Beiträge von Trotzköpfchen

    Ich wollte nur kurz berichten - scheinbar ist der Knoten geplatzt und der wehrte Herr ist angekommen bei mir. Kein Knurren, Schnappen oder so etwas mehr, er verhält sich ganz toll und liegt momentan eingerollt zwischen meinen Beinen mit seinem Kopf auf meinem Bein und schlummert tief und fest. :herzen3:
    Ich danke euch, Dächsin und Liv, für eure wirklich hilfreichen Beiträge und gerade die Seiten über Stress habe ich mir durchgelesen. Ich achte nun sehr darauf, dass wir nicht zu viel machen und er, wenn wir zB einen anstrengenden Tag hatten, am nächsten Tag wenig aufregende Situationen haben, damit sein Stresspegel wieder herunterkommen kann. Seit - lass mich nicht lügen - über einer Woche sind wir nun knurr-und schnappfrei und ich hoffe, dass das so schön weitergeht. :smile:

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    Sollst/kannst du ja auch bleiben. Ich schrieb nur, dass es auch durchaus legitim ist, nicht mit jedem Hund in jedem Umfeld klarzukommen.

    Aber du schreibst ja, dass er in der Pflegestelle lange unauffällig lebte. Dann schliesse dich doch jetzt mit dieser noch mal kurz und überprüfe auch, ob dein "kuscheln" für den Hund wirklich toll ist, oder ob du den Hund einfach erstmal ankommen lassen solltest...

    Ich habe auch einen Schnappi aus der Nothilfe, der nun Extremschmuser ist. Der wusste zum Anfang auch nicht wohin mit seinen Zähnen.

    Achso, das hatte ich nicht so ganz verstanden.

    Ja, ich lasse mein Streicheln die ganzen letzten Tage drinnen und fasse ihn nur an, wenns nötig ist. :smile:

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    Ich will jetzt nicht die PS angreifen, verstehe das bitte nicht so, aber da könnte unter anderem auch ein Teil des Problems liegen. Dein Hund hat in seiner Jugend schon ausgesprochen schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und kommt dann in eine PS, wo sein Stress, seine Unsicherheit und sein daraus resultierendes Verhalten mit "Gewalt" geahndet wird. Wer den Hund "unterwirft" arbeitet auch sonst im Alltag mit Maßregelungen und baut häufig auf Meideverhalten auf.


    Ich bitte wirklich darum die PS nicht in diese Schublade zu stecken, sie ist wirklich kein Verfechter der Rangordnungstheorie oder sonst etwas und hat ihn zB auch eingeclickert. Nur muss man auch verstehen, dass sie neben dem Pflegehund ja noch einen eigenen Hund hat und eine Katze und Chico beiden an den Kragen wollte und zwar ernsthaft. Zuvor war nicht bekannt, dass er so extrem auf andere Tiere wie Katzen reagiert. Sie ist ansonsten wirklich gut mit ihm umgegangen, hat ihm Körpergefühl durch Körperbänder beigebracht, TTouch zur Beruhigung und generell viel beigebracht. Er läuft toll am Fahrrad, fährt stressfrei bei öffentlichen Verkehrsmitteln mit, ist leinenführig, beherrscht die Grundkommandos, kann super alleine bleiben, macht nichts kaputt. All das musste er ja erst einmal bei ihr lernen und das hat sie wirklich gut gemacht.
    Sie hat mir auch erzählt, dass viele Probleme (wahrscheinlich ähnlich wie bei dir) erst nach und nach zum Vorschein kamen.

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    So hat er in dem Jahr vielleicht gelernt: "wenn ich das und das tue dann krieg ich ein paar auf den Deckel (egal wie das jetzt aussah) - also vermeide ich das, wonach mir ist und halte die Füsse still.........aber keiner sagt mir so wirklich, was ich statt dessen tun soll und wie ich mich besser verhalte"


    Hm, also das klingt wirklich zu negativ, ich habe ihn ja beobachten können wie er auf seine PS reagiert hat und da wirkte er alles, aber wirklich nicht erlernt hilflos.

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    Scheint unser gemeinsames Problem zu sein - die PS wo mein Hüterich war arbeitet auch über Meideverhalten und hatte zusätzlich noch einen Haufen anderer Hunde. Meiner wurde mir auch als fast problemlos, "rehabilitiert" und einfach zu führen beschrieben - daß das Verhalten da aus Mangel an Situationen fast nicht auftrat und wenn dann einfach gedeckelt wurde........ auf die Idee bin ich einfach nicht gekommen (tja, wieder um eine Erfahrung reicher).


    Sowas ist wirklich doof und tut mir leid für deinen Hund. Gerade für dich war es sicherlich total schwer da generell an ihn heranzukommen, wenn er erst einmal all seine Probleme nach und nach "offenbahrt" hat. :|

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    Ich denke, es lag aber auch daran, dass bei ihr in erster Linie ihre Hündin sein Verhalten abbekommen hat, wenn er zB Stress hatte....


    Siehste, und bei dir ist keine Hündin sondern du bekommst es ab..........

    Dazu kommt noch, daß du ihn ja wohl nicht so lange hast? Mein Hüterich hat etwa 8Monate lang sein Köfferchen mit mitgebrachtem Verhalten ausgepackt, ich dachte, das hört nie mehr auf ![/quote]
    Genau, das meinte die PS auch, dass er den Frust eben bei mir ablässt und nicht wie bei ihr, am anderen Hund.

    Er ist heute genau 4 Wochen bei mir, also noch nicht so lang!


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    Vielleicht ist auch der Besuch der Hundeschule zu viel, zu stressig - auch wenn du nicht den Eindruck hast. Stress beim Hund ist ein unterschätztes Problem, gerade in der heutigen Zeit wo auf einen "normalen" Familien- bzw Singlehund wesentlich mehr Eindrücke einprasseln und Anforderungen gestellt werden als vor 20Jahren - das wird echt häufig übersehen.
    Hunde brauchen etwa 3-6 Monate um wirklich anzukommen, je nach "Vorbildung". Ein Besitzerwechsel kann einen Hund ungemein stressen!! Wie sehr ihn sowas mitgenommen hat sieht man schon daran, daß er bei den "Probevermittlungen" schon gebissen bzw geschnappt hat - und mit jeder "Probevermittlung" wurde er unsicherer und verwirrter.
    Hält man sich vor Augen das bei Stress Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet werden, wovon Cortisol erst vollständig nach 3-6Tagen (je nach Höhe des Cortisolspiegels) abgebaut ist und zwischenzeitlich immer wieder neuer "Stress" draufkommt......... man kann sich vorstellen daß dann irgendwann "die Nerven blank liegen".


