Beiträge von Regula

    Nova hat auch erbärmlich gestunken, als wir sie abgeholt haben. Die drei Stunden Heimfahrt waren mehr als eklig.

    Wir haben auf ein gescheites Futter umgestellt, Zähne geputzt, und die Sache war nach ca 10 Tagen gegessen.

    Ich habe bisher nur in Calgary mit Hund eine Wohnung gesucht, aber das dafür häufig :). Bin in den fünf Jahren hier viermal umgezogen. Einmal davon hatten wir Probleme, da hat es knapp drei Monate gedauert, was zu finden, und das war dann auch ein bisschen weiter von der Arbeitsstelle, als wir gehofft hatten. Aber damals hatte meine Mitbewohnerin eine Katze und ich Max, und wenn man überlegr, wie lange Leute in Deutschland mit einem Pitbull-artigen Hund oft suchen, dann ist das alles noch im Rahmen.
    Den zweiten Hund haben wir erst dazugeholt, als ich zu meinem Mann in unser eigenes Haus gezogen bin.

    So, das ist jetzt eine etwas menschlichere Zeit fuer mich :)

    Wie gesagt, ich bin 2009 mit meinem (damals 13jaehrigen) Hund nach Calgary gezogen. WIe das so ist, eigentlich nur fuer zwei Jahre, aber dann habe ich meinen Mann kennengelernt, "Kampfhunde" und ein Pferd zugelegt, geheiratet und ein Kind bekommen, und jetzt bleibe ich wohl erstmal hier :).
    Mein Mann ist in Vancouver aufgewachsen und hat dort studiert, und auch seine Mutter lebt noch dort, deshalb fahren wir mehrmals im Jahr hin.

    Die Einreise war sehr einfach. Klar habe ich mich auf dem Flug total gestresst, aber es gibt keine Quarantaene und ausser einer gueltigen Tollwutimpfung (und natuerlich meiner Kreditkarte, haha) wollten die am Zoll nichts sehen. Ich wuerde halt drauf achten, einen Direktflug zu buchen, damit der Hund nicht umgeladen wird. Das einzige war, dass in den 13 Stunden, die mein Hund in der Box verbracht hat, NIEMAND ihm Wasser gegeben hat (trotz vorschriftsmaessig angebrachtem Napf). Er hat's gut ueberstanden, aber war ganz schoen durstig als er endlich aus der Box durfte.

    Es ist hier wunderschoen, keine Frage. Die Leute sind nett, die Landschaft ist traumhaft, es ist viel Platz, und ans Klima kann man sich auch gewoehnen :). Aber trotzdem ist Kanada kein Abenteuerspielplatz fuer Hunde. Allgemein ist die Hundehaltung restriktiver als in Deutschland. Hunde duerfen in Laeden und Restaurants nicht mit rein (mit wenigen Ausnahmen: Tierbedarf und einige Baumaerkte), und auch oeffentliche Verkehrsmittel wie z.B. Greyhound-Busse zu benutzen ist mit Hund schwierig. Am besten hat man ein Auto, wenn man ein bisschen aus der Stadt raus will. Auch mit Bellen und Beissunfaellen gibt es sehr viel schneller als in Deutschland grossen Aerger.

    Anders als in den USA sind in Kanada Hunde in den National- und Provinzparks erlaubt, aber nur an der Leine. Das macht auch Sinn, denn freilaufende Hunde gefaehrden nicht nur die Wildtiere, sondern auch sich selbst und ihre Menschen. Immer wieder kommt es zu Konflikten mit freilaufenden Hunden und Baeren oder Kojoten.
    Auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten werden freilaufende Hunde ungern gesehen, schon gar nicht auf den Feldern oder am Vieh. Wenn ein Bauer einen fremden Hund an seinem Vieh findet, dann macht er nicht selten kurzen Prozess und schiesst den Hund ab.
    Wenn man ein bisschen sucht findet man aber auch wunderschoene Wandergebiete ausserhalb der Parks, in denen der Hund frei laufen darf (z.B. Waldwirtschaftsgebiete). In Vancouver zum Beispiel ist in allen Gebieten oberhalb des Hwy 99 (Sea-to-Sky Highway) Freilauf gestattet, solange es nicht anders ausgeschildert ist. Grade in BC ist es sehr menschenleer, sobald man von den grossen Highways weg ist.

