Beiträge von Linchen7

    Da häng ich mich mal dran... wir haben seit 6 Wochen einen erwachsenen Malteser Rüden aus dem Tierheim, der auf Stress auch extrem mit Futterverweigerung und Magenproblemen reagiert.

    Wir waren gleich in den ersten beiden Wochen zweimal beim Tierarzt, weil er starke Schmerzen hatte.

    Seitdem bekommt er immer mal wieder eine Kautablette Canikur und konsequent das gleiche Futter (Rinti Huhn). Das hat bis jetzt ganz gut funktioniert.

    Heute war wieder ein schwieriger Tag, da ich nach 6 Wochen zuhause wieder 4 Stunden arbeiten war. Trotzdem mein Mann da war, den er eigentlich am allertollsten findet, hat er sofort wieder Futter verweigert und der Bauch hat gegluckert ?.

    Wir haben ihn dann fasten und Gras fressen lassen. Jetzt heute Abend hat er seine Kautablette akzeptiert und kurz darauf wieder mit Appetit sein Nassfutter gefressen.

    Ich habe mir auf jeden Fall einen kleinen Vorrat der Tabletten zugelegt; die Paste ist wohl auch recht wirksam, kenne ich aber nur aus Erfahrungsberichten anderer Hundehalter.

    Vielleicht gibt es hier Profis, die noch mehr Tipps haben?

    Linchen (12 Jahre) machte und macht das auch, wenn sie sehr gestresst ist.

    Anlässe können unterschiedlich sein:

    Schlimme Gewitter, die verbringt sie in der (sicheren) Waschküche und kratzt dort gelegentlich

    Ein langer, anstrengender Touri-Tag in der Großstadt (sie ist ein Dorfhund)

    Umzug in unser neues Haus

    Ein schwerer Verkehrsunfall in der nahen Familie und völlig verstörte Menschen um sie rum.

    Und sie kratzt auch mal nachts (unter dem Bett), wenn wir dabei sind und schlafen.

    Komplett abstellen lässt sich das wohl nicht, ich kann den Hund nicht völlig von jedem Stress freihalten. Natürlich wurde es besser, als sie älter und abgeklärter wurde, aber es kommt doch hin und wieder mal vor. Linchen ist übrigens ein Sheltie-Mischling, wie Collies ja auch eher die sensiblere Sorte Hund.

    Was bei unserer Hündin (auch sehr reaktiv in jungen Jahren, mit ganz wenig Frustrationstoleranz, ebenfalls eine wilde Mischung wohl ganz unterschiedlicher Hundetypen) gut geholfen hat, war gleichmäßige, längere Bewegung mit Aufnehmen der Umwelt klar, aber ohne den Zwang, sich groß damit auseinanderzusetzen, da wir einfach weiter gelaufen sind.

    Dafür habe ich sie am Fahrrad mitgenommen oder war joggen.

    Umweltreize waren relativ schnell kein Problem mehr, dazu konnte sie dann zuhause gut entspannen, da körperlich ausgepowert.

    Natürlich haben wir auch beim normalen Gassi immer wieder trainiert, Außenreize zu ignorieren, bei ihr war aber das „einfach vorbeilaufen können“ der Schlüssel zur Gelassenheit. (Soweit es ihr möglich war und ist ?) - aus einem Torpedo macht man keinen VW Käfer... ?

    Linchen (wird 12) hat durch Umzug und Tod mittlerweile alle ihre Jugendfreunde verloren. Auch da gab es keine ganz große Liebe, die Treffen fanden immer mehr wegen uns Menschen statt...

    Sie hat kein besonderes Interesse mehr an anderen Hunden, will ihre Ruhe und Begegnungen werden vermieden (von uns beiden) oder kurz abgehandelt.

    Sie ist aber sowieso ein Hund, der andere Menschen und Hunde nie wirklich gebraucht hat. Wir reichen vollkommen

    Ich kann nur sagen, wehret den Anfängen.

    Wir haben jahrelang mit solchen Menschen unter einem Dach gewohnt, jahrelang nachgegeben, sind nett, ruhig und höflich geblieben, aber irgendwann kann man sich nicht mehr andauernd verbiegen und es kommt (wegen Kleinigkeiten) zum großen Knall.

    Im Endeffekt haben wir unser Eigentum verkauft und sind in ein freistehendes EFH gezogen, nur um endlich Ruhe zu haben.

    Geld, Nerven und sogar Gesundheit sind dabei eine Menge auf der Strecke geblieben und wir knabbern noch heute an dieser Geschichte.

    Es gibt einfach Menschen, die sind nicht nett. Wenn da noch Engstirnigkeit und Prinzipienreiterei dazu kommen, wird es ganz schwierig. Da kommt man nur weiter, wenn man eine klare Kante fährt.

    Heute würden wir das ganz anders machen, man lernt halt nie aus im Leben.

    Viele Hunde pirschen sich so an, wie beschrieben.

    Ist erst mal auch nix schlimmes, da wird das Gegenüber abgecheckt, ohne selbst zuviel preiszugeben.

    Meine pirscht sogar bei guten Bekannten, witzig, wenn die dann aufeinander zuschleichen und beim Zusammentreffen fröhlich die Bekanntschaft erneuern.

    Wenn das Zusammentreffen dann klappt, lass ihn schleichen. Andere Hunde haben in der Regel kein Problem damit.

    Haben wir auch gerade durch.

    Linchen kann da auch zum Abgewöhnen sein, stresst ohne Ende rum, kommt nicht zur Ruhe, findet andere Hunde und Menschen noch blöder als üblich und zeigt es auch seeehr deutlich, frisst schlechter - bei unserem Vielfraß ein höchstes Alarmzeichen ;), will nicht Gassi gehen und wenn wir draußen sind eigentlich schnellstens wieder nach Hause...

    Da hilft nur Bewegung, Bewegung, Bewegung. Und es geht vorbei! Nach ca. 2 Wochen ist es eigentlich gegessen und die Hündin wird wieder normal.

    Aber es wird nicht besser - Linchen ist mittlerweile 10,5 Jahre alt und wir haben das nach jeder Läufigkeit.

    Ich bin eigentlich kein Freund von nicht-medizinisch indizierter Kastration, aber in diesen Wochen denke ich immer wieder "hätten wir nur..."

    Vermutlich wollte sie schon ausdrücken, dass ihr das, was du von ihr willst, im Moment nicht gefällt. Wenn du daraufhin noch mehr Druck ausübst, wird sie evtl. auch noch einen Zahn zulegen.

    Sie ist seit 5 Tagen bei dir, ihr kennt euch noch kaum und sie kann dich sicher noch nicht richtig einschätzen. Lass euch doch einfach noch ein bisschen Zeit, einander kennenzulernen.

    Um sie problemlos von Plätzen (wie z.B. Couch) entfernen zu können, würde ich ihr eine Hausleine anmachen und sie bei Bedarf mit einem kurzen, freundlichen Kommando dort wegführen.

    Dass der eigene Hund mich nicht anknurren sollte/müsste, sehe ich auch so. Aber dafür müssen sich beide sehr gut kennen und einschätzen lernen. Das dauert einfach noch ein bisschen...