Alles anzeigenIch habe mir gerade nochmal die Bilder angeschaut, welche wir auf ihrem letzten Spaziergang am See aufgenommen haben.
Es ist knallhart und geht mir voll in den Magen wenn ich diese Bilder sehe.
An dem Morgen war sie nochmal richtig fit.
War sogar schwimmen.Ich versuche mir immer wieder vor Augen zu halten, dass dies wohl von der Schmerztablette kam, welche ich ihr kurz vorher gegeben habe und dass sie wohl bald einen sehr schmerzhaften Tod hätte erleiden müssen, den wir ihr so erspart haben.
Ich finde es ja toll, wenn ich mich an die schönen Momente erinnere, momentan sind das aber noch nicht sehr alte Erlebnisse.
Auch wenn sie doch immer mal wieder kurze gute Zeiten hatte war sie am Ende überwiegend schwach.Gestern hatten wir uns auch Vorwürfe gemacht, ob es nicht doch zu früh gewesen ist. Aber wie lange hätte sie noch gehabt?
Sie hat fast nichts mehr gegessen. Freitag abend ging ein Mäulchen voll Rinderhack, und auch das erst nach gut zureden. Gut einen kleinen Fetzen Leberkäse hat sie gleich weggeputzt, aber genau sowas hätte sie ja mit ihrer Erkrankung gar nicht essen dürfen.
Ich habe irgendwo anders einen Bericht gelesen, wie jemand 7 Monatte noch einen Hund erhalten konnte, in dem der Hund einen Katheder für Infusionen unter die Haut gelegt bekommen hatte und diese Infusionen dann zu hause täglich verabreicht hat.
Eine erste Infusion ohne Katheder hatte sie ja letzten Montag bekommen, was nichts an Änderung bewirkt hat, trotz noch einem Medikament gegen Übelkeit.
Wenn ich dann an die Möglichkeit mit dem Katheder denke, das wäre für sie wohl quälerei gewesen.
Eine Fixierung (ruhig liegen) konnte sie noch nie ertragen, irgendwelche Injektionen ebensowenig.Auch wenn ich mir nun langsam Bilder von ihr anschauen kann werde ich doch ziemlich wehmütig dabei. Aber wenigstens breche ich nicht in Tränen aus.
Mach dir bitte keine Vorwürfe, ich weiß das sagt sich so einfach und ich verfolge bis heute oftmals dieselben Gedankengänge. Aber es war das einzig Richtige. Es hätte mit Sicherheit noch einen Weg gegeben, der ihr Leben vllt. um eine kurze Zeit verlängert hätte, aber wäre dieses Leben noch lebenswert gewesen? Nein, wäre es nicht. Ich habe meiner Hündin 5 Tage lang durchgehend Infusionen gegeben, aber was hat es ihr gebracht? Das ist kein schönes Leben. Ich denke oft, habe ich genug gekämpft, habe ich alles getan um sie zu retten? Aber mir fällt nichts ein was ich hätte tun können, womit sie glücklich gewesen wäre. Sie hat ebenfalls nichts mehr gefressen, sich ständig übergeben und die letzten Gassigänge waren eine Qual. Es war nichts mehr von meiner fröhlichen, aufgeweckten, munteren Maus da. Es war das Leid was ich ihr erspart habe, mein allerletzter Liebesbeweis, ich habe gegen meinen Willen gehandelt, aber in ihrem Sinne.
Mach dich bitte nicht so fertig, das macht dich nur kaputt und sie möchte dich bestimmt nicht so traurig vom Regenbogenland beobachten. Sie ist immer bei dir, nur geht es ihr jetzt wieder gut und sie hat keine Schmerzen mehr.