Zitat
Wie oft noch, ich weiß warum sie gemacht hat, aber ich will nicht, das sie vor mein Gesicht macht und denke auch, das das respektlos ist, seh das so wie Goldenboy.
Das Problem ist, dass du das nicht mit Gehorsam losgelöst von der "Schandtat" (die keine ist) in den Griff bekommen wirst, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass sie dich derzeit etwas arg blöd finden wird, weil sie ja nicht weiß, um was es dir geht.
Du kannst auch gerne denken wie Goldenboy, allerdings ist ein Hund auf dem geistigen Stand eines Kleinkindes und das weiß auch nicht, was Respekt bedeutet.
Zitat
Nach dem, was ich hier so sehe in der Nachbarschaft, denk ich schon, dass es Rangordnungen gibt. Der Hund einer Freundin zB denkt, er wäre der Boss des ganzen, traut sich aber auch nicht mehr an Karlies Allerwertesten, weil ich ihn blockiert habe und Respekt hat. Und das ist bei einigen Hunden hier so, dass sie denken, sie wären der Boss vom Ganzen.
Welches "Ganze"? Es ist mittlerweile sogar fraglich, ob Hund, die miteinander leben überhaupt ein Rudel bilden (wenn man den Begriff wie beim Wolf nutzen würde, ein klares Nein) - aber Fremdhunde, die in verschiedenen Menschenfamilien leben, bilden ganz sicher gar kein Rudel.
Das ist, wie mit dem Respekt, deine Interpretation. Es gibt kynologische Fachliteratur zu dem Thema. Es gibt keine Rangordnung zwischen Mensch und Hund, weil Mensch und Hund kein Rudel bilden. Erst recht nicht Fremdhunde. Der Hund wurde ganz Lehrbuchmäßig durch einen aversiven Reiz dazu gebracht, sein Verhalten einzustellen.
Zitat
Dann sag ich halt, sie will ihre Grenzen austesten, jetzt besser?
Ich befehlige sie nicht ständig. Ich möchte trotzdem, dass sie weitergeht und auf mich hört. Wie sollte das auch sonst funktionieren, dann könnte sie ja nie wieder in den Freilauf. Strafleine? Nein. Eher Trainingsleine. Sie muss es einfach wieder lernen, dass sie nicht so weit gehen kann und wenn sie nicht auf mich hört, muss sie eben an die Leine. So läuft das hier nicht. Ich lass sie machen, was sie will, ich geb ihr Futter und spiele mit ihr, im Gegenzug hat sie aber auch zu kommen, wenn ich sie rufe. Wenn nicht, dann gehts halt an die Leine.
Was will sie denn mit der Pipipfütze für Grenzen setzen? Also mein Hund möchte nicht reinmachen und fühlt sich sehr ungut, wenn es passiert. Ich habe einmal nicht gecheckt, dass er Durchfall hat und habe mein "langsames Treppensteig-Ritual mit Warten auf jeder Etage" durchgesetzt, weil er gezogen hat. Bis zum bitteren Ende. Kaum war er aus der Haustür draußen, hat er sich gegen den Baum gedreht und es kam wie eine braune Fontäne herausgeschossen mit sehr jämmerlichen Jaulgeräuschen. Das tut mir bis heute noch leid!
In der Pubertät in der sie ist, gibt es Dinge, die man einfach solange auf Eis legt. Man rettet sich mit Sicherung und lockeren Übungen über diese Zeit, statt noch härter durchzugreifen. Es kann nämlich sein, dass sie die Kommandos dann anfängt alle blöd zu finden, weil du sie mit Zwang einforderst.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass dir nicht bewusst ist, dass sowas mit viel Training (und zwar positiven) einhergeht. Einen Rückruf erzwingt man nicht in der Lernphase. Mir zeigt der Ungehorsam nur, dass sie eben noch nicht komplett verinnerlich hat, dass man immer zu kommen hat (100% gibt es nicht, ein Tier ist keine Maschine!). Vor allem weil das übliche Welpenfolgen nun sehr rapide abnimmt, wenn der Hund in die Pubertät kommt. Man muss sich das Folgen verdienen.
Hunde brauchen bis zu 7000 erfolgreiche Wiederholungen an verschiedenen Orten in verschiedensten Situationen, bis das Signal wirklich beherrscht wird. Rechne mal nach, wenn den Rückruf wirklich konsequent jeden Tag 20 Mal geübt hättest, wie lange es bei dem Mörderpensum dauern würde.
Sieh es einfach entspannter. Du wirst sehen, dass es auch dir damit besser geht. Die Hundepubertät ist nervig, aber das gehört dazu.
Festige doch einfach das, was sie tun soll mit richtigen, passenden Belohnungen? Sag ihr, was du möchtest und bezahle gut.