Beiträge von lightning88

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    Ja, Welpen können Angst haben! Besonders wenn sie Situationen oder Menschen nicht richtig einschätzen können. Vertrauen muss erst langsam wachsen. Das entsteht nicht von heute auf morgen.
    Bei Strafe ist eben das Problem, dass das Timinig richtig sein muss, damit der Hund korrekt verknüpft. Strafe ich ihn also fürs Knurren, wird er wohl kaum Verstehen, dass er nicht verteidigen oder keine Angst haben soll.

    Draufhauen kann man übrigens auch psychisch. In vielen Fällen ist psychische Strafe weit aus schlimmer als Physische.


    Dass sie Angst haben KÖNNEN, bezweifle ich auch nicht. Nur die wenigsten knurren in der Situation mit dem Kauknochen aus Angst heraus. Und wenn mein Hund mich anknurrt, dann will ich ihn auch genau dafür bestrafen. Für diesen Akt der Aggression mir gegenüber. Sagte ich ja bereits. Aber ich sehe schon, wir kommen auf keinen grünen Zweig. Letztendlich muss jeder seinen Weg finden.

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    Mal ne ganz blöde Frage: begegnen Euch echt so viele unverträgliche Hunde wenn ihr unterwegs seid?

    Kann ich ganz klar mit Ja! beantworten. Noch öfter begegnen mir allerdings rücksichtslose Hundehalter. Wir wohnen am Rand von Erlangen, in einer eher besser gestellten Wohngegend. Und anscheinend ist ein großer Hund seit Neuestem ein Statussymbol. Blöd nur, dass die Wenigsten wissen, wie so ein Hund erzogen werden muss. Gerade die Rüden fühlen sich dann als Könige der Welt und pöbeln wie blöd und hängen im Freilauf meiner Hazel sofort am Hintern. Und die mag sowas ja mal gar nicht.
    Ein neunjähriger Junge könnte so eine Situation wohl kaum händeln. Fällt mir ja teilweise schon schwer, die Viecher (Sorry) wieder zu verscheuchen.

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    Wenn ein Hund das Sofa, den Knochen und Sonstiges verteidigt, ist grundsätzlich etwas falsch gelaufen.

    Ja falsch ist dann gelaufen, dass der Hund nie gelernt hat, dass er durch dieses Verhalten keinen Erfolg erzielen kann.
    Ich bin ja zum Teil auch deiner Meinung. Die TE muss das Herausgeben noch einmal neu aufbauen durch Tauschen und Gewöhnung. Sagte ich ja bereits. Zumindest darauf können wir uns einigen. :)

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    Natürlich knurren Welpen mal, eben weil knurren zur normalen Kommunikation gehört! Wie soll ein Hund den anders zum Ausdruck bringen, dass er gerade Angst hat, seinen leckeren Knochen zu verlieren? Soll er einen Brief schreiben?! Ich weiß nicht, was an knurren so ein Drama sein soll...

    Ja, ich ignoriere das Knurren beim Welpen in der Sekunde, aber fange gleichzeitig an daran zu arbeiten, dass der Welpe eben lernt, dass er es nicht nötig hat. Was passiert, wenn man den Hund deswegen straft, sieht man doch hier wunderbar. Der Hund beißt beim nächsten Mal nur noch schneller zu, weil er ja nicht knurren darf.

    Nur weil ich die Grenzen meines Hundes akzeptiere, heißt das ja nicht, dass ich nicht auch Grenzen setze. Ich würde erstmal vermeiden den Hund in eine Situation zu bringen, in der er mich anknurren muss.

    Wenn man selber schon Angst vor dem Hund hat, klappt Strafen erst recht nicht, da der Hund die Unsicherheit spürt.
    Vorausschauend zu agieren erfordert allerdings einiges mehr an Feingefühl und Geduld, als hinterher einfach drauf zuhauen!

    Dass der Welpe Angst hat? Wohl eher versucht er in solchen Situationen mal seine Grenzen auszutesten. Genauso wie er es bereits bei seinen Geschwistern getan hat. Aber hier geht es ja auch gar nicht um einen Welpen. Und der Hund hier hat zugebissen, weil der Knochen ihm trotz Warnung entwendet wurde.
    Lies auch du bitte meinen Beitrag nochmal. Ich habe auch geschrieben, dass ich so NICHT handeln würde.
    Und was das "hinterher draufhauen" betrifft. Niemand hat hier gesagt, dass der Hund körperlich zu züchtigen ist. Immer diese polemischen Äußerungen. Kann man nicht mal sachlich diskutieren?
    Aber Strafe an sich bei Fehlverhalten des Hundes ist ein wichtiges Erziehungsinstrument und nicht per se negativ zu sehen. Natürlich ist Strafe immer im richtigen Moment und im richtigen Maß einzusetzen.

