Beiträge von souma

    Hallo dist,

    das Welpen erstmal alles ins Maul nehmen ist durchaus normal und gehört, soweit ich weiss, auch zu ihrer Umweltwahrnehmung.

    Mir ist jetzt nicht ganz klar, wie Ihr das mit den Leckerlies nicht vom Boden aufnehmen übt!??? Darf er/sie dann die Leckerlies dann irgendwann fressen, oder nehmt Ihr die dann weg? Ihr würde aber mal sagen, dass die Situation auf der Strasse eine ganz andere ist, denn da habt Ihr die "Leckerlies" sicher nicht hingelegt :wink:.

    Bei uns, Zazie ist jetzt 12 Wochen, funktioniert (zu 90%) ein konsequentes Training mit "Pfui". Sobald sie an etwas schnüffelt oder frisst, was ich nicht will, ein entschiedenes "Pfui" und sobald sie davon abläßt, ein Leckerlie. Und wenn's garnicht anders geht, hole ich es auch unsanft auch dem Maul heraus. Nun kann ich schon ganz leise "Pfui" sagen und sie spuckt sogar ihre geliebten, aufgesammelten Kaugummmies in hohen Bogen aus, um das Leckerlie zu bekommen.

    Auf der anderen Seite darf sie aber noch mit Blättern, Stöcke usw. spielen und diese rumschleppen, ohne das ich gleich einschreite.

    Ein ruckartiges an der Leine ziehen würde ich in Hinblick auf die Leinenführigekeit weitgehends vermeiden. Der Hund soll ja auch das "Aus" oder "Pfui" mit etwas Positiven (Leckerlies o.a.) verbinden und nicht mit etwas Negativen (Leinenruck), oder?

    Liebe Grüße
    Kathrin

    Hallo Henner,

    einen wirklichen Tipp kann ich Dir aus der Entfernung natürlich nicht geben, aber mir ist eines aufgefallen.

    Einerseits schreibst Du, dass Deine Frau für ihn die Bezugsperson Nr. 1 und der Hund sehr auf sie bezogen ist, sie aber durch die Arbeit mit der Tierpsychologini in der Erziehung viel konsequenter geworden ist.

    Ich kann mir vorstellen, dass da durchaus ein Zusammenhang zu Euren geschilderten Problemen besteht, denn Euer Hund kannte es die letzen Monaten ganz anders; und ist erstmal verunsichert durch die neue Situation bzw. will nun wissen, wo denn nun die "wirklichen" Grenzen sind.

    Das er Deine Frau links liegen läßt beim Spielen interpretiere ich als totale Unsicherheit seinerseits. Versucht es mal mit ebenfalls ignorieren; meistens kommt der Hund dann von seiner Seite schnell wieder auf einen zu (worüber man sich dann auch ganz doll freuen und Leckerlie verteilen kann).

    Auf jeden Fall würde ich Euch raten mit Konsequenz und Bachblüten (auch wenn sie umstritten sind, so habe ich bisher auch nur positive Erfahrungen mit ihnen gemach) weiterzuarbeitn, zumal Ihr ja schon Erfolge (welche eigentlich?) feststellen könnt. Und hat die Tierpsychologin dazu schon einen Tipp gegeben??

    Liebe Grüße
    Kathrin

    Hallo,

    aus welchem Teil in Berlin kommt Ihr denn? Und wie alt ist denn Dein Kleiner?

    Bei mir zieht in 10 Tagen eine kleine Collie-Dame (dann 8 Wochen alt) ein, für die auch noch nach Spielpartner suche. Ich wohne im Prenzlberg...

    LG Kathrin

    Hallo Sunny,

    unser Kaukase hat mit gut 2 Jahren "nur" ca. 45 kg gewogen bei einer Größe von ca. 73 cm. Aber wie gesagt, ausgewachsen war er damit sicher noch nicht.

