Beiträge von Bubelino

    Auch ich kann das Problem sehr gut nachvollziehen, dennoch möchte ich Dir meine Bedenken mitteilen:
    abgesehen davon, dass die vorliegende Situation generell kein guter Grund für die Einschläferung eines Haustieres ist, bin ich fest davon überzeugt, dass Du für lange Zeit nicht damit zurecht kämest, diesen Schritt gegangen zu sein. Dein Hund kann nichts dafür, dass alles gerade so kompliziert ist.
    Ich würde versuchen, eine private Organisation zu finden, die den Hund erst einmal auf eine Pflegestelle übernimmt. Wie es dann weitergeht, das wird man sehen.
    Euch allen, auch Deiner Großmutter, alles, alles Gute!
    P.S.: ich persönlich finde es unangebracht, hier jetzt dazu zu raten, die alte Dame in ein Pflegeheim zu bringen. Keiner kann genau wissen, was Sache ist. Und diese Entscheidung ist sehr persönlich und auch extrem schwer.

    Du hast geschrieben das rumprobiert wird. Aber nicht was genau probiert wird. Was funktioniert gut? Was weniger gut? Leben die Weidetiere mit ihren Hirten "frei" oder haben sie eingezäunte Weiden? Was passiert, wenn ein Hirte ein Beutegreifer erlegt? Dürfen Zäune gebaut werden? Gibts da Auflagen? Oder schlicht keine finanziellen Mittel?

    Das kommt tatsächlich sehr auf das jeweilige Land an. Wie scharf die Schutzbestimmungen sind oder auch nur waren (weil teilwiese schon gelockert). Bei Nomaden ist es sehr schwer, das umfassend zu beobachten - die Verluste sind aber ziemlich groß inzwischen. Bei den Sesshaften weiß man von außen ein bisschen mehr: Es werden und wurden Zäune gebaut und nachts aufgestallt (Elektrozäune sind sehr oft gar nicht möglich), was leider kaum etwas nützt, wenn es um große Raubkatzen wie Löwen bsp geht. Manchmal stellen die Dorfbewohner nächtliche Wachen auf, die mit Fackeln und Blechgescheppere versuchen, angreifenden Tiere zu vertrieben. Die Hunde, die sie dort in der Regel haben, helfen nicht wirklich im äußersten Fall).
    Wo Schutzauflagen gelten, dürfen die Großkatzen oder eben auch Elefanten nicht geschossen oder vergiftet werden, wenn das passiert, wird dem auch nachgegangen und die Verursacher werden empfindlich bestraft (oft auch ohne die Beweise zu haben, die bei uns als überführend gelten würden).
    Experimentiert wird, je nach Projektlage, mit wissenschaftlichen angeleiteten Experimenten (durch Biologen z.B.). Das sind dann z.B. Stoffbarriereren, die flattern, Geräusche, auch Geruchsabwehr, Gräben und vieles mehr. Aber auch dort ist es so, dass sich die Räuber manchmal schneller an eine Maßnahme gewöhnen als man schauen kann. Und man fängt quasi von vorne an.

    Dann erzähl doch mal, wie genau es da gehandhabt wird. Und wie es klappt.

    Hab ich doch oben geschrieben? Die probieren größtenteils auch nach wie vor rum und müssen immer wieder Misserolge hinnehmen, die existenzbedrohend und für die gerissenen Tiere grausam sind. Und ich kann auch diese Menschen gut verstehen, dass sie die Raubtiere am liebsten weg hätten, das ist doch keine Frage.

    Hierzulande hat man ja auch gut über Probleme, die so weit weg sind, reden... Und wenn im afrikanischen Busch der Viehhirte einen Gepard, der seine Herde bedroht, erlegt kräht da kein Hahn nach - weil es eben niemand mitbekommt.
    Wenn hier ein Weideviehhalter einen Wolf erlegen würde, selbst während einem Angriff auf seine Herde, würde er wohl gelyncht bevor er verhaftet werden könnte. Und sein Hof würde wohl brennen...

    Aus Chris Post lese ich allerdings keinen Angriff auf dich oder/und deine Meinung - ich hätte den Absatz

    auf die vorher erwähnte Umweltministerin bezogen...

