Hi Roxy ,
...ja, freilebende Vögel sind was sehr schönes.
Muss mal heut Abend meine Bilddatei durchstöbern. Hab' da schöne
Sachen zu dem Thema.
Letztes Jahr hat uns Lucy Lou unsere eine Katz' einen toten Grünfinken
in die Wohnung getragen. Wir lobten sie zähneknirschend mit einem Leckerli.
Sofort verschwand sie wieder und brachte nach und nach fünf fast aus-
gewachsene Finkenkinder mit. :shock:
Vier davon lebten noch.
Obwohl wir gleich damit zum Vogelexperten des TV geflitzt sind, hat
keines davon den Tag überlebt.
SCHWEINEKATZEN!
Mehr Erfolg hatten wir vor einigen Jahren im Urlaub.
Es hatte fast zwei Tage lang Sturm bis zur Orkanstärke. Als sich
der Wind etwas gelegt hatte, gingen wir Nachmittags mit Dino am Strand
noch bissle spazieren.
Wir fanden hinter einer Sandwehe einen leblosen, sehr grossen, Vogel.
Brit wollte den Fund natürlich gleich untersuchen.
Da richtete er sich plötzlich krächzend und zischend zur vollen Grösse auf.
Ein Fou de Basson. Ein Basstölpel.
Sehr eindrucksvoll mit seinen gut einmeter-zwanzig Spannweite und dem
sehr wehrhaften Schnabel.
Problem 1: Er konnte weder gehen, noch fliegen.
Problem 2: Die Flut kam rasch heran.
Problem 3: Er liess sich nicht anfassen.
Also flitzte ich so schnell es ging zum Auto, um bei Bekannten Hilfe bzw.
einen Käscher zu holen. Brit blieb beim Tölpel.
Käscher hatten sie nimmer, so ging die Tochter des Hauses mit, mit einer
stabilen Plane bewaffnet.
Als wir wieder an den Strand kamen: Vogel weg. Brit weg. Wasser da!
Plötzlich ein Rufen. Brit sass in den Dünen, der dicken Brocken auf dem
Schoss. Sie hatte als die Flut sie erreichte, ihre Jacke über den Delinquenten geworfen und ihn gewaltsam entführt.
Zum Dank hatte er ihr einen Riesen-Vogelschiss in die Jacke praktiziert,
der die Nasenflügel erbeben liess.
Wir stopften den Piepmatz in unsere grosse Einkaufs-Klappbox. Kopf, Hals und der Schwanz gingen aber nicht ganz mit rein.
Als wir mit dem Vogel bei unseren Bekannten ankamen, hatte Claudine
schon den TA angerufen. Feierabend. Keiner mehr da.
Der zuständige Revierjäger brüllte etwas von Touristen... und hinten rein
schieben ins Telefon. Und Merde. :aerger:
Etienne, Claudie's Mann kam ans Auto und sagte: Parbleu une Oiseau.
Dann steckte er die Hand ins Auto.
Der Vogel dachte: Parbleu une Etienne und packte dessen Zeigefinger
mit dem Schnabel, dem wehrhaften. Dann drehte er den Kopf blitzschnell
paarmal hin und her.
Wir verliessen dann den Schauplatz mit dem Vogel, während Etienne mit
seinem blutenden, gebrochenen Finger zum Hausarzt gebracht wurde.
Was tun?
Wir setzten den Vogel in eine geschützte Senke in den Dünen zwischen hohes Gras und versprachen, ihn morgen zum Doc zu bringen.
Er muss das sehr nett gefunden haben, denn am anderen Morgen wartete er noch auf uns. Mit viel Hau-Ruck und Geschrei (aua) luden wir den ollen
Tölpel wieder ins Auto und ab zum Doc.
Der sagte, die Art sei geschützt und in Cherbourg gäbe es eine Auffangstation. Dort rief er an, die holten den Vogel ab.
Später erfuhren wir vom Doc, dass der Basstölpel aus Schottland stammte. Dies konnte man an einem Ring an seinem Bein erkennen.
Dort gibt es eine grosse Kollonie.
Vom Sturm wurde er anscheinend weit abgetrieben und landete völlig
erschöpft in Barneville, in Frankreich am Strand.
Er wurde wieder aufgepäppelt und in die Heimat verfrachtet.
In diesem Falle: Ein Happy End! :blume:
liebe Grüsse ... Patrick