Ich kann mich jetzt so richtig hier einreihen.
Neuer Pflege-Hund dazu gekommen, der aufgrund verschiedener Defizite und großem Nachholebedarf auch erstmal eine Weile bleiben wird (jetzt 3 Hunde, 7 Katzen) und bin getrennt.
Beiträge von straalster
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Ich glaube, man kann nicht pauschal sagen: der ist Einzelhund, weil.... Das kann sich in verschiedenen Verhaltensweisen zeigen aber dann trotzdem mit DEM Hundepartner super gut klappen.
Gerade, wenn dein Hund andere sehr mag, sind die Voraussetzungen für einen Zweithund (sofern du das irgendwann wirklich möchtest) aber doch gut.Meine Hündin hat mehrere Jahre mit anderen Hunden zusammengelebt, war dann mehrere Jahre Einzelhund (aber nicht Einzeltier) und als ich ihr dann einen Welpen vorsetzte (da war sie 11 Jahre alt), war sie erstmal not amused. Aber die beiden sind so schnell zusammengewachsen, haben sich viel gegeben und sie ist mit ihm auch nochmal aufgeblüht. Und diese Hündin war meine Herrscherin des Universums, immer und bei eigentlich allem dabei und ich habe sogar meinen Beruf nach ihr ausgewählt. Aber auf den Gedanken, ein schlechtes Gewissen zu haben, bin ich bei der Anschaffung eines Zweithundes nicht gekommen.
Der Zweit- (oder Dritt- oder Viert-) Hund braucht natürlich ebenfalls Aufmerksamkeit. Und wenn man nicht gerade mehrere Stunden am Tag ansonsten überhaupt nix zu tun hat und sie ungenutzt verstreichen lässt, wird das auch den Ersthund tangieren. Genauso, wie ein zweites Kind das Erste. Aber ist doch in jeder Beziehung so.
Man gibt Freiheiten auf, wenn man einen Partner hat. Man gibt Schlaf auf und nimmt Verantwortung auf sich, wenn ein Lebewesen von einem abhängt (Kinder, Tiere, pflegebedürftige Angehörige). Aber dafür bekommt man ja auch was zurück. -
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Ich gestehe, ich habe mir die 15 Seiten ausnahmsweise mal nicht durchgelesen. Und schreibe trotzdem was.
Ui.Ich finde kleine Hunde viel schwieriger.
Erstens muss man sich unendlich weit runterbücken. Mal schnell einen Keks reinstopfen geht bei grösserer Grösse erfahrungsgemäss viel einfacher.
Leinenführigkeit üben ist viel umständtlicher weil man fast auf den Knien rumkriechen muss.
Man braucht viel viel VIEL Selbstdisziplin
Wie schnell hebt man das Teil beiseite, schiebt und schubst es, nur weil man es kann.
Einen grösseren Hund nimmt man einfach anders wahr, man hat austomatisch mehr Respekt und arbietet mit ihm, anstatt ihn mechanisch zu entfernen.
Wenn ein Kleinteil zieht an der Leine wie ein Ochse, ist das egal. Man merkt es ja kaum
Man muss sich selbst enorm reflektieren, immer wieder innehalten, sich selbst ganz genau beobachten und sich fragen, wie man das jetzt anders machen könnte.Ich hatte und habe mehrheitlich grosse Hunde, mein Umgang mit Kleinteilen ist automatisch anders als der eines unbedachten! ewigen Kleinhundehalters. Fällt mir immer wieder auf.
Gerade Ersthundehalter die sich nicht soooooo mit der Thematik Hund auseinandersetzen, richten bei kleinen Hunden enormen Schaden an. Hochheben am Halsband ohne es zu merken, schubsen, zwicken lassen... die Liste ist lang und grauslig.Also ja, ein kleiner Hund ist eine Herausforderung

Nur echte Kerle können das
Ich find deinen Beitrag super. Auch wenn es die HH hier im Forum anders machen, gibt es verdammt viele, bei denen Zerren, Ziehen, Schubsen, Hochreißen usw. ganz normal bei Kleineren sind. Es ist, wie du sagst, grauslig. Aber es passiert, weil es aufgrund der Größe eben geht. Und da muss man nicht nur bei sich selbst aufpassen, sondern auch bei anderen.
Ich war einmal mit meinem Rüden als Begleitung mit bei einem Hundetrainer (einer angesehenen und oft weiterempfohlenen Hundeschule). Mein Dicker streckt sich nach Leckerlis und stützt sich dabei an meinem Knie ab, damit ich mich nicht immer bücken muss. Hab ich ihm so beigebracht, weil ich manchmal Rückenprobleme habe und das beim Training dann sehr unangenehm war. Der Trainer hat ihn gelockt und dann abrupt das Knie gehoben - meinem Hund damit fast ins Gesicht getreten. Der Trainer fand das Verhalten unerwünscht und kam mir mit "bei meinem Schäferhund hab ich das auch so abgewöhnt". Äh ja. Mal abgesehen davon, dass der Typ danach n Kopf kürzer war, hat er selbst als Trainer einfach nicht daran gedacht, dass es bei der Größe deutlich bedrohlicher für den Hund und eben nicht einfach mit dem Knie wegschubsen ist.
Und ja, viele machen das von dir Erwähnte auch bei größeren Hunden. Sofern es die eigenen sind. Aber ein 30 kg Vierbeiner steckt einiges eben auch anders weg, als einer der 5 kg auf die Waage bringt. Und manches, zum Beispiel mal eben von hinten ankommen und den Hund in die Arme reißen, geht schlicht und einfach nicht mit einem Großen.
