Beiträge von wilderbse

    Hi,
    ich hab ja seit ein paar Tagen einen Hund aus dem Auslandstierschutz und sie ist wirklich sehr ängstlich. So ängstlich, dass sie sich den Stuhlgang verkneift.
    Leider habe ich keine Ahnung, wie lange man das bei einem Hund tolerieren kann und ab wann man besser zum Tierarzt geht. Mengenmäßig hat sie für einen Tag gemacht und ist aber seit 6 Tagen bei mir.
    Geraspelte Karotten und Joghurt und ein bisschen Sesamöl habe ich schon probiert, aber inzwischen verweigert sie schon sämtliches Gemüse. Wasser schlabbert sie aber brav, und sie bekommt auch Nassfutter. Bis gestern habe ich auch immer das Futter angegossen mit Hühnerbrühe oder Wasser.


    Oder bin ich schon viel zu früh verunsichert?

    Sie hat es prompt gefressen, als ich im Bett war und damit aus dem Weg :roll:


    Und heute morgen hat sie mit einem lautstarken Schnauben wieder verweigert, das hab ich allerdings nach 2 Stunden weggeräumt. Zu Mittag hat sie normales Hundefutter aus der Dose bekommen - ohne geriebene Karotten, ohne Joghurt und anderen Firlefanz - das hat sie sofort gefressen. Es liegt wohl doch an meinen "Kochkünsten".

    Tag 5
    wieder viel Krawall und jede Menge Menschen (4)


    Ich schwöre, ich habe nicht gewusst, wie laut es bei und in meiner Wohnung ist. Das fällt mir erst auf, wenn Duna auf ihrem Platz nicht schläft, sondern alle Minuten aus dem Fenster guckt und die Ohren spitzt.
    Ansonsten war heute doch wieder viel los, denn wir sind zwei Leuten begegnet, die sie natürlich kennen lernen wollten. Davon ist einer ein Nachbar, den ich auch gefragt habe, ob er mir auf den Hund mal aufpasst, wenn ich krank/verletzt/in der Klinik oder so bin. Allerdings kann ich mir das abschminken, denn ausgerechnet vor ihm (tiefe Stimme und Bart, aber sehr nett) ist sie fast in Panik geraten. Damit war das ganze Gassi gehen natürlich gegessen. Als ich nach unserer Stammrunde in der Grünanlage zur Tür komme, steht er immer noch da und ratscht :fear:
    Wir waren aber ganz tapfer und sind trotzdem ins Stiegenhaus :lol:
    Ganz in der Früh um 6 Uhr ist uns natürlich auch schon jemand über den Weg gelaufen - im Stiegenhaus - und sie hat sich prompt in die Hose gemacht.
    Und zu allem Überfluss mussten wir vor 12 Uhr raus, weil um 12 meine Haushaltshilfe gekommen ist. Sie ist auch wahnsinnig nett, aber sie hat ein lautes Organ und verwendet es auch gern. Natürlich habe ich ihr "das Schlafzimmer" verboten. Genauso wie den Staubsauger, mit dem warte ich lieber noch ein bisschen, es gibt ja auch Besen und Swiffer und Wischer.
    Aber während der 2 Stunden hat sie wirklich Angst gehabt, obwohl ich die Zimmertür halb zu gemacht habe, und die jeweils anderen Türen auch. Und ich habe immer mal nach ihr gesehen, aber ich bin nicht schlau aus ihr geworden.
    Am Nachmittag bin ich dann in die Apotheke um Bachblüten Rescue-Tropfen zu besorgen. Leider konnte ich nicht feststellen, dass die irgendwie gewirkt hätten. Erst am Abend, als wir wieder bei Einbruch der Dunkelheit raus sind, ist es wieder halbwegs gegangen. Für sie, ich persönlich kann Maikäfer nicht ausstehen.... Dafür habe ich mich auch bemüht, mit schwellender Brust und stolzem Gehabe den Obermacker zu mimen - und es ist sofort besser gegangen :hurra:


    Im Allgemeinen war für sie heute doch ein heftiger Tag, selbst mit Fressen war heute nicht viel los. Jetzt schaue ich mal morgen, sonst muss ich mit ihr zum TA, weil sie das Fressen verweigert hat und mengenmäßig setzt sie auch bei weitem nicht genug Kot ab. Trotz Joghurt und geriebenen Karotten und einem Teelöffel Olivenöl. Trinken tut sie auch brav und Pippi ist ok. Naja, zuerst mal anrufen, vielleicht bin ich zu besorgt.... :hilfe:


    Einen schönen Abend,
    Eure wilderbse und Duna

    Die bekannte Route könntest du durchaus noch mehrere Tage beibehalten bevor du Abwechslung reinbringst. Jetzt ist ja erstmal noch Kennenlernen auf dem Programm: also dich, die Wohnung, die Umgebung ums Haus, Regeln, etc. Das ist für so ein ängstliches Mäuschen schon genug. :-)

    Ja, du hast recht, inzwischen bleibe ich in unserer Grünanlage, einfach weil sie auch immer noch in Panik gerät und ich sie wirklich festhalten muss, damit sie an Ort und Stelle bleibt. Da reicht schon, wenn jemand den Mülltonnendeckel fallen lässt.

    Danke :)


    Ah, ok, der sichere Zufluchtsort, na das erklärt alles. Auch dass sie sich immer drauf legt, wenn ich mit ihr Gassi gehe....


    Das mit dem Gähnen und dem Schlabbern weiß ich eigentlich, doch diesmal hat sie eben ganz gemütlich selber nach dem Aufwachen herum gegähnt. Und ich habe angefangen Schlabbergeräusche zu machen (mach ich auch immer ich kindisches Trum wenn ich ihr das Futter bringe), und da hat sie mich ganz aufmerksam angesehen und hat ihre Nase in meine Richtung gestreckt. Es war also in diesem Fall gar nicht Stress sondern so - ich weiß nicht - ein bisschen pflanzen, ein bisschen animieren :smile:


    PS: Dackelbenny, ich kann deinen Thread nicht aufmachen, liegt wahrscheinlich daran, dass ich noch Anfänger bin?

    4. Tag
    langsam aber sicher geht es bergauf, zumindest heute


    Heute Morgen sind wir wieder recht früh unterwegs gewesen und tatsächlich bewirkt die Stille eine deutliche Besserung. Sogar lösen war möglich, und zwar groß und klein. Sie hat auf dem ersten Gassi tatsächlich fast gar nicht gezittert, dafür gab es dann gleich in der Wohnung angekommen selbst getrocknetes Rindfleisch.
    Um 12 Uhr war ebenfalls eine gute Idee, weil es wirklich um Punkt 12 leise wird. Die ganzen Maschinen hören auf, die Leute sind daheim oder gar nicht da, alles setzt sich nieder zum Essen. Nur ziemlich heiß in diesem Sommer....
    Das nächste Mal war um 18 Uhr und leider aufgrund der vielen lauten Kinder und aktiven Menschen nicht ganz so toll, aber dafür hat sie sich im Stiegenhaus schon vor Schreck erleichtert.
    Zum Schluss waren wir am Abend um 22 Uhr unterwegs, diesmal eine klein wenig längere Runde zum Park und zurück. Bei der unbekannten Strecke hatte sie keine Nerven zum Herumschnuppern, aber es ist schon ganz gut gegangen. Sogar ich war froh, mal endlich eine andere Route zu gehen.


    Nachmittags habe ich mich zu ihr hinunter auf den Boden gelegt (nachdem sie sich nach dem Gassi ordentlich erholt hat), richtig angenehm auf den Bauch mit der Nase in der Hundedecke .... Frau Hund liegt ja inzwischen fast lieber direkt auf dem kühlen Boden, auf ihre Matratze springt sie nur, wenn ich ankomme (vielleicht "meins!"?) Zuerst hab ich ein gemütliches Nickerchen gemacht und sie ist auch gleich eingeschlafen. Solange ich ihr also nicht zu nahe komme, bin ich willkommen. Erst als sie angefangen hat herum zu gähnen, bin ich auch ein bisschen lästig geworden und habe angefangen zu schlabbern. Duna konnte offenbar nicht widerstehen und hat auch angefangen zu schlabbern. Und wir sind uns mit unseren Nasen schon bis auf 15 cm nahe gekommen, ich habe mich echt gefreut!
    Danach habe ich ihr noch den Spielball (Leckerlis drin) gezeigt, und es hat zwar einige Anläufe gebraucht, aber dann ist genau vor ihrer Nase eins rausgefallen. Ich hab den Ball immer wieder gerollt, bis sie dann gemerkt hat, dass das bei ihr auch funktioniert. Und sie hat tatsächlich ein bisschen herumgerollt und sich ein paar Leckerlis ergattert.
    Und sie mag es viel lieber über die Bettlaken zu gehen, als direkt über den Laminat. Auch heute ist immer wieder bis zur Schwelle gekommen und hat nach mir gesehen...
    Aber es braucht hier was rutschfesteres, das wird in den nächsten Tagen besorgt.
    Und ich habe ausprobiert, wenn ich kurz nicht zuhause bin - hat wunderbar geklappt, sie ist genauso dagelegen wie vorher und hat auch überhaupt nicht beunruhigt gewirkt.