    Ja, gerade die Probevermittlungen waren denkbar schlecht für ihn. Als ich ihn besucht habe, schien er auch automatisch zu denken, dass ich ihn direkt mitnehme. Also klar, dass ein Hund merkt, dass man Interesse an ihm bekundet, wir haben ja auch gemeinsam über ihn gesprochen. Als die PS mit Chico hier war, wusste er auch sofort, dass er wohl hier bleiben sollte und wurde "traurig".
    Ich habe aber wirklich nicht den Eindruck, dass er draußen sonderlich gestresst ist, außer wenn wir viele doofe Hundebegegnungen hatten oder er zB müde ist. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber auf mich wirkt er wirklich entspannt und ausgeglichen. Er schaut oft "grinsend" zu mir hoch und wenn wir nicht gerade an einer Horde Kaninchen vorbeimüssen ist er durchweg ansprechbar, hört gut und läuft locker neben mir her.

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    Daher ist Ruhe und Geduld ein extrem wichtiger Faktor, gerade bei so einem Hund (Border) mit so sensiblen Anlagen. Die sind noch schneller auf 180 als andere Hunde, das liegt in ihrer Natur.
    Vielleicht solltest du die nächste Zeit sowas wie Huschu und auch Hundebegegnungen erstmal sein lassen und einfach nur ruhige und entspannte Spaziergänge mit deinem Hund machen - ohne viel neue äußere Eindrücke. Mit ihm in eine ruhige Ecke gehen und kleine Suchspielchen veranstalten, etwas "Waldagility" machen. Das gemeinsame Erleben stärkt eure Bindung und ihr lernt einander zu lesen.
    Radfahren wäre vielleicht eine gute Möglichkeit, ihn auch mal körperlich zu fordern - aber auch in ablenkungsarmer Umgebung langsam anfangen und die Strecken + die Häufigkeit erst langsam steigern. Ein gemäßigter Trab angeleint neben dem Rad fordert ungemein die Konzentration, das wird vor allem am Anfang gerne unterschätzt.


    Ja, Suchspiele bzw Möchtegernfährten machen wir 1-2 in der Woche, er nutzt supergerne seine Nase. Im Hundeauslauf sind wir auch oft, wenn der leer ist, und dort verstecke ich auch ganz gerne seinen Dummy, den er dann suchen darf. Ansonsten üben wir durchweg den Grundgehorsam, dass meine Kommandos so lange gelten bis ich sie wieder auflöse zB. Also sage ich ihm "Sitz" und gehe von ihm weg, wobei ich zwischendurch clicke, damit er er weiß, dass er sich richtig verhält, wenn er sitzen bleibt. Das macht er toll, es fordert ihn gut und ist ruhige Arbeit. Zum Wald müssen wir leider Bus oder Rad fahren und das hat sich in den letzten Tagen nicht ergeben, außerdem warte ich noch auf eine kürzere Schleppleine, die noch unterwegs ist. Rad gefahren sind wir schon einmal zum Wald und das hat er toll gemacht, aber er kennt es ja auch aus der PS, diese hat ihren Hund und ihn am Fahrrad gefahren.

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    Eine Huschu kannst du auch im Sommer besuchen und ihr werdet viel schnellere Erfolge sehen weil dein Hund gelernt hat, was er an dir hat. Momentan versucht er noch, dich kennenzulernen und einzuschätzen, damit hat er eigentlich schon genug zu tun.


    Ich werde definitiv schauen wie er sich weiterentwickelt und bis zum Sommer mal etwas ansparen. ;)


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    So, nach diesem Mammuttext - iwie schaff ich das selten mich kurzzufassen (wegen Leuten wie mir wurde mal die Flatrate erfunden :lol: ) - hab ich noch ein paar Links zum Durchlesen. Die können dir helfen zu verstehen, warum dein Hund so reagiert wie er reagiert und warum ich immer so auf dem Stress herumreite... ;)
    http://www.dog-snake.de/Aggression/aggression.htm
    http://www.dog-snake.de/Stress/stress.htm
    http://www.wuff.at/cms/Stress-beim-Hund-Reak.1877.0.html
    http://www.wuff.at/cms/index.php?id=1901

    Ich hab sogar ein Seminar über Stress besucht, freue mich aber trotzdem über die Links und werde mir diese durchlesen. :smile:

    Also bei ihr war er fast ein Jahr, wenn man die Probevermittlungen nicht abzieht. Dort war er anfangs wohl ziemlich schlimm, er konnte schlecht zur Ruhe kommen, wollte auf ihre Katze und ihre Hündin los und generell wohl sehr problematisch. Zur Ruhe kommt er nun prima und mit der Katze der PS als auch der Hündin kam er dann auch gut klar. Bei ihr bzw nach ihr hat er nie geknurrt/geschnappt, das war nur bei den Probevermittlungen oder anderen Personen, die ihn zB einfach angefasst haben, allerdings hat sie ihn sich auf 2x unterworfen, vielleicht war dann bei beiden von vorneherein die Grenzen klar. Ich möchte jetzt keine Diskussion oder Wertung darüber bitte, aber ich habe nicht vor jemals diese Methode anzuwenden. :smile: Ich denke, es lag aber auch daran, dass bei ihr in erster Linie ihre Hündin sein Verhalten abbekommen hat, wenn er zB Stress hatte und sie ihm dann klar gemacht hat, was er darf und was nicht. Die PS hat ihm generell seine Grunderziehung verpasst und ihn vermittlungstauglich gemacht. Wie lange es gedauert hat, habe ich gar nicht gefragt, aber das wäre ja sehr interessant zu wissen, ich werde nachfragen.

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    Ich kann das total nachvollziehen mit der angespannten Grundstimmung - genau das kenn ich auch von meinem jetzigen Hund. Der hat mich die ersten 4 Monate auch die letzten Nerven gekostet und iwann war ich so fertig, das bei uns beiden nix mehr ging. Er hat auch nach mir geschnappt - allerdings ohne Knurren da ihm das vorher aberzogen wurde :headbash: - und er hat wüst nach mir geschnappt und einige Leute in meinem Umfeld auch gebissen. Das war seine bisherige Strategie um sich unliebsame Menschen vom Leib zu halten - bis er zu mir kam hatte er auch mehr als 3Jahre gute Erfahrungen damit gemacht und galt als "bissig".


    Ja, dann haben wir wohl einen ähnlichen "Fall" daheim sitzen. ;)
    Das mit dem Knurren passiert uns hoffentlich nicht, aber das hat mir meine Freundin, die mir im Training hilft, auch erklärt, dass ein Unterbinden des Knurrens zB dazu führen kann, dass Chico das eben ganz sein lässt und direkt beißt.

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    Er wird nie der Mega-Kuschel-Hund werden, aber wir haben einiges erreicht. Med. Abklärung hat einiges zutage gefördert (HD, SDU) und ansonsten habe ich monatelang meinen Tag und meinen Alltag sowie alles Handling am und mit dem Hund auf seine Befindlichkeiten ausgerichtet - schon alleine weil ich bei ihm nicht mit Druck weitergekommen wäre............ der hätte mir nämlich was gehustet


    Ersteres pendelt sich noch hoffentlich bei uns ein .. bei seiner PS war er nämlich total verschmust. :D
    Genau, Druck bringt uns glaube ich auch nichts außer Frust.

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    Sämtliche Situationen wo ich ihn hätte herausfordern können habe ich einfach gemieden bzw auf später verschoben. Filzknoten im Fell sind kein Weltuntergang, die hab ich dann 5Monate später rausgeschnitten. Abputzen der Pfoten ging ebenfalls nicht - so what, dann putz ich halt hinter ihm her. Ich habe ganz bewusst auf meine Körpersprache geachtet (schult ungemein die Selbstbeherrschung :lol: ) und mich nie über ihn gebeugt, nie frontal vor ihm gestanden, nie ins Gesicht geschaut.
    Gleichzeitig Entspannungssignal geübt, kleine Tricks mit Clicker einstudiert, Grundgehorsam gefestigt, kleine Nasenspiele gemacht. Das Bürsten an heiklen Stellen habe ich mit Hilfe der intermediären Brücke und bergeweise Leckerlies eingeübt - wurde er dabei angespannt (ja, das ist das allerwichtigste bei so einem Hund: ihn immer beobachten und jede Regung lesen lernen) dann habe ich den Kopf weggedreht, die Blick abgewandt, in besonderen Fällen habe ich mir mit der Zunge geschwind über die Lippe geleckt...... und Hund hat es verstanden!
    Er war und ist jedes Mal absolut begeistert wenn ich seine angespannte Körperhaltung - die ja in dem Moment eine leichte Drohung bzw Warnung ist - mit Abwenden und Wegschauen quittiere. Springt dann begeistert auf, schleckt mich ab und freut sich einen Affen das Frauchen ihn so toll versteht


    Ja, das mit den herausfordernden Situationen mache ich nun auch so und meine Körpersprache sollte ich sowieso mal wieder mehr mit einbeziehen und beachten.
    Das mit deinen Beruhigungssignalen finde ich übrigens auch toll und werde das, sollte sich es in einer Situation anbieten, definitiv ausprobieren. Ich kann mir bei ihm gut vorstellen, dass er dadurch vielleicht auch entspannter wird, wenn er lernt, dass er gar nicht erst schnappen muss, um wahrgenommen zu werden.

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    Dein Hund hat ja offensichtlich auch schon häufiger Erfolg mit seiner Schnapp-und Knurrstrategie gehabt und festigt das jetzt bei dir. Hunde sind Weltmeister darin, leichte Unsicherheiten oder auch nur minimale Zweifel beim Menschen zu erspüren - er merkt das du verunsichert bist, das verunsichert ihn auch und so schaukelt sich das hoch.
    Ich würde erstmal eindeutig die Box entsorgen - wenn er die erste Zeit seines Lebens darin gehalten wurde dann hat er bestimmt keine wirklich positive Einstellung zu diesem Ding. Wenn er nun dort auch noch "strafsitzen" muss dann fördert das seine Beziehung nicht wirklich. Vielleicht tuts ein großes Körbchen oder so ja auch - obwohl ich einen Hund nie "zur Strafe" auf seinen Platz schicken würde.
    Auch das schlafen im Bett - ganz ehrlich, ich finde das momentan zu gefährlich. Ich bin bestimmt keine Vertreterin der Rudelhierarchie-Theorie und zu allerlei Verrücktheiten und Zugeständnissen bei der Erziehung bereit - aber einen knurrenden und schnappenden Hund würde ich nie niemals nicht neben mir im Bett haben wollen.


    Die Box wurde in seinen PS neu augebaut und die verknüpft er wirklich positiv, da er weiß, dass dies ein Rückzugsort ist. Über Nacht schläft er aber immer auf seinem Kissen, tagsüber nutzt er die Box gerne. Gerade nach dem Gassi kommt er rein, trinkt etwas und verzieht sich dann in seine Box.

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    Das Bett könntest du als Belohnungskuscheln aufbauen, als eine kurze Zeit am Tag an der ihr beide auf dem Bett kuschelt und Nähe zulasst.
    Mir kam auch grad der Gedanke, ob ihn die offensichtliche Enge in deinem Zimmer mit dir vielleicht überfordert? Also die Tatsache, daß ihr zwei ja offensichtlich nicht so wahnsinnig viel Platz habt und er sich dadurch unter ständiger Beobachtung fühlt / soviel Nähe nicht gewohnt ist / sich trotz allem bedrängt fühtl?
    Es ist schwierig mit so einem Hund, man braucht wirklcih unendlich viel Zeit und Geduld um dem Hund das verlorene Vertrauen in den Menschen wiederzugeben. Er braucht ganz viel Zeit um zu lernen, daß er sich immer auf dich verlassen kann, daß du für ihn da bist, daß du ihn verstehtst, in unterstützt, ihm nichts Schlechtes willst.
    Das mag sich vermenschlicht anhören - aber ein Hund fühlt sich in aggressiver Grundstimmung auch nicht wohl, es stresst und macht unglücklich. Und jetzt musst du ihn eben vom Gegenteil überzeugen.


