Beiträge von Winterregen

    Guten Tag zusammen,


    Das der Hund mit am Fahrrad läuft, ist für viele eine alltägliche, gemeinsame Aktivität. Da ich allerdings keinen Fahrradträger am Auto habe, habe ich mich für die kleinere Version entschieden und fahre schon seit längerem mit meiner Podengo-Hündin Inliner.
    Allerdings wird uns die Freude regelmäßig genommen. Kennen Sie das...?

    "Um Himmels Willen! Sie haben meinen Hund angefahren! Das arme Tier wollte doch nur mit Ihrem Hund spielen!"
    ...
    "Nein, der will nur spielen, der spielt gerne Jagdspiele!"
    "Zurückrufen? Rufen Sie Ihren Hund doch zurück, wenn der wegrennt!"
    "Jetzt hören Sie aber auf zu bluten! So eine aufgeplatzte Lippe ist doch nichts gegen die Schmerzen von meinem Hund, den Sie gerade überfahren haben!!!"
    "Gebissen? Nein, mein Hund beisst nicht! Komm' Paul, wir gehen!"


    Heute bin ich wieder umgerissen worden, als ein großer BorderCollie der Meinung war, er müsse dringend auf meinen Hund (der an der Leine neben mir läuft) zurennen und diesen versuchen zu hetzen. Dabei hat er mich einfach umgesemmelt und ich bin schlimm hingefallen. Gottseidank hatte ich Schoner überall an und meine Lippe hat es auch nicht erwischt, aber insgesamt tut mir doch einiges weh.
    Solche Begegnungen, mit solchen Gesprächen habe ich auf jeder Runde min. 1x. Entweder falle ich, kann gerade noch ausweichen, oder meinem Hund wird hinterher gerannt, während dieser versucht weg zu kommen.


    Ich suche mir Strecken aus, wo viele andere Räder sind, ob nun Skater, oder Fahrradfahrer und stecke von allen Seiten Beleidigungen ein, wie ich denn die große, breite Straße an einem winzigen Teil für mich beanspruchen könnte.
    Ich habe einen 10kg Mischling, mit bestandener BH, der Turnierhundesport macht. Der läuft wirklich nur auf einer Seite und kann diese auch bei Bedarf wechseln. Ich fahre nicht ausufernd, damit ich sie nicht erwische und niemandem im Weg bin.


    Ge"hate" ist dennoch an der Tagesordnung. Damit käme ich noch zurecht. Aber die Hunde, die permanent in mich hineinrennen, oder meinen Hund belästigen, oder nicht ablassen, selbst wenn wir stehenbleiben (und ich kann auf den Dingern echt schlecht eingreifen) sind ein großes Problem. Die Freude mit mir mitzugehen schwindet bei meinem Hund und meine Freude am Sport ebenfalls.
    Also heißt es wohl : Inlinen ohne Hund.


    Oder?


    Habt Ihr Tricks/Tipps? Kennt Ihr vllt. Routen, innerhalb von Essen/Mülheim/Duisburg, wo nicht so viel los ist? Sollte man doch auf`s Fahrrad umsteigen / aber gibt es da nicht die gleichen Probleme?
    (Vielleicht bin ich auch unfähig und sollte einfach Spikes an die Rollen machen... oder an den Hintern meines Hundes :D )


    Ich wünsche einen schönen, sonnigen Tag.

    Sooo,
    natürlich habe ich mir fleißig alles durchgelesen und auch die harschen Bemerkungen bedacht.
    Selbstredend ist mir bewusst, dass es nicht so einfach wird. Bin aber persönlich der Meinung, dass ich nicht einfach ein solches Lebewesen wieder abschieben kann, nur, weil sie mal nicht so funktioniert, wie sie soll.
    Schließlich sind wir alle Individuen und ich habe als kleines Madel auch lange gebraucht.
    Zudem denke ich, dass ein jeder gut Reden hat und die Theorie oftmals fern von der Praxis ist. Ich hatte einst nur einen erwachsenen Hund, der "quasi" schon alles konnte und da man so allerhand liest, hat man auch allerhand zu tun :smile:
    Zudem schläft sie auch nicht abgeschnitten in einem anderen Zimmer, hinter verriegelter Türe... sie hat mehrere Schlafplätze und scheint bevorzugt im Wohnzimmer zu schlafen, als im Schlafzimmer. Es ist nicht so, als würde ich sie einfach einsperren - keine Sorge. Nur wenn sie eben dort schlafen will, werde ich sie nicht woanders hinzwingen :)


    Die Übungen mit der Box funktionieren einwandfrei, sogar so gut, dass sie heute mit viel Übung auf der Arbeit und Mithilfe der Kollegen keinen Mucks von sich gab und sich mit ihrem Futter beschäftigte. :smile:
    Das sie in einer Box sitzt, bedeutet nicht, dass sie unter X kranken Hunden oder vollkommen alleine sitzt, keine Sorge. Es ist immer jemand da. Allerdings sehe ich auch gerade darin die Schwierigkeiten - vielleicht sehe ich das auch falsch?
    Denn immer mal wieder ist jemand um sie herum und betüddelt sie, sodass ich vielmehr meine Kollegen erziehe, nicht immer eine Riesen-Party um die Kleine zu machen (die das natürlich ganz prächtig findet).


    Zeitweise habe ich auch ein Plätzchen für sie, sodass sie auch immer wieder zwischendurch abgeholt wird (Thema : Hundesitterin "Nachbarin"). In meiner Freizeit bin ich ebenso jeden Tag zu "gewohnten" Zeiten in der Klinik und arbeite mit ihr - was nun auch Früchte zu tragen scheint.