    Lies meinen Beitrag bitte nochmal. Du hast mich anscheinend grundlegend falsch verstanden oder willst mich nicht verstehen.
    Ich habe auch gesagt, dass der Freund in der Situation besser zurück gewichen wäre.
    Grundsätzlich kann dies aber nicht die Problemlösung für alle Situationen sein, dass mein Hund mich bedroht und ich dann zurück weichen muss.
    Dieses Verhalten wird dann sehr wohl auf andere Situationen übertragen. Oder was meinst du, woher die Hunde kommen, die ihre Besitzer durch Knurren davon abhalten sich aufs eigene Sofa zu setzen? Nur als Beispiel.
    Diese Hunde haben nie gelernt, dass sie einem Menschen durch Knurren keine Grenzen zu setzen haben.

    Ich habe auch nicht geschrieben, dass sie sich mit dem Hund um den Knochen streiten soll. Ich habe im Gegenteil erklärt, wie ich mich bei einem Knurren des Hundes verhalten würde und dass ich den Knochen gerade NICHT mit Gewalt abnehmen würde. Ich würde dem Hund aber sehr wohl seine Grenzen aufzeigen.
    Es gibt nicht nur das eine Extrem, nämlich zurück zu weichen und das andere Extrem, nämlich mit Gewalt den Willen durchzusetzen. Es gibt auch noch einen Mittelweg. Und mit diesem bin ich bisher immer sehr gut gefahren.

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    Ne, ich hab leider nicht scharf zurechtgewiesen, sondern nur ein Nein gesagt, das war wahrscheinlich auch ein Fehler. Scharf zurechtgewiesen hat mein Freund, aber leider erst nach dem Biss. Er hat ihn scharf zurechtgewiesen und auf seinen Platz geschickt, was er auch befolgt hat. Generell hatte ich auch das Gefühl, dass Riley selbst etwas erschrocken war und danach hat er sich sehr unterwürfig gegenüber meinem Freund verhalten.

    Mein erster Instinkt wäre ja auch so wie MyMagic sagt, manchmal helfen Wattebäusche nicht, aber dann hört und liest man immer von Hund lesen und tauschen und niemals was wegnehmen etc. Mein Hund ist durchaus ein heißer Kandidat für Giftköder etc. ich muss einfach in der Lage sein, etwas ohne Tausch etc. wegnehmen zu können. Wie ich zu diesem Ziel komme ist mir prinzipiell egal, es muss nur einfach im Ernstfall anwendbar sein und mein Hund soll kein Risiko darstellen, auch für andere nicht. Draußen reagiert er auf Pfui und aus meistens, aber wenn es was ganz tolles ist und er frei läuft ist es ihm wurscht. Dann wird es eben aus dem Maul genommen und basta. Er ist ja auch erst 11 Monate alt und gerade voll am Grenzen austesten, deswegen ist es mir umso wichtiger jetzt die richtigen Bahnen einzuschlagen.

    Aber wie man hier sieht, sagt auch jeder was anderes, und jeder hat seine logischen Argumente, was mich nur noch mehr verwirrt.

    Du wirst dir eine eigene Meinung bilden müssen. Hör auf dein Bauchgefühl, kann ich dir nur raten. Manchmal ist es besser aus dem Bauch heraus zu reagieren als gar nicht. So wie dein Freund. Der hat es schon ganz richtig gemacht, nachdem es sowieso passiert war. Den Biss zu ignorieren oder wegzulaufen wären wohl die schlechteren Alternativen gewesen.

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    Einen Hund für Knurren zu bestrafen (oder zu maßregeln, wie es hier gerne genannt wird), finde ich einfach nur gefährlich. Im Schlimmsten Fall warnt der Hund demnächst nicht mehr, sondern beißt direkt zu. Der Hund verknüpft in den meisten Fällen die Strafe nicht mit dem Nichtbefolgen des Kommandos, sondern mit dem Knurren.

    Knurren ist in erster Linie einfach Kommunikation. Ich bin jedenfalls immer dankbar, wenn ein Hund mit mir kommuniziert, anstatt direkt zu handeln! Mit solchen Hunden lässt sich wesentlich einfacher arbeiten. Ziel sollte es immer sein, dass der Hund seinem Menschen so weit vertraut, dass er es nicht nötig hat zu knurren.

    LG Buchstabensuppe

    Der Hund soll die Strafe ja auch als Konsequenz auf sein Knurren verstehen. Er soll begreifen, dass Aggression nicht die Lösung seines Problems ist. Ich biete ihm gleichzeitig ja auch eine Alternative dazu an.
    Schön, wenn ein Hund es nicht nötig hat zu knurren. Aber fast jeder Welpe wird mindestens einmal versuchen seinen Besitzer durch Knurren von etwas ab zu halten. Das sollte man nicht ignorieren, sondern ihm klar machen, dass dies nicht gewünscht ist.
    Und der Hund der TE wird nach diesem Vorfall zu 90% erneut versuchen einen Erfolg durch Aggression zu erzielen. Wie soll sie deiner Meinung nach dann handeln? Es ignorieren? Damit der Hund lernt, dass er damit Erfolg erzielen kann und sein Mensch Angst vor ihm hat?

