Das kann ich gut nachvollziehen. Ging mir so als meine letzte Hündin alt und krank war, jetzt lebt mein verwitweter Vater bei mir im Haus, was für beide (Hunde- und Menschensenior) und mich eine Erleichterung ist. Es klingt hart, aber diese Zeit ist ja meist absehbar. Mein Hund hat mir so viel im Leben geholfen, meinem Papa aus der Trauer und mir durch schwierige Zeiten, wir waren so viel fröhlich zusammen, jetzt fühl ich mich auch besonders verpflichtet für sie da zu sein. Aber es wäre gelogen wenn ich sagen würde ich bin nicht manchmal überfordert, emotional wie auch ganz praktisch. Aber trotzdem unendlich dankbar sie noch bei mir zu haben.
Das hat du schön beschrieben und genau das halte ich mir immer wieder vor Augen, wenn ich doch mal genervt bin von der teils eingeschränkten Situation.
Meine Freizeit besteht nun eben noch mehr aus Hundedingen. Unternehmungen, die ihr noch Spaß machen und die aber eigentlich auch mir Spaß machen und meine Hobbys sind, wie zum Beispiel der Hundeverein.
Und wenn sie müde wird, kann sie da ganz in Ruhe pennen, weil sie nach 10 Jahren Hundeplatz auch kein Problem damit hat, im Trubel Ruhe zu finden.
Nicki war auch immer toll und unkompliziert mit Kindern, aber seit sie älter wird, ist ihre Hemmschwelle niedriger und sie möchte einfach mehr Abstand, statt sich ständig begrabschen zu lassen. Also meiden wir auch viel öfter Familienfeste, bei denen Kinder anwesend sind.
Meine Verwandtschaft lebt nämlich nach dem Motto 'ja selber Schuld das Kind, wenn's grob zum Hund ist' und da bin ich raus. Das möchte ich nicht für den Hund und nicht fürs Kind.
Aber ich bin happy, dass ich sie noch bei mir habe und ich möchte ihr die Zeit, die wir zusammen noch verbringen dürfen, so angenehm wie möglich gestalten.
Und da mein eigentliches Leben/Alltag nicht gerade entspannt und dadurch passend für einen alten Hund abläuft, der Hund aber auch nicht gut alleine bleibt, muss ich eben lernen, mich entsprechend anzupassen und zu entschleunigen.
Es ist ja absehbar. Leider.
Dein Beitrag spricht mir ziemlich aus den Herzen, da die Situation hier sehr ähnlich ist. Lange Zeit habe ich auf fast alles verzichtet, weil nicht wirklich alltagskompatible Hunde, sie während meiner Arbeitszeit bereits allein waren und Shira noch dazu nicht wirklich fremdbetreut werden kann. Außer von meinen Eltern die gut 300km entfernt wohnen, was dadurch nur für Notfälle eine Option ist. Jetzt kommt eben noch alt und gebrechlich dazu.
Jetzt habe ich mittlerweile die Luxussituation fast ausschließlich von zu Hause zu arbeiten. Keine Ahnung wie ich das sonst mit ihr händeln sollte.
Für mich ist dieses Rücksicht nehmen und zurückstecken damit aber schon total normal und ich habe das leider relativ unbedarft auf meinen Freund übertragen, für den das aber nicht so selbstverständlich ist. Erst war ich darüber etwas pikiert, aber er kennt sie auch viel, viel kürzer als ich, hat damit natürlich eine deutlich schwächere Bindung und alle Familienhunde von ihm wurden topfit sehr alt. Diese Altenpflegezeit kennt er also gar nicht und war ihm auch vorher nicht so wirklich bewusst. Dementsprechend haben wir gerade "etwas Knatsch" auf den ich nicht weiter eingehen möchte und brauche damit irgendwie eine Lösung ab und zu wenigstens wieder etwas mehr unternehmen zu können. Schwierig... aber schon Mal danke für eure Erfahrungen
Meine Mädels dürften mit ins Büro, aber das passt nicht zusammen.
Die Kleine bleibt ohne die Große nicht gut allein daheim, aber ist super inkompatibel als Bürohund. Sie tut sich schwer mit Fremden und mit viel Gewusel und das haben wir hier mit direktem Anschluss an die Produktion halt schon.
Die Große kann woanders als im Elternhaus gar nicht alleine bleiben und da ich gleichzeitig die Lagerchefin bin, muss ich auf oft mal ins Lager oder bei Verladungen helfen. Da würde der Hund stören oder eben einen Aufstand im Büro machen, wenn sie zurückbleiben muss. Kollegen, die nach ihr sehen könnten, habe ich nicht, bin allein im Büro.
Aber es ist immerhin eine Notlösung, jetzt für Ende Mai dann zum Beispiel, wenn meine Familie 10 Tage im Urlaub ist. Es macht mir zwar leichte Magenschmerzen, weil nicht grade angenehm für alle, aber muss dann eben sein.
Mein Freund (arbeitet aber sowieso auch Vollzeit und hat genauso wenig Zeit) reagiert oft genervter als ich, obwohl ja nicht er verzichten muss, sondern ich. Ich verlange das nicht von ihm weil ich weiß, dass er im alleinigen Umgang mit den Hunden sehr unsicher ist, etwas falsch zu machen. Und weil ich weiß, dass meine Hunde mit anderen (ja, das betrifft leider alle Personen neben mir) Personen komplett anders sind, als mit mir. Da wird getestet, auf der Nase rumgetanzt, Kommandos ignoriert und durch die Verlustangst, die meine Große mir gegenüber hat, ist sie erstmal gar nicht mehr ansprechbar, wenn ich das Feld verlasse. Dass das schwer zu händeln ist, glaube ich und will ich niemand aufbürden. Den Hund wollte ich haben (in Absprache mit meiner Mama als Betreuungsperson), also kümmere ich mich so gut es geht auch alleine. Man muss aber auch dazu sagen, dass mein Freund nie eigene Hunde oder Familienhunde hatte. Eher überhaupt keinen Kontakt zu Hunden, bis wir uns kennengelernt haben. Das sind auch erst 5 Jahre. Und mittlerweile passt er zum Beispiel für 1-2 Stunden auf, wenn ich abends noch ins Fitness gehen möchte und sie nicht wieder zu meiner Mama stellen mag. Das erleichtert mir schon viel. Nur spazieren gehen traut er sich nicht alleine zu, geht aber immer mit mir zusammen.