Beiträge von canchih

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    - Beim zurück gehen Richtung zu Hause, zieht sie extrem und will einfach vorwärts.
    - Sie läuft meist zick zack und stellt sich gerne mal vor mich, mich hätte es schon fast über sie drüber gehauen.
    - Wenn wir andere Hunde treffen fängt sie natürlich auch an zu ziehen und will sie begrüßen. Noch kann ich sie halten, aber wenn sie mal größer ist wird es sicher schwierig und ich möchte das auch nicht.

    Kommt mir von "ganz früher" noch relativ bekannt vor. Es gibt ja unterschiedliche Arten, wie man Leinenführigkeit trainieren kann. Mein Hund hat auf dem Hinweg immer extrem gezogen (auf dem Rückweg weniger), hin und her lief er auch. Ich habe zunächst mal versucht, das ziehen an sich zu kontrollieren. Jedes Mal, wenn er in die Leine gelaufen ist, habe ich umgedreht und bin wenige Schritte in die andere Richtung gelaufen. Sobald er neben mir war gelobt und weiter in die richtige Richtung. Heute würde ich clickern, sobald er neben mir ist, das haben wir damals aber noch nicht "gekannt". Das ganze immer wieder: Hund in der Leine, umdrehen, paar Schritte in die entgegengesetzte Richtung, Hund kommt bei, Hund loben, weiter. Man kommt nicht wirklich voran und es kostet eine Menge Geduld, aber es hat nur etwa 2 Wochen gedauert bis er gemerkt hat, dass er einfach nie ankommt, wo er hin möchte, solange er zieht.
    Das mit dem Zickzack hatte sich dann auch erübrigt, da er neben mir lief. Wenn er mal hinter mir die Seite wechseln wollte, um zu markieren o.ä., habe ich ihn mit einem Kommando weitergezogen. Irgendwann hat er sich von sowas nicht mehr ablenken lassen.
    Bzgl. Hunde begrüßen: Dazu fallen mir nur Impulskontrolle ein und dass du villt versuchen könntest, dich für deine Hündin interessanter zu machen als die Hunde, sodass sie ihre Aufmerksamkeit auf dich richtet.

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    Stubenreinheit Sie hat es im Großen und Ganzen schon ganz gut verstanden und macht nicht sehr oft rein. Doch leider passiert es doch noch und mir ist aufgefallen, wenn sie Aufmerksamkeit möchte und ihre 5 Minuten hat, und man ihr sagt sie solle aufhören und auf ihren Platz gehen, dann macht sie 2 Min später ins Haus. Ich glaub langsam dass sie dadurch Aufmerksamkeit möchte, aber wie kann ich ihr das klar machen, dass das nicht richtig ist? Ich muss dazu sagen, dass ich da meist vorher mit ihr draußen war und sie eigentlich nicht machen müsste :(


    Zunächst mal: Mit 5 Monaten KANN das ab und an noch vorkommen. Das mit der Aufmerksamkeit ist je nach dem aber gar nicht so abwegig. Wie reagierst du denn in dem Moment, wo sie ins Haus macht? Kriegt sie diese Aufmerksamkeit, auf die sie wartet, z.B. indem du das Missgeschick kommentierst?
    Evtl. hat sie auch durch die Vorbesitzer in den Momenten Aufmerksamkeit bekommen, dann wäre es an dir, ihr zu zeigen, dass sie sie eben nicht bekommt, indem du es nur wortlos wegmachst. Ist dann auch ein Lernprozess, aber wenn die Vorbesitzer z.B. immer einen riesen Aufstand gemacht haben, war das auch Aufmerksamkeit für sie und dann wäre eben etwas Geduld gefragt, bis sie versteht, dass sie damit nicht ans Ziel kommt. Sie ist erst einen Monat bei dir, das ist nicht so lange.

    Mehr fällt mir zu deinen Fragen nicht ein. Evtl. meldet sich ja noch jemand anderes!

    Ich denke, das kommt ganz auf den Hund an. Ich könnte jetzt anhand deiner Beschreibung im Eingangspost auch nicht rauslesen, ob das gut geht oder nicht. Es kann gut funktionieren, es kann auch in die Hose gehen.

