Ja, also ich finde sie egt durchaus geeignet. Es sind eben Hütehunde, das heißt sie sind sensibel, etwas lauter, müssen schon mal Ruhe lernen, manchmal reizempfindlich. Aber eben auch feinfühlig im Umgang mit kleinen Kindern, überdurchschnittlich verträglich, leicht zu motivieren und wollen dir alles recht machen. Meistens sind es die Streber in der Hundeschule und lernen umheimlich gern, ohne das aber ständig einzufordern. Nichts muss aber alles kann, das mag ich sehr an der Rasse.
Collies sind im Vergleich zum Sheltie etwas gemäßigter im Temperament, also nicht ganz so wuselig, etwas ruhiger, etwas weniger fordernd. Was nicht heißt, dass es Schlaftabletten sind, aber ich würde sagen es sind mit die "einfachsten" Hütehunde...
Sie sind relativ leicht zu erziehen, wenn man es positiv angeht und sich bemüht (selbsterziehend sind sie nämlich auch nicht), Druck und Härte vertragen sie eher schlecht und verlieren das Vertrauen oder blockieren einfach komplett. Jagdtrieb/Wachtrieb kann mehr oder weniger vorhanden sein, die meisten Collies die ich kenne laufen aber überwiegend frei, heißt es ist durchaus machbar.
Meist sind sie sehr höflich im Umgang mit anderen Menschen und Hunden, also absolut keine distanlosen Dampfwalzen, manchmal sogar regelrecht ignorant Fremden gegenüber (gerne auch als Arroganz interpretiert). Finde ich allerdings eine schöne Eigenschaft, ich mag es nicht so wenn mein Hund sich jedem am Horizont ranschmeißt und mit jedem mitgehen würde
Allgemein haben die meisten Collies nur sehr wenig Aggressionpotential und gehen lieber deeskalierend zurück als sich auf einen Konflikt einzulassen.
Collies sind allerdings eher laute Hunde. Sie kommentieren gerne, heißt vom wohligen Brummen über ungeduldigem Quietschen oder freudigem Jodeln bis zum Frustkläffen ist da halt alles dabei. Das kann man allerdings erzieherisch in die richtige Bahn lenken, ganz stumm werden sie aber nie sein. Wenn man sowas gar nicht mag sollte man Abstand nehmen.
Da es aber auch um Rettungshundearbeit geht:
Fast alle Collies hassen Wasser. Also planschen geht dann noch, aber die wenigsten schwimmen.
Dann gibts zum Collie noch zu wissen, dass es verschiedene Schläge gibt. Es gibt den britischen Typ, den man auf Ausstellungen sieht, das sind meist relativ "anspruchslose" Hunde (vom Wesen her, ist auch nicht abwertend gemeint) mit viel Fell, gerne auch mal dünnhäutig, muss aber nicht sein. Dann gibt es den Amerikaner, die werden nach einem anderen Standard gezüchtet und sind wesentlich größer und schwerer als die Briten, sehen etwas anders aus und sind vom Wesen her meist offener. Weniger Fell haben die meist auch nicht, aber etwas andere Struktur. Dann gibt es noch den Arbeitscollie, meist alte DDR Linien mit Ami gemischt, meist auch etwas größer, meist nicht ganz so plüschig. Und dann noch den Kurzhaarcollie, den ich vom Temperament zwischen Ami und Arbeitscollie einsortieren würde. Die sind meist einen Tick weniger sensibel als die Langhaarigen und wollen auch gerne Beschäftigung (geistig und körperlich). Fellpflege brauch der so gut wie gar keine.
Collies sind tolle Hunde, sonst hätte ich nicht 2
Allerdings empfehle ich immer sich erst welche live anzusehen, um zu schauen ob einem das Wesen liegt.