    Nelsen war unglaublich verschmust, allerdings nur bei Frauen (und Kindern), an die er sich richtig "rangeschmissen" hat. Das habe ich ihm immer wieder versucht klarzumachen, dass Frauen da auch umfallen können :). Aber er hat sich auch gerne vor ihnen auf den Boden auf den Rücken geworfen und wollte stundenlang gekrault werden. Zu Männern war er nicht so derartig charmant, aber auch nicht zurückhaltend. Die Zurückhaltung kam aber oft von den Männern, die einen heiden Respekt vor unserem Hund hatten. Anfassen durfte ihn jeder und jederzeit. Das schreibe ich aber, wie gesagt, seiner Sozialisierung zu. Ich habe mehrere HSH erlebt, die auf Berührung genau wie Eurer mit Wegspringen (oder mit Knurren und Schlimmeren) reagiert haben.

    Erziehen mussten wir unseren Moppel eigentlich nicht im herkömmlichen Sinne, sondern ihn vielmehr unter unsere Kontrolle bringen. Er wusste aus einer Art Urinstinkt (??) heraus, mit der er uns immer wieder beeindruckte, was von ihm verlang wird. Wir hatten aber zu der Zeit schon eine 4 jährige Mix-Hündin (Souma), von der er sich einiges abschaute. So ist z.b. unsere erste gemeinsame Begegnung einer Strasse folgendermassen abgelaufen: Wir bleiben stehen, meine Hündin setzt sich artig hin, wir versuchen Nelsen an die Kommandos zu gewöhnen, er ignoriert uns und schaut was Souma macht, macht es auch und gut... Danach war das Anhalten an der Strasse gelaufen/gefressen :). Und so lief es auch weiter in unserer Erziehung; bevor wir reagieren konnten, hatte er die Situation im Griff und wir mussten sie nur auch in den Griff bekommen.

    Und das meinte ich damit, dass man sich einer gewissen Gefahr, die von einem HSH ausgeht, bewusst werden sollte, wenn man mit einem zusammenlebt. In der Pubertät hat er durchaus versucht zu rebellieren; allerdings war das die Aufgabe meines Ex und es gab eine ganz einfache Lösung: Er hasste es schon als Welpi auf den Arm genommen zu werden. Das haben wir ihm natürlich nicht durchgehen lassen, und als Erwachsener brauchte mein Ex ihn nur hochzuheben und die Fronten waren wieder geklärt.

    Wie geht es denn bei Euch mit Teddy weiter??? Hast Du Dich schon mal bei Pro-Herdenschutzhund o.a. informiert?

    LG Kathrin

    Hallo Sunny,

    ja, unser Nelsen ist bei meinem Ex, zu dem ich auch seit damals keinen Kontakt mehr habe. Es war von Anfang an klar, dass er sein Hund ist (was nicht heissen soll, dass Nelsen nicht auch mein Hund war; aber wie schon o.g.: mein Ex war seine Bezugsperson). Und ich hatte meine Hündin, die damals ca. 4 Jahre alt war (und ebenfalls von uns gemeinsam aufgezogen wurde).

    Wir beide waren uns klar über unsere Verhältnisse bei der Trennung; unsere Hunde eher nicht. Sie haben fast ein halbes Jahr lang Scheidungswaisen gespielt und wollten beide (und da gab es mal keinen Unterschied zwischen HSH und Alles-ist-drin-Berlin-Mix) nicht akzeptieren, dass unser "Rudel" getrennt lebt. So mussten wir sie öfter "tauschen" und ab und an zusammen spazieren gehen, um sie langsam an die neue Situation zu gewöhnen.

    Wie gesagt, ich kann Dir nur bedingt berichten; denn mit (fast) 3 Jahren war unser Kaukase definitiv noch nicht vollständig er- und ausgewachsen. Da wird sich schon noch einiges charakterlich und gewichtsmäßig getan haben; und u.U. haben sich einige unserer Erziehungsmassnahmen sogar als nicht ganz so passend herausgestellt. Ich weiss es leider nicht...

