Beiträge von Karotto

    Hallo,
    nur kurz, weil ich gleich los muss: wir haben auch einen passionierten Leinenpöbler. Bei ihr ist es glauben wir eine Mischung aus großer Unsicherheit und Frust, weil sie nicht hin darf (das wurde ja bei Deinem auch vermutet).

    An anderen Hunden vorbei gehen ist illusorisch. Da rastet sie derartig aus, dass ich sie kaum halten kann.
    Wir haben, wie (ich glaube) Sheltiepower vorgeschlagen hat, damit angefangen, sofort umzudrehen, wenn auf unserem Weg ein Hund aufgetaucht ist. Außerdem haben wir ein akustisches Signal aufgebaut ("hab ich gesehen"), das ihr helfen soll, zu begreifen, dass wir die Sache übernehmen.
    Das haben wir bestimmt zwei Monate beibehalten, ohne irgendwas zu verändern: anderer Hund- Signal- Kehrtwende.
    Es gab dann Anzeichen, dass sie etwas entspannter wurde und wir haben angefangen, sie bei Hundesicht in weeeeeiter Entfernung abzusetzen und ihr das Gucken zu erlauben und ihr dabei leckere Snacks gereicht (die sie auch nicht von Anfang an annehmen konnte). Sobald sie dann doch loslegt: aufstehen und in die andere Richtung.
    Das machen wir jetzt bestimmt eine ganze Weile noch so, bis wir einen Schritt weiter gehen. Mittlerweile sitzt sie übrigens da wie im Kino, total gespannt und frisst ab und zu ein Stück Wurst :D
    Der Abstand muss allerdings nach wie vor groooooooß sein.

    Das mit dem Hobby ist auch ein sehr guter Ratschlag! Wir haben angefangen richtig zu apportieren und seitdem macht sie viele Fortschritte! Ich könnte mir vorstellen, dass das am wachsenden Selbstbewusstsein liegt. :)

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    maßangefertigtes Sicherheitsgeschirr, z.B. blaire, meistens kann man auch angeben, dass sich der Hund im Wachstum befindet, dann wird das Geschirr so genäht, dass es eine ganze Weile "mitwachsen" kann.


    Das Sicherheitsgeschirr von blaire.de wollte ich auch empfehlen. Wir haben auch so einen Houdini zuhause und in dem Teil kann sie sich auf den Kopf stellen, sie kommt nicht raus!
    Außerdem kann man sich das Geschirr toll selbst gestalten und es, wenn man wollte, auch noch besticken lassen.
    Unser Geschirr sitzt wie ne Eins und dadurch, dass es, wenn man entsprechendes angibt, mitwächst, hat man ja doch ein bisschen länger was davon :)
    Ein bisschen teurer ist es halt aber schon..

    Hallo Christina,

    das ist ja eine blöde Situation. Leider bin ich da auch keine Fachfrau, vielleicht finden sich ja noch andere Leute hier, die sich mit sowas besser auskennen, aber ich würde erst mal raten, es nicht weiter irgendwie zu versuchen. Statt dessen würde ich den Druck raus nehmen, indem Dein Freund sich ganz bewusst von Eurem Hund fernhält, also ihn nicht anguckt, sich (am besten mit dem Rücken zum Hund) weiter weg hinsetzt und ihn nicht mit irgendwas lockt. Das gibt dem Hund erst mal das Gefühl, dass im Moment keine Gefahr von Deinem Freund ausgeht und er kann ein bisschen zur Ruhe kommen.
    Als nächsten Schritt würde ich wohl einen kompetenten Trainer hinzuziehen, der sich die Sache anguckt. Wer weiss, was Euer Hund da blödes verknüpft hat.

    Es ist bestimmt schwer für Deinen Freund, das nicht persönlich zu nehmen, aber es kann ja wirklich sein, dass da irgendwelche unglücklichen Zufälle zusammengekommen sind, die Deinen Hund dazu gebracht haben, etwas negatives mit Deinem Freund zu verknüpfen. mit ein bisschen Geduld, viel Einfühlungsvermögen und einem guten Fachmann ist Euch bestimmt zu helfen!
    :)

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    Mehr kann man in einem Forum wohl kaum sagen ohne den Hund zu kennen.

    Aber es geht doch in einem Forum in erster Linie um einen Erfahrungsaustausch um evtl einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Ich finde zum Beispiel das was byllemitblacky und Cherubina schreiben ziemlich erhellend, bezogen auf die Eingangsfrage ("warum macht er das?").

    Die ganze Sache ist übrigens bei uns sehr vertrackt, weil unsere Hündin unbe-unbe-unbedingt zum Besuch möchte. Verbannen wir sie auf ihren Platz ist sie enorm gestresst, halten wir sie an der Leine bei uns ist sie auch gestresst. In beiden Fällen versucht sie in einer Tour durch zu brechen, um dann das beschriebene Verhalten an den Tag zu legen.

