Beiträge von teamzissou

    Zitat


    Das Rüdenangehen ist natürlich auch eine Erziehungssache, möcht ich nicht bestreiten, allerdings ist es durch den chip drastisch zurück gegangen!


    Konkurrenzverhalten ist eben auch "typisch männliches Verhalten" und deswegen auch nicht nur ein Erziehungsproblem!


    Anders sieht es natülich aus, wenn bei Hundebegenungen Angst mit im Spiel ist, oder Ressourcen wie Futter oder Menschen verteidigt werden.....!! Da wird ein Chip oder eine Kastra sicher nicht viel nützten.


    Und wenn Hundebesitzer sich aus solchen Gründen zur Kastration entscheiden, dann liegt das zwar auch an "mangelnder Erziehung" aber viel mehr an mangelndem Wissen über die Bedürfnisse und Probleme ihrer Hunde, aber das gehört nun wirklich nicht mehr hier hin - entschuldigt bitte :ops:

    Zitat

    Ich fühle mich da nicht angesprochen und nicht alles ist erziehungssache. Ich habe mir lange angeguckt wie mein hund sich quält, stark abnimmt und krank wurde.


    ... und ich denke sogar, dass auch Rüden, die nicht so offensichtlich leiden, unterschwellig ständig gestresst sein können!!


    Im Prinzip müsste man den Cortisolspiegel seines Hundes messen um wirklich eine Aussage darüber machen zu können, wie gestresst er tatsächlich ist.... ich persönlich glaube, da wäre man manchmal überrascht.

    Zitat

    Sind meiner Meinung halt vollkommen normale Dinge. Zähne klappern macht manchmal sogar meine Hündin mit den Zähnen, wenn irgendwas besonders spannend ist. |)
    bzw Erziehungssache... :mute:


    Ich finde es immer wieder schade, wenn Rüdenbesitzern das Gefühl gegeben wird ihre "Probleme" wären "reine Erziehungssache". Das Zähneklappern bedeutet übriges nur, dass der Hund gerade etwas über den Gesundheitszustand, Fruchtbarkeit usw. des anderen Hundes aus dessen Geruch "liest" (bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube das steht in dem Buch "Dog Sense" von John Bradshaw)


    Es stimmt natürlich, dass sich viele Probleme (inbesondere Hundebegegnungen) durch ein sorgfältiges Training und gutes Management lösen lassen, aber "typisches männliches Verhalten" - auch das Konkurrieren mit anderen Rüden - ist genetisch vorprogrammiert und muss nicht erlernt werden! Es kann also auch durch noch so gutes Training nicht gänzlich verhindert werden, dass ein Rüde tut, was ein Rüde tun muss :D


    Wäre biologisch ja auch ziemlich unpraktisch, wenn Rüden erst lernen müssten, wie sie ihre guten Gene weitergeben können ;) (hatte das weiter oben schon mal kurz beschrieben... mit den drei Testosteronschüben)


    Es geht also eigentlich nur darum, dieses "typisch männliche Verhalten" durch eine Senkung des Testosteronspiegeln (ob mit Chip oder Kastra) etwas einzudämmen und einem kern gesunden, wohl genährten, potenten Rüden den Stress zu nehmen täglich nach Fortpflanzungspartnern zu suchen, um sie zu konkurrieren und am Ende des Tages doch nie erfolgreich zu sein.


    Das führt zu Frustration, zu Stress und damit auch zu Verhaltensproblemen und Krankheiten! Beim einen mehr, beim anderen weniger, denn...


    ...Kein Rüde ist wie der andere und deswegen ist und bleibt es eine individuelle Entscheidung, die man sich gut überlegen darf und auch soll!!


    Aus biologischer Sicht gibt es für mich inzwischen allerdings mehr Gründe, die dafür sprechen, als dagegen und deswegen werde ich vor Ablaufen des Chips kastrieren! "Erziehen" werde ich meinen Hund danach aber immer noch - man lernt schließlich ein Leben lang :p - und ein gutes Team wird man nicht von heute auf morgen!

    Zitat

    Ne, also ich denke das ist Quatsch. Sonst wären ja sämtliche Rüden, die sich noch nie fortgepflanzt haben sexuell komplett uninteressiert. Die haben ja nun keine Hirnamputation und auch keine Amnesie hinter sich nach dem Chip. Bei vielen geht nach der Kastration halt einfach die Klappe nicht mehr so unwiderruflich runter, wenn ein Mädel lecker riecht. Das ist bei meinem der Fall. DASS die lecker riecht, merkt der aber natürlich trotzdem.


    Du hast vollkommen recht! Und seit ich auf einem sehr tollen Seminar von einer sehr tollen Verhaltensbiologin war (wen es interessiert: http://www.cumcane.de - dr. ute blaschke-berthold - seeehr empfehlenswert, nicht nur für Hundetrainer!) kann ich das auch biologisch begründen:


    (vorab: das Thema Kastration wurde nur kurz angerissen...daher hoffe ich, dass ich hier alles korrekt wieder gebe.)


