Ich hatte durch meine Hunde keine Einschränkungen im Studium. Ehrlich als ob sich die Freizeitgestaltung so zu jemandem unterscheidet der arbeitet. Betreuung, mitnehmen, alleine lassen. Das was wahrscheinlich auch jeder andere Mensch macht.
Das kommt auf das Umfeld und die Bedingungen an.
Ein Hund kann im Studium bereichernd, toll und deutlich weniger einschränkend sein, als im Berufsalltag, weil man weniger verpflichtende Aktivitäten leisten muss. Alle sind irgendwie spontaner, irgendwer hat immer Zeit. Irgendwer möchte immer an den Strand, chillt gerade im Garten, man kennt immer jemanden, der jemanden kennt, der jemanden als Elternteil hat/Tante hat/erstaunlichen reichen Kommilitonen kennt, der im Sommer sein Haus zu Verfügung stellt. Alle freuen sich, wenn ein Hund dabei ist, Kinder hat eh keiner und die Tage sind lang und voller Freude. Roadtrips sind immer gern gesehen, auch im Ausland, immerhin tut's bei den Schrottkarren nicht weh wenn was kaputt geht, da kann man höchstens noch gewinnen, weil die Versicherung wahrscheinlich mehr zahlt als das Auto wert war. Klar kann der Hund immer mit, Bock auf einen Kurztrip in die Niederlande? Montag ist eh nur Mathe, das wolltest du doch auf's nächste Semester schieben. Und im Auto kann ich zumindest das Testing fertig stellen was ich sonst nicht machen würde, die 40€ sind ja doch ganz schön.
oder
Man man wohnt in einer Betonwüste, die einzigen im größten Getto der Stadt weil's nix anderes mehr gab, irgendwie wäscht niemand jemals ab und deshalb ist sämtliches Geschirr (inklusive den Futterschüsseln für den Hunde) irgendwann zu Müslischalen umgewandelt worden und liegt ganz unten in der Spüle, die voller Geschirr ist, Freizeitangebote beschränken sich auf exzessiven Alkoholkonsum im Studentenwohnheim (in dem man selbst natürlich keinen Platz gefunden hat), sämtliche Freunde wohnen mehrere hundert Kilometer weit weg und die Idioten aus der Uni kann man kaum während den wirklich sehr langweiligen Vorlesungen ertragen, weshalb man höchstens betrunken mal ein Gespräch über 'Hast du mal ein Ladekabel?' hinaus geht führt. Und das größte Problem ist: man hat auch noch kein Geld, weshalb dieser ziemlich perspektivlose Ort gleich noch deprimierender wird. Und während man dann in seinem wirklich ausgesprochen hässlichen Zimmer mit erstaunlich kleinen Fenstern sitzt, bei dem einer der Vormieter mal alle Zimmerwände passend zum schäbig-grünlich-grauen Teppich in orange gestrichen hat, denkt man sich, wie schön eigentlich ein Hund wäre, weil er im Gegensatz zu den Ratten in der Wand zumindest nicht immer die Haferflocken frisst und um 3 Uhr Morgens die Dämmung anknabbert.
Selbstverständlich sind beide Szenarien leicht überzogen, insbesondere das Zweitere (obwohl das erste erstaunlich gut zu uns passt, mir fällt gerade auf dass wie es im Sommer teilweise echt gut haben), allerdings haben wir beide Beispiele hier im Freundeskreis gehabt. Ja, inklusive 'El Rato', wir haben damals mitgeholfen alle Löcher zuzuspachteln, weil das Tierchen für die Lebenfallen viel zu schlau war. Es kam aber immer durchs Fenster rein, deshalb konnte unser Freund nicht mehr lüften, aber zumindest die Haferflocken konnten ab dem Zeitpunkt am Leben bleiben. Und von der Hanfplantage der Mitbewohnerin, die sie auf der Terrasse angelegt hatte, hat er seitdem auch weniger mitbekommen.
Bei ihm (also dem Kumpel, nicht El Rato) ist dann übrigens kein Hund eingezogen, stattdessen ist er zurück in die Heimat gezogen, hat mehrere Jahre gearbeitet und nebenbei noch Bafög bezogen und hat jetzt einen neuen Versuch eines Studiums gestartet, diesmal deutlich erfolgreicher.
Studentenleben können einfach extrem unterschiedlich ausfallen und noch viel wichtiger, da die finanzielle Komponente meistens stark eingeschränkt ist, sind sie häufig ein bisschen weniger variabel, bzw. muss man mehr erzwungene Kompromisse eingehen. Sie können super zur Hundehaltung passen, aber ebenso sehr maximal weit davon abweichen. Wenn man die Option hat, passende Bedingungen zu schaffen, glaube ich persönlich dass man extrem glückliche und gute Hundehaltungen ermöglichen kann. Wenn nicht dann aber eben auch nicht, dann geht im Zweifelsfall auf einmal alles schief.