Beiträge von straalster


    Wenn du ihn über alles lieben würdest, dann würdest du ein klar von ihm ausgesendetes "ich mag nicht" oder ein "ich mag nicht gegriffen und zwangsgeknuddlet werden" auch respektieren.

    Es gibt immer mal wieder Leute, die Übergriffigkeiten mit Liebe verwechseln. Ich hab so jemanden in der Familie.

    Die reagiert auch so pampig auf jede Kritik an ihrem Verhalten.

    Daran musste ich auch denken. "Aus Liebe" und "ist ja nur gut gemeint" und "ich wollte doch nur helfen" - sind bei der Person in meiner Familie die Standardsätze für Übergriffigkeiten und das Ignorieren von Grenzen, Bedürfnissen anderer und ganz klaren Neins. Da müssen auch immer alle gerade das wollen, was sie will und wenn dem nicht so ist oder man deutlicher werden muss (knurrt) ist das total schockierend und kommt aus dem Nichts.

    Das konnte ich noch nie mit Liebe assoziieren.

    Wie hier alle schon sagen: Ab in die Klinik. Meine Hunde sind klein aber nicht ganz so krasse Leichtgewichte und ich fände 400 Gramm in einer Woche extrem alarmierend. Und wenn Hundini nur Leckerlis fressen will, würde er die bekommen, bis die Ursache gefunden ist. Selbst wenn es nur Austesten sein sollte (was ich absolut nicht glaube bei deiner Beschreibung) - und? Dann mag sie ihr Futter halt nicht und es könnte was Neues gefunden werden, die Leckerli könnte auf das Futter gegeben werden usw. Den Spielraum, sowas auszutesten, hast du bei einem Kilo Körpergewicht nicht mehr.

    Tu deinem Hund und dir selbst den Gefallen, das untersuchen zu lassen und notfalls kannst Du Dir anfangs mit hochkalorischen Pasten, Leckerli, Leberwurst, Geflügelschinken behelfen. Damit sie überhaupt was aufnimmt.

    Sorry, ich muss nochmal nachhaken. Ich stolper immer wieder über das Gassigehen. Kann sein, dass ich da durch den häufigen Durchfall meines Dicken irgendwie anders bin aber, JA NATÜRLICH bestimmen meine Hunde mit, wann sie raus müssen! Beziehungsweise bestimmen es ihre Ausscheidungsorgane. Genauso wie meine Blase mal in ungünstigen Momenten drückt, kann auch ihre mal außerhalb der von mir festgelegten Spaziergehzeiten übervoll sein.
    Da stell ich mich mit Sicherheit nicht hin und sage "Nö, ICH entscheide, wann wir rausgehen."

    Ich hab jedes Melden ihrerseits am Anfang belohnt, eben damit ich stubenreine Hunde habe, die anzeigen, wenn sie müssen. Und nicht, damit ich das dann ignoriere und sie aushalten und dadurch leiden müssen.

    Jeder der einen Hund besitzt geht doch auch mal zu ihm hin und knuddelt ihn oder schmust ihn ab oder leben Deine Hunde nur als Puppen auf der Couch die man nicht anfasst?

    Die Aussage würde ich gerne nochmal aufgreifen, weil mir der Puppenvergleich bei "hingehen, abknuddeln und abschmusen" genau gegenteilig in den Sinn kommt. Das einfach mal Abknuddeln kann ich mit ner Puppe machen, die hat da bestimmt nie irgendwas dran auszusetzen.

    Ich hoffe, ich trete dir gerade nicht zu nahe - hab aber noch eine Frage. Bitte nicht als Kritik verstehen. Du hast gesagt, du hast lange nachgedacht und dann deinen Mann bei der Arbeit angerufen, um ihm deinen Entschluss mitzuteilen. Kann es vielleicht sein, dass du oft eher impulsiv reagierst? Eigentlich hätte es ja warten können, dass du das deinem Mann mitteilst. Er hat ja bis nach Feierabend keinen Kontakt zum Hund.
    Eigentlich könnte vielleicht auch das Kuscheln warten - aber mein Eindruck ist aufgrund mancher Zeilen, dass dir Warten schwer fällt. Da Tiere ja auch auf unser Verhalten und unsere Energie dabei reagieren, hat sich bei dir/euch vielleicht irgendwas geändert?

    Aber anknurren lassen würde ich mich von meinem Hund auch nicht.