Ich will jetzt nicht von einem Kleinhund abraten, aber das sind wichtige Punkte, die man genauso wie die Schwierigkeit des Tragens bei einem Größeren bedenken sollte.
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@Esiul: Ich hab jetzt auch auf die Schnelle nichts Wissenschaftliches gefunden, finde die Frage nach dem "Brauchen" aber spannend.
In meiner Familie gab es seit 50 Jahren keinen Einzelhund mehr, feste soziale Kontakte sind also unter unseren Hunden garantiert. Von daher habe ich persönlich die Situation noch nicht erlebt, dass ein Hund gar nicht mit Artgenossen konfrontiert wird. Was ich bei meiner verstorbenen Hündin beobachtet habe, war eine generell starke Bindung zu einzelnen Vertretern anderen Spezies - nicht unbedingt nur zu Hunden. Aber so ist sie eben auch aufgewachsen. Kaninchen, Mäuse, Katzen, Hühner, Gänse, Enten, Wellensittiche, Kanarien, Tauben und zwei bis drei Hunde. Sie hat oft andere Tiere adoptiert und als sie mal "nur" drei Katzen um sich aber keine sonderliche Bindung zu ihnen hatte, war sie regelrecht depressiv. Aber genauso extrem wie dieser Einzelfall ist, könnte ich mir vorstellen, gibt es ebenauch das andere Extrem. Also Hunde, die das einfach nicht nur nicht wollen, sondern auch für ihr Wohlbefinden überhaupt nicht brauchen, jemals einen anderen Hund zu sehen.
Vielleicht könntest du bei Gelegenheit mal den HH fragen, woher er das hat, wie er oder die Quelle Sozialkontakte und Brauchen definieren. Das fänd ich interessant. Was ich zu meinem physischen Überleben brauche sind ja auch erstmal nur Luft, Wasser, Nährstoffe, Regenerationsphasen und Schutz vor Extremtemperaturen. Ob es mir allein damit auch psychisch gut geht ist ja ne ganz andere Geschichte.
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Wenn die gesundheitliche Seite abgeklärt ist, könntest du vielleicht noch schauen, was abends/nachts anders ist. Angst vor Dunkelheit? Keine Hintergrundgeräusche? Keiner passt auf? Vielleicht spielen diese Faktoren ja auch eine Rolle.
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Bei Benny hatte das gar nichts gebracht, der hat 2,5 Tagesrationen auf einmal gefressen, war dann kugelrund, hat massenhaft gekackt und hat am nächsten Tag wieder so viel gefressen, dass er kurz vorm kotzen war.
Nur meine Erfahrung:
Würde ich bei Trofu nicht machen. Vielleicht schon richtig schön aufgequollen aber selbst dann gibt es da nicht viel zu schlecken und nicht wirklich was zum Kauen.
Außerdem dauert das Lernen des Sättigungsgefühls / nicht mehr überfressen, nicht nur ein paar Tage, sondern Wochen - mindestens. Das ist wie bei allem anderen. Sie müssen erstmal begreifen, dass es morgen und übermorgen und überhaupt immer wieder Überfluss gibt - also, dass es konstant bleibt. Nur dann funktioniert die Selbstregulierung (sofern nicht die Hormone oder die Gene für die Sättigung fehlen, eine Krankheit o.ä. vorliegt) -
@Dackelbenny: Gerade wegen des Draußenfressens kam mir die Frage, ob da vielleicht gesundheitlich was sein könnte. Aber das hattest du schon mal ausgeschlossen, wenn ich mich richtig erinnere, oder?
Mein Motto ist ja, Fellnase frisst so viel (wasser- und ballaststoffreiches) Futter, wie sie will und bekommt Nachschlag, wenn und so viel sie will. Wirklich feste Zeiten gibt es dafür nicht. Bei den Hunden ist es nach den längeren Spaziergängen. Bei den Katzen nach nem Ründchen Beschäftigung (Fördern und Fordern, dann Fütterung, dann Ruhe).
Wenn sie so unruhig wird und danach zufrieden ist, scheint das ja schon auf Kohldampf zu dieser Zeit hinzudeuten. Also würde ich da vorher ansetzen.
Vielleicht könntest du das gewohnte Futter aufweichen (auch morgens), um die Sättigung zu erhöhen und zu beschleunigen. Geraspelte Möhre oder andere Ballaststoffe mit dazu. Anti-Schling-Napf, sofern nötig.
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@Dackelbenny: Könnte dahinter irgendwas Gesundheitliches stecken? Hast du mal anderes Futter ausprobiert, das besser sättigt? Oder einfach mal das Trofu aufgeweicht?
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Fall in der Familie: Unsicher, ängstlich, ging ab und an in Beschädigungsabsicht nach vorn, extrem unter seinem Trieb gelitten. Mit Chip immer noch unsicher aber ruhiger, weniger schreckhaft, verträglicher. Mit Kastration zwar immer noch eher unsicher - er braucht halt ein bisschen zum Warmwerden - aber generell entspannter und verträglicher.
Anderer Fall in der Familie: Kam gechippt an, musste aus med. Gründen (Hoden im Bauchraum) kastriert werden. War vorher aggressiv, ging auch auf Menschen. Nach der Kastra noch schlimmer. Das Training schien erstmal wieder vergessen. 4 Jahre Bindungsarbeit und Training später, ist er berechenbar und zumindest mit allen anderen Tieren verträglich.
Bei Hündinnen habe ich noch nie irgendeine Änderung bemerkt.
Lustlos ist hier keiner nach der Kastration geworden. Weder Hund noch Katze.
Da gibt es glaube ich keine Pauschalaussage.