Der Aussie meines Bruders wurde wohl auch so ein bisschen als Gute-Laune-Familienhund angepriesen.
Als er und seine Freundin (beide Vollzeit berufstätig) ihn gekauft haben, dachte ich, das wird eine Katastrophe.
Was soll ich sagen...
Er IST ein Gute-Laune-Familienhund und läuft problemlos im Alltag mit (wesentlich problemloser als meine Knalltüten
)
Als Therapiehund wäre er sowas von geeignet.
Was ich damit sagen will,
wenn man mehrere solcher Rassevertreter kennenlernt (die Hunde der Züchterin sind offenbar alle so, auch die Geschwister des Dicken haben sich so entwickelt),
dazu die Erzählungen der Besitzer hört (die sich auch lange informiert hatten, gegen "Vorurteile" - ich schreibe das bewusst in Anführungszeichen, weil das für mich eher unter rassetypisches Verhalten fällt - kämpfen mussten und schließlich doch allen gezeigt haben, dass "so ein" Aussie eben doch als netter Familienhund mitläuft,...)
DANN kann ich auch irgendwo nachvollziehen, warum man sich - allen Warnungen zum Trotz - einen solchen Hund holt.
Wenn das bei (gefühlt) allen anderen klappt, warum sollte es dann bei einem selber nicht klappen.
Man ist sich schließlich der möglichen Probleme bewusst (meint man), man hat sich nicht nur informiert, man hat auch viele Hunde der Rasse (alle super!) kennen gelernt, man nimmt sich Zeit, liest eine Menge Hundebücher,...
Die Hunde, die aus dem Ruder laufen, triffst du normalerweise weder beim Spaziergang noch bei den Aussie-Züchtern, die ja wie Schwammerl aus dem Boden schießen.
Und unter den tausend Aussie-Züchtern und -Vermehrern die drei zu finden, die ehrlich sagen: "Therapiehund? Bitte Finger weg, sucht euch eine andere Rasse!" ist wohl auch ein bisschen Glücksspiel.
Was du als "Normalo"-Interessent siehst, sind fröhliche, bunte, plüschige Gute-Laune-Hunde.
Und "arbeitende" Aussies sieht man hierzulande doch auch nicht.
(Wenn dann höchstens in der Rettungshundestaffel oder bei netten Hundesportveranstaltungen.)
Rassebeschreibungen sind außerdem oft so beschönigend geschrieben, dass man als Hundeneuling gar keine Ahnung hat, WAS da eigentlich grade beschrieben wird.
So manche Eigenschaft, die im Alltag für massive Probleme sorgen kann, klingt in der gewählten Formulierung äußerst positiv und wünschenswert.
Also, bitte hört auf, auf @Buddy1985 herumzuhacken.
Ich kann es echt nicht mehr lesen...
Das soll um Gottes Willen kein Aufruf sein, sich Aussies als Therapiehunde zuzulegen.
Aber was sich manche hier herausnehmen, ist echt sehr von oben herab...
und in keinster Weise hilfreich.