Da ich nichts sachliches, selbst erfahrenes dazu beitragen kann, sondern alles auf eigenen Gedanken/Gefühlen und Hörensagen beruht, sag ich zum Thema selber mal nichts.
Zu der Sache, was man (du, Anja) gegen solche "Missstände" machen kann... ich fürchte fast, leider, nüscht. "Das Amt selber (und besser) machen" fände ich supermegagut, nur sehe ich da gewisse praktische Probleme... konkret: Wie dort hin kommen? Sobald eine Organisation groß ist, viele Menschen beteiligt sind, es eine "Stoßrichtung" gibt und eine genügend große Masse an Menschen mitmacht, ist das doch oft so ein Selbstläufer, dass die Einflussreichsten diejenigen sind/bleiben/werden, die mit dem Strom gehen und das Gemauschel mitmachen. Sprich es wird gekonnt verhindert, dass Leute, die einen anderen (besseren) Weg einschlagen wollen, überhaupt an Positionen kommen, wo sich das - mit Einfluss auf das ganze Organisationswesen - auswirken würde. Ich denke, dass durchaus einige Dissidenzvereine genau deshalb entstanden sind: Man wollte es anders, besser machen und hat es nicht geschafft. Also war die einzige Möglichkeit, sich selbst zu organisieren. (Dass jeder Dissi deshalb nicht automatisch das Gelbe vom Ei ist, darüber braucht man jetzt nicht diskutieren).
Wie gesagt, ich hab mit Zuchtvereinen nix am Hut, aber ich habe ein (könnte ich mir vorstellen) ähnliches Dilemma mit der bayerischen Justiz... das geht auf keine Kuhhaut, was das für eine widerwärtige Vetternwirtschaft, Gemauschel, Absprachen, "ungeschriebene Regeln" etc. ist. Und da läuft - meiner bescheidenen Meinung nach - so einiges ganz gewaltig schief. Allerdings weiß ich, dass man es da als "gegen den Strom Schwimmer" gar nicht erst probieren braucht, also nach dem Motto "ich gehe in die Justiz und treffe andere Entscheidungen, agiere anders". Es geht schlicht und ergreifend nicht. Man bekommt entsprechende "Anweisungen" von oben, und wer die Dreistigkeit besitzt, sich dem nicht zu beugen, wird ins unwichtigste, furzkleine Amtsgericht irgendwohin "notversetzt" ohne irgendeine Chance, jemals überhaupt auf eine Ebene zu kommen, wo man was bewirken könnte. "Querulanten", die sich nicht ruhigmobben lassen, werden aufs Abstellgleis gestellt, wo sie möglichst wenig Schaden anrichten können.
Sorry, ich schweife etwas ab. ![]()
Was ich sagen will, ich finde es nie verkehrt, trotzdem "sein Ding" durchzuziehen und für das einzustehen, was einem in der Sache wichtig ist. Immer verbunden mit viel, viel offener Kommunikation, um auf Missstände aufmerksam zu machen und die Chance zu erhöhen, dass Leute sich einem anschließen. Ob man in der Organisation bleibt und dort als "Querulant" seinen Werten treu bleibt, oder ob man sich von der Organisation löst und dort nach eigenen Prinzipien handelt, ist dabei im Ergebnis fast egal, glaube ich (eben weil ich die Chancen, von innen heraus etwas ändern zu können als sehr gering einschätze). Wichtig finde ich nur, dass man NICHT bei all der Scheiße, die läuft, mitmacht und dass man sich NICHT kleinkriegen lässt und sich komplett aus dem Geschehen zurückzieht. Denn das wäre zu schade... genau solche Züchter wie dich bräuchte/braucht es nämlich. Deshalb mein Appell: Egal, wo und wie du weitermacht, aber mach weiter!
Und wenn es dann "nur" so ist, dass du einen winzig kleinen Teil der Zucht besser machst... das ist auch schon echt viel wert.
Und wer weiß, vielleicht bin ich zu pessimistisch und es lohnt sich doch, es von innen heraus zu probieren. Falls du das versuchst, wünsche ich dir alles Glück der Welt. ![]()