Ich kann den Beitrag von @AnnetteV absolut unterschreiben. Meine Cleo (aus dem TH) ist auch so eine Kandidatin. Hat vermutlich nie gelernt, dass in menschliche Hände beißen nicht ok ist, hatte null Frustrationstoleranz und hat ihre Aggressionen dann an mir ausgelassen. Immer wieder Attacken auf meine Arme und Hände, teilweise aus dem Nichts heraus, teilweise konnte man ihr ansehen wie sie meine Hand fixiert und sich dann drauf stürzt. Sie hat mir auch immer wieder aufgelauert und sich in meine Waden verbissen wenn ich durch die Wohnung gegangen bin. Im Tierheim wirkte sie übrigens super lieb, nach zwei Tagen hier hatte ich die 3kg-Kampfkatze dann ständig im Arm hängen, so sehr verbissen, dass es schwierig war sie wieder runter zu pflücken. Schmuseeinheiten wollte sie trotzdem, es war als hätte sie zwei Gesichter.
Geholfen hat bei ihr ein ganz behutsamer Umgang, also sie nie zu bedrängen, anzukündigen wenn ich doch mal ihren Wohlfühlabstand unterschreiten musste, herauszufinden was sie so gefrustet hat (unter anderem fehlte ihr der Freigang, den sie dann nach 2,5 Wochen anstatt der geplanten 6 Wochen Hausarrest zum Eingewöhnen auch bekommen hat) und vor allem das Clickertraining. Erst ganz einfache Sachen, Gewöhnung an den Clicker, Sitz, Handtouch. Mittlerweile kann sie auch Pfötchen geben und so weiter. Sie hatte sichtlich Spaß daran und diese Spirale von Aggression und Frust wurde unterbrochen. Ich war für sie nicht mehr der doofe Mensch der ihr alles verbietet und nur als Dosenöffner und Prellbock dient, sondern jemand, mit dem es sich zu kooperieren lohnt.
Das in die Waden beißen und unvermittelt angreifen hat sich mittlerweile komplett gelegt, sie warnt deutlich vor wenn ihr was nicht passt und haut und beißt nur noch, wenn sie mal einen schlechten Tag hat.