    Ich würde also sagen, es wird schon etwas besser, langsam aber sicher!


    Und unsere Tierschutz-Orga hat wieder angerufen und gefragt wie es uns geht und hat uns gleich nette Tipps gegeben und mich gleich ein wenig getröstet, das Interesse finde ich wirklich super und sehr nett und ich bin froh, dass ich mich für diese Orga entschieden habe.


    Allen eine Gute Nacht!
    Eure Duna und wilderbse


    PS: Sogar ihre Wurmtabletten hat sie heute die letzte Dosis brav geschlabbert - In Topfen und Wurstblatt, so funktioniert das gut.

    Mit Manuka Honig habe ich selber auch beste Erfahrungen gemacht bei Wundheilstörungen.


    Und das Schorf wegkratzen kenne ich von einer äußerst schweren Operationswunde (mehrfacher Splitterbruch am Hinterlauf, nachdem unser Kater in ein Heuwerk oder sowas geraten ist) - das diente dazu, die umliegenden Gewebeschichten aktiv zu halten und besser Haut zu bilden, allerdings hat unsere TA das Bein vorher in Kamillosan gebadet und den Schorf mit einem reinen Skalpell entfernt. Trotzdem hat der Kater noch 3 Operationen benötigt, um einzelne Splitter zu entfernen, bevor es dann nach Monaten zugeheilt war.

    Toll...von Qualzuchten zur Gesellschaftskritik auf Stammtischniveau :roll:

    Keine Ahnung, ich war in meinem ganzen Leben noch nie an einem Stammtisch, aber die beschriebene Szene habe ich tatsächlich so mitgekriegt. Wie ist es denn so am Stammtisch?



    Joa, und früher war sicher alles besser :roll: Da waren die Menschen ja so viel aufgeklärter, vernünftiger und weniger egoistisch als heute... wer's glaubt :pfeif:


    (Sorry, konnte mir das OT nicht verkneifen...)

    Ja, das kann ich nicht ganz abstreiten, ich bin wohl tatsächlich eher nostalgisch. Aber ich möchte wirklich nicht so aufwachsen wie die Kinder heute.



    und meistens kommen solche meinungen von leuten, die gar keine kinder haben und gar nicht wissen, wie schwer es ist zu arbeiten und nebenbei einem kind gerecht zu werden. aber hauptsache austeilen :rotekarte:
    (so, das musste jetzt auch sein :D )

    Ich wäre keine gute Mutter, daher hast du mich wohl eiskalt erwischt. Aber ich wollte auch nie ein Kind, weil ich nicht daheim bleiben hätte können. Auch wenn mir eine Freundin mal gesagt hat, wenn man neben den Kindern nicht arbeiten geht, ist man faul. Ich war nicht schlecht erstaunt.


    Aber um zum Thema Stammtisch äh Qualzucht zurück zu kommen, wer so ein arg ausgefülltes Leben führt, braucht einen praktischen Hund.

    Gott sei Dank hat sich das mit dem großen Geschäft erstmal erledigt, und gepieselt hat sie auch. Langsam kommt sie immer wieder mal wenigstens bis zur Schlafzimmertür, aber wenn ich im Wohnzimmer bin, dreht sie sich um und geht wieder. Sie hat auch eher längere Krallen und rutscht immer wieder mal am Laminat, vielleicht probiere ich einfach, alte Bettlaken auf den Boden zu legen, dann hat sie nicht so viel Angst.
    Heute Nacht hatte sie ziemliche Blähungen, aber auch das haben wir überlebt.
    Das nächste Gassi ist bald fällig, aber noch ist rundum Gartenarbeit, die hört aber sicher um 12 auf...


    Ignorieren fällt mir schwer, aber ich geh meist nur hinein, schau nach ihr und geh wieder ohne irgendwelche Aufdringlichkeiten.
    Und Wasser/ Hühnerbrühe/Rinderbrühe kriegt sie recht viel im Futter und das schlabbert sie alles mit.
    Ehrlich gesagt habe ich keine Idee, was ich vor das Bett stellen könnte, ich habe keine übrigen Möbel, und Bücher fallen um und sie kriegt einen Hezinfarkt....


    Schaun wir mal!