    Nun ja, da ich mit diesen afrikanischen Viehhaltern mittelbar zu tun habe, habe ich es gewagt, diesen Vergleich zu stellen.
    Dass da kein Hahn danach kräht, wenn der Viehhalter sich selbst wehrt, ist absolut falsch und zeigt nur, wie die Probleme, die dort existieren, hier bei uns marginalisiert werden.

    Und ich hab nur geantwortet.
    LG, Chris

    Nicht wirklich. Im Prinzip soll ich mir doch den Schuh anziehen, ich würde hiesigen Viehhaltern überbraten, sie sollten sich nicht so anstellen.
    Und ja, (leider?), den entscheidenden Unterschied zwischen Dir und dem afrikanischen Bauern, dessen Herde durch Löwen bedroht wird, erkenne ich trotz allem nicht.

    Das musst Du die fragen, die sich nicht mit Herdenschutzlösungen beschäftigen, sondern pauschal den Abschuss der Wölfe fordern.
    Allerdings ist das so eine typische "Totschlag-Frage", die ja auch gern von der beliebten Umweltministerin gestellt wurde.
    Wir sind HIER und wir Tierhalter HIER haben Probleme mit dem Herdenschutz, der unter gänzlich anderen Bedingungen stattfinden muss, als in anderen Staaten dieser Erde.

    Die Tierhalter in Namibia z. B. die Kangals in ihren Herden einsetzen, um das Vieh vor Geparden zu schützen, müssen sich weder mit Baurecht noch Tierschutzhunde-VO oder mimimimi-der-Hund-hat-mich-angebellt rumschlagen, dafür fehlen ihnen Möglichkeiten, die wir hier haben und zusätzlich haben sie völlig andere Lebensbedingungen, Sorgen und Probleme als wir hier. Aus meiner Sicht ist das absolut unvergleichbar, weil die Ausgangsvoraussetzungen sich so extrem unterscheiden.

    Uns Tierhaltern HIER jetzt durch die Blume vorzuhalten, wir sollen uns nicht so anstellen, anderswo müssen die Leute auch am Existenzminimum leben und zusehen wie sie klar kommen, ist reine Polemik, aber keine lösungsorientierte Herangehensweise. Da ist jeder Tierhalter, der in irgendeiner Art Herdenschutz betreibt, wesentlich zielführender.

    LG, Chris

    Schau, ich habe niemandem die Blume vorgehalten oder gar gesagt, man solle sich nicht so anstellen, nur eine Frage gestellt. Und die bezog sich darauf, dass in diesem Thread schon Artikel gepostet wurden (sorry, dass ich jetzt nicht zurückblättere und suche bzw zitiere), die eigentlich davon handelten, dass Wölfe hier nichts zu suchen hätten und deshalb abgeschossen gehörten.
    Ich persönlich finde jetzt den von mir angebrachten Vergleich auch nicht falsch. In beiden Fällen geht es um die Bedrohung von Kulturlandschaft oder Viehhaltung durch Wildtiere und wie damit umzugehen wäre. Bei uns wird oft mit der zu dichten Besiedelung argumentiert, was mir absolut einleuchtet (weiter vorne habe ich selber geschreiben, dass ich glaube, dass Wölfe nicht überall in D oder auch Europa konfliktarm leben können). Aber genau die Einengung des natürlichen Lebensraums ist auch der Grund dafür, warum es in den erwähnten afrikanischen Regionen zu Konflikten kommt.
    Warum findest Du, dass man Dich als Viehhalterin mit Deinen Sorgen um Deine Tiere nicht mit einem afrikanischen Bauern, der sich um seine Ziegen sorgt, vergleichen kann?
    Ich finde es tatsächlich schade, dass eigentlich sofort ein Angriff erfolgt bzw man sich rechtfertigen muss, wenn man Fragen stellt, auch wenn man sich selbst emotional eigentlich auf Seiten der Tierhalter empfindet.
    Wenn das in diesem Thread aber wirklich gar nicht erwünscht ist, dann sollte das vielleicht einfach klargestellt werden. Dann kann man sich von vorneherein fernhalten und die "Fronten" sind klar.