    Dabei war gerade mein erster Gedanke: Von wem lässt du dich denn dann anknurren? xD ;)

    Gehen wir jetzt mal von dem Fall aus, dass es sich um bisher unerkannte Schmerzen handelt. Der Hund äußert das und bekommt dafür Privilegien entzogen /wird bestraft = ungünstig.
    Stell dir mal vor, wie du dich dann bei der Diagnose fühlst, wenn du deinem Hund deswegen auch noch das Leben schwer gemacht hast.

    Sollte er einfach keinen Bock haben in diesen Momenten (du störst ihn beim Schlafen), wird er durch Strafen auch nicht plötzlich mehr Lust haben, beim Schlafen gestört und bekuschelt zu werden. Ich finde die Herangehensweise "dann kommt er halt nicht mehr auf Couch oder Bett" sehr seltsam. Wenn mich Männe nicht kuscheln will, weil ihm gerade nicht so ist, werf ich den doch auch nicht raus... Das wäre was anderes, würde der Hund Bett und Couch allein für sich beanspruchen und die Menschen da nicht mehr drin dulden. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.

    Ebenso das "dann kuschel ich halt nicht mehr, wenn er zu mir kommt". Jeder hat mal keine Lust und keine Zeit, klar. Der Mensch muss genauso wenig immer kuscheln "müssen" wie der Hund. Das klingt aber sehr nach - "jetzt bin ich bockig und will auch nicht mehr". Dabei äußert das Wesen doch einfach nur ein aktuelles Bedürfnis und wird sich nicht denken - "achsooo, wenn ich mal nicht kuscheln will, ist das Resultat, dass ich dann wenn ich kuscheln will, nicht mehr gekuschelt werde. na dann lasse ich es halt über mich ergehen..." Das Resultat ist einfach nur abträglich für die Bindung.

    Wie gesagt, ich habe mich nicht großartig mit ihm beschäftigt und weiß nicht was in seinen Büchern steht. Natürlich ergibt es Sinn, dass Stubenarest nicht auf den Hund übertragen wird, da stimm ich ihm natürlich zu.
    Ich habe auch versucht der Person sachlich und mit Gefühl zu vermitteln, dass sie ja für nächstes Mal vielleicht was anderes machen sollte und auf die Methode verzichten sollte.

    Das war auch kein Angriff auf dich aber ich finde es bei sowas unfair, dass Millan oder wer auch immer als Sündenbock herhalten soll - obwohl er das komplette Gegenteil sagt. Der behauptet sowas in keinster Weise, sondern findet derartige Strafen unsinnig und sagt das den Menschen auch ganz klar. Vielleicht hast Du bei der Bekannten ja auch damit einen Einsatzpunkt. Du hast dich über Millan schlau gemacht, gelesen und geschaut und genau solche "Strafen" schlägt er nicht nur nirgends vor, er kritisiert sie sogar und zeigt hingegen die und die Alternative auf. Wenn sie wirklich so viel auf ihn hält, sollte das ja irgendeine Wirkung haben. Hoffentlich.

    Ich hab hier Nachbarn mit extrem übergewichtigem Terrier, die mich mal kritisierten, weil ich meine Hunde durch das ganze Rausgehen und die langen Spaziergänge verwöhne. Sie gucken ja immer Millan und bei dem sei Bewegung ja Verwöhnen. Übelster Quatsch. Auslastung kommt bei Millan an allererster Stelle, als Voraussetzung für Bindung und alles Weitere. Das konnte ich genau mit dem Kommentar entkräften, dass sie dann mal genauer hinschauen und zuhören sollen, weil Millan nämlich....

    Mit dem hier verbreiteten "Millan ist Sch... Hören sie da bloß nicht drauf" kommt man in solchen Situationen nicht weiter, meiner Meinung nach zumindest. Der Mann zeigt im Fernsehen Resultate. Und Resultate zählen. Wenn ich aber sagen kann "Ich schau den auch, hab seine Bücher gelesen und ihn sogar live gesehen", hab ich eine ganz andere Basis. Dann kann ich zum Beispiel darauf hinweisen, dass er das Problem im menschlichen Verhalten und nicht beim Hund sucht, dass Disziplin bei ihm nicht Strafen bedeutet, dass Auslastung extrem wichtig ist usw. usw. Und auf der Basis kann ich eben auch mal wirkungsvoller anbringen, dass einige Sachen veraltet sind und sich nicht jede Methode für jeden Hund eignet.

    P.S.: Auch dieses Lustigmachen über das Zischen find ich unfair. Weiß hier jemand, warum er ausgerechnet zischt - anstatt "nein" oder "aus" zu sagen? Das hat tatsächlich einen Grund.