    Ich hatte nun nicht vor einen Riesen-Streit, oder eine Hass-Triade gegen mich in Gang zu setzen, sondern hilfreiche Tipps und Tricks zu bekommen, sowie ein paar Sorgen loszuwerden und bin weiterhin dankbar für die liebe Hilfe.


    Insofern : Heute hatte es super geklappt und wir kommen jeden Tag ein Stückchen näher. Vielen lieben Dank für die genommene Zeit und die Hilfestellungen.

    Guten Abend,


    zunächsteinmal...
    Bestimmt gibt es dieses Thema schon zum X-ten Male und die "alten Hasen" schlagen die Hände über den Kopf zusammen. Ja, ich hätte unheimlich gerne Tipps und Tricks zur Erziehung meines Welpen. :muede:
    Die kleine Juno ist geschätzte 12 Wochen alt und stammt aus dem Tierheim. Als ich mich für sie entschied, hatte ich noch anderthalb Wochen Urlaub und ich wünschte mir seit 8 Jahren einen Hund. Nun zog die kleine Maus also ein und ich konnte nicht glücklicher sein.
    Innerhalb von zwei Tagen konnte sie "Sitz" und "Platz" und war sogar annähernd stubenrein.
    Sie schläft in einer Box, im anderen Zimmer, weint und jammert nicht, wenn Frauchen (also ich^^) mal hinaus geht. Dank fleißiger Übung watschelt sie mir auch nicht andauernd hinterher und kann problemlos mit fremden Hunden und fremden Menschen umgehen.
    Natürlich hatte sie Anfangs große Scheu und versteckte sich bei mir. Ging keinen Schritt weit und machte mir große Sorgen ob ihres Beißverhaltens (sie biss immer ins Gesicht).
    Doch auch das reguliert sich langsam. :smile:


    Nun liebe ich den Schatz abgöttisch, aber auch ich muss einmal zur Arbeit gehen. Ich übte, nachdem sie sich eingelebt hatte, immer mal wieder das Spazieren gehen mit den ansässigen Hunden, "powerte" sie aus und ließ sie mit im Aufenthaltsraum.
    Ich arbeite in einer Tierklinik und kann "eigentlich" den Spatz mitnehmen.
    Allerdings treffe ich jetzt auf das große Problem, was mir schlaflose Nächte, gestresste Arbeitstage und Tränen in die Augen treibt. Stichwort "Du musst wieder ins Tierheim" ist schon häufiger gefallen.


    Juno kann wunderbar im Aufenthaltsraum mit einem anderen Hund und Menschen verweilen. Sie braucht eben Nähe und Beschäftigung, ist ja noch ein junger Hund.
    Doch wenn ich sie eine Sekunde (und sei es auch nur die Türe zwischen mir und ihr) alleine lasse, tobt der Bär.
    Was Zuhause nicht ist, wird auf der Arbeit zum Horror.
    Sie kläfft nicht. Sie schreit, sie jodelt, sie macht kaputt.
    Meine Kollegen winken das ab und auch meine Verhaltenstherapeutin (bzgl. Juno natürlich) rät :
    Einfach weiterüben und schreien lassen, es nutzt nichts, sie zu betüddeln, wenn sie jault.


    Der tränenreiche Punkt ist eher jener, dass sie unter diesen qualvollen Momenten der Trennungsangst eben nicht in der Klinik bleiben kann. Chef sieht das alles andere als gelassen und hat mich bereits mehrfach verwarnt.
    Selbstredend ist so ein schreiender Hund eine Geräuschkulisse die durch Mark und Bein geht und ich verstehe den Frust.
    Allerdings weiß ich mir tatsächlich nicht zu helfen, sodass die Maus nun draußen in einer der Hundeboxen (völlig alleine) immer mal wieder eine Weile fristen muss, schließlich muss Frauchen die Leckerchen verdienen und beim "immer nur abschieben" lernt sie es nicht.
    Das dauernde Üben (also rein, raus, etc.) ist auf der Arbeit nahezu erfolglos. Kaum macht man Anstalten den Raum zu verlassen schreit sie schon los, sodass es nichteinmal Augenblicke gibt, in welchen es sich lohnen würde, sie für ruhiges Verhalten zu belohnen. Wohingegen das reine Ignorieren der Dame völlig gleichgültig ist - Hauptsache sie kann hinterherdackeln.


    Da mit dieser stressigen Situation ihr Leben bei mir auf dem Spiel steht, bin ich dementsprechend auch furchtbar traurig. Ich habe mich 8 Jahre lang auf einen Hund "vorbereitet" und hätte tatsächlich nicht damit gerechnet, dass ich einmal an einen Schatz gerate, der so unheimlich ängstlich ist, dass ich ihn nichtmal an 2min. Alleinsein gewöhnen kann (was allerdings Zuhause keine Problematik darstellt).
    Ich bin niemand der leicht aufgibt oder unbelehrbar ist, sodass ich bittend und bettelnd auf Tipps hoffe, wie ich ihr derlei beibringen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass es dann doch heißt :


    "Der Hund, oder dein Job."


    Manchmal wünschte ich, ich könnte ihr einfach erklären, dass sie im Aufenthaltsraum nur ruhig sein muss und schon hat sie immer mal wieder Bespaßung, einen anderen Hund bei sich, Aufmerksamkeit, Spiel und Spaß.
    Kein Grund zum Weinen.
    Nun, so fließen auf beider Seiten Tränen.



    Liebe Grüße und entspannte Weihnachtstage,


    Winterregen