Beiträge von Jessica83

    Und deine Frage, warum vermietet man dann überhaupt, könnte von mir kommen. Ich habe mich genau wegen all den Risikofaktoren gegen wohneigentum als Kapitalanlage entschieden.


    Man muss halt extrem viele Faktoren beachten, wenn man sich für Wohneigentum als Kapitalanlage entscheidet - "Oh, die Zinsen sind im Keller - lass mal billig Geld aufnehmen, ein Haus kaufen und das Monatsratenpassend vermieten!" ist halt zu kurz gedacht. Bei Immobilien zählen IMMER die drei L: Lage Lage Lage. Gute Lage bedeutet große Nachfrage, große Nachfrage bedeutet Auswahlmöglichkeit der Mieter sowie Wertgewinn des Objekts. Hinzu kommt immer die eigene finanzielle Situation - kann man sich etwaige Mietausfälle leisten, ja/nein. Und ganz wichtig: welche Klientel will man mit seinem zukünftigen Miet-Kapitalanlagen-Objekt überhaupt ansprechen?
    Ich glaube, wenn man sich da genügend Gedanken gemacht hat, finanziell nicht allzu wackelig dasteht und ein gutes Objekt gefunden hat, dann kann eine Immobilie schon eine ziemlich gute Kapitalanlage sein. du wohnst doch in Hamburg, eine der beliebtesten Städte überhaupt - ein kleines Apartment in Uninähe wäre aktuell bestimmt eine bessere Anlage als das Sparbuch ;-)

    Mal ein paar persönliche OT-Gedanken zum Thema

    Spoiler anzeigen


    die vor ein paar Seiten erwähnte doppelhaushälfte im ländlichen (und vermutlich wenn nicht gerade "Speckgürtel" strukturschwächeren) Raum ist für mich das absolute Negativbeispiel für eine Kapitalanlage.
    Wir haben zB im düsseldorfer Süden, keine 2 KM von der Uni entfernt, einen kleinen Zweitwohnsitz, 1,5 Zi, 45 qm. düsseldorf selbst ist eine gute Stadt für Kapitalanlagen weil wachsend und das Viertel im Süden wird immer beliebt sein, einfach weil dort eine große Uni ist und die Studenten irgendwo wohnen müssen. Studenten sind für mich wenn ich ein Einsteiger-Mietobjekt suche das absolut bevorzugte Klientel, wieso? Es ist üblich bei Mietverträgen mit Studenten den Student selbst als Mieter einzutragen sowie von beiden Elternteilen eine Selbstschuldnerische Bürgschaft zu verlangen - so hast du im Ernstfall 3 Schuldner und von jedem einzelnen kannst du die gesamte Schadenssumme verlangen, bis sie erreicht ist (wie die sich dann im Innenverhältnis einigen kann dir als Gläubiger vollkommen egal sein). Studenten stellen idR auch keinen großen Anspruch an teuren Parkettboden oder dergleichen, denen haust du (wenn überhaupt) den günstigsten Laminatboden von Obi in die kleine Wohnung und gut. Aus diesen ganzen Gründen und weil wir eh noch ein paar Jahre so einen kleinen Zweitwohnsitz brauchen, haben wir Anfang des Jahres beschlossen so etwas Kleines zu kaufen, paar Jahre selbst zu bewohnen und dann zu vermieten. Leider sind wir nicht die Einzigen, die so eine glorreiche Idee haben, denn es ist wirklich schwierig, so etwas im düsseldorfer Süden zu finden - seit Februar hat man uns genau ein Objekt zeigen können, welches uns nicht gefallen hat, weil das Hausgeld zu hoch war und die Fassade saniert werden muss. Bin gespannt, ob das im Laufe diesen Jahres vielleicht noch was gibt.
    Für die 100.000, die wir in so eine kleine Einsteigerimmobilie maximal reinstecken würden, würde man übrigens in dem Kaff aus dem ich komme auch eine "gebrauchte" doppelhaushälfte kaufen können, da stehen nämlich genug zum Kauf, im Schnitt zwischen 5 und 8 Jahren nach Erbau - so lange dauert es dann wohl im Schnitt bis Leute, die sich eigentlich auch so eine doppelhaushälfte schon bei Erbau nicht leisten konnten, ihren Kredit nicht weiter bedienen können. Mein Heimatkaff ist so ein Strukturschwacher Raum, in dem es keine großen Firmen, keine Uni und auch lange kein dsl gab - eher würd ich mir selbst nen Zeh abhacken als mein Geld in eine Immobilie dort zu stecken, schon gar nicht als Kapitalanlage.

