Beiträge von JulianW

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    Ich frage mich, was du hier erwartest, wenn du keine Beurteilungen wünschst.


    Vielleicht meine ich vor allem das "Verurteilende", was mir auf den Keks geht. Was soll ich denn mit einem Ratschlag wie Sicher deinen Hund so, dass es diese Situation niemals wieder so gibt. anfangen? Ich habe ganz explizit nicht danach gefragt, wie ich den Hund "absichere", sondern ich habe zu einem Erziehungsthema gefragt.


    Ich reagiere einfach ziemlich allergisch drauf, gerade WEIL ich vorher darum gebeten habe, nicht mit solchen Moralaposteleien anzufangen. Wenn das jemand machen würde, der mich kennt, hätte ich dafür noch verständniß. Aber so ... ?


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    Ja auch ich würde bei Situationen mit Kindern extrem aufpassen und den Hund schon bevor er auf die Idee kommt das Kind anzubellen zu mir rufen. Das ist nicht seine Aufgabe. Ich hätte Angst, dass die Situation kippt und er doch mal zwickt.


    Daß es so weit geht halte ich für unwahrscheinlich. Momentan hört er sogar auf ein NEIN wenn er mitten im Fressen ist und lässt fallen, was er im Mund hat. Menschen habe ich Ihn nie zwicken lassen, und ich "teste" es auch oft mit meiner Hand in seiner Schnauze.


    Ganz am Anfang gab es mal die Situation, daß ich gemerkt habe, er "testet", wie weit er zwicken kann, wenn ich meine Hand in seiner Schnauze habe. Da hat er so klare Grenzen bekommen ... es müsste schon viel passieren, daß es SO kippt.


    Aber wie gesagt, klar, ich passe da lieber früher auf als später. Bisher gab es NUR zwei Situationen, wo er auf Kinder reagiert hat. Das eine ist ca. drei Monate her, da hat er in die Richtung gebellt aber sich abrufen lassen als er ca. 20 Meter vom Kind weg war. Heute war das Kind von vornherein Näher, tobte in einer Pfütze als wir aus dem Haus kamen. Auch da hat er sich schnell abrufen lassen, es hat aber doch einen Ticken länger gebraucht als das erste Mal, und genau DAS ist mir der Hinweis, der mir sagt, lieber sehr genau hinschauen. ;-)


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    würde unserer auch machen, wenn ich es nicht unterbinde. Er würde auch die Kinder hüten vorallem wenn sie draußen weit von mir weglaufen


    Da wird´s interessant: Wie genau unterbindest Du das?
    Bzw. was meinst Du, wie kann ich so eine Situation am einfachsten provozieren, um sie unterbinden zu können?


    Alles Liebe, Julian!

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    Du solltest aber überlegen was für ein Kind schlimmer ist. Ein gebrülltes ,,nein" Richtung Hund oder ein Hund der Dir als Kind an den Haken klebt ;)


    Beides ist nicht gut.
    Wenn ich ein "Nein" in Richtung Hund brülle projiziere ich dem Kind, daß der Hund "potentiell" Gefährlich ist. Und ich will bei einem Kind nicht unnötigerweise Angst vor einem Hund schüren.


    Gerade mit fremden "Zufallsbegegnungen" auf der Straße fänd ich das arg unsozial: Wenn ich den Hund bei mir behalte braucht es weder ein gebrülltes "Nein" noch ein Hund beim Kind "an den Haken".


    Genau daher überlege ich ja, wie die beste "Lernsituation" ist, bei der ich kein Kind dafür "missbrauchen" muß. ;-)


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    Ich denke da hilft nur ihn früh genug aus der Situation rauszuholen damit er gar nicht erst anfangen kann irgendwas kontrollieren zu wollen. Wenn er erst einmal gelernt hat das man Kinder nicht weiter zu beachten hat dürfte sich das erledigt haben.


    Stimmt ... und das bringt mich wieder in die Spielplatz-Situation.
    Was meinen denn die anderen dazu? Zwei Stunden an einen Spielplatz setzen und Ihn beobachten lassen. Jedesmal, wenn er entspannt, gibt´s ´ne Belohnung, und wenn er hochdreht wird er mit Ignoranz bestraft?