    Der Dreh und Angelpunkt: Ihr müsst euren Hund einschätzen können. Es gibt genug Hunde, die von Besuch nicht begeistert sind. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Und das dann auch durch Knurren oder andere Verhaltensweisen sehr deutlich machen, den Hundebesuch vielleicht auch absolut nicht dulden und er sich in ein separates Zimmer (wie den Flur) verziehen muss. An sich sehe ich das zunächst gar nicht dramatisch, sondern verständlich. Es gibt eben auch unter diesen Hunden solche und solche. Eben diese, die wenn auch widerwillig AKZEPTIEREN, was "ihre Menschen" mit nach Hause bringen, wenn die Menschen es akzeptieren (also einen eigenen Zweithund, keinen Besuchshund, denn auch diesen Unterschied raffen Hunde sehr schnell und viele Hunde akzeptieren Hunde in so einem Kontext, wo sie sie in einem anderen Kontext nicht akzeptieren würden). Und diese, die sich auch noch auflehnen, obwohl auch dem Hund klar ist, dass der Hund als neues Mitglied der Familie von den Menschen akzeptiert und gewünscht ist.
    Ich bin der festen Überzeugung, dass Hunde da sehr schnell einen Unterschied erkennen zwischen einem Zweithund und einem Besuchshund.

    Es muss ja nicht zwangsläufig eine innige Freundschaft entstehen, solange sich die Hunde akzeptieren lernen, ist das eine Basis.

    Dennoch würde ich mich eben fragen, ob ein Zweithund zwingend sein muss. Ich kann nicht einschätzen, ob euer Hund erst mal nur Territorialverhalten o.ä. zeigt oder ob er wirklich einfach abgeneigt ist gegenüber anderen Hunden in seinem Reich als solche, weil er ohne glücklicher ist und sich so nur gestört fühlt. IHR kennt euren Hund und müsst das einschätzen können. Ist zweiteres der Fall, würde ich von einem Zweithund absehen, denn der Ersthund wäre vermutlich zwangsläufig unglücklich. An Nr. 1 kann man arbeiten und da wäre eine Zweithund nicht unmöglich, auch wenn der Ersthund vermutlich anfangs nicht begeistert wäre.

    Ich finde, da muss man in so einer Situation seinen Hund schon selbst einschätzen können. WARUM zeigt er so ein Verhalten? Und ist er ein Hund, der "stur" bleibt oder akzeptiert er in letzter Instanz, was man ihm von Menschenseite als "akzeptiert" vor die Nase setzt? Das könnt nur ihr wissen, denke ich. Dazu muss man seinen Hund schon recht gut kennen.

    Ich kenne das "Sitzen bleiben" mit Clicker so, dass man gar nicht erst aus der Entfernung clickt, also wird der Hund auch gar nicht dazu verleitet, aufzustehen und zu einem zu kommen.
    Man lässt den Hund absitzen wie gewohnt, entfernt sich dann soweit, wie es der Trainingsstand zulässt, kommt zurück, stellt sich vor den Hund, C&B. Falls sich der Hund zwischendrin von selbst erheben sollte, weil die Trainingsschritte versehentlich zu schnell waren, gibt man schnell das "Lauf"-Kommando. Unser Hund hat das Sitzen bleiben ohne Clicker gelernt, aber so mache ich es bei dem Kleinen, auf den ich immer aufpasse. Und das klappt sehr gut. Er konzentriert sich auf mich und bleibt sitzen und wenn ich wieder vor ihm stehe und clicke, bleibt er trotzdem sitzen und nimmt die Belohung, danach "Lauf". Wenn ich aus der Entfernung clicke, steht er auch auf und kommt. Aber das ist ja auch in Ordnung, jedenfalls für mich, denn potentiell sagt der Click ja "Du bist fertig mit der Übung".
    Oder habe ich da was komplett falsch verstanden?? :ops:

    Unser Hund hat durch Schilddrüsenprobleme immer zu Gewichtsschwankungen geneigt, auch wenn er immer noch im Rahmen lag und nicht übergewichtig wurde. Dennoch: Aufgrund seiner starken Arthrosen ist es nicht ganz unwichtig, dass das Gewicht am unteren Ende bleibt.

