Beiträge von Larsson

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    Nun steinigt mich doch nicht gleich.
    Klar gibt es unterschiedliche Hunde. Aber ich frage mich warum sind die so geworden. Muss doch einen Grund haben. Und ich habe ja nie behauptet das ich meinen Hund nicht erziehe. Ich weiß nur nicht warum ich alles was ich sage oder mache auf die Goldwaage legen muss um in das "du bist ein Gutmensch mit Guthund und Gutsachkenntnis" Schema zu passen um meinem Hund zu zeigen was er nicht darf. Alleine das Jagen: da gibt es hier ungefähr 35 gefühlte Anleitungen die von Zeigen und benennen über Schleppleinentraining und Alternativverhaltenslisten alles beinhalten. Was ich aber vermisse sind tatsächliche Resultate die keine Zeitspanne zwischen 2 und 5 Jahren Training beinhalten und am Ende nur dann funktionieren, wenn der Hund auch weiß das ein freudiges "Sitz" auszuführen nun besser ist als dem Hasen hinterherzurennen, der frecherweise auch noch mal mitten auf dem Feld stehen bleibt um sich zu vergewissern das der Hund noch immer sitzt.

    Ich habe einen Jagdhund. Und er ist nicht einfach mal so geworden. Er ist letztlich dafür gezüchtet worden und somit liegt es in den Genen. Mein Hund muss auch nicht in Schema F passen, er darf nur nicht jagen. Ich war mit ihm in einer Hundeschule, aber nicht um Sitz, Platz, Bleib zu üben. Ich habe einen gezielten 3 Tagekurs gemacht mit ihm. Ich weiss nicht wo mein Hund herkommt (gut aus Spanien, ansonsten nichts bekannt). Aber er hatte auf jeden Fall mal einen Besitzer, so hat er z.B. auf Fingerzeig schon immer Sitz gemacht. Aber er hat sich auch eine gewisse Zeit alleine durchschlagen müssen. Er hat nun mal keine Verlustängste und ging gerne alleine stöbern, damit meine ich jetzt nicht zwangsläufig das Jagen. Einfach mal auf Entdeckungstour gehen. Zäune und Gitter ziehen ihn magisch an, ich glaube er denkt dahinter fängt die Welt an. Ich stand also vor der Wahl, ein Leben an der Leine oder immer voller Sorge auf den Hund warten, wenn er meinte losziehen zu müssen. Ich gehe tägl. 2 große Runden mit ihm, je ca. 2 Std. Der größte Teil geht am Flussufer und an fremden Gärten vorbei, dann ein kleines Stück Wald. Im Wald will er jagen, wenn ein Reh auftaucht. Am Flussufer ist er in die Gärten abgezischt, da die Zäune löchrig sind teilweise. Desweiteren waren am Fluss ein großes Problem die Enten, denen er gern hinterher schwamm. So, nun haben wir den Kurs in der Hundeschule gemacht. Was soll ich sagen? Er läuft am Flussufer frei (hat nur eine 4m Schleppe, für den Fall der Fälle). Er macht keine Anstalten mehr in die Gärten abzuhauen und wenn er es macht, wird er begrenzt. Die Enten werden beäugt und wenn er den Versuch macht, ihnen nachzuschwimmen, was selten ist, dann wird er begrenzt. Er sprintet nicht gleich 50m los, wenn ich ihn ableine, er wartet bis auch ich losgehe. Er bleibt in der Nähe. Im Wald bleibt er an der Leine, gegen Wild bin ich ziemlich machtlos. Aber was soll es? Es ist ein kleines Stück, das bringt ihn nicht um. Und er würde niemals nicht ein Sitz oder Platz dem Wild vorziehen, nicht mal die beste Leberwurst. Wenn wir Wild begegnen, dann ist einfach absolute Ruhe angesagt. Ich setzte ich neben ihn und kraule ihm die Brust, bis er entspannt und sich hinlegt, das ganze natürlich angeleint. Vielleicht bringt das irgendwann einen Erfolg? Ich weiss es nicht, ist mir aber auch egal. Ich habe da nun für uns so entschieden, weil ich mich nicht bei Wildsichtung durch die Gegend zerren lassen will und der Hund einfach nur gestresst ist. Bei Wildsichtung kann ich seinen Herzschlag in der Leine spüren. Deswegen habe ich mich für Ruhe entschieden, zumal er einfach nicht ansprechbar ist in dem Moment.

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    und Du brauchst dann wohl Klinikpackungen Salbe gegen Hornhaut und Co, wenn Du täglich bis zu 7 Std auf einer Bank sitzt

    Die brauche ich für die Füße. Ich bin nämlich 3-5 Std. zusammen mit meinen Hund unterwegs. Der würde mir sonst die Bude auseinandernehmen.
    Wir haben hier in der Nachbarschaft auch einen Hund der ein Selbstläufer ist. Zu Beginn hätte ich mir auch so einen Hund gewünscht. Jetzt bin ich froh es anders zu haben. Das schönste für mich ist, wenn mein Hund ein Lachen im Gesicht hat und ja, das kann man wirklich sehen. Aber es ist halt auch Arbeit und ohne Hindeschule wär ich nicht so weit und mein Hund hätte ein Leben an der Leine. Es gibt Hunde, da braucht man das nicht, ist ja auch ok. Aber es gibt auch viele, die brauchen es.

    Noch was vergessen. Er hat mind. 3 Kindern das Wurstbrot aus der Hand geklaut, gegen 2 Angeltaschen markiert und Sage und schreibe 7 Spaziergängern die Hosen beim Anspringen verdreckt, weil er dachte da gibt es was.

    Ich gehe mit meinem Hund in die Natur, mache die Leine ab. Dann setze ich mich auf eine Bank und warte 1-7 Std. bis der Hund wiederkommt. Fressen muss er dann nix mehr, er hatte ja Reh, Hase und Co. Getobt hat er bestimmt auch mit dem ein oder anderen Hund. Ein Loch im Kopf hat er auch, weil er beim streunen in fremden Gärten eins über die Rübe bekommen hat.

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    :( .... und ich dachte, ich hätte es kapiert!!!


    Achso, dann nennt man es Strafe, nicht Verstärker (dass ich strafe, war mir schon bewusst und dazu stehe ich auch).


    Ok. Entschuldigt bitte!


    Ha, Ha, ich denk auch immer ich habe es kapiert. Würfel das aber auch ständig durcheinander. Aber sei es drum, Hauptsache es funzt.

    Ich würde einen Futterbeutel einsetzen, so dass der Hund sich das Futter erarbeiten muss. Ein "Sitz, Platz, bleib", etc. ist für mich keine Handfütterung. Für einen freiwilligen Blickkontakt und den Rückruf gerne ein Leckerlie, wenn es damit funktioniert. Ansonsten, wie gesagt Futterbeutel.