Dass ich ihm beibringen muss, dass ich die Situation für ihn regel, habe ich schon häufiger gehört. Aber wie ich das umsetzen kann im Alltag, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wie kann das aussehen?
Schön, dass du Tipps annimmst :-)
Die Regel muss für den Hund ganz klar sein - am Besuch hat er nichts zu suchen.
Das heißt auch sein neugieriges Schnüffeln (das kann auch Abchecken, einschränken des Besuches sein, statt reine Neugier ist aber ohne es zu sehen nicht zu sagen).
Heißt wenn Besuch da ist, darf er seinen Plaz / Box / ein anderes Zimmer nicht verlassen, bzw erst wenn er soweit ist, dass er den Besuch komplett ignoriert (das wird dauern wenn es überhaupt klappt). Also kein rumlaufen, kein Schnüffeln am Besuch, kein Hinrennen - nix.
Wie du das genau umsetzt kommt ein bisschen darauf an. Ich kenne einen Hund, der darf dann das (offene) Esszimmer nicht verlassen. Der hat gelernt, er darf die nur optische Schwelle bei Besuch nicht überschreiten. Die hängen auch eine Leine in die Tür als optisches Zeichen für Besuch, dass der Raum tabu ist. Mittlerweile geht der Hund beim Klingeln von alleine in den Raum.
Leichter am Anfang ist es wenn du so einen Raum hast und einfach ein Türgitter rein machen kannst.
Alternativ kann der Hund auch lernen in eine Box zu gehen oder auf seinem Platz liegen zu bleiben. Da kann man den Hund auch evtl. anbinden / Tür / Welpengitter aufstellen zu machen.
Da sollte der Platz aber in einer geschützeren Ecke / weiter weg vom Besuch stehen in der nächsten Zeit. Direkt mit am Tisch ist erst sinnvoll wenn der Hund wirklich entspannt bei Besuch, weil er gelernt hat, dass er nicht rumlaufen schnüffeln etc darf und NIE (!) angefasst, gelockt, angesprochen etc wird.
Ich würde so vor gehen, dass zu Anfang der Platz für den Hund recht weit vom Geschehen weg ist und den Hund erst mal nur Besuch aussetzen, wo du wirklich gewährleisten kannst, dass der es wirklich schafft den Hund nicht zu beachten. Kommt die bucklige Verwandschaft, wo man weiß, dass das schief geht im Zweifel besser in einen Extraraum und Tür zu.
Also Schritt eins wäre ohne Besuch zu Trainieren den Hund auf einen bestimmten Platz/ Raum zu schicken und dort bleibt er und entspannt. Er weiß wenn er dahin geschickt wird passiert nix und er muss ruhig liegen.
Dann das ganze mit "Besuch light" trainieren -> Also irgendwen, den der Hund schon kennt UND der es penibel schafft den Hund komplett zu ignorieren und sich selbst ruhig zu verhalten (also jetzt nicht gleicht wild gestikulierend irgendwas vormacht oder ähnliches).
Klappt das so gut, dass der Hund liegen bleibt, nicht aufspringt und am Besuch schnüffeln will/ nervös ist etc. steigert man das und es kommt jemand ganz fremdes. Dann vielleicht jemand der mal irgendwie hüpft oder was ungewöhliches macht, vielleicht mal ein ruhiges Kind...
Der Hund sollte natürlich immer gesichert werden und es darf keine Übergriffe (=streicheln, wegschubsen, anfassen) von Besuch mehr geben.
Auch draußen kannst du mit deinem Hund üben: wenn immer ein Mensch auf euch zu kommt, sei es weil er den Hund streicheln, locken, anschauen will oder irgendwas von dir, stell dich vor deinen Hund und biete ihm Schutz. Erlaube ihm nicht an dir vorbei zu gehen und irgendwas selbst zu regeln. Und sei es jemanden den er mag zu Begrüßen - darf er nicht, weil du alles mit Menschenb regelst.
Hier könntest du ein "hinter mir" Kommando aufbauen.