    Ich barfe ihn auch und kann dir nur Pferdefleisch und "Pseudovolumenfüller" empfehlen. Wir sind eigentlich durch Zufall an Pferdefleisch gekommen und nach 3 Monaten hatten sich die Gewichtsschwankungen unseres Hundes erledigt. Er wurde sehr schlank, das Gewicht das er haben sollte, und hält es ohne Probleme. Das Pferdefleisch ist eben sehr mager. Vorher fütterten wir Tiefkühlfleisch für barfer: Pansen, Rind, Geflügel,... alles, was so erhältlich war. Scheinbar war das nicht das richtige für ihn. Das Pferdefleisch wolfen wir nichts selbst. Man kann es fertig gewolft im Internet bestellen oder - wir wir es meistens tun - direkt beim Pferdemetzger gewolft in großen Mengen kaufen und selbst einfrieren in gewünschten Portionen. Ist nicht umständlich und man weiß, was man hat. Uns hat es jedenfalls sehr geholfen, auch wenn es mehr um Schwankungen im Normbereich ging - das Problem ist und bleibt das gleiche.

    Um etwas mehr "Volumen" zu erzielen, nehmen wir Flockenmischungen z.B. mit Reisflocken. Die lassen wir quellen und letztendlich hat man Volumen, das satt macht, ohne viele zusätzliche Kalorien. Um die optimale Nährstoffzusammensetzung zu erreichen, kann man ja noch "Nahrungsergänzungsmittel" o.ä. beifüttern, je nach Bedarf des Hundes.

    Unser Hund ist übrigens auch kastriert - haben wir erst vor 2 Jahren machen lassen. U.a. haben sich dadurch die Schwankungen noch verstärkt und wir dachten auch, es sei nicht in den Griff zu kriegen. Mittlerweile fahren wir damit aber sehr gut und haben unseren Weg gefunden. Jeder Hund ist anders, aber es wäre evtl. einen Versuch wert.

    Wie schon gesagt wurde, sind die Tropfen für Kinder und Tiere ohne Alkohol, daher würde ich auch die nehmen.

    Ich hatte die Rescue Tropfen auch für meinen Hund, ebenfalls zu Silvester. Er ist auch wahnsinnig ängstlich und ich habe regelmäßig Angst, dass er einen "Herzkasper" erleidet vor lauter Stress. Ich bin ein Fan von alternativen Therapien und wollte es daher versuchen. Muss allerdings sagen, dass die Tropfen bei uns rein gar keinen Effekt hatten und das trotz sachgemäßer Anwendung, so wie es gemacht werden sollte. Im Jahr darauf habe ich es auch wieder angewendet wie auf der Verpackung beschrieben, allerdings etwas mehr gegeben. Auch keine Wirkung. Ich denke mal, bei so einem heftigen Adrenalinausstoß hat das einfach wenig Effekt. Wenn man wirklich ein absoluter Feind ist von Medikamenten (ein Fan bin ich auch nicht...) und es nur die Optionen gibt "Rescue oder gar nichts", dann würde ich es definitiv versuchen. Versuchen würde ich es ohnehin. Bei uns hat es allerdings gar nichts gebracht und im Jahr darauf bin ich dann auf einen Tranquilizer vom TA umgestiegen. Habe allerdings nie die empfohlene Dosis gegeben, sondern nur 1/4 der Dosis - der Hund war ruhiger, aber bei empfohlener Dosis vermutlich total ausgenockt, was ich ja gar nicht möchte, es soll nur an diesem einen Tag im Jahr etwas stressfreier für ihn sein in seinem Alter.
    Ob die Rescues helfen, ist sicherlich auch vom Hund abhängig. Bei uns hat es leider nichts gebracht, obwohl unser Hund sehr sensibel ist und auf Medikamente in geringsten Dosen sehr stark anspricht und letztendlich habe ich es dann gelassen.
    Ich wünsche euch viel Glück für Silvester, vielleicht wirken sie bei euch besser als bei uns.

    Ich habe auch verschiedene Sachen, je nach dem, für was ich ihm etwas geben will.