    Ein Rüde hat nämlich drei Testotsteronschübe in seinem Leben und den zweiten bereits direkt nach der Geburt. Dabei wird das gesamte neuronale Netz für "männliches Verhalten" (Sexualverhalten, Konkurrenzverhalten...) angelegt. So früh können wir also keinen Hund kastrieren, dass er ein "biologisches Neutrum" wird ;) Der dritte Schub aktiviert dieses Netz dann irgendwann und um sich dann "konstant männlich" zu verhalten muss ein gewisser Testosteronspiegel erhalten werden.


    Durch die Kastration sinkt auf jeden Fall dieser Spiegel und das "typisch männliche Verhalten" wird (in der Regel) etwas eingedämmt (das kann natürlich von Hund zu Hund verschieden sein... hängt z.T. auch damit zusammen, wie viel die Nebenniere noch an Testosteron produziert...).


    Und was ich auch noch total interessant fand und warum ich mich nun wesentlich leichter mit der Entscheidung für die Kastration bzw. den Chip tue: aus verhaltensbiologischer Sicht kann man durchaus davon ausgehen, dass unkastrierte Rüden permanent gestresst sind und dadurch entweder krank werden oder Verhaltensprobleme entwickeln. Das gilt natürlich insbesondere in Ballungszentren, wo fast jeden Tag im Jahr irgend eine HÜndin läufig ist!


    Um hier nicht ins Detail zu gehen, umschreibe ich es mal so: Das ist ungefair so, wie wenn man jeden Tag zum Shoppen in die Stadt geht bisschen rumstöbert, auch mal was anprobiert, aber niemals etwas davon kaufen kann!! Das macht auf dauer echt keinen Spass :( : Umgekehrt macht es uns übrigens auch nicht glücklich, wenn wir nur schnell was kaufen, ohne davor bisschen gebummelt zu haben. (finde dieses Beispiel vor allem für Frauen sehr gut nachvollziehbar :lol: )


    Durch eine Kastration ist ein Rüde also einfach nicht mehr ganz so "getrieben" und gestresst. Und weniger Stress bedeutet u.U. auch weniger aggressiv, besser ansprechbar und einfach gelassener.


    Mit diesem biologischen Hintergrundwissen fällt mir die Enscheidung jedenfalls wesentlich leichter und ich bin tatsächlich davon überzeugt, meinem Hund damit einen Gefallen zu tun!!


    (Das heißt jetzt aber nicht, dass ich eine pauschale "Pro Kastration" Position beziehen möchte, aber ich denke man sollte diese biologische Aspekte nicht völlig unbeachtet lassen.)



    Ach ja und last but not least: Der Chip wirkt endlich und ich habe einen ganz arg tollen Hund!!! Er ist immer noch mein eigenständiger Freigeist, der auch mal ohne mich die Welt erkunden kann. Er ist immer noch an Hündinnen interessiert und auch am Schuppern und Markieren. Er wirkt offensichtlich auch immer noch charmant auf die Damenwelt. Aaaaber: er ist dabei viel gechillter, muss nicht gleich weinen, wenn wir dann wieder andere Wege gehen. Ist nicht mehr so völlig versunken in seine Traumwelt und kann's auch mal bisschen laufen lassen, wenn er sein Beinchen hebt ;) Ist insgesamt viel besser ansprechbar/abrufbar und zwichendurch sogar richtig wild darauf was mit mir zu machen. Mit dem Jagen muss ich jetzt zwar in der Tat bisschen mehr die Augen auf halten - aber das ist kein Problem.


    Ich bin jedenfalls nach über zwei Monaten WARTEN soo froh endlich zu WISSEN, dass meine Entscheidung nicht falsch war!! Ich sehe es an meinem glücklichen Hund und ich kenne ein bisschen den bioloschen Hintergrund :gut:

    Der chip wurde vor 8 Wochen gesetzt, weil er angefangen hat wegen Hündinnen abzuhauen, Liebeskummer hatte und draußen phasenweise kaum ansprechbar war.


    Er ist jetzt etwa 2,5 Jahre alt, als er zu uns kam war er ca 1 Jahr alt. Mit "nicht kapiert" meine ich, dass er sich noch nicht erfolgreich fortgepflanzt hat. Was er auf der Straße gemacht hat - also bevor er zu uns kam - weiß ich ja nicht, aber in den letzten 1,5 Jahren hat er es jedenfalls nicht.


    Ich bezweifle nicht, dass er das hinbekommen würde... ich frage mich nur, wie einprägsam diese Erfahrungen (wenn er sie denn gemacht hat) für ihn waren, sodass er Rest seines Lebens alles daran setzen wird, es wieder zu tun... Hormone hin oder her ;)


    Spielt aber im Prinzip keine Rolle - es interessiert mich einfach nur.