    Alles Liebe, Julian!

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    Ich habe ein ähnliches Problem mit meinem Hund, das ich darauf zurückführe, dass sie in ihrer Prägephase und auch später keinen Kontakt mit Kindern hatte. Besonders kleinere Kinder sind ihr suspekt bis gruselig. Ich denke, das hängt mit den hektischen und unkoordinierten Bewegungen der Kinder zusammen und mit den oft schrillen Stimmen.


    Das ist der Grund, warum ich momentan lieber sehr schnell reagieren möchte und mir nicht noch ein paar Wochen oder Monate Zeit lassen will.


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    Kommt uns eine Kleinkindergruppe entgegen, hole ich sie zu mir ran und lasse sie zwischen meinen Beinen sitzen und lobe sie anschließend ganz doll, wenn die Kinder vorbei sind. Ist Kitty entspannt und die Kinder nicht zu aufgedreht, lasse ich sie dann auch schon mal zu den Kindern, natürlich nur mit Einverständnis der Erzieher. Ich verneine aber immer die Fragen der Kinder: "Darf ich sie mal streicheln" und erkläre aber auch warum nicht.


    Gestreichelt werden darf meiner fast immer. Gerade mit Kindern, denn wenn die "Erst-Hektik" weg ist dann passt das auch alles super. Ansonsten würde ich tendenziell genau so damit umgehen, möchte es nur gerade weiter "forcieren", weil ich in diese Erfahrung lieber schnell rein will als abwarten, wie es weitergeht.


    Bin mir aber dennoch nicht sooo sicher. Ich habe mal gehört, ein Hund kann nicht unterscheiden, ob er "beruhigt" oder "belohnt" wird. Wenn ich Ihn also einer Kindergruppe begegnend "beruhige", könnte er das evtl. so auffassen, daß er für sein "reagieren" belohnt wird. Und da werde ich mir unsicher: Soll ich Ihm nun die Sicherheit geben, daß er es bei mir gut hat, oder die Grenze, daß er so nicht reagieren darf?


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    Kommt uns z.B. eine Familie mit einem oder mehr Kindern entgegen, dann rufe ich ihr in beruhigendem Tonfall zu "Alles ist gut". Dann weiss Kitty, dass sie entspannen kann und geht einfach dran vorbei.


    Und da wird´s bei mir schwieriger:
    Mir tut es unheimlich leid, wenn ein Kind wegen so etwas erschrickt. Habe ich vor einigen Monaten bei einem anderen Hund beobachtet, wo ein (ängstliches) Kind glatt vom Fahrrad gefallen ist.


    Daher merke ich schon, daß ich auch selbst mit leicher Spannung auf die Situation reagiere. Vielleicht ist das auch so das "Alarmzeichen" für mich, daß ich lieber gleich reagieren.


    Alles Liebe, Julian!

    Hi Borderlunde,


    weißt Du, das ist genau das, was ich vermeiden wollte: Moralaposteleien!
    Wenn ich nicht FRAGEN würde sondern behaupten, ich wäre das Genie und würde alles richtig machen, dann würde ich solche Antworten ja verstehen. Nur finde ich in diesem Kontext Sätze wie diesen ...


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    Gefahr ist definitiv keine da...T´schuldigung, da geht mir die Hutschur aber hoch....noch nicht! Dein Hund ist 9 Monate und geht hinter Kindern her, irgendwann könnte er auch mal mehr machen als hinterherlaufen und bellen. Sicher deinen Hund so, dass es diese Situation niemals wieder so gibt.


    Wenn Du wirklich der Überzeugung bist, ich mache was falsch, dann ist dieser "Vorwurf" sicherlich nicht der Ton, mit dem Du mich dazu bringen würdest, etwas zu ändern. Mit so einem Ton gehen Menschen eher in die Abwehr.


    Warum ich mir sicher bin?
    Ganz einfach, weil ich JETZT darauf reagiere, und nicht abwarte, daß es sich von alleine legt. Weil ich Ihn sehr genau (!) beobachte. Weil ich mir diese Gedanken mache lange (!) bevor es kritisch werden könnte.