    Zum Clickern nehme ich selbstgemachte Käseleckerlis, weil ich bisher noch nicht wirklich fündig geworden bin. Irgendwie passt mir immer etwas nicht bei den Leckerlies zum clickern: Zu klein, zu groß, zu hart, zu bröselig, zu eckig,... Daher mache ich sie jetzt selber. Er liebt die Dinger und ich komme gut damit zurecht. Alternativ gehen auch mal Mini-Trainingsleckerlis, gekaufte, sofern sie schön weich sind.

    Zwischendrin bekommt er mal seinen Kong, meistens gefroren, oder irgendwas zum Kauen, am liebsten vom Pferd, manchmal aber auch Rind oder Strauß. Da gebe ich dann aber am liebsten richtig feste Sachen, Sehnen und Kopfhaut oder sowas, weil das für mich dann schon Dinge sind, die auch ein bisschen was zur Kaumuskulatur beitragen sollten. Die gebe ich ja nicht so ganz ohne Sinn und Verstand, nur damit der Herr seinem Fresstrieb nachkommen kann. Kleine, normale Leckerlis einfach so zwischendurch bekommt er nicht, das gibt's nur beim Clickern.

    Mein Hund ist jetzt 11.

    Ich muss sagen, bis zu einem Alter von etwa 9,5 Jahren hat man ihm absolut nicht angemerkt, dass er älter wird. Jagdhundtypisch sehr gut bemuskelt, sehr agil und gerne lange unterwegs. Bis zu einem Alter von 10 Jahren war es ziemlich schwer, ihn zu bremsen (und das auch nur im Winter, aufgrund starker Arthrosen).

    Mit 10 Jahren habe ich bei ihm zum ersten Mal etwas bemerkt, dass er älter wird. Natürlich an den ersten grauen Haaren an der Schnauze, aber das hält sich noch immer stark in Grenzen und fällt eigentlich nicht auf. Mit seinen starken Arthrosen bemerkte man da zum ersten Mal, dass man bei schlechtem Wetter wirklich dringend stark einschränken muss, denn innerhalb weniger Wochen nahm die Muskulatur auch etwas ab, wobei er immer noch besser bemuskelt ist als mancher Junghund...
    Was bei uns etwas auffällig war: Er ist absolut kein Hund, der zum Bellen neigt. Als er langsam älter wurde, fing er allerdings an zu bellen. Wir dachten zunächst, es läge an etwas anderem und arbeiteten dann dagegen. Irgendwann haben wir uns schlau gemacht und siehe da: Es lag einfach am Älterwerden. Es ist nicht übermäßig, aber für einen so wenig bellfreudigen Hund fällt es einem als Besitzer schon auf.
    So langsam habe ich auch das Gefühl, dass er weniger gut hört. Allerdings nur auf weitere Distanzen, so ab 10+ Meter.

    Alles in allem würde ich sagen, er ist gut dabei für sein Alter! Aber es ist ein komisches Gefühl, wenn man plötzlich bemerkt, dass der eigene Hund alt wird.

    Hallo an alle!

    Wow, so viele lange Beiträge! Vielen Dank! Ich hätte ja gar nicht gedacht, dass es dazu so viel Input gibt, prima! :)

    Wie ich sehe, ist das wohl bei Vorstehern bzw anderen Jagdhunden genauso wie bei uns. Ihr habt natürlich Recht, das wichtigste ist, dass er überhaupt abrufbar ist und hört. Das ist vielleicht gerade angesichts des Jagdhundursprungs sogar mehr, als viele Hunde tun, die NICHT zu den Jagdhunden gehören. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass ich ganz und gar unzufrieden bin. Natürlich finde ich es toll, dass er sich letztendlich für mich entscheidet und kommt - und vielleicht darf ich dieses "Umsehen" auch einfach nicht als "vermenschlichte Ignoranz" sehen, sondern einfach als Hundeverhalten, was mir ab und zu etwas schwer fällt.
    Ist vielleicht auch schon ausreichend zu wissen, dass das bei Jagdhunden vollkommen normal ist, so werde ich dann zukünftig auch damit umgehen.

