Ich danke Euch schon mal für Euer Feedback. Also es ist so, das Dex nicht wirklich in richtige Panik verfällt, ich würde sagen, er ist gestresst weil er mMn zwischen Spannung, Neugier und Unsicherheit schwankt.
Ich bin ganz gewiss kein Wattebauschler, aber ich komme auch mit Druck und Zwang am Hund nicht klar. Das kann für mich nicht DIE Methode sein, gerade was Schussfestigkeit/Schussscheue anbelangt. Ich weiß, hier kann man mit der falschen Methode ganz schnell und auf lange Sicht ganz viel kaputt machen.
Trotz das ich finde, das die meißten Jäger aus unserem Bekanntenkreis (LG eingeschlossen) wirklich nett zu ihren Hunden sind, können die scheinbar nicht aus ihrer Haut und verfallen immer wieder in alte Ausbildungsmuster
Leider war/ist z.Bsp. LG´s Onkel ein richtiger "Rüdemann", wie man das so zu sagen pflegt. Er tut für seine Hunde alles, aber er verlangt auch bedingungslosen Kadavergehorsam, der notfalls mit Druck und Starkzwang eingefordert wird. Und leider kommt das bei LG auch des öfteren durch und genau diese Diskussion hatten wir gestern. Dex mag nochmal eine Spur weicher sein, die Coonies sind aber allgemein sensible Hunde und kommen mit Druck und Zwang eh nicht gut klar. Ich habe versucht, das gestern deutlich zu machen, das wir damit bei dem Hund keinen Erfolg erzielen werden.
Unschöne Situation derzeit.
Ich bin mir gerade auch noch nicht sicher, ob die Problematik der Schuss an sich ist, oder das Hantieren mit dem Gewehr und die Erwartungshaltung, das gleich was kommt. Dex kennt es, das nach dem Schuß oft Beute gemacht wird und am Ansitz hat er z.Bsp. keinerlei Probleme mit dem Schuss und freut sich nen Ratz, wenn er z.Bsp. nach dem Schuss eine Krähe/Taube bringen darf. Eigentlich müsste doch die positive Verknüpfung da sein!?
@bordy Dein Weg gefällt mir gut und das wäre für mich eine der beiden Varianten, die zum Ziel führen könnten. Positive Belegung des Schusses und direkt als Folge bestätigen, erstmal ohne Sitz und Platz. Ich weiß, das wird ein harter Weg (weil dann hier sicherlich Krieg herrscht), denn ich weiß, das LG das wieder als "du machst nur hutschi gutschi mit dem Hund" abstempelt. Und ich brauche ihn ja zum schießen :/
Wenn dann Sätze kommen wie "meine Güte, der Hund ist jetzt 20 Monate alt und kann nix" ist das natürlich auch sehr demotivierend.
Variante zwei wäre eine Abwandlung von @Lumo2 ´s Variante. Weil ich nicht genau weiß, ob es vielleicht auch mit der Waffe zu tun. Und so habe ich mir gestern Abend ein (natürlich ungeladenes) Gewehr geben lassen und habe einfach mal im WZ geübt, Waffe überm Arm gekippt, rumhantieren und Dex geklickert. Was soll ich sagen, kaum hatte ich das Gewehr überm Arm, legt der sich neben mich ins Platz und wartet. Das habe ich ca. 10-15 Minuten lang gemacht. Mal im Sitz, mal im Platz (ich habe ihn frei wählen lassen), rumhantieren, Waffe zuklappen lassen, durch die Wohnung laufen, hochnehmen wie zum Schuss (alles natürlich Stück für Stück). Man hat ihm angemerkt, das er leicht irritiert war, Ohren zurück, aber kein Hecheln, keine Hektik, Kommandos kamen an. Zum Schluss habe ich ihn ins Platz gelegt und habe die gekippte Waffe neben ihn abgelegt. Erst war ihm das leicht unangenehm, aber er hat Augenkontakt gesucht, wie um abzufragen ob das ok ist. Wir sind soweit gekommen, das ich die Belohnung auf die Waffe gelegt habe und er sie ohne zu zögern genommen hat.
Ich werde das nun täglich 1x zu Hause üben und einmal draussen im Revier, erstmal ohne Schiessen. Und wenn ich mir sicher bin, das er das nicht nur erträgt sondern mich mit der Waffe freudig begleitet, werden wir ihm das Schiessen positiv belegen.
Haltet Ihr das für einen annehmbaren Weg? Ich möchte einfach ganz bewusst hier kein Wild mehr mit ins Spiel bringen, weil ich nicht anschließend am nächsten Problem arbeiten möchte, nämlich das er nicht am Platz bleibt, weil die Erwartungshaltung auf die Beute zu groß ist.