Beiträge von Argohund

    Ich denke nicht, dass sich da was von alleine regeln wird. Der Hund sieht die Katze und denkt sich, dass Action angesagt ist. Das konditioniert ihn ja schon dazu, immer weiter zu machen, weil das Hetzspiel ihn belohnt.


    Ich würde es einfach unterbinden, dass der Hund zur Katze geht. Immer wenn er auf die Katze zugehen will, kommt ein ernstgemeintes "Nein" (falls das schon klappt). Das müsstet ihr solange machen, bis der Hund sich für die Katze nicht mehr interessiert.
    Bei Katzen kann man da nicht so viel machen. Zurückkommt sie wahrscheinlich dadurch, dass sie von selbst merkt, dass der Hund sie nicht mehr belästigt.

    Also unserer hat sich auch immer an die Türschwelle des Wohnzimmers gelegt. Wir vermuten es hat was mit Kontrolle zu tun gehabt.
    Also wegbekommen haben wir es, dadurch, dass wir vermehrt durch die Tür gegangen sind, wenn er dort lag. Mit dem Fuß hab ich ihn dann immer weggeschoben. Irgendwann hat er gemerkt, dass dies wohl kein ruhiger Liegeplatz ist und er hat sich einen neuen gesucht.

    Würde das Training auch so ca. auf 10 min am Stück reduzieren. Dafür ruhig aber mal 3-6mal am Tag. Trainingserfolge sollen immer am besten sein, wenn der Hund schon ein wenig ausgepowert ist und nicht direkt nach dem Fressen. Außerdem würde ich nur trainieren, wenn der Hund schon sein Geschäft erledigt hat.


    Das Futter erstmal nur aus dem Dummy zu geben, finde ich eine sehr gute Idee.


    Was mir noch auffällt. Du kannst nicht 15mal "hier" rufen, und er kommt nicht. Dein Hund lernt nur, dass er kommen muss, wenn er will (also wieder der Hund bestimmt, nicht du). Um das Kommando zu üben, musst du deinen Hund "angeln".
    (Training: lange Leine schnappen (10-15m). "Hier" rufen, 2-sekunden warten, dann mithilfe der Leine den Hund zügig zu dir ziehen. Und dann "sitz". Erst jetzt loben und Leckerli. 5-10 sekunden warten. Dann erlösen.)
    Dadurch lernt der Hund, bei "hier" muss er zu dir kommen, als ob es ein Naturgesetz wäre. Wenn du direkt danach das Sitz-Kommando einführst, setzt er sich irgendwann automatisch hin. Nun wartest du kurze Zeit bevor er wieder wegdarf, damit der Hund nicht verknüpft, wenn ich Sitz mache, darf ich gehen. Sondern erst, wenn du es sagst.
    Die Methode funktionierte bei uns sehr gut.
    Jedesmal, wenn du "hier" rufst, und der Hund kommt nicht, dann nimmst du dem Wort die Bedeutung und trainierst es im Prinzip wieder ab.


    Verstärken könntest du die Lernmethoden auch dadurch, dass du deinem Hund einen Tag nichts zu essen gibst. Davon wird er nicht sterben, aber die Bereitschaft ist größer für sein Futter mal was zu machen.
    Generell würde ich bei so einem Hund empfehlen, dass er sich sein ganzes Futter nur noch "verdient". So ist es auch in der Natur. Nur wer jagt, der kriegt was zu Futtern. Also lass deinen Hund ruhig arbeiten dafür. Statt jagen, soll er Kommandos ausführen. Macht er ein Kommando richtig, gibts ein wenig Futter. Macht er es richtig gut (z.B. rennt direkt zu dir nach dem du gerufen hast), gibst du im eine Handvoll.

    Hallo,


    also generell muss man dazu sagen, dass ein Hund immer einen Unterschied zwischen draußen (jagdgebiet) und drinnen (höhle) macht.
    Es ist auch einfach so, dass derjenige, der drinnen was zu sagen hat, nicht unbedingt derjenige ist, der draußen was zu sagen hat. Also die Rollenverteilung ändert sich mit jeder neuen Situation. Hält man sich dass vor Augen, dann wird es noch schwieriger als es eigentlich schon ist - aber verzweifeln brauchst du ja jetzt nicht mehr, da du ja jetzt weißt, dass es normal ist.