    Unser Vermieter hier in Münster vermietet seine Innenstadt-Immobilien ja auch nur an Studenten oder doppelverdiener, in unserem Haus wohnt außer Henry auch noch ein weiterer (großer) Hund. Unser Vermieter ist immer nett und gut drauf, kein bißchen Menschen/Mieter-Feind und immer per Mail oder Handy zu erreichen. der kann sich seine Mieter halt aussuchen und tut das auch sehr genau und ich glaub, dann ist man glaub ich auch nicht so komplett desillusioniert wie das manche hier geschrieben haben.

    Sollten wir irgendwann mal Vermieter sein, weiß ich jetzt schon, dass ich eine Studentin mit Hund als Mieter bevorzugen würde ;)
    (...aber vllt schreibe ich dann in 10 Jahren hier auch einen Negativbericht, ich hoffe es nicht ;-) )

    Ich wünsche Dir keine zweite Begegnung dieser Art - nur wenn, dann ein Tipp: während Du die Polizei am Apperat hat, lauf denen hinterher, wenn auch evtl mit Abstand. Vllt behält Dich der Mensch in der Leitstelle dann noch in der Leitung um dem Einsatzfahrzeug die aktuelle Position von Dir und diesen Verrückten durch zu geben.

    Also da ich meinen Freund endlich überreden konnte (und dank Schwiegereltern in spe), darf ich jetzt schon suchen :hurra:
    ABER: Zwei Wohnungsanfragen am Wochenende = zwei Absagen aufgrund unseres Hundes :fluchen: Das kann doch echt nicht wahr sein. Dabei wären wir doch eigentlich die perfektesten Mieter überhaupt, oder? Mein Freund als Polizeibeamter, ich als Steuerfachangestellte, heißt: Ordnung, Ordnung, Ordnung... aber nööö...

    Dann war EURE halt noch nicht dabei ;-)
    Hier waren ähnliche Voraussetzungen, und auch 7 Monate nur absagen...und dann kam SIE, die perfekte Wohnung und mit dem tollsten Vermieter der Welt... ich drück die Daumen!

    Ich muss ehrlich sagen, bei mir hält sich das Mitleid mit den meisten Vermietern echt in Grenzen. Wenn ich schon lese, wie manche Vermieter über ihre Mieter denken, ist mir klar, dass sie am liebsten nur zahlende Gäste hätten, aber keine Menschen, die sich in ihrem Eigentum einen Lebensmittelpunkt schaffen. Menschen unter Generalverdacht zu stellen, ist sowieso ziemlich dumm, vor allem wenn man evtl mit ihnen kontrahieren will. Es gibt mittlerweile genügend Möglichkeiten, um sich auch als Vermieter abzusichern - notfalls mit einer selbstschulderischen Bürgschaft eines Dritten, dessen gesamte Unterlagen (Arbeitsvertrag, Gehaltsnachweise, Schufa-Auskunft, [MIetschuldenfreiheitsbescheinigung des Vormieters]) man sich vorher als Kopie/Scan zuschicken lässt und bei Vertragsschluss noch im Original zeigen lässt.
    Und auch wenn man versucht, sich gegen Verluste abzusichern, sollte man sich mal eins klarmachen: als Vermieter nimmt man am Geschäftsleben teil - und das birgt nun mal IMMER auch Risiken. Die Primärpflichten eines Mieters sind die pünktliche Zahlung des Mietzins sowie die pflegliche Behandlung des Mietobjekts und Rückgabe dessen ohne Schäden. Somit sind die Hauptrisiken eines Vermieters ausbleibende Mietzahlungen und Schäden am Mietobjekt.

    Ich bin auf einigen Tausend Euro sitzengeblieben, die mir so manche Schlaflose Nacht bereitet haben. Das ist für mich und meine Familie viel Geld und das ist nicht einfach, wenn auf einmal ein paar Tausender in der Kasse fehlen.

    Sowas sollte man immer einkalkieren, einfach weil es der worst case ist. Eine Immobilie zu finanzieren und ohne Puffer auf jede pünktliche Mietzahlung der Mieter angewiesen zu sein, ist für einen Vermieter eine sehr schlechte Ausgangslage, zumal wenn er in einer strukturschwächeren/unbeliebteren Gegend vermietet und sich seine Mieter nicht unter vielen Interessenten aussuchen kann. Wenn man ein nicht abbezhltes Mietobjekt am Hals hat und "einige Tausend" Euro Verluste dazu führen, dass man plötzlich mit seiner Familie in der Existenz bedroht ist, dann hat man als Vermieter mEn auch schlicht und einfach schlecht kalkuliert. Wer am Geschäftsleben teilnimmt und sich den Risiken dessen aussetzt, der sollte auch Rücklagen bilden, eben genau für das worst case Szenario - wer es nicht macht hat halt Pech gehabt, niemand wird gezwungen zu vermieten und sollte es vllt auch nciht tun, wenn eventuelle Mietausfälle seine Existenz bedrohen können.

