Beiträge von Bubelino

    Vielen Dank, @Dreamy , das ist wunderbar geschrieben, finde ich.

    Ich möchte mal anmerken, dass dieses "Wir-Ihr", das "Hunde, die wie wie tot nebenher dackeln", "unsere Hunde haben eben nichts gemein mit Nachbars Labbi" von einem Sporthundler kam, der sich nach eigenen Aussagen bemüht, nicht von oben herab und abwertend zu schreiben. Interessante Selbstwahrnehmung.

    Ich mache jetzt einen Spiegelversuch... Dabei habe gar keinen Labrador (mehr): wenn ich meine Schuhe anziehe, die Leinen in die Hand nehme, dann sind meine bunt gemixten Hunde, die hier wohnen, mit Feuereifer an der Tür. Ihre Augen strahlen, sie brennen darauf, dass es losgeht.
    Machen wir dann unsere Suchspielchen auf einer Wiese oder erkunden einen ganz neuen Weg, dann bersten die fast vor Eifer. Und sie sind so glücklich. Und ich auch.

    Finden viele jetzt blöd und irgendwie peinlich, oder? Na denn...

    Solange kein anderes Hilfsmittel den Aufgabenbereich abdecken können, natürlich.
    Zumal die Missbrauchsgefahr nicht am Werkzeug festzumachen ist, sondern am Anwender. Was glaubst Du, was es vor dem Stachel für Hilfsmittel gab, wie umstritten die waren und wie der Stachel als Fortschritt in Bezug auf hundegerechtere Ausbildung gelobt wurde. Jetzt ist der Stachel dran, parallel schon das Halskettchen, das Lederhalsband kommt auch ins Gerede. Momentan das Nonplusultra stellt das Geschirr dar, aber auch nur bestimmte Typen, und der Klicker. Ich prophezeie aber, das beide in 20 Jahren aufgrund IHRES Missbrauchspotentiales verrufen sein werden. Geschichte wiederholt sich. Besser wird dadurch nichts. Wer unsensibel ist und Schaden verursachen kann, schafft das auch mit einem Klicker.

    So weit ab hinterm Mond lebe ich nun auch nicht, dass ich nicht wüsste, dass es noch weit schlimmere Dinge als einen Stachler gibt. Und dass man auch mit dem Clickern Schaden anrichten kann (wenn auch - so meine Meinung - einen Schaden ganz anderer Qualität als den, den ein falsch, grob, regelrecht gemein gebrauchter Stachler anrichtet).
    Das bedeutet ja nicht, dass man JETZT nicht auf ein Hilfsmittel auch verzichten könnte, gerade weil man es und manch Anderes beherrscht. Gerdae wenn ich eine Sache, die ich nur gelegentlich benötige, gut beherrsche und gleichzeitig sehe, wie viele andere damit rumstümpern, dann würde ich zum Guten des Gazen vielleicht lieber darauf verzichten.
    Der bereits gemachte Vorschalg, dass Stachler und ähnliche Hilfsmittel in der Hundeerziehung nur beim Trainer selbst bzw in einer Hundeschule und nicht im Kaufhaus zu bekommen sein könnten, wäre für mich schon mal ein Anfang. Und das, obwohl ich ebenfalls weiß, dass viele Trainer und Hundeschulen schlecht arbeiten.

    @Quarus : würde der Stachler verboten (allein, weil er häufig falsch und mit Schmerzen für den Hund verbunden verwendet wird), wäre das für Dich ein Verlust in Sachen Hundeausbildung?
    Ich meine diese Frage überhaupt nicht polemisch, sondern rein aus Interesse. Bezogen darauf, dass Du geschrieben hast, die Gesetzeslage ist für Dich das Entscheidende.
    Ich glaube, den Stachelgegnern hier im Thread geht es fast immer genau darum (ich glaube, @Mejin hat das sehr schön formuliert): es gibt sicher Hundehalter, Hundesportler, die dieses Hilfsmittel korrekt anwenden. Aber es gibt eben auch die, die es nicht können und bewusst dafür nutzen, dem Hund Schmerzen zuzufügen, in der Hoffnung, ihn so gefügig zu machen. Wäre es also tatsächlich ein Verlust für den Sport, wenn man dieses Hilfsmittel aufgrund der Missbrauchsgefahr per Gesetz aus dem Verkehr ziehen würde?

    Wie ist das denn bei Pferden und Meerschweinchen und Katzen, also Tierarten die "sowieso" kastriert werden? Gibt es da auch Studien zu den Krankheiten und Tumoren?

    Ich kenne sie nicht, habe aber auch nie danach gesucht. Pferde halte ich nicht (kenne aber Pferdhalter. Und da tun mir die Hengste, die ständig isoliert leben, eher Leid). Kaninchen hatte ich viele Jahre lang. Gruppenhaltung wäre ohne Kastration nur in gleichgeschlechtlichen Gruppen möglich, bei den Böcken auch dann noch schwieriger als bei den Mädels.
    Das ist für mich ein Unterschied zu Hunden. Genauso wie bei Katzen.
    Hunde können, sofern sie nicht hypersexuell sind, an das Leben als unkastrierte Kreatur inmitten anderer unkastrierter Hunde gewöhnt werden. Unerwünschte Fortpflanzung zu verhindern, ist eine leistbare Aufgabe des Hundehalters. Verhaltensauffälligkeiten kommen zwar vor, aber in viel geringerem maße als bei den vobn Dir genannten Tierarten. Und wenn sie auftreten, sollte man vor der Kastration doch genau prüfen, ob es wirklich daran liegt. Ich denke, jeder Hundehalter kennt einen kastrierten Hund, der sich null komma null geändert hat in seinem unerwünschten Verhalten, nachdem er genau deshalb kastriert wurde.

    @Cattlefan : ist für mich in der Tat was Anderes, ja. Ohne Ironie. Jedes Tier, das mit dem Menschen lebt (leben muss) lebt nicht mehr wie in der Natur. Und doch sind Abstufungen von Tierart zu Tierart gegeben und auch nötig.

    @begga : bitte entschuldige, meine Frage ist durchaus nicht polemisch gemeint. Ich habe eben in einem anderen Thread gelesen, dass Dein Hund "per se" nicht leinenführig ist. Verstehe ich da etwas falsch? Ist das der Sporthund? Oder gibt es noch einen anderen?
    Ich glaube, ich brauche wirklich sehr viel Unterweisung zum Thema IPO...

    Darf ich meine Frage (die wohl unterging) noch einmal wiederholen?
    Was ist der durch kein anderes Hilfsmittel erreichbare Nutzen eines Stachlers in der Ausbildung eines Hundes, der es rechtfertigt, den viel häufigeren Missbrauch des Hilfsmittels bei "privaten" Hundehaltern durch Verbot zu verhindern?