Ich denke auch, dass es ne Charaktersache ist, aber auch der ist ja von den Erfahrungen des Hundes geprägt.
Ruby war von Anfang an sehr, sehr anhänglich, vor allem bei mir. Sie hatte vor allen Leuten Angst, ich schätze deshalb, sie "musste" sich einfach mal für jemanden entscheiden und dann auch volle Möhre. Ich durfte sofort alles, sie ist mir ständig gefolgt und konnte nur entspannen/schlafen, wenn sie Körperkontakt hatte. Sie wollte nur auf meinem Schoß sein, ich konnte keine Tür zu machen ohne sofortige Panik usw.
Ein Jahr später ist sie noch immer ein Kuschelhund, braucht ganz viel Nähe zu mir und meinem Freund, aber wenn sie richtig müde ist, dann will sie auch mal Ruhe haben und schläft nicht immer direkt neben mir. Sie bleibt jetzt auch manchmal im Wohnzimmer liegen, sie akzeptiert Wegschicken und geschlossene Türen, das musste eben trainiert werden.
Dennoch: Sie sucht ständig Nähe (will allerdings nicht unbedingt gekrault werden), quetscht sich auf dem Sofa zwischen uns, egal wie wenig Platz da ist, sie schläft unter meiner Bettdecke fest an meinen Bauch gepresst, sie rauft und schmust sehr körperbetont mit uns, liebt es auf uns rumzuklettern usw.
Und die absolut sicherste Entspannungsstrategie, wenn wir nicht zuhause sind, bleibt noch immer: ihre Nase in meine Armbeuge, Achsel oder halb geschlossene Hand schieben. Das muss wahnsinnig beruhigend sein, das genießt sie total. Sieht manchmal reichlich blöde aus, als wollte sie in mich rein kriechen, aber so ne schnaufende Hundeschnute beruhigt auch mich dann irgendwie.
Die Nähe zu anderen Leuten braucht sie übrigens nicht, sie lässt sich auch von guten Freunden eher wenig streicheln, nur zur Begrüßung wird mal geknuddelt. Ausnahme sind unsere Mütter, die will sie immer abknutschen. Sehr schräg, denn die sieht sie wirklich viel seltener als unsere Freunde.