Zeit und Geld haben bei meinem blinden Hund nicht die Hauptrolle gespielt ,auch wenn beides oft schwer abzuzwacken war. Ich hab's reichlich und gern investiert, weil die begründete Hoffnung bestand, daß der Hund sich nach einer Übergangsphase wieder gut und selbständig zurechtfinden würde -was dann ja auch geklappt hat.
Aber während dieser ersten Wochen habe ich täglich gesehen, wie sehr ein temperamentvolles Tier, dessen Lebensinhalt bis dahin in der Bewegung lag, leidet, sobald ihm diese Möglichkeit genommen ist. Mein Hund hat sich die Bewegungsfreiheit zurückholen können. Wäre das nicht möglich gewesen, wäre sie etwa gelähmt statt blind gewesen, ja: dann hätte ich sie einschläfern lassen.
Ich hätte diesem lauffreudigen, sensiblen, immer sehr unabhängigen und auch noch penibel sauberen Tier nie, nie zugemutet, ein bewegungsunfähiges Restleben in totaler Abhängigkeit von mir zu fristen - und ich würde das auch mit ihrer noch lauffreudigeren Nachfolgerin nicht tun.