    Nichts desto trotz werde ich bei meinem nächsten Hund viel Zeit aufwenden für Impulskontrolle und Bindungsarbeit. Bei unserem "Alten" haben wir das nie bewusst gemacht. Alles, was ihr so beschreibt (absitzen, Apport mit Wartezeit, Verstecken...), haben wir zwar auch gemacht, allerdings "einfach so" und nicht in dem Bewusstsein, dass das später sehr hilfreich sein kann in Bezug auf den Jagdtrieb. Ich denke schon, dass man da "mehr rausholen" kann, wenn man es bewusst macht und bewusst gehäuft. Nicht nur in Bezug auf den Jagdtrieb, sondern generell auch in Bezug auf Bindungsarbeit und dem Hund liefert es ja beispielsweise bei Apport-Übungen auch Stimuli, wenn er erst Kommandos abwartet, bis er drauf los hetzt (das war der Grund, weshalb wir diese Übungen gemacht haben. Er hat es eben gerne getan.).
    Die Übungen mit dem Dreieck kannte ich noch nicht, das werde ich mir sicherlich merken und ausprobieren, schon jetzt mit unserem Großen. Er ist allerdings in Sachen Impulskontrolle, was solche starken Reize abgesehen von Wild angeht, ziemlich gut. Leckerlis lässt er sich auch auf die Pfoten legen und wenn er kein Kommando bekommt, legt er irgendwann den Kopf zwischen die Pfoten und macht die Augen zu. Ich denke schon, dass er dem Kleinen bei solchen Übungen auch ein Vorbild sein kann, denn das macht er zuverlässig.

    Zwei Fragen sind mir noch eingefallen:
    Hat von euch vielleicht jemand mit Reizangel gearbeitet (nicht nur in Bezug auf Vorstehen, sondern auch um Impulskontrolle an sich zu üben) bzw. was haltet ihr davon?
    Und war es bei euren Jagdhunden auch so, dass sie "verhältnismäßig spät" erwachsen waren, so mit 3 Jahren etwa? Letzteres interessiert mich, weil ich gerne wüsste, ob das bei uns so lange geübt werden musste mit der Hetz einfach weil er einer entsprechenden Rasse angehört oder weil wir vielleicht nicht häufig genug Impulskontrolle geübt haben?

    Zunächst mal Danke für eure vielen Beitrage!

    canchih

    Hallo Nightstalcer,

    danke für deine Antwort! Wir praktizieren so eine Mischung aus beidem. Falk ist ein reinrassiger Vorstehhund und dementsprechend lasse ich ihn u.a. auch vorstehen. Je nach dem, welches Verhalten er anbietet. Steht er vor, verharrt er von selbst und ist abrufbar - wie gesagt, er checkt erst noch mal alles und kommt dann. Steht er nicht vor, sondern zeigt zunächst nur das, was vor dem Vorstehen kommt, mahne ich ihn mit einem "Nein".

    Allerdings habe ich das Gefühl, dass genau das "Nein" zu dem führt, was ich NICHT möchte. Es scheint so, als würde ein Nein für den Hund in etwa so ankommen: "Die will mir was verbieten, also muss da irgendwo was super interessantes sein, erst mal umschauen!". Er hetzt dann ja auch nicht, aber er zeigt einfach zunächst viel mehr Interesse für das, was verboten ist, als für mich/das eigentliche Kommando. Ja, er ist abrufbar, aber ich möchte eigentlich schon, dass mein Hund sofort auf mich hört und nicht erst dann, wenn er auch noch schnell abklären konnte, ob und was da "im Busch" ist.

    Immer mal wieder verstecken u.ä. habe ich immer gemacht. Er ist auch unter normalen Umständen extrem auf mich bezogen und sofern nicht irgendein starker Impuls seinen Jagdtrieb anspricht, dreht er sich alle paar Sekunden nach mir um, wenn er vor läuft. Aufmerksamkeit wird eigentlich nur in Zusammenhang mit Impulskontrolle zum Problem, weshalb ich da gerne Tipps hätte, wie ich speziell bei einem Welpen in Bezug auf Sozialisierung oder Übungen im Alltag darauf den Fokus legen kann. Und wie ich es später beim Junghund festige. Ich möchte mich darauf dieses Mal bewusster konzentrieren und es nicht mehr nur nebenbei laufen lassen.

