Ich hab ja schon im Gesundheitsbereich Rat gesucht und gefunden - auch an dieser Stelle nochmal vielen Dank, Ihr habt mir wirklich sehr geholfen, vor allem dass ich mich wieder besser fühle und mir nicht mehr solche Sorgen mache.
Also gestern wurde Meg von einer anderen Hündin gebissen. Ich dachte ja in meiner unendlichen Selbstüberschätzung, dass mir sowas niemals nie nicht passieren würde, weil ich Aggression sofort erkennen könnte.
Aber das ist alles ganz anders verlaufen als ich mir das so vorgestellt hatte: Ich kannte die andere Hündin gut, ist ein hübscher Hütehundmischling und war dereinst unseres guten Border Collies beste Freundin. Ihre Besitzer kommen nicht so wirklich mit ihr klar, sind augenscheinlich heillos überfordert, der Hund bellt alles und jeden endlos lange an, zieht seine Besitzer an der Leine hinterher wie ein Schlittenhund den Schlitten und ist übernervös. Meiner Ansicht nach sind die Besitzer einfach zu weich, geben nie klare Anweisungen (ihre Kommandos hören sich selbst für Menschenohren eher wie Vorschläge an).
Die Hündin ist aber trotzdem bisher nie als aggressiv aufgefallen, mir nicht und auch sonst niemandem, der sie kennt. Sogar die Tierärztin war ziemlich überrascht, als sie hörte, dass diese Hündin der Übeltäter war.
Na ja, sei's drum, Meg ist halt gerannt wie eine Irre, die Hündin immer hinterher, es sah wie Spielen aus. Die Hündin hat viel gebellt, aber es waren keinerlei Anzeichen von Aggression zu erkennen. Beide Hunde haben auch Spielhaltung gezeigt. Dann waren die beiden mal wieder bei uns Besitzern, dann rannte Meggie wieder los und zog einen ihrer Riesenkreise, die sie immer gern rennt. Als sie weiter weg von uns war, startete die Hündin hinter ihr her und biss sie im Lauf links hinten in die Flanke.
Das war's auch schon gewesen, kein weiteres Angreifen, kein Schütteln, kein Packen, nichts. Nur einmal kurz zugeschnappt.
Mich beschleicht irgendwie das Gefühl, das könnte ein Hüteverhalten gewesen sein?
Klar ist, wie auch immer der Grund gewesen sein mag, sowas darf nicht passieren, und ich schiebe es halt wirklich darauf, dass die Besitzer den Hund überhaupt nicht im Griff haben und sie allmählich anfängt, hohl zu drehen von dem Dauerstress, in dem sie sich offenbar befindet.
Ich würde schon ganz gerne nochmal mit den Leuten reden, nicht um ihnen blöde Vorwürfe zu machen, sondern um mit ihnen gemeinsam zu klären, was da los gewesen ist - und ob möglicherweise die Gefahr besteht, dass die Hündin jetzt öfter mal zu solchen Mitteln greift.
Deswegen würde mich interessieren, ob Ihr auch meint, es könnte Hüteverhalten gewesen sein und keine grundsätzliche Aggression? Oder muss man einen Biss immer als aggressiv werten, auch wenn der Hund eigentlich nur seinen (genetisch vorgesehenen) Job gemacht hat?