Beiträge von Hibbel

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    Naja, ich denk zwischen "Härte zeigen" und "in Stresssituationen schmerzunempfindlich sein" ist ein großer Unterschied.
    Ich hab hier eine absolute Memme sitzen, den man nur böse angucken muss und der glaubt sofort er stirbt.
    In Stresssituationen könnte ich den vermutlich an den Ohren irgendwo aufhängen und der würde es nicht merken..


    Hmm, dann hab ich hier glaub ich wirklich einen eher harten Hund sitzen...da in den USA Retriever anscheinend viel mit Teletakt ausgebildet werden, könnte das sogar hinkommen.


    Hucky wurde schon so unterschiedlich beurteilt, dass es einem als Anfänger schwer fällt, eine sichere eigene Meinung zu bilden. Das kommt wie gesagt erst jetzt gerade so langsam.


    Und beim Nachforschen der Ahnen in den USA und Kanada (?) tauchen so Begriffe auf wie TNT Kennel, diverse Champions etc


    Ich bin mir inzwischen sicher, er ist nicht pathologisch hyperaktiv, sondern "einfach" mit recht heftigen Arbeitsanlagen ausgestattet. Und dann nicht so optimal großgeworden...weil ich es nicht besser wusste und dann auch noch schlecht beraten war.

    Zitat


    Blöd finde ich nur, dass manche Trainer in unserem Fall ja schon zig Schäfis hatten und wissen wie die ticken und meinen, das klappt bei dem auch. Dass ich tagtäglich mit meinem Hund lebe und ihn ein wenig besser kenne als wen, der ihn 30 Minuten trainiert hat, sollte klar sein. Das wird aber immer abgetan.


    Das hab ich auch schon oft erlebt, auch mit Trainern, die sich eigentlich auskennen müssten...


    Andere Frage:
    Hier haben ja schon viele vom fast fehlenden Schmerzempfinden ihrer Hunde gesprochen - gleichzeitig haben das ja anscheinend Arbeitsrassen mit viel Passion auch. Jäger haben meinem Hund z.B. eine gute "Härte" bescheinigt, während die letzte Hundetrainerin ja eher meinte, er sei schnell gestresst und nehme halt deshalb nichts mehr wahr?
    Wo ist da der Unterschied?

    Okay - habe den Link dazu auch gelesen, danke!


    Kompliziert das Ganze ;)


    (Hucky hat z.B. sehr starken Willen zu arbeiten, egal mit wem, einfach weil er die Arbeit, für die er gezüchtet würde, über alles liebt. Er zeigt aber im Alltag wenig von "Frauchen, was kann ich für Dich tun!", was ja von den meisten immer als WTP bezeichnet wird...und wirkt in seiner Selbständigkeit eher wie ein Terrier oder Dackel im Retrieverkostüm...)

    WENN mein Hund sich konzentriert, dann arbeitet er gern und genießt es sichtlich.


    Problem bei uns war halt nur bisher, ihn dahin zu kriegen, sich bei vielen neuen Reizen überhaupt (auf mich) konzentrieren zu können. Ich hab immer die Krise bekommen, wenn Leute mir gesagt haben, der darf nicht nur arbeiten - der MUSS arbeiten. Denn ich wollte ja, aber Hund konnte nicht vor lauter Aufregung.


    Nun sind wir in dieser Dummy-Gruppe, wo Hucky NICHTS machen soll außer Ruhe lernen. Und den anderen beim Arbeiten zuschauen. Um die Erwartungshaltung runter zu schrauben, so die Trainerin.


    Ich guck mir derweil an, wie die anderen es machen, und übe dann auf der heimischen Wiese ...

    Ich hab hier in dem Thread auch nicht das Gefühl, jemand würde sagen, Hund x sei eben hyperaktiv, da kann man nichts machen.


    Ist doch eher so, dass man sich über die "sehr lebendigen" Hunde austauscht, die jeden Reiz mitnehmen (ob nun rassebedingt oder durch Aufzucht/Prägung oder ähnliche Dinge), und wie man am besten damit umgeht.


    Dass solche Hunde eine besonders gute Führung brauchen, steht wohl außer Frage.
    Dass genau der Punkt gerade für Ersthundebesitzer nicht immer einfach ist, wohl auch.


    Ich arbeite daran, dass Hucky lernt, die Reize auszuhalten, die hier nun mal sind und nicht sofort in Übersprungshandlungen zu fallen sondern mental bei mir zu bleiben. Ich bin mit vielen Hunden aufgewachsen, aber in komplett anderem Umfeld. Unsere Hunde waren selten derart gestresst, und ich musste erstmal erkennen, dass mein Hund so reagiert und warum. Mein Mann, komplett ohne Hundeerfahrung dagegen hat lange gebraucht um zu überhaupt zu verstehen, dass Hucky nicht "böse" ist, ihn nicht beißen will, wenn er so durchdreht, sondern einfach überschnappt (durchaus wörtlich zu verstehen).


    Auch bei uns ist es besser, wenn Hucky nicht überrascht wird. Ich kündige Dinge auch schon mal an, wenn ich sie zuerst sehe. Kann er aus der Ferne erstmal in Ruhe beachten, wird es für ihn einfacher. Egal, ob fremder Hund, Wild, fahrende Autos oder komische Dinge, die für ihn gefährlich aussehen.

    Wir geben auch möglichst wenig Protein, bekommt er zu viel, dreht er zu schnell auf und hat dann auch oft weichen Kot (ob nun durch das zu viele Protein oder durch die Aufregung weiß ich nicht) Getreidefrei haben wir auch schon versucht, weil ich dachte, er kratzt sich vielleicht vom Getreide im Futter. Das war's aber nicht, so ich das beurteilen kann.


    Momentan bekommt er Magnusson M&B, verträgt er gut und hat auch weniger Probleme mit den Analdrüsen. Ich hätte lieber noch weniger Protein (ca 20%) - aber bestes Futter Banane verträgt er irgendwie nicht, und Wolfsblut (dieses Low Protein, ich glaube Pacific) liebt er zwar, verträgt er auch gut, aber da bin ich mir unsicher wegen dem hohen Ascheanteil.


    Eine Zeitlang bekam er immer wieder heftige Entzündungen (Analdrüsen, ein Riesen-Hotspot, Augen ständig vereitert und auch Vorhautkatarrh dauerhaft). Momentan ist das alles weg, und er ist insgesamt deutlich ruhiger. Auch da weiß ich nicht, was Henne und was Ei ist...


    Hucky knallt wie gesagt häufig gegen Bäume, gegen Autos, gegen Mensch und Tier, und einmal mit einem Riesenrumms ist er gegen das Dixieklo an einer Baustelle gelaufen :ugly:


    Was aber ein Riesenfortschritt ist hier im Alltag:
    Autos mit Licht an und am besten auch noch auf nasser Fahrbahn regen ihn nicht mehr auf.
    Dadurch können wir ohne Gehampel hier im Viertel schnell zum Löseplatz oder eine Runde Zeitunglesen und auch hin und zurück in den Wald geht viel entspannter.
    :smile: