Beiträge von Shiro

    Wie kommst du darauf, dass Ehrfurcht eine Steigerung von Respekt sei? Sie istd ie Steigerung von Scheu und Achtung, aber schwächer als Anbetung oder Unterwerfung.
    Respekt hat Variationen, dazu gehört Angst, auch vor Autorität, was bestimmt eine Art von Ehrfurcht sein kann, sofern man die Autorität auch anerkennt.
    Aber das sind Spitzfindigkeiten - denn du hast das entscheidene meines Satzes nicht mitzitiert. Ich glaube, dass es schlicht Meideverhalten (Scheu) ist.

    Das Konzept der des menschlichen Respekts auf Kaniden überzustülpen führt zu falschen Schlussfolgerungen, dshalb vermeide ich diesen Begriff. Das ist schon alles. Wenn du das unterscheiden kannst, darfst du es Respekt doch gerne nennen, aber manche stricken eine böswillige Absicht in ihren Hund hinein, der zu unfairer Behandlung führt. Das war das Thema.
    Obendrein macht man sich SELBST damit das Leben unnötig schwer, man sich ärgert, wie dreist das dumme Vieh heute mal wieder ist.


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    Ich finde ds Verhalten auch merkwürdig, aber nicht frech. Dazu müsste ein Hund als Nasentier erstmal wissen, dass Kot udn Urin für den Menschen ekelig und respektlos sind und das kann kein Hund.

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    Karlie ist nicht in der Pubertät. Sie ist 20 Monate alt und schon seit einiger Zeit durch.
    Der Rückruf funktioniert gut, sie weiß ganz genau, wie der funktioniert. Sie trödelt nur. Dann gibts halt eine Leine dran.

    Bist du dir sicher? Die Pubertät verläuft nicht geradlinig.

    Wenn sie aber schon durch ist, würd ich mich fragen, warum ein erwachsener, reifer Hund plötzlich so ein Verhalten zeigt.


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    Das mit dem Hunde kennen keinen Respekt find ich jetzt auch leicht unlogisch? Wenn das so wäre, könnte man Kommandos doch kaum einfordern und es gäbe nur noch Hunde die das machen, was sie wollen.

    Sie die Antworten über dir bzw.
    Kommandos einfordern hat nichts mit Respekt zu tun. Da gibt es nur gut geübte Kommandos über richtiges Belohnen oder aber Erzwingen durch Sanktionen.


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    Hunde sind etwa auf dem geistigen Stand eines Kleinkindes, ja, das heißt aber nicht, dass sie komplett gleich denken.

    Habe ich nicht gesagt. Es zeigt nur, dass sie eine menschlcihe Auffassung von Respekt nicht begreifen können, wenn es menschliche Kleinkinder in dem Alter nicht einmal können.
    Wenn wir eine milde, schöne Form von Respekt, nämlich Toleranz und Anerkennung meinen, dann kann man das durch positive Stimmung und Vertrauen durchaus erreichen. Aber ein Respekt im Sinne von "Ich bin der Höhergestellte und du hast zu spuren" ist Kleinkindern und Kaniden in diesem Sinne fern.


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    Das "Ganze", das sollte ihre Besitzer darstellen. "Bilden ganz sicher kein Rudel" und "Es gibt keine Rangordnung zwischen Mensch und Hund", naja. Ich frag mich auch, wo du das herhast.

    Da gibt es Bücher von Bloch, Veröffentlichung von Mech, den Coppingers und unzähligen anderen namhaften Kanidenforschern und Verhaltensbiologen.


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    Sie hat vor mein Gesicht gekotet. Zum 10. Mal, hätte sie woanders gemacht, ok, aber doch nicht da.

    Du nimmst es als persönlichen Angriff. Ich würde es eher als Hilfeschrei sehen. Sie meldet, du ignorierst, sie zeigt es dir.
    Natürlich kannst du zum preußischen Feldwebel mutieren, dann wird sie dir nicht mehr vors Gesicht machen, weil sie Angst vor dir bekommt, dauerhaft - aber das Problem der Unsauberkeit (kann auch gesundheitliche Ursachen haben, sowie psychische!) wird bestehen.