    Der Hund nimmt dir ganz klar ab, dass du der Chef bist daheim. Du sitzt und liegst höher, bestimmst über das Essen und Wasser und teilst den Freiraum ein.
    Genau diese Chefsachen, musst du auch draußen machen. Die Frage ist nur, was diese Chefsachen draußen sind?


    Also ganz klar ist schonmal eins: der Chef bestimmt wo es hingeht! D.h. wenn der Hund an der Leine zieht, bewegst du dich nicht einen Zentimeter.
    (Training: Schnapp dir die kurze Leine. Sobald der Hund zieht, bewegst du dich nicht. Irgendwann (kann ewig dauern) wird sich die Leine entspannen, dann läufst du los - solange bis sich die Leine wieder spannt. Anfangs wirst du gerade mal eins zwei Schritte gehen können. Einfach solange wiederholen bis der Hund es direkt versteht (dauert ein paar Tage lang). Bloß nicht gehen, wenn die Leine auf Spannung ist, weil der Hund kriegt nur eins mit: Ich ziehe, du folgst.)


    Noch was: ein großer Irrtum ist, dass Hunde "spazieren" gehen. Das ist Falsch. Hunde gehen immer auf die Jagd (egal ob großer oder kleiner Jagdtrieb). Der Chef muss jetzt bestimmt, wie und was gejagt wird. Merkst du, dass dein Hund in den Wildjagd-Modus kommt, dann solltest du sofort korrigieren. Mach es dem Hund so unangenehm wie möglich. Problematisch ist nämlich, das Hetzen und nach Wild jagen schon so stark selbstbelohnend ist, dass man als Mensch kaum mit was anderem dagegenhalten kann. Da muss man also man richtig böse werden.
    (Training: kurze Leine schnappen. Sobald der Hund in die Ferne guckt, etwas fixiert oder ähnliches, sofort korrigieren. Er wirds Anfangs nicht checken und weiter machen. Also machst du auch weiter mit dem korrigieren. Da muss man mal hart zu seinem Hund sein. Aber ein Chef ist nunmal auch einer, der sagen kann, was Sache ist.)


    Nächste Sache: Jagdraum eingrenzen. Ein Chef gibt ganz klar an, was der Arbeitsraum ist. Also wie Luna 77 schon beschrieben hat, ist das Kommando "Weg" super für sowas. Genau das gleiche Kommando benutzen wir auch für unseren Hund. Wir haben es eingeführt, weil wir nicht wollen, dass der Hund auf die Straße läuft von alleine.
    (Training: Lange Leine nehmen. Mit Hund in eine Nebenstraße. Aufn Gehweg gehen. Sobald der Hund auf die Straße geht, so stark ausflippen wie nur geht, korrigieren und den Hund ranziehen. Sobald der Hund wieder aufn Gehweg geht, loben loben loben.)
    Das Gleiche geht auch mit anderen Gebieten (Gärten, Pferde- oder Kuhfelder). Bei uns in der Nähe sind viele Felder. Und die Kuhzäune sind unter Strom. Also sagen wir "Nein", wenn unser Hund in der Nähe ist. Dann macht er kehrt und läuft nicht rein. Also ähnliche Situation. Ich sag wo es lang geht.


    Noch eine letzte Chefsache: Privilegien die nur ein Chef hat, z.B. Spielsachen, mit denen dein Hund nicht spielen darf. Da muss man mal ein wenig fies sein, aber es funktionierte bei unserem Hund sehr gut. Wir haben einen Ball gekauft, den der Hund nie berühren, anschnuppern oder sowas durfte. Wir haben ihn ausgepackt und mit dem Ball gespielt, vor den Augen des Hundes. Danach haben wir ihn wo hingelegt, wo der Hund in sehen kann, aber nicht dran kommt. Das ganze haben wir über Tage hinweg gemacht - mit richtig viel Freude. Der Ball wurde so interessant, dass der Hund fast alles gemacht hat, damit wir ihm den Ball mal geben. Später kann man den Ball dann anstatt von Leckerlis geben. Da der Belohnungseffekt sehr stark sein kann, können Kommandos schneller gelernt werden. Aber das funktioniert nicht bei jedem Hund.