    Wir üben ganz allgemein mit ihr, Kontrolle abzulegen, Vertrauen zu uns zu fassen (indem wir z.B. ebenfalls draussen niemanden an sie heran lassen) und allgemein, in ihrer Umwelt sicherer zu werden und hoffen, dass diese Sache dadurch dann nebenbei auch besser wird. Impulskontrolle ist da vielleicht noch ein gutes Stichwort! Die hilft ja auch, nicht kopflos zu reagieren und nach vorne zu schnappen, sondern ein bisschen bedachter zu werden und evtl einfach ein paar Schritte zur Seite zu gehen oder zumindest länger zu knurren (das gibt Euch, liebe TE, dann evtl mehr Zeit einzugreifen).

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    Deswegen sage ich ja, das kann auch ein unterwürfiges Beschwichtigen sein.


    Deinen Ansatz finde ich auch sehr einleuchtend. Besonders das "Vertrauen in die Hand gewinnen". Ich hatte nur den Eindruck dass zum Teil überlesen wurde, dass der Hund von sich aus Kontakt sucht. Und das ist ja ein entscheidender Unterschied zu einem Hund, der klar kommuniziert, dass er einfach nicht angefasst werden will.

    Ich hatte das so verstanden,dass der Hund erst von sich aus den Kontakt herstellt und sich dann plötzlich "besinnt" .

    Wenn der Hund einfach nicht angefasst werden möchte und damit hat es sich, ist ja das Management nicht sonderlich aufwändig. Rennt er allerdings zu jedem Besucher, schmiegt sich an und lässt sich bekuscheln und legt dann los, ist es schon wesentlich schwieriger.

    Unsere Hündin macht das auch! Sie geht zu unserem Besuch, schmiegt sich an, lässt sich streicheln und sucht sehr deutlich sehr engen Kontakt. Bis sie plötzlich völlig die Nerven verliert und auf die Person, von der sie sich gerade noch streicheln lassen hat los geht (sie schnappt nicht, aber sie bellt drohend, kriegt ne Bürste und gibt sich richtig fies) . Wir werden daraus auch nicht so richtig schlau und unterbinden im Moment Kontakt mit Menschen, die sie nicht schon richtig gut kennt.

    Wir haben versucht, es uns damit zu erklären, dass die labradortypische Menschenfreundlichkeit und Distanzlosigkeit ihrer eigentlich sehr stark ausgeprägten Unsicherheit und Angst einen Streich spielt, als würden zwei Seelen in ihrer Brust schlagen: die eine, die gerne kuschelt und lieb gehabt wird und die andere, die gelernt hat, dass Menschen auch ganz schön gruselig sein können.


    Ob es echt so ist? Keine Ahnung! Im Moment managen wir erst mal das Problem und warten ab wie es sich verändert, während wir an anderen Baustellen arbeiten.
    =)

    Oooh, ich hab auch eine! :mrbat2:

    Es war irgendwann Anfang des Jahres. Unser Gassigebiet ist ein See mit sich anschließendem Wald. Links vom See (wenn wir auf dem Rückweg sind) führt ein kleiner Trampelpfad durch ein Stück Wald und dann auf einen Spielplatz, über den ich oft abkürze. Weitere Optionen sind: auf dem Weg um den See bleiben und geradeaus weiter ohne Spielplatzkontakt oder irgendwann auf dem regulären Weg Links weiter gehen und am Spielplatzrand vorbei.

    So also meine Parameter an jenem nebligen Spätnachmittag. Unsere Runde hat etwas länger gedauert und es war schon ziemlich dämmerig. Außerdem hatte es vor einiger Zeit angefangen zu nieseln. Ich nähere mich dem Pfad der zum Spielplatz führt und höre schon von weitem lautes "KNIETSCH-KNAAATSCH" aus der Richtung. Hm, es ist kalt, es wird gerade dunkel, es regnet... wer würde da sein Kind auf dem Spielplatz in seelenruhe schaukeln lassen? Ich entwickle also eine ziemliche Gänsehaut und beschließe, den Spielplatz heute zu meiden. Den ganzen weiteren Weg dieses wirklich schauerliche KNIIITSCH- KNAAATSCH von links.

    Irgendwann komme ich an der Weggabelung an, Wo es Links zum Spielplatz geht und geradeaus nach Hause und ich entscheide mich spontan, der Sache auf den Grund zu gehen, weil das Ganze wirklich unheimlich ist und ich gerne eine natürliche Erklärung dafür hätte. Ich gehe also Links Richtung Spielplatz. Wenn man sich diesem von dieser Seite nähert blickt man zunächst über einen kleinen Bolzplatz, an den sich dann Sandkasten und Schaukel anschließen. Vom Weg aus ist die Schaukel also ungefähr 100m entfernt.
    Wir kommen am Rande des Bolzplatzes an, gehen noch ein paar Meter weiter und ich sehe gerade eben die sich bewegende Schaukel, aber nicht, ob jemand drauf sitzt. Der Hund sieht die Schaukel ebenfalls, macht nen Satz nach vorne und bellt. Ich so: 8O , und im Stechschritt dran vorbei und ab nach Hause.

