Hallo Miteinander,
jetzt, nachdem sich die Wogen geglättet haben und ich wieder einigermaßen ruhig bin, möchte ich von den Ereignissen der letzten 14 Tage berichten.
Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an die Berichte von Sammy aus der Bulgarischen Tötung erinnern?!
Mit eben diesem Sammy ging mein Meschenschatzi heute vor 2 Wochen an einem See bei uns in der Nähe spazieren.
Leider ließ er aus Versehen die Flexileine fallen, Hund erschreckt sich und rennt quer über den zugefrorenen See weg. Die Leine polternd hinterher.
Ach du meine Güte, was für ein Schreck. Wir haben gesucht bis es dunkel wurde. Sind sofort zum Tierheim. Vermisstenmeldung usw, bei Tasso gemeldet, alle Leute gefragt. Nix. Irgendwann mussten wir einsehen, dass wir nichts mehr ausrichten können an diesem Tag. Wir mussten schweren Herzens nach Haue fahren.
Am nächsten Tag, sobald es hell wurde, waren wir wieder am See. Wir haben die ganze Gegend und Umgebung mit Suchbildern zugepflastert. Und gesucht, und gesucht, und gerufen, und alle Leute gefragt. Nix. Wieder mussten wir allein zurückfahren. Mein Mann war so verzweifelt und hat sich Vorwürfe gemacht. Ich wusste gar nicht wie ich ihn trösten konnte. War ja selbst verzweifelt.
Am Freitag Morgen klingelt das Telefon. Er ist gesehen worden. In einem kleinen Dorf am See. Man hat versucht ihn anzulocken und zu fangen. Aber das ging ja nun nicht weil er ja so scheu war. Wir sind natürlich sofort hin, haben wieder gesucht und gerufen. Sind in allen Scheunen, auf und unter Treckern und Anhängern gesucht. Nix. Mittlerweile kannte uns das ganze Dorf und hat mitgesucht. Er ist dann mehrfach an einem Bauernhof gesehen worden. Wir haben den Leuten seine Decke und Hundefutter gebracht und sie gebeten ihn anzufüttern. Das haben sie auch getan.
Mit Absprache von unserem Tierarzt haben wir ein Schlafmittel bekommen das wir ihm in Leberwurst gewickelt gegeben haben. Er hat ja keinen, auch mich nicht, an sich rangelassen. Also, wie hätten wir ihn bekommen sollen. Also, Pille in Leberwurst, Leberwurst in Hund. So weit, so gut. Dann nicht mehr gut. Nach fünf Minuten rennt Sammy wie von der Tarantel gestochen weg und ward nicht mehr gesehen. Wieder suchen. ÜBERALL. Nix. Wieder enttäuscht und traurig nach Hause.
Ab abends dann trudeln wieder die Anrufe ein, dass er gesehen wurde. Wieder an dem Bauernhof. Tja, was tun. Zwischenzeitlich haben wir uns Informationen über Lebendfallen, Tierärzte die Betäubungspfeile schießen oder Netze mit dem Gewehr schießen eingeholt. Bei unserem Tierarzt eine stärkere Dosis Schlaftabletten geordert.
Dann.....am Montag Nachmittag ruft uns die Tochter von dem Bauernhof an. Sie hätte Sammy bei sich im Garten einsperren können. Wir natürlich sofort los. Tatsächlich, Sammy im Garten. Garten einigermaßen übersichtlich. Frauchen in den Garten. Hund erkennt Frauchen, freut sich. Hund lässt Frauchen nicht näher als 5 m an sich ran. Nachdem wir dann ein paar Runden durch den Garten gedreht hatten, blieb er einfach sitzen und ließ sich an die Leine nehmen. Einfach so!!!!!!
Ich brauch niemanden hier zu sagen wie es uns gegangen ist.
Und jetzt kommt eigentlich der nächste Hammer. Seit dem ist dieser Hund wie ausgewechselt. er lässt sich streicheln, springt an mir hoch, kommt gerannt wenn es Fresschen gibt, wedelt wenn er uns sieht. Bewegt sich ziemlich frei in der Wohnung. Einfach UNGLAUBLICH.
Wenn man ein paar Berichte vorher schaut, kann man lesen wie extrem scheu und ängstlich Sammy war. Wie bitte kommt so etwas zu stande.
Immernoch fassungslos aber sehr froh und glücklich.
Oda