Spannend, wie hier argumentiert wird. Hätte ich ehrlich gesagt nicht vermutet, dass so viele rüberbringen "Hund abgeben? Ist doch bumms, mach ruhig, der lebt an Ort X mit Person Y genauso gut wie mit dir". Und ich sehe eine Abgabe NICHT als No-Go und denke auch NICHT, dass die Hundeseele daran zerbricht (zerbrechen muss), aber ich dachte schon, dass Konsens wäre, dass Hunde sich stark an "ihre" Person und ihre Rituale usw. binden und dass es je nach Hundetyp durchaus ein einschneidendes, und erstmal nicht unbedingt positives Erlebnis ist, rausgerissen zu werden aus ihrem Leben. Finde ich krass, das so pauschal als völlig ok und problemlos abzutun.
Ebenfalls verwundert mich, dass eigene und Besuchshunde absolut gleich behandelt werden bzw. dass es so ein Erstaunen darüber gibt, dass der eigene Hund anders behandelt wird. Also, so "objektives Gleichbehandeln", das versteh ich ja noch, im Sinne von es gelten dieselben Regeln für alle, es wird von jedem das erwartet, was er leisten kann, die Aufmerksamkeit wird gleich aufgeteilt usw. Wenn ich einen Gasthund habe, benachteilige ich den auch nicht irgendwie absichtlich. Aber klar trete ich meinem eigenen Hund mit anderen Emotionen gegenüber - er ist halt mein Hund, der Hund, den ich liebe. Der Gasthund ist ein Hund, den ich mag. Glaube schon, dass diese Differenzierung bei Hunden ankommt und ich sehe das als völlig menschlich und unproblematisch. Spannend, wirklich (das meine ich ernst), dass andere es "hinbekommen", da gar nicht zu differenzieren.
Und zum Thema: Ich finde eine Abgabe, weil der Hund sich nicht für ein Hobby eignet, hat einen ganz faden Beigeschmack. Ich persönlich finde es einfach sehr unschön, einen Hund mit solchen Erwartungen zu diesem einen Zweck anzuschaffen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, und bevor der Hund immer merkt, dass er die Erwartungen so gar nicht erfüllen kann, fände ich eine Abgabe auch schöner. Nur selber könnte ich das für mich nicht vertreten.