    Gerade weil (!) er erst neun Monate alt ist und es bisher NUR bellen ist und weil ich eben NICHT abwarte bis es mehr wird als das ist es RELATIV sicher. 100%ig sicher ist nichts, kein Straßenverkehr und kein Essen. Also wieso sollte ein Hund 100%ig sicher sein? Das kann er niemals.


    Und genau da halte ich es sogar für angenehmer, wenn man mit einem Hund (notwendigerweise) solche Situationen trainiert, als wenn man einen Hund hat, der nie auf Kinder reagiert. Bei einem "nicht-reagierenden" Hund halte ich (persönlcih) die Gefahr für größer, das etwas passiert, weil man dann ja gerade mal gar nicht damit rechnet.

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    Sicher deinen Hund so, dass es diese Situation niemals wieder so gibt.


    Was soll ich darauf schreiben? Wie wäre es mit "Fahre so Auto, daß Du niemals einen Unfall baust?"
    Cool, das brauchen wir dann nur allen Autofahrern zu sagen und es gibt keine Unfälle mehr.


    Irgendwie ist das doch mal wieder so eine blinde MOralapostelei mit einer Priese "Wichtigmacherei", nicht wahr?


    Wie auch immer, glücklicherweise war das ja nur ein Teil der eMail. Sorry, wenn mich das ärgert, aber da geht mir eben auch die Hutschnur hoch: Ich habe EXTRA oben geschrieben, daß ich KEINE BEURTEILUNGEN wünsche. Davon finden sich im Internet mehr als genug. ;-)


    Also weiter zu den erfreulieren Dingen, okay?


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    Das ist kein Hüten!
    Sondern die Reaktion auf einen Bewegungsreiz.


    Wie gesagt, das kann ich einfach nicht einschätzen, diesbezüglich habe ich keine Erfahrung. Es sah mir nicht wirklich nach Hüten aus, aber zumindest "so ähnlich". ;-)


    Bleibt die Frage, wie ich Ihm das abgewöhnen kann bzw. wie ich Ihm die Sicherheit geben kann, daß er sich an mir orientiert um abzuchecken, ob er da jetzt reagieren soll oder nicht.


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    Ganz schlechte Idee. Gewöhnst Du einem Jagdhund das Hetzen ab, in dem du ihn zwingst 2 Stunden im Platz liegend den Hasen auf dem Feld zuzugucken?


    Schade, daß das nur eine Meinung ist und Du keine Begründung dazu ablieferst.


    Mit Ihm habe ich recht viel in der Art Trainiert. Lief unter dem Titel "Frusttoleranz". Eine halbe Stunde hat er anderen Hunden beim Spielen zugeguckt und durfte nicht mitmachen. Immer wieder mal. Ja, das hat sehr gut geholfen.


    Allerdings, wie schon gesagt, es ist ein Hütehund und kein Jagdhund. Wie man einem Jagdhund das Jagen abgewöhnt weiß ich nicht. Glücklicherweise habe ich eine Hundeschule, die ziemilch gut auf Border Collies spezialisiert ist und gleichzeitig noch andere Menschen, die da sehr fit sind, und die haben immer wieder bestätigt, daß die "Frusttoleranz" sehr wichtig ist und es sehr wertvoll ist, dem Hund das beizubringen.


    Letztlich hat es auch beim Fressen funktioniert.


    Also ... mit Deiner Aussage kann ich wegen fehlender Begründung nicht wirklich viel anfangen ...
    Wie wäre es, wenn Du stattdessen mal sagst, was Deiner Meinung nach eine gute Idee wäre?


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    Warum bei Kindern nicht so offensiv????
    Fände ich recht wichtig....


    An sich ganz einfach: Weil ich keine Kinder erschrecken will.
    ;-)


    Mit "Offensiv" meinte ich, daß er in das Muster reingeht und ich Ihn sehr klar unterbreche. Wenn ich aber nun einem Hund, der gerade "auf dem Sprung" ist, ein entsprechend deutliches "Nein" reingebe, das kann einem Kind schon gut Angst machen. Und genau das will ich nicht.


    Für den Hund mag das optimal sein. Und ich habe auch kein Thema damit, wenn es nicht im Kontext mit einem Kind ist, das durch die Situation erschrecken würde. Nur eben so wie mit den Hasen, die im Zweifel einfach um Ihr Leben rennen, will ich keinen Kindern begegnen.