    Viel Platz ist hier wirklich nicht, allerdings ist er auch ein kleiner Kontrollfreak und würde mir, wenn ich ihn ließe, überallhin folgen. Das üben wir noch, damit er da nicht andauernd hochschreckt, nur weil ich mal aufs Klo gehe. In seiner PS war aber nicht mehr Platz, also von der Wohnung her.
    Das mit dem Belohnungskuscheln finde ich übrigens auch gut und lasse ihn erst einmal nicht mehr mit im Bett schlafen. Soweit klappt das sehr gut, allerdings war er die letzten Tage auch nicht entspannt, wenn er bei mir auf dem Bett liegen durfte, sondern er hat sich hingelegt und ist nach vielleicht 1-2 Minuten wieder heruntergehüpft. Aber das ist ja an sich egal. :smile:

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    Einen speziell geschulten TA aufzusuchen ist eine gute Idee, ansonsten helfen dir in der nächsten Zeit vielleicht Bachblüten für dich und ein gutes Management im Alltag mit dem Hund. Verabschiede dich vorrübergehend von Anforderungen, Erwartungen und Trainingseinheiten, sei cool und souverän und freunde dich mit dem Gedanken an, daß die Haltung so eines Hundes eine spezielle Aufgabe ist und das es eine ganze Weile dauern kann.


    Das mache ich wirklich nach und nach.

    Heute ist wieder ein Tag, an dem ich sehr positiv gestimmt bin, wir waren gestern das zweite Mal beim THS-Training und er hat sich ganz toll benommen. Die Hunde auf dem Platz, es waren diesmal recht wenige, wurden nicht angemotzt und wenn er angefangen hat sich aufzuplustern ließ er sich toll ablenken und man hat generell gemerkt, dass ihm die anderen Hunde nicht unangenehm waren. Heute Morgen waren wir lange spazieren und auch dort hat er sich toll benommen, ebenso wie gerade eben. Ich war anfangs frustriert, dass er manche Hunde komplett ignorieren kann, aber wiederum bei anderen völlig austickt. Ich glaube, ich habe das falsch gesehen, denn er lässt sich mittlerweile aus quasi allen Herumpöbeleien herausrufen und ist danach wie ein anderer Hund, ausgewechselt, ganz ruhig. Also sollte ich mich nicht ärgern, dass er sich teilweise noch so aufregt, sondern darüber freuen, dass er sich so gut herausrufen lässt. So komme ich viel positiv gestimmter nach Hause und ich weiß nicht ob es einfach eine momentane Stimmung ist, aber es gab seit meinem letzten Beitrag kein Geknurre mehr.
    Unser Tricksen habe ich auf drinnen verlagert, vielleicht fühlt er sich dann drinnen bei mir auch wohler, denn draußen nimmt er inzwischen super oft Blickkontakt auf und, wenn es ganz toll läuft, schaut er vor Hundebegegnungen schon zu mir hoch, anstatt nach vorn zu gehen.

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    Was ich auch wichig finde zu dem von Dächsin geschriebenen.

    1. man muss sich der Verantwortung sehr bewusst sein, wenn man einen "schwierigen" Hund führt.
    2. man kann die sich Unterstützung holen!
    3. man darf auch erkennen, wenn es NICHT geht.
    4. dann liegt die Verantwortung in der sehr guten Vermittlungsarbeit

    PS: Soll jetzt kein Tipp sein, dass der Hund vermittelt werden soll. Solche Hunde bringen uns Menschen VIEL!, wenn wir die Herausforderung annehmen können und wollen, mit ganzen Herzen (ist wie heiraten)

    Wie vermittelt? Ich bin seine potentielle Endstelle, er kommt von einer Pflegestelle. Oder wie meinst du das?


    (Nicht wundern, habe Smileys auf Grund der Höchstgrenze von 5 entfernt.)

    Ach, so meinst du das. Ja, ich werde mal googeln.

    Mir ist schon klar, was konditionierte Entspannung beinhaltet, allerdings weiß ich nicht so recht wie ich das ins Training mit einbauen soll. Deswegen hatte ich nochmal nachgefragt. Aber danke.

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    Der GRUND ist schon wichtig. Nicht, ob ihm im Alter von 17,58 Wochen mal was ungerechtes wiederfahren wurde, sondern, aus welcher MOTIVATION! er dieses Verhalten zeigt.

    Wir können hier viel mutmassen, aber einen Hund, der aus Unsicherheit beisst oder droht ist etwas anderes als der der Hund, der es aus anderer Motivation tut.
    Hier ist das Handling anders.

    Ein Sachverständiger ist jemand mit sehr grossem Sachverstand, der Hunde beurteilt. Das kann auch ein sehr guter Trainer/in sein, oder ein TA/TÄ.

    Ich sag ja nur, wie ich es gemacht habe und wieder machen würde.Ein konditioniertes Entscpannungssignal würde ich gerade bei solch einem Hund nicht schlecht finden.

    Kannst du mir da eventuell jemanden empfehlen oder gibt es irgendwo eine Liste?

    Und inwiefern ein konditioniertes Entspannungssignal? Also inwiefern hilft mir das in so einer Situation? Wie baue ich das auf?

