Ich hatte zunächst nur eine Menge Kriterien und noch so überhaupt keine Rasse im Blick.
Früher hatte ich zwei DSH. Zuerst eine Hündin, danach dann einen Rüden. Laika ist 12 1/2 geworden, Sascha nur 8 (ist an einem verschluckten Stein gestorben). Danach war dann 15 Jahre Hundepause wegen Beruf. Eigentlich wollte ich nie einen DSH und irgendwie war es dann doch immer einer geworden. 
Dadurch, dass ich 20 Jahre lang mit meinen Hunden im Schutzhundesport aktiv war, hatte ich aber zumindest einiges an Rassen kennengelernt.
Oberstes Kriterium waren für mich Langlebigkeit und Gesundheit. Ins Einzelemxemplar blickt man vorher natürlich nie rein, aber es sollte eine Rasse werden, die eine durchschnittliche Lebenserwartung nicht unter 12 Jahre hat. Und möglichst wenige und überschaubare Erbkrankheiten.
An Wesen waren mir wichtig:
- möglichst wenig Jagdtrieb. Wir wohnen nah am Wald. Unser Spaziergehgebiet sind die Wälder und die sind wildreich. Und ich hasse es mit dauernd angeleintem Hund herumzulaufen.
- Temperament! Gern viel! Und ich mag Clowns, Gute-Laune-Hunde, die einem ständig ein Lachen aufs Gesicht zaubern
- enge Bindungsbereitschaft zum Menschen und ein Hund der gern mit seinem Menschen zusammenarbeitet
- Anpassungsbereitschaft. Keine Dauerbespaßung erforderlich
Und es sollte ein kleiner Hund werden.
Herausgekommen ist ein Kleinpudel. Pudel kannte ich aus meiner Kindheit, da ich 4 Jahre lang 2 kleine Pudel fast täglich betreut habe.
Viel Temperament habe ich bekommen. Mehr als ich mir als ehemaligem Großhundehalter unter "viel Temperament" vorgestellt habe. 
Große und selbst sehr temperamentvolle Hunde laufen da doch eine ganze Spur langsamer. In Welpen- und Junghundekurs waren bis auf Tim und einen Zwergpinscher ausschließlich große Hunde. Mir kams immer vor, als wenn man denen beim Gehen die Schuhe besohlen könnte (war natürlich nicht so, aber der Unterschied zu Tim war so immens). Und die Großhundehalter haben mich immer befragt, was ich dem denn jetzt wieder für ein Mittelchen ins Wasser getan habe. 
Also man muss das schon wollen. Das Temperament so eines kleinen Pudelchens ist schon enorm. An so einen Ausbund von Energie und Lebensfreude musste auch ich mich zeitweise gewöhnen. Ich möchte es jetzt aber nicht mehr missen. Aber die Anfänge mit dem kleinen Quirl waren nicht ganz einfach. So Dinge wie Zecken ziehen etc. haben mich vor ungeahnte Herausforderungen gestellt, weil das kleine Tierchen so dermaßen quirlig und sausig war, dass er schon längst weggeflutscht war, wenn ich grad angefangen habe zu denken. 
Und unter dem beim Pudel vielgerühmten "will-to-please" hatte ich mir auch etwas Anderes vorgestellt. Das ist mit dem "will-to-please" der Schäfer oder der Hütis nicht zu vergleichen.
Pudel haben ihren eigenen Kopf. Die wollen wissen, warum sie etwas tun sollen. Dauernde Wiederholungen langweilen sie zu Tode. Sie wollen Spaß dabei haben (ganz wichtig!!). Und sie vertragen null Druck und Härte. Dann machen sie komplett zu. Passt das allerdings, dann tun sie alles und sie tun es in 1000 Volt. Schnell geht immer, sie langsam zu bekommen ist die Kunst.
Ob ich mir wieder einen Pudel anschaffen würde? Ja, definitiv!! Irgendwann zieht hier mal ein zweiter ein. Wahrscheinlich wieder ein Kleinpudel, aber gern ein wenig größer als Tim. So knapp über 40cm.