    Das mit der Tagesform kann ich auf jeden Fall bestätigen. Bei Nelsen gab es diesen typischen Tag/Nacht-Rhythmus: den ganzen Tag hätte er am liebsten nur rumgelegen, aber sobald der Abend dämmerte, war er oft wie ausgewechselt und in höchster Konzentration (ohne nervös zu wirken). Man merke es an seiner Körperhaltung und Bewegung. Teilweise sogar nur an seiner Augenbewegung. Wobei es durchaus einen verstärkenden/abschwächenden Zusammenhang zu unserer Tagesform gab. Ab dem 5. Monat mussten wir ihn wieder öfter eine Leine anlegen, weil er sich mittlerweile zu einem richtigen "Trödelhannes" entwickelt hatte und sich gaaaanz vieeeele Minuten für eine Ecke begeistern konnte (wir nicht so). Er war an die Leine gewöhnt, aber sie war in den ersten 3 Monate nicht nötig.

    Auch die Situation in der Hundeschule, die Du erwähnst hast, kommt mir nur zu bekannt vor. Wir waren zwar nicht in einer Hundeschule, aber bei uns gab es einen allabendlichen Treff mit ca. 10-20 Hunden im Park. Und da hat sich unser Kaukase auch gerne am Rand aufgehalten und gross geguckt. Wenn ihn ein Hund überfordert hat, war sein Trick, sich zu dem jeweiligen Besitzer hinter die Beine zu flüchten. Es war irgendwie, als wenn er sein Problem alleine löst ohne unsere Hilfe. Und dann haben wir gross geguckt. Er hat sich also insgesamt anders benommen als alle anderen Hunde dort, aber es hat ihn sicher bestärkt, solche Situationen zu meistern.

    Und dann gab es noch die Tagesform, die Du beschreibst. Ich habe es oben schon mit seinem Relaxtag angedeutet. Aber daneben gab es die Tage, wo er plötzlich 50m vor anderen Hunden stoppte, und 10 Minuten brauchte, sich auch nur einen Schritt weiter zu bewegen, oder sich sonst wie weigerte mitzumachen und rumzickte. Ich sag das mal so flapsig, denn (obwohl ich durchaus unsicher in diesen Situationen war), habe ich versucht, es so gut es geht, locker zu sehen, bin darüber hinweggegangen und bin vor allem weitergegangen, als wenn nichts sei. Ich habe versucht, unserem Hund zu vertrauen; und es war immer die beste Wahl.

    Troztdem möchte nochmals betonen, dass man die Gefahr, die von einem HSH ausgeht, nicht unterschätzen sollte. HSH sind einerseits forderende Hunde, die einem aber andererseits klar ihre Grenzen zeigen und Anderen Grenzen setzen. Man muss sie nur richtig einzuschätzen wissen. Und da kann ich Deine Unsicherheit schon verstehen.

    LG Kathrin

    Hallo,

    ich bin zwar eingefleischter Kenner von Herdenschutzhunden, habe aber vor einigen Jahren einen Kaukasen 3 Jahre lang mit meinem Ex (halt bis zu unserer Trennung) grossgezogen.

    Bei uns war die Ausgangslage allerdings eine gänzlich andere als bei Dir (nach Deinem anderen Threat zu urteilen). Wir haben unseren Welpen mit 8 Wochen von einer erfahrenen Hobbyzüchterin bekommen. Unser "Kleiner" ist in einer Berliner Kita aufgewachsen und auch sonst hat die Züchterin ihn bestens sozialisiert (z.B. mit 5 Wochen sind alle Welpis inkl. Mama mit der S-Bahn in den Grunewald gefahren). Daher waren für ihn alle (uns wohlgesonnen) Menschen Kinder, denen er nie etwas zuleide getan hätte, Berlin sein Zuhause, in dem er sich total selbstverständlich bewegte, alle durften ihn antatschen (und machten es auch ständig) usw. Einmal hat ein 2,5 jähriges Kind unseren Hund "entführt", denn es fasste ihn einfach ans Halsband und stapfte los. Unser Hund (der das Kind mittlerweile um einige cm überragte) ging einfach langsam neben her, weil er sich wohl nicht traute stehenzubleiben, das Kind hätte ja umfallen können?! Wir fanden dann beide einige hundert Meter weiter in einem anderen Cafe, Kind immer noch begeisternd das Halsband festhaltend.

