Yelly
Gerade beim Auslands-TS ist es sinnvoll, weil - ausgehend von vor Ort bleibenden Hunden - gerade wichtig ist, dass Läufigkeiten ausbleiben (= weniger Stress in den Sheltern), Pyometras und Deckakte vermieden werden (= weniger Verletzungen).
Das find ich komplett logisch.
Ich Zitiere mal
"...Kastrationsprogramme?
Kastrationsprogramme von Streunerpopulationen bringen nicht das, was man sich bisher von ihnen erwartet hat. Dies beweist eine Studie aus Berlin. Besser als Kastrationen sind daher Sterilisationen von ranghohen Rüden, die in der Population belassen werden.
Die Frage, ob die Kastration von Streunerhunden vor Ort, die sicherlich gut gemeint ist, auch zum Ziel führt, wird kaum gestellt. Doch gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht. Es gibt eine Doktorarbeit, die die nachhaltigen Auswirkungen solcher Aktionen in Frage stellt. Die Studie ging zwar über Samtpfoten in Berlin, beschäftigte sich aber mit den Auswirkungen von Kastrationen auf die Population (B.Kalz, Populationsbiologie, Raumnutzung und Verhalten verwilderter Hauskatzen und der Effekt von Maßnahmen zur Reproduktionskontrolle, Diss. Univ. Berlin, 2001). In dieser Arbeit wurde nachgewiesen, dass einerseits die Kastration von Katern keinen Effekt auf die Population hat, und dass auf der anderen Seite, selbst wenn 2/3 aller Kätzinnen kastriert sind, die Population dennoch stabil bleibt bzw. weiter ansteigt. Und selbst wenn man alle kastriert (was in den entsprechenden Ländern nie möglich sein wird!), kommen andere nach.
Die Kastration ist also nur zur Verhinderung der Fortpflanzung einzelner, individueller Tiere geeignet. Zur Verhinderung einer Überpopulation ist sie nicht geeignet, wenn diese Population in einem vorgegebenen Lebensraum günstige Bedingungen findet. Auf der anderen Seite gibt es fast keine Chance eine Art zu erhalten, wenn diese in der Region keine für sie wichtigen Lebensbedingungen wie Klima, Nahrung, Territorium etc findet. Auch von Füchsen weiß man, dass in Jahren, in denen viele geschossen und die Population dadurch eingedämmt wird,
in den Jahren darauf die Würfe größer sind und junge Fähen früher Nachwuchs bekommen, um die Lücken wieder aufzufüllen.
Nachhaltiger als Kastration: Ranghohe Rüden sterilisieren
Deutlich mehr Sinn macht es, die (ranghohen) Rüden zu sterilisieren, also lediglich den Samenleiter zu durchtrennen, denn dadurch bleiben sie hormonell intakt und werden einen Teufel tun, den Schwerenöter aus dem Nachbarort an „ihre Mädels“ zu lassen. Aber das spricht sich in diesen Kreisen nicht rum, es drängt sich das Gefühl auf, dass man gar nicht bemüht ist, andere, neue Wege zu gehen und sich einzugestehen, dass der bisher beschrittene Pfad eine Sackgasse ist....
(Quelle Strodtbeck Merhaba! Block)