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    Sowas ist kaum aus der Ferne zu beurteilen...
    Ich habe im Winter eine 3 jährige Hündin aus meiner Zucht zurückgenommen, die ähnliches Verhalten zeigte, sie war nie schlecht behandelt worden, aber intelligent, durchsetzungsfreudig, manchmal auch einfach unsicher und "grenzenlos" aufgewachsen..
    Sie konnten wir schlicht mit Futter aus der Situation holen, ging sie ins Knurren, gabs zur Ablenkung Würstchen und es wurde weiter gestreichelt. Das funktioniert nicht bei jedem, aber in diesem Fall war es der richtige Weg, das Vertrauen nicht zu verstören und ihr zu zeigen, das etwas, was sie als unangenehm empfand auch toll sein kann. Binnen 3 Wochen hat sie gar nicht mehr geknurrt und getackert und fand Streicheln toll. Auch jetzt nach 5 Monaten läßt sie sich von Fremden anfassen und findet es gut, was vorher völlig undenkbar war ( sie war so agro, dass die Besitzer erwogen sie einschläfern zu lassen :schockiert: und ich sie die ersten Tage an der kurzen Schlepp in der Wohnung hatte, damit wir zum Gassi vor die Tür kamen ohne das ich näher als 1m an sie ran mußte :hilfe: ) Nach wie vor holen wir sie mit Futter aus Stresssituationen, weil sie sonst nicht denken und daher auch nicht lernen kann, aber die Entwicklung ist enorm, sie läuft draußen ohne Leine, ist immer abrufbar, immer Gehorsam und wer die Geschichte hört und sie sieht kann nicht glauben, dass das ganze erst ein halbes Jahr her ist.
    Es kommt aber ganz auf den Hund und die Situation an, auch in die Grenzen weisen kann in diesem Fall richtig sein - aber das kannst nur Du und nur aus dem Bauch heraus entscheiden.
    Aber man lernt seine Pappenheimer zu lesen und beim gleichen Hund und fast gleicher Situation können durchaus zwei völlig unterschiedliche Reaktionen erforderlich sein :D

    Das mt dem Futter bzw Futter einsetzen ist bei ihm normalerweise auch ganz gut, er ist wirklich sehr verfressen. In solchen Situationen hilft mir Futter aber auch nicht, bzw habe ich Angst, dass ich unbewusst sein Verhalten auch noch bestätige.

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    Hallo,

    hier http://www.gtvt.de/ kannst du auch nach Hilfe fragen. Die können dir auch unter Umständen einen speziell geschulten Therapeuten oder Trainer für deinen Hund nennen, der sich das mal anschaut.
    Wobei ich bei deiner Beschreibung dahin tendiere zu sagen, daß dein Hund aus Unsicherheit schnappt und beißt...........



    Vielen Dank für den Link, dort habe ich direkt geschaut und 2 Tierärzte in meiner Umgebung gefunden. Er ist zwar an sich körperlich durchgecheckt, aber ein zweites Mal genauer unter die Lupe nehmen ist sicherlich gut!

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    Ich hatte mal vor Jahren einen ähnlich agierenden Kandidaten, er wurde in seinem früheren Leben nach Lust und Laune jahrelang!!! teilweise schlimm mißhandelt. Dieser Hund hat nie wieder wirklich Vertrauen in Menschen ausser mir fassen können - und hat Besucher ähnlich genommen wie deiner: erst einschleimen, dann schnappen. Konsequenz: Besuch durfte ihn nur ignorieren und ich habe ihn (den Hund) immer weggerufen wenn er doch angetapert kam.
    Unsichere Hunde handeln manchmal echt schizophren - und häufig sind es einfach auch kleine Gesten die den Hund triggern und so sein Verhalten von jetzt auf gleich bestimmen.

    Daher ist jetzt Zeit, Geduld und ruhiger, zuverlässiger Vertrauensaufbau das, was euch wahrscheinlich auch am ehesten weiterbringt. Wenn du schon seine "kritischen Zonen" beim Streicheln kennst oder es von der Dauer einschätzen kannst daß es ihm jetzt gleich zuviel wird - dann höre vorher auf. Sei für ihn einschätzbar und berechenbar, klar und ruhig und gradlinig - nach seinem Vorleben und seinen schon wechselnden Haushalten braucht er wohl besonders viel Zeit.
    Grad so ein sensibler Kerl wird nicht von heut auf morgen der Menschheit vertrauen können wenn er vorher schon mehrfach rumgereicht wurde. Auch hatte seine "Strategie" ja bisher Erfolg - er sollte jetzt erfahren daß er genau diese Strategie nicht mehr braucht - weil du für ihn einschätzbar und berechenbar bist und er eine klare Linie in seinem Alltag hat.

    Dein Beitrag hilft mir wirklich weiter. In den letzten Tagen verzweifele ich wirklich etwas und bin frustriert, was sich auch relativ schnell in seinem Verhalten mir gegenüber widerspiegelt.

    Ich berichte einfach mal von den letzten Tagen, denn es gab viele weitere unschöne Situationen. Mittlerweile zeigt er draußen wirklich tolles Verhalten, bis auf kleine Aussetzer. Gestern war der erste Tag, an dem kein anderer Hund angemotzt wurde, obwohl wir sogar einmal nur einen Meter Abstand zu einem Hund hatten, weil ich nicht ausweichen konnte. Heute Morgen wurde der erste Hund direkt angepöbelt dabei habe ich ihn wie sonst immer aus der Situation genommen, bzw es versucht, es hat ja nicht geklappt. Die Hunde zeigten 0 Interesse an ihm, haben ihn keines Blickes gewürdigt, weswegen seine Reaktion wirklich etwas seltsam war. Normalerweise reagiert er nur so extrem, wenn sein Gegenüber ihn etwas zu lang anschaut. Also in seinen Augen, nicht weil sie tatsächlich ihm gegenüber unsozial verhalten. Aber daran arbeiten wir und es ist schon viel besser geworden. Draußen ist er mir gegenüber auch sehr offen, sucht auch oft den Blickkontakt zu mir und ich kann ihn problemlos überall anfassen, streicheln, was auch immer.
    Drinnen ist es meiner Meinung nach angespannter/gereizter geworden, wobei ich denke, dass ich unbewusst auch das ausstrahle und er das vielleicht auf sich bezieht. Ich habe ihn die letzten Tage nicht mehr gestreichelt und schicke ihn bewusst weg, wenn er zu mir ankommt, denn so hatten wir anfangs ein paar Knurrer. Er braucht nach wie vor viel Körperkontakt, drückt sich eng an einen, deswegen darf er abends neben mir auf dem Bett liegen und auch schlafen. Das hat auch normalerweise ohne Probleme funktioniert, ich akzeptiere, dass er nicht gestreichelt werden möchte, aber er kuschelt sich an mich und atmet ruhig und entspannt, schläft sowohl tief als auch nicht so tief neben mir. Vor ein paar Tagen hat er nach meiner Hand geschnappt, als ich diese kurz auf ihn gelegt habe, nur gelegt, nicht gestreichelt, gedrückt oder sonstwas. Warum ich das gemacht habe, weiß ich nicht mehr, aber die Situation ist sehr schnell ernst geworden, er hat gleichzeitig geknurrt, nach mir geschnappt und meine Hand erwischt. Ich habe darauf aber nichts gesagt, sondern ihn sofort auf die Box zeigend heruntergeschickt, er hat in Richtung meiner zeigenden Hand geschnappt (mehrmals) und sich dann in seine Box verzogen. Dazu muss ich aber sagen, dass ich wirklich keinen Kratzer an der Hand habe, wirklich keinen. (Entweder war ich in dem Moment zu langsam mit dem Hand wegziehen oder er hat gar nicht die Absicht mich zu erwischen oder Zufall?)
    Gestern Abend hatten wir dann einen Moment, den wir so noch nie hatten. Er lag neben mir, ohne Probleme, ich hab das Licht ausgemacht und so lagen wir dann bestimmt 5-10 Minuten. Er liegt immer rechts von mir, damit er die Möglichkeit hat vom Bett zu gehen wie er möchte und zur Seite nicht begrenzt ist. Ich lag auf dem Rücken und habe ich auf die linke Seite gedreht, also weder zu ihm, noch habe ich irgendwie an ihn gedacht, ihn versehentlich angestoßen oder sonstwas. Da hat er leise geknurrt, was mich echt erschreckt hat, da ich schon gedöst habe. Vor Schreck habe ich ihn zwar sofort in seine Box geschickt, bin aber gleichzeitig zur Seite gerutscht. Hoffentlich hat er sich jetzt so nicht gemerkt, dass ich, wenn er knurrt, mich verziehe. Eigentlich er es ja andersherum lernen.. also wenn es ihm zu viel wird, dass er dann weggeht. :sad2:

    Er "weiß" bei solchen Situationen schon, dass er in die Box/weg geschickt wird und es läuft inzwischen oft so ab:
    - erst passiert nichts und ich mache irgendetwas, dass ihm nicht passt
    - er knurrt
    - noch bevor ich sagen kann, dass er weggehen soll, geht er geduckt/schleichend in seine Box und bleibt von sich aus sehr lange dort drin, oft habe ich das Gefühl, dass er sich nicht mehr hinaustraut und ich rufe ihn dann hinaus. BZW er meidet mich dann scheinbar lange
    wenn er allerdings schnappt, ists so:
    - erst passiert nichts und ich mache irgendetwas, dass ihm nicht passt
    - er schnappt in meine Richtung, wobei ich das Gefühl habe, dass er erst Richtung meiner Hände geht und erst dann zu meinem restlichen Körper
    - schicke ich ihn dann weg, schnappt er weiter in meine Richtung
    - ich muss meistens ein zweites Mal "in deine Box" sagen, damit er weggeht

    Ich achte sehr darauf in diesen Situationen das wegschicken so neutral wie möglich zu sagen und reagiere auf sein Knurren und/oder Schnappen nicht, aber viel bringt das nicht bzw gar nichts. Wenn ich drinnen mit ihm trickse oder Halsband/Maulkorb/Geschirr anziehe - alles kein Problem.
    Was wirklich seltsam ist, in seiner Pflegestelle hat er bürsten gehasst, dort nach der Bürste geschnappt. Ich habe das vor ein paar Tagen einfach mal ausprobiert, weil er so entsetzlich haart und es war überhaupt kein Problem für ihn, im Gegenteil, er hat das wirklich genoßen, die Augen halb geschlossen und entspannt gelegen. Ich kann ihn nach wie vor mit der Bürste überall bürsten, ohne dass es Probleme gibt. Egal ob die besonders "gefährliche" Stelle hinter den Schulterblättern oder sonstwo. Lediglich am Schwanz wird er unruhig, aber das ziept wahrscheinlich. Wir nutzen übrigens beide den Furminator, also wunderts mich noch mehr, dass er bei der PS so ein Theater gemacht hat und bei mir gar nichts.

    Zu dem Punkt hinter den Schulterblättern muss ich sagen, dass seine Pflegestelle mir erzählt hat, dass das seine TTouch-Punkte zur Beruhigung sind und das super funktioniert. Sie hat mir das bei sich in der Wohnung auch gezeigt, also an ihm :D und man konnte merklich sehen, dass ihn das entspannt.

    Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass das Knurren/Schnappen nicht unbedingt aus Unsicherheit ist, denn gerade gestern Abend - ich habe mich nur umgedreht und er knurrt. Was soll das?
    Ich muss mich langsam echt motivieren noch positiv zu denken, er ist jetzt Montag 4 Wochen hier und drinnen wird es nicht besser, sondern fast immer schlimmer. Ich merke schon, dass, wenn ich versuche positiver zu denken, er auch direkt besser gestimmt ist, aber einen Unterschied bemerke ich nur draußen. Mit der Entwicklung draußen bin ich auch wirklich mehr als zufrieden, aber in der Wohnung gibt mir das zu denken. Ich wohne ja in einer 2-WG und er ist grundsätzlich nur in meinem Zimmer. Aufs Sofa kann er nicht, da es voll mit Gegenständen ist, aufs Bett nur wenn ich auch drauf liege. Wenn ich gehe, verschiebe ich etwas die Möbel, so kommt er nicht aufs Bett. Er ist ziemlich verfressen und verhält sich was das angeht auch etwas distanzlos, wobei wir das üben und wenn er konzentriert ist, das auch alles besser klappt.

    Ich weiß nicht wie viel ich schon zu seiner Vorgeschichte geschrieben habe, aber er wurde mit 10 Monaten, er wird Ende April 2, aus einer Familie geholt, bei der er den größten Teil seines Lebens in der Box verbracht hat und dick gefüttert wurde. Dort hatte er bereits die Problematik mit Schnappen/Knurren, wenn er etwas nicht wollte, dort soll es auch zu Beißvorfällen gekommen sein, aber Genaues weiß niemand, da seine Vorgeschichte immer wieder etwas anders der Pflegestelle erzählt wurde. Dort hat er nach und nach mehr Seiten aufgezeigt, unter anderem soll er auch starke Probleme beim Ressourcenmanagment haben, allerdings hat er bei mir noch nie irgendetwas verteidigt. Ich achte aber auch penibel darauf, dass es da nicht zu Konflikten kommt. Möchte ich etwas von ihm, dann fordere ich ihn immer auf zu kommen und mir es zu bringen, das klappt sehr gut. Teils kommt er sogar mit seinem Kong zu mir, wenn er nicht weiterkommt. Ich habe aber auch ansonsten keine Gegenstände herumliegen, die er beanspruchen könnte wie Spielzeug, Futter, Kauknochen oder so etwas.