    Es geht ja nicht nur um meinen Hund, sondern auch um Kinder und Eltern, mit denen wir hier in Deutschland zusammenleben. ;-)


    Alles Liebe, Julian!

    Hallo allerseits,


    ja, ich habe schon ein wenig Gegoogelt und es ist erschreckend, wie viele "Pseudo-Moralapostel" mit so Sprüchen wie "Du-solltest-Dir-keinen-Hund-anschaffen-wenn-Du-nicht-weißt-wie-du-mit-ihm-Umgehtst"-Geblubbere da um sich geworfen wird. Damit meine ich nicht ds Forum hier, sondern ganz allgemein das Interent.


    Daher vorab: Ich habe mir sehr (!) viele Gedanken gemacht bevor (!) ich mir diesen Hund angeschafft habe und ich denke, daß ich damit ganz gut umgehen kann. Die Fragen, die nun folgen, ergeben sich halt und ich denke, ist es von Vorteil, sich bei erfahreneren Menschen umzuhören. Ich bitte also NICHT um bewertungen meiner Qualitäten als Hundehalter ... wie gesagt, das habe ich mich selbst gefragt, BEVOR ich mir einen Hund angeschafft habe.


    So, jetzt zum Thema:
    Ich habe seit Mai 2013 einen wundervollen Border-Collie, ich habe Ihn mit 8,5 Wochen zu mir genommen und seitdem waren wir nur sehr selten getrennt. Ja, die Selbständigkeit ist von Vorteil.


    Er ist supervorsichtig beim Spielen, toll sozialisiert, mag Menschen und andere Hunde beides sehr gerne, ist einfach ein toller Hund. Ende des Monats fange ich eine Therapiehundeausbildung mit Ihm an, bisher gehe ich regelmäßig in die Hundeschule und habe noch andere, sehr fähige Hundehalter um mich herum, von denen ich gerne viel lerne. Dazu ist er immer wieder mit mir in Seminaren (Kommunikationsseminare, mein Job), lernt dort viele Menschen kennen und es passt alles wunderbar.


    Nur ... Kinder sind schwierig. Nicht, daß er was "dagegen" hätte, sondern es ist einfach so dieses übliche Muster: Wenn ein Kind spielt, etwas überdreht, dann guckt er natürlich sofort und ganz schnell fixiert er das Kind und fängt an zu bellen. Ist also kein "splitten", sondern eher ein Hüten, wobei er das Kind auch nicht umläuft und "zurücktreibt", sondern er kommt meist von vorne.


    Er würde nichts tun, das ist klar, er will mir das nur "melden", so meine Interpretation. Das Kind erschrickt, wenn´s Dumm kommt läuft es auch weg und dann schaukelt sich das ganze hoch. Gefahr ist definitiv keine da ... außer eben viel Adrenalin beim Kind. Und ich frage mich, wie ich Ihm das am besten abgewöhne.


    Bei den Hasen hat´s super geklappt: Ihn immer wieder unterbrochen, kurz bevor er in diesen "Jagdfilm" reingegangen ist. Hat ein paar Monate gedauert, heute beachtet er Hasen kaum noch. Aber bei Kindern möchte ich das nicht ganz so "offensiv" machen. Unter anderem habe ich mir überlegt, ob ich mich mit Ihm einfach ein oder zwei Stunden an einen Spielplatz setze und er muß ruhig daliegen. Würde sicherlich funktionieren, wobei Hunde ja nicht auf Spielplätze dürfen. Und nein, er würde dort auch nicht bellen. Ich würde es sofort unterbinden, wenn er damit anfangen würde, und er müsste dann einfach nur daliegen und tobenden (!) Kindern zugucken. Sicherlich eine tolle Lernerfahrung.


    In die Richtung werde ich wohl auch gehen, gleichzeitig sind Kinder ja auch bei der Therapiehundeausbildung ein Thema, von daher wird sich das früher oder später sicherlich lösen. Dennoch wäre es schön, wenn jemand die eine oder andere Erfahrung mit mir Teilt, der damit Erfahrung hat und vielleicht den einen oder anderen Tip parat.


    Alles Liebe, Julian!