Beiträge von Linchen7

    Guten Morgen,

    als unsere Hündin mit 4 Monaten ins Haus kam, waren meine Söhne 10 und 13 Jahre alt. Unsere Hündin war (und ist) sehr wild und wenn die Jungs tobten und balgten, war sie am liebsten mittendrin. Da gab es dann auch ein paar Blessuren und weinende Kinder.
    Ziemlich schnell habe ich angefangen, dem Hund das zu verbieten, d.h. die Kinder haben absichtlich vor ihr Quatsch gemacht und sie durfte nicht mitmachen, nicht mal in die Nähe kommen. Das hat sie schnell kapiert und auch tobende, rennende, schreiende Kinder außerhalb der Familie waren dann sehr bald uninteressant.
    Natürlich gab es einzelne Versuche von ihr, doch mitzumischen, aber da die Kinder wussten, das darf die nicht, hatten die dann auch schnell das entsprechende Selbstbewusstsein, sie mit einem klaren "nein" in ihre Schranken zu weisen.
    Und das ist, denke ich, das Wichtige. Dein Sohn braucht den Rückhalt von Dir, dass es ok ist, den Hund zurecht zu weisen. Dann wird er es auch mit dem entsprechenden Nachdruck bald selbst machen können.
    Ein Erlebnis gab es auch noch, das mir gezeigt hat, dass nur so der richtige Weg ist:
    Ich saß auf der Couch, Hund neben mir. Kleinerer Sohn kam an und wollte ebenfalls neben mich sitzen. Dazu schob er den Hund auf die Seite. Hund fand das doof und knurrte. Da gab es von mir einen Schubs und ein Nein und Hund flog von der Couch. Nie mehr wieder hatten wir danach irgendwelche Couchprobleme. Sie räumt freiwillig jeden Platz, egal wer kommt.

    Habe jetzt schon ein paar Mal vom Euch und Euren Problemen gelesen.
    Was mich ein bisschen stört, ist Deine Haltung, "die anderen" sind schuld.
    Ganz ehrlich, würdest Du uns begegnen, würde ich meine Hündin wohl auch nicht anleinen. Warum auch? Die ist verträglich und hat an anderen Hunden sowieso nur wenig Interesse. Es sei denn... die machen entsprechenden Terz.
    Und wie ich es bei Dir lese, macht Deine Pia diesen. Dadurch wird sie natürlich für viele Hunde erst mal interessant. Wegrennen und quieken ist dann die schlechteste Option, da würde sogar meine evtl. hinterher sausen.
    Ich denke schon, dass Ihr diese Situationen "provoziert", also solltet auch Ihr daran arbeiten, diese zu vermeiden.

    Ich habe nichts gegen Kleinhundehalter, die ihren Stänkerfritzen dann hochheben und aus der Situation nehmen. Das wäre für mich nämlich auch entspannender...

    Wahrscheinlich musst Du Dir nicht allzu viele Sorgen machen.
    In dem Alter ist Deine Hündin noch unsicher, fühlt sich aber ganz stark, wenn der andere Angst zeigt. Vergleichbar mit Jugendlichen, die mit großer Klappe durch die Gegend ziehen ;)
    Du solltest nur aufpassen, dass dieses Verhalten sich nicht festigt. Ich würde den Kontakt zu Hunden, die Angst zeigen, nicht zulassen. Das sieht man den Hunden ja meist deutlich an. Dann vorher abrufen, evtl. anleinen und weitergehen.
    LG

    Meine Hündin (Sheltie-Mix) hätte als junger Hund auch gerne Fahrradfahrer, Jogger, tobende Kinder gejagt. Mit einer Mischung aus klarem Verbot, Belohnung von Alternativverhalten (sie ist superverfressen, Leckerlie gingen immer) und last but not least, sie zum Joggen und Radfahren mitnehmen, hat sie schnell gelernt, dass diese Bewegungen bei Menschen normal und nicht weiter beachtenswert sind.
    Sie ist mittlerweile meine Lieblingsjoggingpartnerin! Läuft jede Strecke, egal zu welcher Uhr- oder Jahreszeit und meckert nie ;)
    Andere Jogger, Radfahrer oder Hunde werden bei dieser "Arbeit" nicht beachtet.

    Das überrascht mich hier auch immer wieder, diese Schuldzuweisungen...
    Liegt mir nämlich gar nicht, bei anderen die Schuld zu suchen. Ich grüble sogar drüber nach, was ich falsch gemacht habe, wenn die Hündin des Jagdpächters aus dem Nix sich auf meinen Hund stürzt, diesen am Rücken packt und schüttelt. Zum Glück ist außer einem Loch, das gut verheilt ist, nichts passiert. Fremde, größere Hündinnen sind seitdem nicht mehr so beliebt, aber mei, da kann man ja aus dem Weg gehen.

    Bei uns war es im Italienurlaub. Bummel in Forte dei Marmi (Luxusörtchen mit Marmorgehwegen)
    Linchen an der Leine stupst versehentlich noble Italienerin mit nasser Nase an die nackte Wade, weil die urplötzlich vor uns stehenblieb.
    Zugehöriger Begleiter fand das lustig, besagte Dame leider gar nicht. Die hat sich vor Ekel beinahe nicht mehr eingekriegt und ihren lachenden Partner wüst auf Italienisch beschimpft.
    Wir haben uns dann lieber schnell vom Acker gemacht, bevor der italienische Unmut temperamentvoll auf uns herniederprasselt.

    Manu hat eigentlich schon alles gesagt.
    Wehret den Anfängen ist sehr wichtig, momentane Kleinigkeiten können in einigen Monaten sehr nervig werden!

    Und, niemals denken, das war's jetzt. Ist wie bei den Kindern, sobald man auch nur denkt "das macht meiner nicht", wird Dein Hund sicher genau diesen Blödsinn ausprobieren.

    LG + viel Spaß mit dem Kleinen

    Camillo09 hat schon recht, meine Hündin macht das auch, wenn sie keine Lust auf Kontakte hat. Wobei der Wochenmarkt natürlich so viele spannende Gerüche bietet, da hat "Hund" sowieso anderes zu tun, als fremde Menschen anzublaffen...
    Natürlich solltest Du Deinen Hund an alle möglichen Situationen gewöhnen und wenn sie nicht mehr Stress zeigt als schnuppern, ist doch alles ok.

    Also ich verbiete meinem Hund, andere Menschen anzuknurren. Bei der Kommunikation mit Hunden sieht das anders aus, aber Menschen dürfen nicht angeknurrt werden.
    Ich weiß, das wird hier zum großen Teil anders gesehen, aber bei meinem Hund sehe ich dann eher den Rückwärtsgang, also keine Motivation stattdessen "gleich zuzubeißen". Aber das muss jeder für sich und für seinen Hund entscheiden.