    Ich habe gehört, dass man mit Jagdhundwelpen und -junghunden in Tierparks o.ä. gehen soll, um einfach nur still Wild zu beobachten (im Sinne der Impulskontrolle, es wird beobachtet, nicht gehetzt). Um Aufmerksamkeit zu schulen, soll Blickkontakt belohnt werden. Was haltet ihr von solchen Tipps? Habt ihr damit Erfahrungen oder weitere Übungen zum Thema?

    Danke erst mal an dich! :)

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich würde euch gerne um Erfahrungswerte bitten, daher richtet sich der Thread natürlich nicht nur ausschließlich an Besitzer von Jagdhunden und Jagdhundwelpen, sondern natürlich auch an Jagdhundmix-Besitzer oder Hunde mit außergewöhnlich starkem Jagdverhalten!

    Ich habe bereits einen Jagdhund, der auch nicht hetzt. Ich kann ihn überall frei laufen lassen und er ist in 98% der Fälle abrufbar, was ich als positiv betrachte.

    Ich werde mir in naher Zukunft wieder einen Welpen hinzunehmen und es wird wieder ein Jagdhundwelpe werden. Jeder, der einen solchen Hund großgezogen hat, weiß um die Herausforderung des Jagdtriebes. Ich möchte bei meinem Welpen gerne einiges anders machen als ich es vor 11 Jahren getan habe, denn:
    Mein Hund ist zwar abrufbar, hetzt so gut wie nie und ich kann ihn frei laufen lassen, aber trotz allem bin ich für ihn nicht immer der Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Es wird immer erst mal geprüft, was jetzt da im Busch ist, warum er gerufen wird. Will ich beispielsweise mit ihm „bei Fuß“ gehen, läuft er zwar neben mir, braucht aber immer wieder ein Kommando und ignoriert beispielsweise Leckerlis völlig, weil er nur damit beschäftigt ist zu überprüfen, ob irgendwo etwas interessantes sein könnte, aufgrund dessen er nun bei Fuß gehen muss (nein, ich rufe ihn nicht nur ab, wenn es nötig ist, sondern immer mal wieder einfach so).

    Manch einer wird nun sagen „Der Hund hört und ist abrufbar, wo liegt da das Problem?“. Ja, er hört und tut, was er soll. Aber er tut es mit einer „unterschwelligen Ignoranz“ und ich spüre jedes Mal, dass er immer erst mal dem Drang nachgeht, die Umgebung zu checken, bevor er „gehorcht“. Dazwischen liegen nur wenige Sekunden, dennoch…

    Was wir nie wirklich gemacht haben: Stichwort Impulskontrolle und Bindungsarbeit.

    Mich würde interessieren, wie ihr mit euren Welpen/Junghunden die Impulskontrolle in Bezug auf Wild trainiert. Habt ihr bestimmte Übungen, auch im Rahmen der Sozialisierung (z.B. Wildparks)? Und was für mich noch sehr viel interessanter ist, denn ich finde kaum Literatur zu dem Thema: Wie genau stellt sich Bindungsarbeit dar? Wie baue ich zu meinem Hund durch welche Übungen eine Beziehung auf, in der ich eben interessanter bin als etwas, das möglicherweise im Busch hockt? Dass nicht nur widerwillig Kommandos befolgt und sich erst mal umgeschaut wird, sondern dass ICH wirklich in (fast) jeder Situation interessanter bin? Klar, man muss sich interessant machen. Aber welche Möglichkeiten der Übung gibt es, insbesondere vor der Herausforderung eines solchen Jagdtriebes? Wie arbeitet ihr schon mit eurem (Jagdhund-)Welpen dahingehend, die Weichen zu stellen für einen kontrollierbaren Jagdtrieb?

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr Erfahrungswerte, Tipps, gerne auch Literaturempfehlungen zum Thema hättet! Mir geht es weniger um den schon erwachsenen Jagdhund, sondern vielmehr um die Weichenstellung und Umsetzung im Welpen- und Junghundalter!

    Grüße canchih