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    Natürlich ist mir das bewusst, das haben wir auch schon durch. Ich glaub kaum, das sie dann freudig 42 Kommandos ausführen würde, wenn auch nicht alle perfekt. Das Welpenfolgen ist in ihrem Alter eh schon ziemlich weg, das hat man vor einem halben Jahr schon gemerkt. Du schätzt sie jünger ein und mich unwissender ;)

    Ich weiß, wie man mit Hunden übt, sie wird immer reich bezahlt. Und das festige ich eben an der Schleppleine

    Das war mein Eindruck, ja.


    Murmelchen
    Ja, Ehrfurcht im Sinne von Angst (vor Autorität) können Kaniden bestimmt auf hundliche Art und Weise begreifen.
    Aber wenn du das nächste Mal nicht alles wegeditierst, ergibt es auch weiterhin Sinn ;)

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    Hunde wissen nicht was Respekt ist (bzw. können keinen Respekt einfordern, weil sie nicht wissen was ist)? :skeptisch: Gibts nen Link zu einer wissenschaftlichen Arbeit die zu dem Ergebnis kommt?

    Wie sollen Hunde ein menschliches Konstruk (denn hier wird ja von menschlicher Dreistigkeit gesprochen - wenn mir ein Erwachsener neben das Gesicht pisst, deute ich das anders als ein Kleinkind oder ein Hund - auf dem Stand ist ein Hund nämlich ungefähr) verstehen oder gar ausleben?


    Goldenboy
    Wie soll ein 2-Jähriger denn Respekt auch nur aufschlüsseln können? Wenn es das eigene Ich noch nicht mal vollends entschlüsselt hat? Das gehört nämlich dazu, wenn man andere respektiert. Natürlich können sie durch negative Konsequenzen erfahren, dass es unschön ist, Mutti mit Sand zu bewerfen. Deswegen respektieren sie Mutti noch lange nicht


    Avocado
    Ganz genau das ist der Punkt. Sie lernen, dass mit XY weniger gut Kirschen essen ist wie mit AB. Das ist aber kein Respekt (lat. respectus - Zurückschauen, Rücksicht). Vielleicht ist es eher Ehrfurcht, wobei ich glaube, dass es normales hundliches Meideverhalten ist ;)


    Sorry, pädagogisches Geschwafel von mir. Entspannt einen in der Erziehung aber ungemein ;)

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    Ich erlebe es nicht nur im DF, sondern in anderen Foren, sowieso auch auf dem Hundeplatz und auch bei dem normalen Gassi- und Hundewiesen Unterhaltungen. Also kurz gesagt: überall!

    Ich erlebe eher, wie die meisten nicht wissen, dass eine Belohnung mehr ist als nur duzidu und Leckerli. ;)


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    Richtig und mir geht es um das bewusste Einsetzen, was auch irgendwie jeder versteht, nur nicht die Leute, die das Wort auf die Goldwaage legen, weil es ja nicht sein kann, dass man umgangssprachlich ein Wort so benutzt. Ich versteh das zwar durchaus, weil es so immer wieder zu Missverständnissen kommen kann, aber das ändert leider nichts daran, dass es umgangssprachlich so benutzt und verstanden wird.

    Aber in einem schriftlichen Gespräch über ein Thema, das man genauer beleuchtet, nutzt man die Begriffe doch lieber so, wie sie allgemeingültig definiert werden, damit man sich überhaupt versteht und austauschen kann. Eben weil es sonst zu Missverständnissen kommt.


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    Nochmal: Ich habe hier einen Hund, dem ich einen Kommando und/oder Verhalten beibringen kann, indem ich ihn direkt und gezielt mit positiver Verstärkung belohne (und durchaus auch mal böse klinge, wenn er nicht hört). Er macht es gern, er lernt gerne und man kann ihn einfach konditionieren (Leckerli oder Lob) und ich habe hier einen Hund, der, wenn er gerade keine Lust hat, mich einfach ignoriert, wenn ich versuche ihm etwas beizubringen.

    Motivation ist alles. Wenn ich allerdings merke, dass der Hund gerade gar nicht will, kann ich jede gutgemeinte Sache zur Strafe für ihn erklären, denn sein Bedürfnis ist Ruhe. Natürlich gäbe es dnn noch so einige Möglichkeitenm, wie Premack oder auflockernde Handlungen, um den Hund zu motivieren. Natürlich sollte ich einen Hund nur dann trainieren, wenn er auch gerade will. Manche Hunde muss man erst zur Kooperation überhaupt kriegen. Die Nordischen und Wolfhunde sind gute Beispiele dafür.


