Hi,
das war dasselbe in Grün hier. Ich arbeite von zuhause aus und mein Hund ist fast immer bei mir im Büro, und ich mache auch alles mit ihm. Er war etwas über 1 Jahr, als wir ihn bekommen haben. Mir schien es tatsächlich so, als wollte er die Ressource "Frauchen" verteidigen. Er hat definitiv schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, zusätzlich könnte es ein bißchen ein rassebedingter Wesenszug sein, ich war schon manchmal bissel fertig deswegen.
Maßnahmen, die sich bei uns als hilfreich erwiesen haben:
- Körbchen in die Ecke stellen, dh DU bist näher an der Tür als Hund, sodass du ihn stoppen kannst (oder er vielleicht kapiert, dass er nicht aufpassen muss), am besten so, dass er die Tür nicht sehen kann, wenn möglich
- Gehorsam: ins Körbchen schicken üben, vor allem DRINBLEIBEN unter allen Umständen (löst nicht alles, hilft aber)
- Du selber musst klar und deutlich sagen, dass er nicht zu bestimmen hat, wer zu dir darf, werde richtig böse!! Jetzt keine endlosen Schimpftiraden, aber deine "Meinung" sollte ihn schon beeindrucken. Er darf ruhig ein wenig elend aussehen (Ohren nach hinten, Schwanz einklemmen, runden Rücken machen) - sonst hat es ihn zuwenig beeindruckt (durch deine Körperhaltung, Mimik, Stimmlage - ich rede nicht von Gewalt!!). Am besten sofort, wenn er zu dem Verhalten ansetzt!
- Achte auch in anderen Zimmern und bei anderen Gelegenheiten darauf, dass du demonstrierst, dass dein Mann zu dir gehört, und halte absichtlich Abstand vom neuen Hund - bsp der Neue muss ins Körbchen und du und dein Mann kuscheln auf dem Sofa; der Neue muss in einem Zimmer warten, während ihr zusammen in einem anderen seid.
- In jedem Zimmer sollte der Hund einen Platz haben, wo er sich aufzuhalten hat. Glaub mir, dieses "nicht zu einem lassen" kann sich ausdehnen, und dann ist das praktisch.
- Was bei uns sehr viel geholfen hat, war, wenn mein Mann Zeit hatte und zB die Nachmittagsrunden (also längere Runden) mit dem Hund gegangen ist.
- Dein Mann sollte wenn möglich positiv besetzt werden. Er soll sich beim Hund nicht einschleimen, aber Tadel und Ärger sollten erstmal von dir ausgehen (du bist diejenige, auf der er wahrscheinlich besser hört und der er wahrscheinlich eher vertraut, dich kann er schneller einschätzen).
Es ist schwierig, weil du natürlich durch die häusliche Situation dem Hund viel näher stehst als dein Mann, aber dem Hund gleichzeitig klarmachen musst, dass er keine Exklusivansprüche auf dich haben darf.
Ich würde nicht unbedingt mit Lecker arbeiten, sonst bestätigst du vielleicht Verhaltensketten. Lecker kommen bei uns nur dann zum Einsatz, wenn Hund sich _von Anfang an_ tadellos benommen hat.
Viel Erfolg
Silvia