Hallo Schwarznase,
da ich hier zwei Hunde um mich herum habe, die sich komplett in deinem Problem widerspiegeln, möchte ich dir mal unsere Erfahrungen schildern.
Mein Partner hat eine Aussi Hündin, 2 Jahre alt, die nie gelernt hat Ruhe zu halten. Im ersten Jahr war sie bei einer alleinerziehenden Mutter, die völlig überfordert war und hatte dort komplette Narrenfreiheit. So ein typischer Aussi ruht nicht von alleine, wenn er es nicht gelernt hat und so war es dann auch.
Mein Freund hat extreme Probleme mit ihr, da auch er den Hund anfänglich aus dem Grund 'Juhu, endlich ein Arbeitshund' geholt hat. Die kleine war und ist komplett überfordert, sie pusht sich schnell hoch und hat nur eine geringe Konzentrationsspanne. Mein Freund hat zu viel gemacht und der Hund war ständig drüber. Seit ein paar Monaten macht er weniger, arbeitet mehr an der Ruhe aber meiner Meinung nach ist trotzdem zu viel Programm.
Die Hündin kann in ihrer Box super abschalten, er legt noch eine Decke drüber damit es dunkel ist und dann schläft sie auch. Wenn sie auf dem Hundesofa ist, steht sie permanent unter Spannung. Sie beobachtet ihn, wenn die Zimmertüre zu ist und nur noch ich im Zimmer bin, starrt sie die Türe an und hängt nur halb auf dem Sofa, halb auf dem Sprung nach unten. Sie hechelt, speichelt, immer bereit zum losschnellen. Denn es könnte ja was passieren, sei es Futter, Gassi oder einfach nur doof hinterher laufen. Abends kam sie uns 100 mal ans Bett, lief 'ne Runde an uns vorbei und das immer wieder.
Seit wir die Box haben, ist es besser, aber noch nicht gut. Zeitweise geht es dann auch mal ohne und sie legt sie auch wieder von alleine hin. Aber an manchen Tagen geht gar nichts ohne Box.
Und dann gibt es noch meine Mischlingshündin. 3 Jahre alt. Wir sind 6 Personen und haben ein Haus mit Garten. Darunter 2 Kleinkinder und demnach oft Action, grade jetzt in den Ferien. Meine Hündin ist eigentlich permanent auf den Beinen. Hinterher laufen, ständig zum spielen auffordern, am Gartenzaun beobachten usw. Man muss sie immer wieder auf ihren Platz zitieren, aber sobald nur die Terrassentüre aufgeht, ist sie wieder los. Wenn wir sie anbinden, versucht sie es gar nicht mehr und döst auch, aber sie hat nach wie vor alles im Blick und die Tiefschlafphasen bleiben trotzdem aus.
Umso öfter ich sie schicke, umso angespannter und nervöser ist sie. Irgendwann fängt sie an zu zittern vor Aufregung und sie hechelt sehr viel. Atmet dann auch wie eine Bekloppte. Wenn ich ein großes Programm mit ihr mache, ist sie danach oft noch aufgedrehter, rennt gleich in den Garten und fordert wieder zum spielen auf. Ich unterbinde das meistens, aber entspannen tut sie trotzdem nicht. Bin ich aber konsequent, kommt zur Nichtentspannung auch noch Unsicherheit ggü. mir hinzu.
Sie mag Boxen absolut nicht und es wird eine Weile dauern, sie daran zu gewöhnen. Aber ich werde mir wieder eine besorgen und diese in einen extra Raum stellen, wo sie definitiv Ruhe hat. Da soll sie dann immer mal wieder tagsüber für eine halbe Stunde - Stunde rein. Mir bringt es nichts so, der Hund hat Stress, wir haben Stress. Das schränkt seine Lebensqualität enorm ein.
Unser zweiter Hund, ein Welpe, war von Anfang an in der Box und egal in welchem Zustand ich ihn da rein setze, ob total drüber, müde oder sonst was, er schläft sofort. Nebenher lernt er es auch in seinem Korb und es klappt jetzt schon 10 mal besser als bei der Großen, obwohl die Kleine ein Terrier ist und die nicht selten auch ein Hibbelproblem haben. Aber bei der Großen...haben wir das einfach verpasst..