    Jetzt kann es natürlich sein, dass dein Hund sehr angespannt und unter Stress leidet, wenn ihr draußen seit. Nichts desto trotz könnte es sein, dass diese Methoden helfen. Merkt der Hund, dass er in guter Obhut ist, dann entspannt es ihn.
    Generell muss ich aber sagen, dass ich dich und deinen Hund ja nicht kenne. Das sind nur Vorschläge von mir, die bei unserem Hund ganz gut funktioniert haben. Wenn du dir unsicher bist, ob es die richtige Methode ist, dann lass lieber einen Hundetrainer ran, der Vorort dich und deinen Hund einschätzen kann.

    Schulmäßig könntest du einfach ein neues Kommando nehmen wie z.B. "genug" oder du nimmst schon das "aus", was er kennt.
    Wenn er beim Schuhe anziehen anfängt, dann sagst du das Kommando. Macht er weiter, dann Korrigierst du ihn (also merkt er, das hat ne Bedeutung, was du sagst). Hört er direkt nach dem Kommando auf, dann lobst du ihn (dann versteht er, dass aufhören, dass ist was du willst).
    Kann aber ne Weile dauern, bis er sofort hört. Du musst einfach Geduld haben.

    Mmh... mir scheint es, als ob nicht ganz klar ist, wie das mit der Schleppleine funktioniert.


    Wie der Name schon sagt, ist die Leine dafür da, dass der Hund diese hinter sich her "schleppt".
    Also, lass doch einfach die Leine los, wenn du mal auf nem Feld- oder Wanderweg bist. Merkst du, dass er sich zu weit wegbewegt, kannst du langsam auf den Hund zugehen, und das Ende der Schleppleine wieder in die Hand nehmen und den Hund zu dir rufen (bzw. am besten schon vorher zu dir rufen).
    Wenn dein Hund ne Zeit lang, die Leine hinter sich hergeschleift hat und alles funktioniert prima (also frei von dir), dann schneidest du einfach mal einen Meter von der Leine ab. Dann geht das Spiel von vorne los. Nach einer Zeit schneidest du wieder einen Meter ab usw.
    Irgendwann ist die Leine weg, aber der Hund merkt nix davon. Die Methode ist ganz gut, bei Hunden, die nur Hören, wenn sie eine Leine spüren.


    Bei uns war es so, dass unserer nach langer Trainingszeit schon gut gehört hat. Also hab ich die Leine direkt abgemacht. Er hat auch verstanden, dass mit oder ohne Leine die Kommandos gelten.


    Ansonsten kann ich dir nur den Tipp geben, es einfach mal auszuprobieren. Man wird nie wissen, ob der Hund schon dafür bereit ist, wenn man es nicht einfach mal ausprobiert. Also geh fürs Ausprobieren aber am besten dahin, wo dir kein Mensch und vorallem kein anderer Hund begegnet (oder andere Tiere).
    Wenn du dir Sorgen machst, dass er abhauen könnte, dann guck mal, ob du nicht einen abgeschlossenen Platz findest (z.B. vom lokalen Fußballverein - bei uns ist das Gelände dort umzäunt).

    Zitat

    Meine Schwester verhält sich dann in etwa so, wie wenn sie ein kleines Baby sieht und verfällt in dieses "Ja, wo isser denn, ja wo isser denn" Starre inkl hoher Stimme. :hust:


    Ja. Da haben wirs.


    Falls die ruhige Begrüßung nichts bringt, würde ich wirklich ins Ignorieren übergehen.
    Bedenke: Schon ein Blick, kann für den Hund positive bestätigung sein.

    Zitat

    Argohund, vielen Dank für deinen Beitrag. Das mit der Autobox finde ich gar nicht so schlecht. Ich überlege jetzt, ob ich ihr Kissen im Wohnzimmer durch die Box ersetze. Sie hat mit dem Ding auch keine Probleme.
    Übrigens übe ich nun seit gestern mit ihr, sekundenweise die Tür zuzumachen. Aber nur,wenn ich sie vorher ausgepowert habe und sie sowieso kaputt auf der Couch liegt. Bin jetzt bei 6 Sekunden und bleibe dran :)


    Super! :gut:
    Ausprobieren schadet nicht.