    Zu Vancouver speziell: natuerlich ist es dort super. Die Stadt ist toll, die Leute sind nett und die Landschaft ist fantastisch. Aber es ist halt eine Grossstadt. Die Lebenshaltungskosten, insbesondere Mieten, sind sehr hoch, ich glaube sogar die hoechsten in ganz Kanada. Das liegt daran, dass die Stadt von der US-Grenze, Meer und Bergen begrenzt wird und nicht unbegrenzt wachsen kann. Dazu ist Vancouver sehr beliebt und die Einwohnerzahlen sind seit Mitte der 80er Jahre stark gestiegen. Ich weiss ja nicht, wie es bei Dir mit Wohnverhaeltnissen aussieht und wie Dein Budget ist, aber wenn Du mit Hund eine Bleibe mieten musst, wuerde ich mich da sehr fruehzeitig drum kuemmern.

    Die Freilaufgebiete im Stadtgebiet sind relativ klein. Hier gibt es eine Karte davon: http://vancouver.ca/parks-recreati…eash-areas.aspx
    Man darf den Hund in die meisten Stadtparks zwar mitnehmen, aber nur an der Leine, und das wird auch durchgesetzt. Auf Spielplaetzen, Badestellen etc sind Hunde ganz verboten. Der schoenste der off-leash Parks ist meiner Meinung nach bei Spanish Banks, ich glaub das ist auch der groesste und er ist direkt am Wasser. Lighthouse Park ist auch sehr schoen, aber ziemlich ueberlaufen.

    Ich wollte unbedingt hierher, freue mich jeden Tag ueber meine neue Heimat und bereue es absolut nicht. Aber wenn man meinen Hund gefragt haette, wo es ihm denn am besten gefallen hat, dann waere er glaube ich an der Kueste Mecklenburg-Vorpommerns geblieben :).

    Das ist alles, was mir momentan einfaellt. Lass es mich wissen, wenn Du noch irgendwelche Fragen hast :)

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    Also kann die Tollwutimpfung gar nicht vor der Fledermaustollwut schützen.

    Ich aergere mich ja normal nur still und antworte gar nicht auf den Mumpitz, den Du verzapfst, aber hier muss ich jetzt doch mal.
    Das ist schlicht und ergreifend falsch. Der Tollwutimpfstoff bietet sogar sehr gute Kreuzimmunitaet gegen Fledermaustollwut.

    Vielleicht solltest Du vor dem Klugsch***en hier wenigstens mal Wikipedia bemuehen...

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    Bubuka,
    du vergißt aber, daß tollwütige Hunde irgendwann anfangen zu beißen, darum heißt die Krankheit ja "Tollwut".
    Und wenn ein Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, von einem tollwütigen Hund gebissen wird, kann es sich ganz bestimmt anstecken.
    Du solltest nicht alles so verharmlosen, wenn du deine Tiere nicht impfen läßt, ist das dein Problem, aber ich finde es sehr verwerflich, andere Menschen dazu zu überreden.
    Ich würde übrigens keinen Kontakt meines Hundes zu einem Tier zulassen, von dem ich wüßte, daß es noch nichtmal grundimmunisiert ist.

    Geht mir auch so. Ich wuerde mit meinem Hund nicht in eine Hundeschule gehen, in der ungeimpfte Hunde sind, und will auch keine ungeimpften Kinder in der Schule meines Kindes.

    Es gibt die Tollwutverordnung nicht deshalb, weil es (in Deutschland) viele Faelle gibt, oder weil die Uebertragung so einfach ist, sodern weil eine - mittlerweile gluecklicherweise selten vorkommende - Infektion fuer Hund und Mensch verheerende Folgen hat, nicht heilbar ist und immer mit dem Tod endet.
    Da muss jeder selbst abwaegen, ob er/sie das vermeintliche Risiko einer Impfung auf sich nehmen will, oder das eines Tollwutfalls und dessen seuchenrechtlichen Massnahmen.

    Eine Impfpflicht gibt es nicht, wenn Du mit dem Hund nicht reist. Die Tollwutfreiheit in Deutschland ist aber nicht naturgegeben. Wenn aber aus irgendeinem Grund (Wild)Tollwutverdacht in dem Bezirk auftritt, in dem der ungeimpfte Hund sich aufhaelt, kann das zustaendige Veterinaeramt das Beobachten oder sogar das Toeten (und unschaedliche Beseitigen) des Hundes anordnen. Das muss kein ein illegaler ungeimfter Import sein, da reicht schon das Finden eines tollwuetigen Fuchses...
    Sowohl ich als auch meine Hunde sind tollwutgeimpft, und werden das auch bleiben.

    Meiner Meinung nach werden die unerwuenschten Wirkungen von Impfungen auch masslos uebertrieben. Es wird mir immer ein Raetsel bleiben, warum es ok sein soll, irgendwelche New Age Baumriden zu essen (die weder auf Wirksamkeit noch auf Toxizitaet getestet sind), aber bei einem Impfstoff, der wirklich bewaehrt ist und schon millionenfach mit minimalen Nebenwirkungen verimpft wurde, Bedenken zu haben.