    Schließe mich vielen an, Rütter ist als Comidian absolut klasse und den mag ich definitiv mal live sehen. Wäre auch interessant, wie er verab vom TV trainiert.
    Bei Milan geht mir das einfach viiiel zu weit. Eine Bekannte hält sich an seine Trainingsmethoden und hatte die Hündin zur Bestrafung 4 Tage im Käfig - sie kam nur zum Gassi gehen und füttern raus. Aber sie schwärmt total von Milan...für mich ist das nichts. Die Hündin kann doch bei einem Alter von einem dreiviertel Jahr noch garnicht einschätzen, wie das ales läuft, sie wusste sicher nicht einmal, wofür sie da jetzt eingesperrt wurde. Traurig, dass man auf sowas hört. Die Bücher habe ich mir auch nur mit Kopfschütteln angesehen. Aber das ist ausschließlich meine Meinung und jeder darf eine andere haben.

    Würde sie darauf schwören und sich daran halten, gäbe es sowas wie in einen Käfig sperren als "Strafe" bei ihr nicht. Milan betont des Öfteren, dass derlei menschliches Strafen (Gefängnis / Stubenarrest) nicht auf den Hund übertragen werden sollten. Und Kennel ist bei ihm auch nicht als "Strafe" belegt.

    Es gibt wahrscheinlich einige, die Milan als Rechtfertigung für ihre Handlungen nutzen. Ich glaube aber auch, dass sie dieses Verhalten dennoch an den Tag legen würden, wenn es ihn nicht geben würde. Sie würde es vielleicht nur nicht so publik machen.

    Hier ist es dann von Vorteil, wenn man die Bücher und Sendungen kennt und sachlich damit umgehen kann (auch wenn der Herr und seine Methoden nicht gefallen). Dann kann man nämlich dagegen argumentieren. In einem der ersten Bücher geht es genau darum, das Disziplin nicht Strafen bedeutet...

    Ja, aber das ist ja überall, so.

    Gerade vor ein paar Tagen im Park beobachtet. Junge Mutter mit Tocher, ca 3 Jahre alt. Mädel rennt begeistert rum und fängt an auf ein ca 1 Meter hohes, in dem Park installiertes Fitnessgerät zu klettern.

    Mutter kommt ganz ENTGEISTERT dazu, "komm weg da, du könntest RUNTERFALLEN und dir WEHTUN!!!!!!!!!!!!!!!"
    Die ging mit dem Kind nett und liebevoll um, aber das ist doch einfach nur total verpeilt!

    Früher waren die Leute zu brutal, heute sind sie zwar häufig nicht mehr brutal, dafür aber nur noch völlig weltentfremdet, ratlos und gaga und kriegen schon vor dem Management von mikroskopischen Herausforderungen ein Magengeschwür.

    Das find ich übersimplifiziert. Übervorsichtige Eltern gab es auch schon vor 30, 40, 50 Jahren. Vielleicht nicht in dem Ausmaß aber es gab sie.

    Heute drischt deutlich mehr auf die Menschen ein. Was vielleicht den Eindruck der "Ratlosigkeit" erklären könnte.

    Aber mal ganz abgesehen davon, wenn doch früher alle entscheidungsfreudiger, orientierter und organisierter waren, fest in der Realität verwurzelt und überhaupt den Bogen raus hatten - warum ist es denn dann heute so komplett anders? Wären früher alle zufrieden gewesen, würden sich die Nachkommen doch auch daran orientieren und dann gäbe es keinen Grund so viel Abstand von dem "Früher" zu nehmen.

    Oder anders: Warum haben Menschen, die früher alles besser fanden, denn bei der Erziehung so versagt, dass die Nachkommen mit ihrem Verhalten jetzt enttäuschen?

    Die Erkenntnis, dass das eigene Auftreten und die Einstellung einen Einfluss auf den Hund hat ist aber doch auch nicht neu. Das ganze Energie zu nennen, macht es jedenfalls in meinen Augen jetzt nicht total exklusiv .

    Das sollte weder neu noch exklusiv sein. Genauso wenig, wie Bewegung und Auslastung für Hunde. Für viele ist es das aber dennoch. Waaasss, der Hund muss spazieren gehen??? Aber der war doch erst letztes Jahr/ darf doch zum Pinkeln in den Garten....

    Genau das meinte ich, mit andere Rahmenbedingungen. In den USA gibt es sehr viele, die nicht spazieren gehen. Gibt es hierzulande auch, der Hund ist ja ohnehin draußen auf nem 10 qm Hof, was soll der denn da noch laufen?

    Und viele merken nicht, was die eigene Stimmung/Einstellung usw für einen Einfluss auf ihr Umfeld hat. Für die ist das neu und hoffentlich augenöffnend.