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    Und das Ergebnis von immer wieder Zurückweichen der Besitzer hab ich jetzt hier sitzen: von mir vor 3 Jahren gezogen, mit 8 Wochen ein toller und unauffälliger Welpe und nun mit 3 Jahren wieder zurück bei mir als Züchter, weil sie wegen starker Aggressionen gegen Menschen (auch ihre Besitzer) und auch Hunde eingeschläfert werden sollte, wenn ich sie nicht genommen hätte.....
    Nach nur knapp 3 Wochen hier im Rudel hat sie sich zu einem tollen Hund gemausert, der volles Vertrauen zu mir hat, mit dem ich alles machen kann ( nur Fremde können sie noch nicht aktiv anfassen, aber sie bewegt sich sicher und angstfrei zwischen fremden Menschen), der nun endlich Grenzen kennt und sich in seinen Grenzen sehr sicher und wohl fühlt. Alles war vorher ein großes Problem war ist nun kaum noch eins. Sie ist ein dominanter aber zugleich auch unsicherer Hund, der missverstanden und in jeder Hinsicht unterfordert wurde...

    Ähnliches wie die TS hatte ich vor ein paar Tagen mit der Hündin mit einem Frisbee, sie trug es beim Spiel in ihr Körbchen und versuchte mich durch deutliches Knurren und Fletschen davon fernzuhalten. An diesem Punkt bekam sie eine sehr deutliche Ansage und seit dem Moment kann ich, was auch immer ich von ihr möchte, für mich beanspruchen, sie gibt es sofort ab und es ist ok.
    Es gibt Situationen, die kann man leider nicht mit dem Wattebäuschen klären und einen Hund in Wesen und Verhalten zu vermenschlichen ist sehr unfair. Er ist ein Hund und sollte es bleiben dürfen.

    Sie hat es ja alleine durch scharfes Zurechtweisen versucht. Die Konsequenz war, dass der Hund beim nächsten Mal ihren Freund gebissen hat. Grenzen aufzeigen ja, aber an den Ursachen muss genauso gearbeitet werden.
    Warum auch immer, der Hund hat nicht das Vertrauen in seinen Menschen, dass es positiv für ihn ist alles mit dem Menschen zu teilen. Vllt darf er auch ansonsten zu viele Entscheidungen selbstständig treffen. Das kann natürlich sein. Das kann aber niemand anhand der Posts hier wissen.

    Da wirst du jetzt unterschiedliche Meinungen zu hören bekommen. :)
    Wenn du wissen willst, was ich tun würde. Ja, wenn mein Hund mich anknurrt, dann wird er scharf verbal zurecht gewiesen. Trotzdem nehme ich ihm das Kauteil dann nicht einfach ab, sondern bringe ihn zum Beispiel aus dem Raum als Konsequenz. Kurze Auszeit auf dem Flur ist dann angesagt. Ob er das Teil dann mitnimmt oder fallen lässt ist erstmal zweitrangig. Er soll nur mitbekommen, dass seine Problemlösung mir grade so gar nicht zusagt. Wenn du Angst hast, dass dein Hund zubeißt, mach eine Hausleine ran vorher. Dann kannst du ihn an der Leine raus bringen.
    Dann versuch ich es später nochmal und biete ihm etwas, das verlockender für ihn ist. Du wirst ja wissen, auf was Riley so richtig abfährt. Und wenn du ihm einen zweiten Knochen hinhältst. Ist völlig egal. Hauptsache er tauscht und merkt, dass es positiv für ihn ist und das Knurren nicht die gewünschte Wirkung erzielt.
    Hazel würde z.B. für Käse alles tun und auch jedes Kauteil sofort fallen lassen. Man fängt ja auch nicht gleich an, einen Straußenknochen zu tauschen, sondern muss das langsam steigern.
    Dann kann man noch solche Dinge machen, wie z.B. den Fressnapf in der Hand halten, während der Hund daraus frisst oder im Vorbeigehen leckere Dinge in den Napf werfen, während er frisst. Egal wie, deine Nähe zum Fressen sollte immer positiv verknüpft werden.

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    NEIN!
    Ihr hättet (du auch) dem Hund signalisieren müssen, ihn verstanden zu haben, jetzt habt ihr sein Vertrauen bezüglich Beute gebrochen und fangt bei Null wieder an.

    http://www.youtube.com/watch?v=33pFpFxnwoc

    Besser so...

    http://www.youtube.com/watch?v=9ihXq_WwiWM

    als so....

    Naja eher Jein. Wenn man immer wieder zurück weicht, sobald der Hund droht, wird er dieses Verhalten sehr wohl als Erfolgskonzept begreifen und wie gesagt, er wird dieses Verhalten dann ausweiten.
    In der Situation hätte dein Freund aber lieber zurück weichen sollen als sich beißen zu lassen. Bzw. hätte er gar nicht versuchen sollen, den Knochen abzunehmen nach dem Vorkommnis bei dir.
    Ihr hättet das Problem schon vorher erkennen und daran trainieren müssen. Spätestens aber jetzt muss daran gearbeitet werden.