    Im Übrigen liegt die Gefahr beim Vermieten in der Person des Mieters und nicht des Hundes. Sollte mein Hund etwas zerstören, bin ich in der Lage, das zu ersetzen, sei es selbst oder über die Versicherung. Asoziale Mieter werden Dir nie etwas ersetzen, egal ob der Hund, das Kind oder sie selbst für den Schaden verantwortlich sind. Und sie werden auch die Mieter nicht unbedingt zahlen und danach untertauchen, wie hier:

    Der 2. Mieter schuldet mir übrigens mittlerweile 6 Monatsmieten, ist abgetaucht, Klage läuft. War auch ein sehr freundlicher Mann, ich fand ihn sehr nett. Man kann den Leuten immer nur vor den Kopf gucken.

    Da wird ja selbst das beste Beispiel dafür genannt, dass es keinen Hund braucht um auf Kosten sitzen zu bleiben.
    Für mich ist das ein klarer Fall von den Mieter einfach schlecht ausgesucht - ist doch egal ob der nett ist, "nett" sollte im Geschäftsleben wenn es um Geld geht KEIN Kriterium sein. Jemand der (seit Jahren) einen festen Arbeitsvertrag hat, laut Gehaltsnachweisen in der Lage ist, die Miete zu zahlen, eine saubere Schufa und nachgewiesener Maßen keine Mietschulden hat und/oder noch einen Dritten als Bürgen benennen kann, der verschwindet auch nicht einfach von jetzt auf gleich. Sicher, ist bestimmt auch schonmal vorgekommen, aber die Gefahr bei jemandem der so gefestigt ist, hält sich bestimmt in Grenzen.
    Was ich aber nicht verstehen kann ist, eine General-Vorverurteilung vorzunehmen ggü einer bestmmten Gruppe (hier HH), obwohl man selbst einfach seine Mieter schlecht ausgesucht hat, sei es HH oder Nicht-HH.

    Übrigens, mal das Gegenbeispiel: man kann als Mieter auch an insolvente Vemieter geraten. Meine erste Wohnung war eine Einliegerwohnung eines Zwei-Generationenhauses, 3 Jahre alter Neubau, und die zahlten ihre Hausfinanzierung u.a. durch meine Mietzahlungen ab. Von außen war das Haus ganz okay, innen teilweise Rohbaumäßig, zB der Hausflur, sollte aber alles in den nächsten MOnaten erledigt werden - als ich 14 Monate später auszog war der Hausflur immer noch in dem Zustand, die hatten einfach kein Geld. Als sich im Winter mein Wohnzimmerfenster nicht mehr schließen lief, hat der Vermieter an drei abenden nach Feierabend selbst dran rumgefummelt, ich wurde angewiesen einfach tagsüber die Jalousien runter zu lassen, kalt war es natürlich trotztdem - aber einen Handwerker konnten die sich nicht leisten. Wenn ich über ein langes WE Besuch hatte, wurde ich nach ca. 2 Tagen gefragt, wann der Besuch denn wieder abreist, wegen der Wasser- und Stromkosten (war eine Pauschalmiete weil es für die kleine Wohnung auch keine eigenen Zähler gab)... und ich könnte noch zich solcher Beispiele liefern.

    Eben DASS eines eröffnet wurde und darin unabhängig festgestellt wurde, dass KEIN Anspruch gegen dich vorliegt ist Ausdruck unserer RECHTSTAATLICHKEIT - denn hier bei uns entscheidet nicht der einzelne/Betroffene, ob ein Ernittlungsverfahren/eine Hauptverhandlubg "nötig" ist sondern das entscheidet bei uns die StA bzw ein Richter.
    Wie man nur an seine eigenen Rechte denken, aber anderen keine zugestehen kann, ist mir schleierhaft. Die Radfahrerin hat von ihrem Recht Gebrauch gemacht, prüfen zu lassen, ob sie gegen Dich einen Anspruch hat - und den hatte sie nicht. Vermutlich musste sie die Verfahrebskosten auch tragen - also was willst Du bitte?!?
    Und ja, es ist traurig, dass es Lehrer gibt, die aus ihrer "Recht bekommt man ja eh keins!"-Einstellung nichtmal ein Geheimnis machen. Traurig, echt traurig.

    Das mag sein, aber vermutlich auch das Komplizierteste. Und wirklich "Recht" bekommt man doch selten.


    Und, wurdest Du verurteilt obwohl die Radfahrerin DIR die Vorfahrt genommen hat?? Wahrscheinlich nicht.
    Unkompliziertere Rechtssysteme findest du zB in der Türkei und in Russland.

    Jmd hat vorhin kritisiert, dass Dein Job hier mehrmals erwähnt wurde - letztlich erwähnst du ihn ja selbst häufig genug, und ich finds echt traurig welche Einstellung bei dir so durchschimmert, nicht als Privatperson, aber als Lehrerin. OT-Ende.