    Wenn der Liebeskummer durch den Chip nicht weniger wird, besteht jedenfalls kein Grund ihn zu kastrieren und das ist ja auch gut zu wissen. Dann kann ich ihm halt nicht ganz so viel Freiheit im Freilauf lassen, aber damit müssen wir alle dann halt leben. Zumindest habe ich ihn dann nicht unnötig einer OP unterzogen und allein deswegen bin ich froh, dass es den Chip gibt...


    ...aber wer weiß, vielleicht kann ich ja in ein paar Wochen schon etwas ganz anderes berichten.

    Zitat

    Der Chip wirkt, wenn die Hoden kleiner sind.


    Der Rest an Verhalten kann theoretisch weiterhin haargenau so bestehen bleiben! Es gibt ja auch genug chirurgisch kastrierte Hunde, die sich wie vor der Kastration benehmen!


    ...aber nur, wenn diese Hunde schon "gelernt" haben wie das mit den Bienchen und Blümchen funktioniert, also schon Erfahrungen gemacht haben, oder?


    Und genau das, kann ich bei meinem zwar nicht ausschließen, glaub es aber einfach nicht... er war doch noch so ein "Baby", als er zu uns kam...


    Naja, glauben und wissen ist halt so ne Sache :hust: da bleibt uns nur weiter abwarten...

    Haben vorhin ne läufige Hündin getroffen.... er hätte mich am liebsten weinend hinter ihr her gezogen... soviel zum Thema "der Chip wirkt" frau Tierärztin :/


    Meint ihr es ist möglich, dass mein Frechdachs in dem Jahr, als er noch auf der Straße lebte, schon so seine Erfahrungen gemacht hat und deswegen nun völlig unabhängig von seinen Hormonen heiß auf Hündinnen ist??

    Zitat

    Ihr habt ihn ja gleich zu uns setzen lassen und so 100%tig wirkt der hier auch nicht,
    aber schon deutlich besser. Zumindest kann ich ihm Leckerchen geben und er klebt nicht nur am Boden.


    jaaaa ich weiß: Geduld :headbash:


    und wegen dem anderen Problem: Meine Tierärztin hat mal gemeint, dass der Chip auf jeden Fall auch länger wirken kann, allerdings nur so zwei bis drei Monate.


    Vielleicht war es ja einfach zu früh und hat den Hormonhaushalt durcheinander gebracht ?!? Ich würde das auf jeden Fall mit nem Tierazt abklären, denn normalerweise sollten die Hoden schon so schnell/langsam wieder kommen, wie sie auch "gegangen" sind.

    Also es sind jetzt 9 Wochen und meiner Meinung nach hat sich noch nichts getan. Immer noch am Schnüffeln und Schlecken und schwer verliebt in die Damenwelt :D


    Hab daraufhin mal meine Tierärztin angerufen und nachgefragt.... sie meinte ich solle vorbeikommen.
    Wollte ihn dann lediglich wiegen und seine Eierchen anfassen (was nebenbei bemerkt echt schlimm für ihn war, weil er sich nun mal nicht gern von Fremden anfassen lässt und sie sich auch total doof angestellt hat...). Das hätte ich auch zuhause machen können...


    Ihr Fazit: er wiegt bissl mehr und die Eierchen sind nicht mehr so prall, also wirkt der Chip.


    Mein Fazit: ich hab auch schon vor setzten des chips angefangen ihn bissl aufzupeppeln weil er immer eher zu dünn war und die Eierchen sind wie immer, also bin ich immer noch nicht sicher ob er wirklich wirkt und lediglich 15 Euro mehr los :/ (den Tierarzt werde ich nun wahrscheinlich auch wechseln, denn wer meinen Hund einen "Schisser" nennt, nur weil er zu doof ist körpersprachlich auf ihn einzugehen, bekommt von mir kein Geld mehr)



    Aber was mach ich denn wenn der Chip nun tatsächlich nicht wirken sollte?? Ein paar Wochen warte ich natürlich noch (hat hier ja auch jemand geschrieben, dass es bis zu 14 Wochen dauern kann), aber bestehe im Zweifelsfall die Möglichkeit sein Geld zurückzuverlangen?


    Wenn meine Tierärztin natürlich nicht davon abrückt, dass er wirkt, müsste ich ja nen Hormontest machen lassen um es zu beweisen, oder??


    Oder könnte es auch ein Indiz sein, dass mein Racker schon gelernt hat wie man Babys macht und dieses Verhalten unabhängig von seinem Hormonspiegel an den TAg legt (er hat sein erstes Lebensjahr auf der Straße verbracht)?? Wäre mir ja auch recht, dann wüsste ich wenigstens endlich, dass ich ihn nicht kastrieren lasse!!!


    Ich will es nur endlich mal wissen !!! Menno :( :