    Was Besuch angeht, sage ich im Vorfeld bescheid, dass der Hund nicht beachtet werden soll. In Zukunft werde ich aber meinen Hundebekannten sagen, dass sie, wenn Chico sich freut, ihn zu sich rufen sollen, ihn einmal kurz streicheln und ihn dann von sich aus von sich weg schicken.

    Puh, das war jetzt viel, aber so wisst ihr möglichst viel.

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    Kannst du ene Trainer dann nicht vielleicht zu dir nach Hause bitten?
    Oder lässt sich die Situation an jedem beliebigen Ort heraufbeschwören?

    Wegschicken kann ich Sammy auch, aber das soll ja nicht die Lösung sein. Ich möchte, dass sie von selbst darauf kommt, dass sie einfach aufstehen und weggehen kann...und nicht erst knurrt weil sie nicht weiß wie sie sonst da raus kommt.

    Ja, sie war auch schon hier - allerdings .. provoziert man solche Situationen bewusst herauf? Ich weiß nicht, ob das gut ist. Er hat das bisher mir gegenüber ausschließlich drinnen gemacht. Draußen sucht er den Körperkontakt und da stört ihn das nicht.

    Wobei er durch das Wegschicken ja auch lernt, dass er so aus der Situation herauskommt, oder? Er knurrt ja, weil er sich nicht anders zu helfen weiß. So lernt er doch wahrscheinlicher :D dass weggehen hilft?

    Zitat

    Das würde mich jetzt auch mal interessieren, warum er so reagiert. Ein Lösung weiß ich nicht, aber ich hatte auch mal einen Hund mit so einem Verhalten.
    Er ging zu Nichtfamilienmitgliedern hin, biederte sich an, als wolle er gestreichelt werden um dann nach kurzer Zeit mit Knurrschnappen zu reagieren. Unsicherheit war es bei dem Hund sicherlich nicht, mir kam es eher so vor, als wolle er die Menschen zurechtweisen, warum auch immer.
    Wieso er so reagiert hat, habe ich nie herausgefunden, er war von Welpenzeit an bei uns. Bei mir hat er dieses Verhalten nicht gezeigt.

    Genau, er biedert sich an und schwenkt dann innerhalb von Hundertstel Sekunden um.

    Mir wäre ja an sich auch "egal", wieso er das macht .. wenn ich nur besser wüsste, was ihm in den Situationen am meisten hilft. Oder wie ich ihm beibringen kann, wegzugehen. :verzweifelt:

    Zitat

    Als erstes muss tierärztlich gecheckt werden, ob der Hund gesund ist.

    Und dann würde ich einen guten Sachverständigen den Hund beurteilen lassen. Da kommts drauf an, wo du wohnst.

    Das mit der Änderung der Augen kenne ich. Mein Border aus der Nothilfe war auch so eine Schnappi...Aber ich habe ihn von kompetenten Leuten übernommen und hatte zumindest bei der Einschätzung gute Leute an der Seite.

    Das Training habe ich dann selbst in die Hand genommen. Prinzip: Geduld und Spuck, einige Irrwege und Z und B und das ganze gedöns mit IB und konditioniertem Entspannungssignal bei guter Auslastung.

    Knurren finde ich persönlich gut, aber das hört sich nicht nach einem unsicherem Hund an, sondern einem der sich durchsetzen möchte. (Ohne Gewähr.....)

    Hund ist tierärztlich gecheckt, seine Pflegestelle war eine TÄ. Was meinst du mit Sachverständigen? Trainer? Mich begleitet eine Freundin mit Erfahrung und meine Trainer vom Hundeplatz. Das Problem ist halt, dass die Situation ja immer nur von mir live mitbekommen wird, von daher wirds schwer das beurteilen zu lassen.

    Entspannungssignal hilft mir nur glaube ich nicht weiter, denn die Situationen kommen ja innerhalb von 1 Sekunde und sind sofort vorbei. Ansonsten kann man ihm übers Platz ins Entspannen "schicken".

    Ich hoffe auch einfach, dass es sein durchkommender, testender Dickkopf ist, der nach ein paar Wochen hier dann irgendwann mal etwas Ruhe gibt, wenn er merkt, dass er mit knurren und schnappen nichts erreicht. ;)


    Chrimel, vielen Dank auch für deinen Beitrag. Ja, ich habe Trainer an der Hand. :-)

    Hallo ihr,
    ich habe vor wenigen Wochen einen Border-Mix mit bekannten Baustellen aufgenommen. Er soll reinrassig sein, ist aber ohne Papiere und ich vermute, dass da noch etwas Schwereres, wie ein Sennenhund zB, drinsteckt. (58-60 cm, 24 kg ca, große Pranken ;) ) Bei der Pflegestelle war er, was die gleich angesprochenen Probleme betrifft, unauffällig. Bei vorherigen versuchten Vermittlungen zeigte Chico dann sein Knurren und Schnappen, von daher bin ich vorgewarnt und für mich ists kein Problem an seinen Ecken und Kanten zu arbeiten. Er ist an sich ein ganz toller Hund, intelligent, wenn auch etwas unsensibel und dickköpfig. Oft aber auch albern und verplant. :D

