Erstmal tut es mir wirklich leid, in welcher Situation du gerade steckst und ich kann wirklich nachempfinden, wie es dir damit gehen muss.
Trotzdem sehe ich leider für die Hunde, gänzlich ohne festen Sitter, bei dir keine Zukunft.
Die Hunde waren bisher nie alleine, sind schon älter und haben ihre Bezugspersonen verloren. Du gehst arbeiten, kannst in absehbarer Zeit keinen längeren Urlaub mehr nehmen und sie können nicht zur Arbeit mitkommen.
Ich sage es mal ganz frei aus meiner Erfahrung, das wird nichts mehr werden und aktuell haben die beiden den Stress ihres Lebens, wenn sie alleine sind.
Verlustangst ist beim Thema alleine bleiben absolut schwer zu trainieren, schwerer als Kontrollzwang. Vor allem aber ist ein Hauptbestandteil des Trainings, dass der Hund in der ganzen ersten Zeit, bis man Fortschritte sieht, nicht alleine bleiben MUSS.
Das Training ist super kleinschrittig und je nachdem, wie die Ausgangslage ist, kann es sein, dass die Hunde trotzdem nie länger als einen kleinen Zeitraum entspannt alleine bleiben werden können.
Ich habe eine Hündin mit Verlustangst, die 'nur' die ersten 1-2 Jahre kaum alleine war, eben auch, weil sie es nicht musste und sehr an mir klebt. Die Genetik spielt ihr in diesem Thema zusätzlich in die Karten.
Seit 10 Jahren arrangieren meine Eltern und ich uns mit Aufpassen im Wechsel. Urlaub ohne Hund hatte ich in 10 Jahren 1x. Besuche bei Freunden gibt es nur mit Hund. Andere Freizeitaktivitäten nur, wenn meine Eltern Zuhause sind.
In den 10 Jahren habe ich oft meine Urlaube genutzt und versucht, das Thema von Grund auf anzugehen, aber es hätte niemals für den Alltag gereicht, der dann halt schnell wieder kommt. Da reicht die Zeit einfach nicht.
Es gibt gute Tage, da schaffe ich es alleine zur Tankstelle, ohne sie vorher abgeben zu müssen oder mitzunehmen und es gibt schlechte Tage, da jault sie mir das Haus zusammen, wenn ich nur im Keller bei der Wäsche bin.
Da wir auch in einem Mehrparteienhaus wohnen, kann ich das den Nachbarn natürlich nicht zumuten.
Und wenn man sich auf der Kamera einmal anschaut, wie sehr der Hund wirklich leidet, drückt man auch nicht mehr beide Augen zu a la 'da muss er jetzt halt durch'.
Meine Hündin schläft übrigens völlig entspannt in anderen Räumen, solange sie weiß, dass ich noch in der Wohnung bin. Ich kann sie auch ohne Probleme im Training ablegen und eine Zeit verschwinden oder woanders rumwuseln.
Da kann sie wahnsinnig gut differenzieren, was es nicht einfacher macht...
Ich kann wirklich verstehen, wie viel dir die Hunde bedeuten, oder was es dir bedeutet, sie bei dir zu behalten. Aber im Sinne der Hunde ist das eine egoistische Denkweise, denn sie leiden unter der aktuellen Situation.
An deiner Stelle würde ich nochmal alle Hebel in Bewegung setzen und über die sozialen Netzwerke, Plattformen, Zeitungen und auch Flyer in Geschäften nach einer Tagesbetreuung zu suchen.
Tierheime ansprechen finde ich auch eine gute Idee, die haben eine größere Reichweite.
Wenn dann immer noch nichts dabei rauskommt, würde ich persönlich nicht mehr allzu lange warten und nach einem neuen Zuhause für die beiden schauen.
So blöd es auch klingen mag, aber für die Hunde wäre das wirklich besser.