn eventuelle Mietausfälle seine Existenz bedrohen können.
Im Übrigen liegt die Gefahr beim Vermieten in der Person des Mieters und nicht des Hundes. Sollte mein Hund etwas zerstören, bin ich in der Lage, das zu ersetzen, sei es selbst oder über die Versicherung. Asoziale Mieter werden Dir nie etwas ersetzen, egal ob der Hund, das Kind oder sie selbst für den Schaden verantwortlich sind. Und sie werden auch die Mieter nicht unbedingt zahlen und danach untertauchen, wie hier:
Der 2. Mieter schuldet mir übrigens mittlerweile 6 Monatsmieten, ist abgetaucht, Klage läuft. War auch ein sehr freundlicher Mann, ich fand ihn sehr nett. Man kann den Leuten immer nur vor den Kopf gucken.
Da wird ja selbst das beste Beispiel dafür genannt, dass es keinen Hund braucht um auf Kosten sitzen zu bleiben.
Für mich ist das ein klarer Fall von den Mieter einfach schlecht ausgesucht - ist doch egal ob der nett ist, "nett" sollte im Geschäftsleben wenn es um Geld geht KEIN Kriterium sein. Jemand der (seit Jahren) einen festen Arbeitsvertrag hat, laut Gehaltsnachweisen in der Lage ist, die Miete zu zahlen, eine saubere Schufa und nachgewiesener Maßen keine Mietschulden hat und/oder noch einen Dritten als Bürgen benennen kann, der verschwindet auch nicht einfach von jetzt auf gleich. Sicher, ist bestimmt auch schonmal vorgekommen, aber die Gefahr bei jemandem der so gefestigt ist, hält sich bestimmt in Grenzen.
Was ich aber nicht verstehen kann ist, eine General-Vorverurteilung vorzunehmen ggü einer bestmmten Gruppe (hier HH), obwohl man selbst einfach seine Mieter schlecht ausgesucht hat, sei es HH oder Nicht-HH.
Übrigens, mal das Gegenbeispiel: man kann als Mieter auch an insolvente Vemieter geraten. Meine erste Wohnung war eine Einliegerwohnung eines Zwei-Generationenhauses, 3 Jahre alter Neubau, und die zahlten ihre Hausfinanzierung u.a. durch meine Mietzahlungen ab. Von außen war das Haus ganz okay, innen teilweise Rohbaumäßig, zB der Hausflur, sollte aber alles in den nächsten MOnaten erledigt werden - als ich 14 Monate später auszog war der Hausflur immer noch in dem Zustand, die hatten einfach kein Geld. Als sich im Winter mein Wohnzimmerfenster nicht mehr schließen lief, hat der Vermieter an drei abenden nach Feierabend selbst dran rumgefummelt, ich wurde angewiesen einfach tagsüber die Jalousien runter zu lassen, kalt war es natürlich trotztdem - aber einen Handwerker konnten die sich nicht leisten. Wenn ich über ein langes WE Besuch hatte, wurde ich nach ca. 2 Tagen gefragt, wann der Besuch denn wieder abreist, wegen der Wasser- und Stromkosten (war eine Pauschalmiete weil es für die kleine Wohnung auch keine eigenen Zähler gab)... und ich könnte noch zich solcher Beispiele liefern.