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    Es ist schwer ihn zu konditionieren, weil es keinen schnellen und einfachen Weg gibt das Verhalten zu verstärken (und auch keine effektive Bestrafung die ich machen würde). Was ihm wichtig ist, ist die Sicherheit und das Wohlbefinden.. einfach "die Ruhe und der Frieden". Allerdings sind die ja nur schwer einzusetzen wie ein Leckerli oder ein Lob. Es ist also schwer bis unmöglich ihn gezielt zu konditionieren - zum Glück aber auch nicht weiter nötig!

    Ich verstehe nicht, wieso das so schwer sein sollte. Rein theoretisch gesprochen. Ich sehe das als prima Potenzial.


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    Das was er können muss kann er und alles andere was ich nebenbei versuche ihm beizubringen ("platz" oder andere Tricks) kann er also durchaus nach Lust und Laune machen, ohne dass ich mich oder ihn deswegen stressen muss. Dass er das, was er nebenbei "richtig" macht, im Endeffekt auch über Konditionierung gelernt hat (bzw. einfach selber möchte - wie z.B. nicht weit weg gehen), habe ich ja nicht bestritten. Nur habe ich nichts davon gezielt eingesetzt und kann es, wie geschrieben, ja leider auch nicht wirklich gezielt einsetzen.

    Wer nun mal so einen Hund hat ist wesentlich besser damit bedient das ganze mit mehr Gelassenheit und Sicherheit anzugehen, anstatt sich selber damit zu stressen, dass man einen Hund haben muss der morgen schon zur BH antreten kann.

    Es ist halt irgendwie schade, dass die RS dich zu der Erkenntnis gebracht hat und nicht der Hundeverstand für die Art Hund, die du halt hast.
    Denn wenn dein Hund eben nicht diese seltene Art hätte, sondern anders gestrickt, würdest du damit an die Wand fahren, das Gefährliche bei RS. Die und jene Position, lass machen.

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    :ugly:
    Wie oft noch, ich weiß warum sie gemacht hat, aber ich will nicht, das sie vor mein Gesicht macht und denke auch, das das respektlos ist, seh das so wie Goldenboy.


    Das Problem ist, dass du das nicht mit Gehorsam losgelöst von der "Schandtat" (die keine ist) in den Griff bekommen wirst, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass sie dich derzeit etwas arg blöd finden wird, weil sie ja nicht weiß, um was es dir geht.

    Du kannst auch gerne denken wie Goldenboy, allerdings ist ein Hund auf dem geistigen Stand eines Kleinkindes und das weiß auch nicht, was Respekt bedeutet.


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    Nach dem, was ich hier so sehe in der Nachbarschaft, denk ich schon, dass es Rangordnungen gibt. Der Hund einer Freundin zB denkt, er wäre der Boss des ganzen, traut sich aber auch nicht mehr an Karlies Allerwertesten, weil ich ihn blockiert habe und Respekt hat. Und das ist bei einigen Hunden hier so, dass sie denken, sie wären der Boss vom Ganzen.

    Welches "Ganze"? Es ist mittlerweile sogar fraglich, ob Hund, die miteinander leben überhaupt ein Rudel bilden (wenn man den Begriff wie beim Wolf nutzen würde, ein klares Nein) - aber Fremdhunde, die in verschiedenen Menschenfamilien leben, bilden ganz sicher gar kein Rudel.

    Das ist, wie mit dem Respekt, deine Interpretation. Es gibt kynologische Fachliteratur zu dem Thema. Es gibt keine Rangordnung zwischen Mensch und Hund, weil Mensch und Hund kein Rudel bilden. Erst recht nicht Fremdhunde. Der Hund wurde ganz Lehrbuchmäßig durch einen aversiven Reiz dazu gebracht, sein Verhalten einzustellen.


