Für mich würde eine HuTa nur in Frage kommen, wenn die Hunde mehr Ruhephasen als Spiel- und Tobephasen hätten und wenn die 'Spielgruppen' aus maximal einer Hand voll Hunden bestehen würden. Und dann auch nur, wenn es wirklich für mich nicht anders geht, sprich ich arbeiten muss und keine andere Betreuung finde.Ansonsten ist es einfach trotzdem m. M. nach zu viel, zu geballt und zu arg wechselnder Hundekontakt. Es kommen ja nicht immer die gleichen Hunde zur HuTa.
Kann man irgendwie ein bisschen mit meiner Junghundegruppe im Verein vergleichen. Fast 5 Jahre hat es gedauert, bis ich durchsetzen konnte, dass dort KEIN freies Spiel mehr stattfindet. Obwohl wir Übungsleiter ja zu mehreren mit dabei stehen und aufpassen. Du hast ständig die volle Palette an Beschwichtigung. Hunde, die sich immer unterwerfen und dann wieder loslegen, Hunde die nur hektisch am rumblödeln, drüber sind oder zum Stressabbau Rammeln, Hunde die wie in Stein gemeißelt in der Ecke sitzen und sich unsichtbar machen oder dem Halter zwischen den Beinen kleben, Hunde die immer wegrennen und gejagt werden und Hunde, die ins Mobben fallen. Alles, was komplett aus der 'Norm' fällt oder zu heftig wird, muss reguliert werden oder die Gruppe verlassen. Aber mehr negativer als positiver Stress war es immer, auch wenn es augenscheinlich für die Besitzer nach tollem Spiel ausgesehen hat und wir versucht haben, es irgendwie unter Kontrolle zu halten. Die netten Hunde lernen, genau wie die Mobber und Jäger, nicht viel positives. Und das waren Gruppen mit bis zu 20 Hunden...
Auch ich war beim ersten Hund noch nicht so weit, dass alles zu erkennen. Vor allem, weil meine Hündin recht retrievertypisch alle Konflikte freundlich lösen wollte. Überschwänglich hat sie sich jedem Hund an den Hals geschmissen, war sehr oft drüber, hat das typische flight und fiddle about gezeigt und ich dachte, sie freut sich halt über die vielen Kontakte. Das spiegelt sich auch im Alltag, der Hund kommt nicht richtig runter, es baut sich Stress auf und wenn Hunde in der Nähe sind, ist Ruhe halten kaum möglich. Irgendwann hat's Klick gemacht, wir haben heftig runtergeschraubt und heute ist sie zum Glück eine sehr souverände Hündin geworden, die nur noch eine halbe Hand voll fester Sozialkontakte hat und braucht. Und die bestehen aus gemeinsamen Spaziergängen, nebeneinander herlaufen, mal zusammen wo schnüffeln, fertig.
Sollte nochmal irgendwann ein Welpe einziehen, wird es da gleich so laufen. Ab und zu mal ein Treffen mit gleichaltrigen Hunden zum spielen, die auch von Größe und Grundcharakter dazupassen und ansonsten regelm. Kontakt zu souveränen Althunden. Eine Welpengruppe besuche ich nur noch, wenn es nicht mehr als 5 oder 6 Welpen insgesamt sind und wirklich darauf geachtet wird, dass nicht Chihuahua und Leonberer zusammen über den Platz rollen.
Deshalb seh ich eine HuTa ehrlich auch kritisch, wenn es nicht zwingend notwendig ist. Da bin ich als besitzer ja nicht mal dabei, um meinen Hund im Fall der Fälle zu schützen, abzubrechen oder überhaupt um zu sehen, wie es vor sich geht den ganzen Tag. Und das wären wohl für mich genug Gründe, um meinen Hund da nicht hinzugeben.