    Also es ist so, mir geht es hauptsächlich um sein selten im Haus auftretendes Knurren und Schnappen. In der ersten Woche trat es zunächst quasi jeden Tag einmal auf, zunächst nur Knurren, das sich steigerte von der Lautstärke und Intensivität, zu schnappen. Ab der zweiten Woche hatten wir keinen Vorfall mehr bis zum "Zweiwöchigen", da hat er einmal geknurrt. Heute Morgen kam dann zum "Drittwöchigen" noch einmal ein Knurr- und Schnappgemisch.
    Hauptsächlich tritt sein Knurren/Schnappen in folgenden Situationen auf: Ich sitze/liege zB auf dem Teppich und er gesellt sich zu mir. Er liebt es engen Körperkontakt zu haben und presst sich regelrecht an einen. Jedenfalls ist es oft so abgelaufen, dass er zu mir kommt, mich freundlich ansieht, sich an mich drückt und mit dem Schwanz wedelt, so wie viel andere Hunde eben "einladen" zu streicheln. Ich meine jetzt nicht das Schwanz wedeln, das ist ja kein Anzeichen, dass ein Hund freudig ist, nicht missverstehen. ;)
    Wenn er dann so neben mir liegt und ich ihn streichele, ist alles in Ordnung und von der Mimik her, ist er entspannt. Schließt nach und nach die Augen und seine Atmung wird ruhiger. So hatten wir auch noch nie einen "Knurrvorfall", es geht erst dann los, wenn er sich auf den Rücken dreht und mir den Bauch entgegenstreckt. Streichele ich ihn dann am Bauch, wirklich sanft, dann ist es die ersten Sekunden okay, aber innerhalb Hundertstell Sekunden schwenkt er um und entscheidet, dass er das nicht mehr möchte. Im letzten Augenblick vor dem Knurren kann ich an seinen Augen sehen, dass er dann umschaltet, ja, wie soll ich sagen? Seine Pupille weitet sich, sein Blick wird starr. So in etwa. Jedenfalls ziehe ich in dem Moment immer schon meine Hand zurück und entferne mich, insoweit ich seine Augen sehen kann oder er diese Veränderung zeigt. Trotzdem knurrt und schnappt er dann nach mir, wobei ich darauf nicht eingehe, sondern ihn konsequent in seine Box schicke und diese schließe. Die Box ist er natürlich gewöhnt und er mag sie, also er wird dort nicht nur hineingesperrt und normalerweise steht sie offen.
    In einer Situation lag er auf meinem Sofa und ich habe etwas von neben ihm weggenommen. Kein Problem, ihn hat das nicht gestört. Daraufhin bin ich am Sofa entlang und wollte ihn kurz einmal streicheln, da ist er mir schnappend vom Sofa entgegengesprungen und hat mich rückwärts gedrängt. Da kannte ich ihn auch noch nicht so gut, als das ich hätte sagen können, dass er mich nicht versucht hätte zu beißen, wenn ich mich nicht hätte rückwärts bewegt.
    Ich habe in den Knurr-und Schnappmomenten keine Angst vor ihm ( In jeder Situation hätte er mich, wenn er gewollt hätte, auch beißen können. ) und außer, dass ich vielleicht vor Schreck das "in deine Box" lauter sage oder zuerst ein "Nein" sage, gehe ich auf sein Verhalten nicht ein. Teilweise knurrt er dann von der Situation her heraus weiter, also wenn ich ihn in seine Box schicke, läuft er leise knurrend in seine Box und setzt sich knurrend hin, wobei er mich dabei nicht direkt ansieht und von der Körperhaltung eher geduckt ist. Ich ignoriere ihn für wenige Minuten, rufe ihn dann aber auch neutral aus der Box heraus und lasse ihn liegen oder tun was er gerade möchte.
    Für mich klingt das etwas so, als ob er überfordert ist und/oder nicht gelernt hat, dass er auch einfach weggehen kann. Soweit ich weiß, ist er aus seiner ersten Familie abgegeben worden, weil er durchgehend geknurrt/geschnappt hat, wenn man etwas von ihm wollte. Vielleicht hat er auch so gelernt, dass er damit durchkommt? :???:
    Dieses von einer Sekunde auf die andere Umschwenken zeigt er auch im Umgang mit Menschen, auf einen Bekannten ist er von sich aus zugegangen. Der Bekannte stand, Chico geht zu ihm hin, stellt sich seitlich neben ihn und schaut hoch, wie Hunde einen anschauen, die gestreichelt werden möchten. Mein Bekannter streichelte ihn kurz über den Kopf - alles okay, beim zweiten Streicheln hat Chico wieder seinen Blick verändert, ich habe ihn sofort weggezogen und er hat noch geschnappt. Mein Bekannter war allerdings eingeweiht und ansonsten lasse ich Chico zu keinem Fremden/Menschen hin, bzw sage sofort, dass sie ihn nicht anfassen sollen.

    Bevor man das jetzt falsch versteht, im Haus ist er ansonsten wirklich ruhig und unauffällig und diese Momente dauern vielleicht 3 Sekunden. Es ist egal, ob wir vorher draußen waren oder nicht, es tritt aber vermehrt vormittags auf bzw ist so bisher aufgetreten. Er darf jetzt nicht mehr aufs Sofa und nur mit mir aufs Bett, wenn ich darauf liege und er nicht bettelt hochzukommen. Wir gehen morgens ca 30-45 Minuten, mittags/nachmittags so ca 30-60 Minuten und abends eine kleinere Runde, so 5-20 Minuten Gassi. Je nach meinem Tagesplan variiert das, aber mehr wird es auf keinen Fall. Wird eine Runde mal länger, wird eine andere dafür kürzer. Er ist gesundheitlich durchgecheckt, wird im April 2 und ist kastriert. Ich lebe in einer 2-WG ohne andere Tiere, Kinder sind hier auch keine. Draußen lernt er überwiegend noch Grundgehorsam, ab und zu werfe ich seinen Dummy zur Impulskontrolle (er muss vorher sitzen/liegen und darf nicht hinterherhetzen) oder er darf ihn suchen und dadurch, dass er auch nicht unbedingt gut sozialisiert wurde und wir am Ignorieren anderer Hunde arbeiten, ist das denke ich genug Auslastung. Am Ignorieren arbeiten wir so, dass er mich ansehen muss und wir dem Hund ausweichen. Ist er konzentriert und sein Stresspegel jetzt nicht gerade ganz oben, klappt das auch schon ganz gut.

    Wie kann ich ihm beibringen, dass er sich Situationen, die ihm scheinbar zu viel werden, entziehen kann, indem er weggeht, anstatt "nach vorne" zu gehen?