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    Dann sag ich halt, sie will ihre Grenzen austesten, jetzt besser? :D Ich befehlige sie nicht ständig. Ich möchte trotzdem, dass sie weitergeht und auf mich hört. Wie sollte das auch sonst funktionieren, dann könnte sie ja nie wieder in den Freilauf. Strafleine? Nein. Eher Trainingsleine. Sie muss es einfach wieder lernen, dass sie nicht so weit gehen kann und wenn sie nicht auf mich hört, muss sie eben an die Leine. So läuft das hier nicht. Ich lass sie machen, was sie will, ich geb ihr Futter und spiele mit ihr, im Gegenzug hat sie aber auch zu kommen, wenn ich sie rufe. Wenn nicht, dann gehts halt an die Leine.

    Was will sie denn mit der Pipipfütze für Grenzen setzen? Also mein Hund möchte nicht reinmachen und fühlt sich sehr ungut, wenn es passiert. Ich habe einmal nicht gecheckt, dass er Durchfall hat und habe mein "langsames Treppensteig-Ritual mit Warten auf jeder Etage" durchgesetzt, weil er gezogen hat. Bis zum bitteren Ende. Kaum war er aus der Haustür draußen, hat er sich gegen den Baum gedreht und es kam wie eine braune Fontäne herausgeschossen mit sehr jämmerlichen Jaulgeräuschen. Das tut mir bis heute noch leid!

    In der Pubertät in der sie ist, gibt es Dinge, die man einfach solange auf Eis legt. Man rettet sich mit Sicherung und lockeren Übungen über diese Zeit, statt noch härter durchzugreifen. Es kann nämlich sein, dass sie die Kommandos dann anfängt alle blöd zu finden, weil du sie mit Zwang einforderst.
    Außerdem habe ich das Gefühl, dass dir nicht bewusst ist, dass sowas mit viel Training (und zwar positiven) einhergeht. Einen Rückruf erzwingt man nicht in der Lernphase. Mir zeigt der Ungehorsam nur, dass sie eben noch nicht komplett verinnerlich hat, dass man immer zu kommen hat (100% gibt es nicht, ein Tier ist keine Maschine!). Vor allem weil das übliche Welpenfolgen nun sehr rapide abnimmt, wenn der Hund in die Pubertät kommt. Man muss sich das Folgen verdienen.
    Hunde brauchen bis zu 7000 erfolgreiche Wiederholungen an verschiedenen Orten in verschiedensten Situationen, bis das Signal wirklich beherrscht wird. Rechne mal nach, wenn den Rückruf wirklich konsequent jeden Tag 20 Mal geübt hättest, wie lange es bei dem Mörderpensum dauern würde.

    Sieh es einfach entspannter. Du wirst sehen, dass es auch dir damit besser geht. Die Hundepubertät ist nervig, aber das gehört dazu.
    Festige doch einfach das, was sie tun soll mit richtigen, passenden Belohnungen? Sag ihr, was du möchtest und bezahle gut.

    Ein letztes Mal - weil ich mir so eine Unterstellung einfach nicht bieten lassen will: Ich verstehe die Argumentation, aber ich lehne sie dennoch ab.

    Zum guten Ton gehört bei manchen scheinbar, dass sie sich intellektuell ständig über alle anderen stellen.

    Unsauberkeit kann viele Gründe haben, hat aber nichts mit "Denkt ist sonstwas hier" zu tun, im Sinne eines respektlosen Höhenflugs. Ich würde mir meinen teil denken und auf Ursachenforschung gehen, bevor ich mit Strafen die Unsauberkeit verschlimmere (psychisch gestresste Hunde neigen zur Unsauberkeit, die wollen damt tatsächlich ihr Unwohlsein ausdrücken!)

    Vielleicht wollte sie dir sagen, dass sie muss?


    Junghunde sind nicht "rotzfrech", sie haben eine Großbaustelle im Gehirn und sie werden unabhängiger. Das bedeutet, dass sie auch mal selbst ihr Tempo bestimmen wollen, wie Kinder. Sie ständig zu befehligen, schadet nur der Beziehung, die ihr zueinander habt. Ihr Dreistigkeit zu attestieren, frustriert vor allem DICH selbst. Ich würde das viel entspannter sehen. Schleppleine zur Sicherung finde ich gut, aber nicht als Strafleine, wenn sie ein Sitz verweigert.


    Goldenboy
    Es gibt keine Rangordnung zwischen Hunden und Menschen / zwischen Hunden nur bedingt. Unsichere Hunde können sogar auf andere pinkeln... deswegen sind sie nicht frech oder dominant.