Hallo Ihr Lieben,
ich bräuchte mal Eure Hilfe bzgl. ganzjähriger Weidehaltung von Pferden (Achtung, wird lang).
Ich hab schon seit über 15 Jahren kein Pferd mehr, hatte davor nur Boxenhaltung mit ganztägigem Weidegang, meine letzte Stute genießt mit 29 Jahren ihren Ruhestand bei meiner Freundin in einem Bewegungsstall. Mit ganzjähriger Weidehaltung kenne ich mich nicht aus. Sind die Voraussetzungen von Ort bzw. Landkreis zu Landkreis verschieden oder gibt es da einheitliche Verordnungen? Ich konnte in unserem Kreis jetzt direkt nichts dazu finden und stecke gerade in einer Zwickmühle.
Wir haben hinter unserem Haus eine große Futterwiese, geschätzt ca. 4ha. Diese wurde jedes Jahr zur Heugewinnung abgemäht. Seit letztem Jahr November/Dezember (genau weiß ich es nicht mehr) stehen dort nun 4 Pferde drauf, die vorher im Dorf auf einer anderen Wiese standen. Die Wiese war aber nicht mehr beweidbar und so wurden die Pferde hierher gestellt. Ich kenn mich mit Wiesen bzw. der Grasbeschaffung nicht so aus, aber das war bisher eher so eine Fläche aus lauter kleinen Büschelchen, ich würde auf Luzerne tippen. Also die Fläche ist nicht ganzheitlich mit Gras bewachsen, man sieht eben zwischen den "Büschen" die Erde. Geeignet für ganzjährige Weidehaltung?
Die Wiese ist lediglich mit einer einzigen Stromlitze eingezäunt und hat nichts, aber auch rein gar nichts als Unterstand. Es gibt keine Bäume, keine Sträucher, kein Unterstand, keine Liegefläche. Wasser ist zwar aktuell nicht das Problem (es regnet ununterbrochen seit über einer Woche), aber als es im Dezember/Januar so kalt war, war das Wasser in den zwei Mörtelwannen die da zum Tränken stehen entweder gefroren, oder die Wannen waren umgekippt, weil die Pferde mit ihren Hufen versucht haben, das Eis zu knacken. Der Bauer kam alle 3 Tage, um Wasser nachzufüllen. Das war teilweise so schlimm, das wir unser Wasser im Garten wieder angestellt und die Wannen aufgefüllt haben.
An Silvester war das kaum zum Aushalten, die Pferde sind 2 Stunden lang vor lauter Panik die Wiese hoch und runter gerast und Niemanden hat es gekümmert. Den Bauern haben wir natürlich nicht erreicht und die Wiese war bereits danach ziemlich lädiert.
Jetzt haben wir März, vor ca. 2 Wochen wurde ein Pferd ausgetauscht, dafür jetzt eins drauf, das permanent eine Decke auf hat. Die sitzt zwar immer noch, aber ich frage mich, ist das eine Regendecke und dicht und die Haut kann seit 2 Wochen darunter kaum atmen oder ist die nicht dicht und seit 2 Wochen steht das Tier mit einer klatschnassen Decke auf dem Rücken da?
Nun stehen die armen Kreaturen seit 2 Wochen nahezu auf ein und dem gleichen Fleck zusammen (am Ausgang), liegen nicht mehr, weil die komplette Fläche einfach nur noch vermatscht ist. Klar, schaut man oberflächlich auf die Wiese, sieht man noch grün. Geht man nah ran, sieht man, dass das lediglich noch ein Rest Grasnarbe ist, mehr nicht. Die Pferde selber stehen zentimetertief im Matsch, stundenlang, gefühlt tagelang. Mittlerweile halten schon fremde Leute an, füttern die Tiere. Wir bekamen schon einen Anschiss, weil man uns fragte, ob das unsere Pferde seien.
Ich bin wirklich sehr emotional, aber für mich sehen diese Tiere einfach nur noch unglücklich aus, sie leiden mMn ganz offensichtlich und das dauerhafte Stehen (vor allem im Matsch) kann nicht gesund sein. Die müssten eigentlich mittlerweile komplett verkühlt sein oder ist das erstmal kein Problem? Ich kann es nicht einschätzen. Dem Bauern hier gehören die gar nicht, es sind Pensionspferde (Rentner, Kranke)und ich frage mich, wer lässt das zu, das sein Pferd so furchtbar gehalten wird (oder bin ich zu empfindlich?)?
Aber es scheinen sich bereits Leute beschwert zu haben, denn eben kam der Bauer und hat einen kleinen Heuballen direkt am Rand in die Matsche geworfen. Die Pferde standen daneben und müssten eigentlich Knast haben weil die Wiese gar nichts mehr hergibt, aber keiner hat gefressen, alle vier stehen nach wie vor da, lassen die Köpfe hängen.
Nun ist aber mein Problem, wir können uns aus verschiedenen Gründen nicht mit dem Bauern anlegen und man hat mir gesagt, selbst wenn ich das anonym beim Ordnungsamt (oder Vetamt?) melde, können die meine Nummer heraus bekommen? Was kann ich noch tun, ich kann dieses Elend nicht mehr ertragen. Zudem ist da ein alter Wallach dabei, dem das Ganze glaube ich am ehesten zu schaffen macht 
Ich habe bei meiner googelei nur eine Vorgabe aus einem anderen Kreis gefunden:
ganzjährige Weidehaltung Pferd
davon trifft aber auch rein gar nichts zu bei den Pferden hier 
Die Pferde sind nicht unterernährt, d.h. ich fürchte, wenn sich die Jemand ansieht wird der sagen, denen geht es doch gut
Ich weiß auch manchmal nicht, ob sie einfach viel dösen, weil sie nichts anderes machen können und das heißt nicht automatisch, das sie unglücklich sind...