    Das hat man nun davon, wenn man einer Sache ganz erwachsen auf den Grund gehen will. :headbash: Ich hoffe einfach mal, dass sich da ein liebeskranker Teenager diesen melancholischen Witterungsverhältnissen hingegeben hat und dem vemutlich nicht mal aufgefallen ist, was für Schauer mir sein Geschaukel den Rücken runter gejagt hat! Sicher weiß ich es aber eben nicht! :ugly:
    Für alle Fälle meide ich diesen Spielplatz seitdem bei unklaren Wetterverhältnissen und finde mich da nur noch bei strahlendem Sonnenschein ein :D

    MayaMütze, das ist aber ein hübscher Fliesenspiegel! =)

    Mit dem Backen habe ich erst so richtig angefangen seit ich vor zwei Jahren meine Ernährung auf vegan umgestellt habe. Da musste ich notgedrungen ja tätig werden, weil ich sonst vermutlich an akutem Backwerkmangel elendig zugrunde gegangen wäre! :hangman:

    Mittlerweile mache ich es richtig gerne, und da mein Backwahn irgendwie kontrolliert ausgelebt werden muss, versorge ich einmal in der Woche alle menschlichen Mitglieder unserer Bodenarbeitsgruppe auf dem Hundeplatz mit Kuchen :fondof:

    Jetzt habe ich allerdings Großes vor, und zwar hat eine enge Freundin von mir kommenden Samstag Geburtstag und ihre Mutter hat mich gebeten, die Torte zu backen.
    Masterplan:
    Ein Rainbowcake soll es werden, in sieben verschiedenen Farben (Rot, pink, Orange, Gelb, Grün, Lila, Blau), das heißt ich muss sieben relativ dünne (verschiedenfarbige) Biskuitböden backen. Die sollen dann gestapelt werden und dazwischen kommt je eine Schicht Ananasmarmelade und Buttercreme. Außen rum dann auch Buttercreme und darauf dann eine Decke aus weißem Marzipan (weil ich Fondant so eklig finde). Da meine Freundin auf Rockabily steht habe ich mir gedacht ich male dann mit Lebensmittelfarbe auf die Seite der Torte ein Leopardenmuster, jeweils in der Farbe, die unter dem Marzipan gerade "dran" ist.

    Soweit so gut.

    Nachdem ich mir das alles so überlegt habe, und von dem Gesamtkonstrukt in meiner Fantasie auch völlig überzeugt bin, schlägt mir halt die Realität um die Ohren, dass ich NOCH NIE IM LEBEN EINE TORTE GEBACKEN HABE!! :schockiert:

    Ein einziges mal habe ich (hochprofessionell mit Bindfaden) versucht einen Biskuitboden zu teilen und die einzelnen Teile unfallfrei zu stapeln und das ging so in die Hose, dass ich Cakepops draus machen musste (ist auch hier Plan B). Aber ich will unbedingt diese Torte backen!!! :ugly:
    Farben und Marzipan sind bestellt (und komment hoffentlich rechtzeitig an), ich verbringe meine Zeit mit Rezeptvergleichen und Tutorialvideos auf Youtube und am Mittwoch plane ich eine kleine Probetorte! Ich kanns kaum noch abwarten!

    Also ich diesen Thread hier gesehen habe, dachte ich, das muss mal raus :-D

    Zitat

    Bist Du so ein HH, der anderen den lieben langen Tag erzählt, wie schwierig sein Hund ist, oder warum fühlst Du Dich angesprochen? :???:

    Ich habe eigentlich in meinem Beitrag klar gestellt, warum ich mich angesprochen fühle, mache es aber gern noch mal für dich deutlich.
    Dein generalisiertes "es gibt keinen problematischen Hund, nur problematische Teams" hat mich tatsächlich getroffen, weil ich uns und unsere Situation darin auf eine unfaire und oberflächliche Weise gespiegelt sehe. In meinem ersten Beitrag auf Seite zwei bin ich bereits näher auf uns eingegangen, und habe auch geschrieben, dass ich tatsächlich gerne über meinen schwierigen Hund spreche und warum.
    Ich und auch mein Hund passen also oberflächlich voll in Dein Klischee, in Wirklichkeit ist es uns aber viel zu eng und kratzig. Und das habe ich moniert (vielleicht ein bisschen heftig, dafür entschuldige ich mich. )

    Ich gebe zu, dass ich bei dem Thema empfindlich bin, finde aber auch wirklich, dass Du in Deinen Beiträgen hier ziemlich den Holzhammer schwingst.