    Soweit ich Herdenschutzhunde beurteilen kann, wäre es wohl ziemlich schwer bis unmöglich gewesen, einen HSH vom Land in dem Maße an die Grossstadt zu gewöhnen - aber korrigiert mich, falls Ihr einen kennt.

    Uns war klar, was für eine Rasse wir uns angeschafft hatten, daher haben wir ihm alles, was ihm im Laufe seines Leben noch begegnen könnte, im ersten Jahr gezeigt, da es wohl später sehr schwer für ihn (und damit für uns) geworden wäre, fremde Situationen zu aktzeptieren. Nur mit unserem Auto haben wir nicht aufgepasst... Und wir hatten einen Erziehungsplan (in ständiger Diskussion miteinander) ausgearbeitet und konsequent durchgehalten, um ihm eine stabile Umgebung zu geben. Seine Bezugsperson war mein Ex, der bei Schwierigkeiten einzugreifen hatte, und bei mir konnte er kleiner Hund spielen (und musste natürlich auch auf mich hören, was aber nie ein Problem war). Viele der HSH-typischen Eigenschaften, die Du von Eurem Teddy (im anderen Threat) berichtest, hatte unser Moppel auch, stellten für uns aber kein Problem dar, denn wir integrierten seine Anforderungen in unseren Alltag (z.B. wollte er ab und an einen Ruhe- und Relaxtag, dann haben wir halt einen Gang zurückgeschaltet und sind zuhause geblieben).

    Allerdings muss ich auch sagen, dass wir uns der Gefahr, die von einem HSH-Hund ausgeht, bewusst waren. Mich faszinieren Herdenschutzhunde nachdem ich einmal mit einem zusammenleben durfte, aber persönlich traue ich mir das nicht zu (wie auch, wenn der Hund ausgewachsen mein Körpergewicht um einiges übersteigt :wink:).

    Nachdem ich hier langatmig ins Schwärmen gekommen bin, ist mir eigentlich trotzdem nicht ganz klar, welche Infos Du suchst. Nachdem Du ja schon sämtliche Literatur durch hast, würde ich an Deiner Stelle mal das Netz nach HSH-Besitzern/Züchtern durchforschen und da einfach mal nachfragen. Und ein paar Links hattes Du ja auch schon im anderen Threat bekommen.

    Falls Du dennoch Fragen an mich hast, antworte ich Dir natürlich sehr gerne...

    LG Kathrin

    Hallo,

    ich habe zwar selbst keinen weissen Schäferhund, allerdings ein Nachbar von mir. Meine Hündin war total verliebt in ihn (in den Hund, nicht in den Nachbarn :wink:) und daher zogen sich unsere Begegnungen immer ein wenig hin. So von aussen betrachtet kann ich nur das Beste berichten. Der Rüde (mittlerweile ca. 5 Jahre und beeindruckend schön) ist total cool, läuft immer ohne Leine herum (mitten im bevölkerten Prenzlberg/Berlin), verhält sich in allen Situationen, die ich miterlebt habe, super und hört fantastisch. Ich konnte keinerlei Agressivität (auch gegen andere Rüden, die des Weges kamen, wenn wir so rumstanden) feststellen. Allerdings weiss ich natürlich nicht, wie sein Herrchen das hingekriegt hat...

    LG Kathrin