Beiträge von Regula

    - Hund aus dem Tierschutz / Tierheim.
    - erwachsener Hund (ca 2-8 Jahre)
    - ich will den Hund vor der Uebernahme wenigstens einmal kennengelernt haben. Einen Hund ungesehen uebernehmen habe ich einmal gemacht (Nova), und wurde wegen ihrer gesundheitlichen Probleme schlicht und ergreifend angelogen. Das moechte ich nicht nochmal.
    - ich muss Vertrauen zum Verein und zur vermittelnden Person haben, dass deren Angaben halbwegs stimmen.
    - der Verein sollte den Hund im Ernstfall (z.B. ich werde ernsthaft krank und kann den Hund nicht laenger halten) bereit dazu sein, den Hund zurueckzunehmen und weiter zu vermitteln.
    - der Verein sollte damit einverstanden sein, sich bei groesseren gesundheitlichen Problemen, die nachweislich schon vor der Vermittlung bestanden, an den Tierarztkosten zu beteiligen. Auch da bin ich leider von Nova etwas vorbelastet.
    - Vorgeschichte und ehemalige Haltungsbedingungen sind mir ehrlich gesagt nicht so wichtig. Wichtiger ist mir, was ich in dem Hund sehe. Es gibt viele Hunde aus "gutem Haus", die ganz gewiss in ihrem Leben niemals misshandelt wurden und trotzdem neurotische Nervenbuendel oder nur krank sind. Genauso gibt es Hunde, die ihr Leben lang dreckig behandelt wurden und Abfall gefressen haben und trotzdem koerperlich und geistig top sind.

    Das mag jetzt nicht sehr intuitiv sein, aber ich finde den Jagdtrieb von manchen Jagdhunden einfacher zu kontrollieren als den von Hunden 'anderer Gebrauchsrichtungen'.

    Huskies z.B. sind zwar keine Jagdgebrauchshunde, sind aber trotzdem oft totale Jagdsäue.

    Jagdhunde sind total unterschiedlich. Es gibt solche, die in erster Linie hetzen, wie z.B. Windhunde, Beagle und co.
    Es gibt solche, die ohne Anweisung selbständig arbeiten müssen, wie z.B. Terrier und Dackel im Bau.
    Es gibt aber auch solche, die sehr eng mit dem Menschen zusammen arbeiten, wie z.B. Retriever und Vorstehhunde. Die haben zwar auch Jagdtrieb und hetzen, wenn sie die Gelegenheit bekommen, sind aber oft leichtführig und nicht super schwer zu erziehen.

    In dem Sinne würde ich z.B. Viszla, Setter oder evtl auch Ridgeback nicht von der Liste streichen, nud weil sie Jagdhunde sind.
    Ansonsten scheint es, als ob euch nordische Hunde optisch gut gefallen. Da würde ich mir statt Husky, Malamute und Wolfhund vielleicht lieber Rassen wie z.B. den weissen Schäferhund mal ansehen.

    Ich habe meine Hunde ja auch im Stall und beim Reiten dabei, kann mir aber schlecht vorstellen, dass das mit einem Wolfhund besonders gut geht.

    Darf ein kommunales TH überhaupt Hunde ablehnen, wenn die Leute in der Gemeinde gemeldet sind und die Abgabegebühr bezahlen würden? Sind die nicht verpflichtet, alles aufzunehmen was in der Gemeinde anfällt? Ich mein, wenn er ein ausgesetzter Fundhund wäre müssten die ihn ja auch nehmen, oder?


    Ja, Tierheime dürfen Hunde ablehnen.

    Zu den kommunalen Aufgaben einer Gemeinde zählt nur die Unterbringung von Fundhunden. Es gehört nicht zu den Aufgaben der Gemeinde, ungewollte Hunde von Privatpersonen unterzubringen.
    In den allermeisten Fällen werden Tierheime von einem Tierschutzverein betrieben und bekommen von der Gemeinde eine Pauschale für jeden Fundhund. Den Rest macht der Verein auf eigene Rechnung (meistens aus Spendengeldern finanziert).
    Grade die Unterbringung von schwierigen Hunden über mehrere Monate/Jahre wird aber in keinster Weise von der Abgabegebühr gedeckt, und ein Drittel bis die Hälfte aller Tierheime in Deutschland ist quasi pleite.

    Es ist vielen Leuten gar nicht so bewusst, aber einen schwierigen Hund legal "loszuwerden" ist gar nicht so einfach. Einschläfern ist verboten, wenn es dafür keine medizinische Indikation gibt, Aussetzen ist verboten, privat abgeben ist meistens schwierig und Vereine nehmen oft schwierige Hunde nicht oder es gibt lange Wartelisten für einen Platz.

    Das ist leider auch oft der Grund, warum solche Hunde in entsetzlichen Situationen enden - im Internet für umsonst abgegeben, Wanderpokal, oder bei Hoardern.

    In der USA gibts doch Schönheitsops auch für Hunde. Fahr doch rüber und lass deinem Hund Steohren machen. Notfalls amputierst du die Ohren und lässt Schäferhundohren dran nähen oder setz ihm ne Mütze auf mit stehenden Hundeohren dran.


    Ah, USA-Bashing. Sehr originell. Im Übrigen wohnt der TE in NEW Mexico, da braucht er nirgendwo "rüber" fahren, das ist schon in den USA.

    Wer irgendein Post des TE gelesen hätte wüsste, dass die Familie vier Hunde aus dem Tierschutz hat. Die waren wohl eher nicht "zu geizig für einen reinrassigen".

    Um beim Thema zu bleiben: ich glaube auch nicht, dass sich da noch irgendwas aufstellt. Aber mir gefällt sie auch besser so :)

    Ich mag diese Hunde die zu allem und jedem freundlich sind nicht unbedingt. Ich mag die reservierten Hunde lieber. Da wir aufem Land wohnen darf der Hund durchaus aufs Grundstück aufpassen und melden wenn jemand kommt...


    Naja, die Vorstellung wie ein 'idealer' Familienhund so sein soll sind ja so unterschiedlich wie Familien selbst. Heisst ja nicht, dass das ein einheitlicher Hund sein muss, der für alle Familien gut ist.
    Aber auch Du wirst vermutlich keinen Hund brauchen, der z.B. nervös ist oder beim Bewachen schnell und ernsthaft hinlangt.

    Ich finde, das Problem ist haeufig, dass "Familien-" und "Begleithunde" gleichgesetzt werden mits "nicht Arbeitshunde". Natuerlich, wenn man sagt "ich nehme die Arbeitsrasse xy nur will ich die rassetypische Eigenschaft nicht", dann kann da nichts gescheites bei rumkommen.
    Aber Zucht ist doch immer Auswahl nach bestimmten Kriterien. Wenn man das mal positiv belegt und sagt, "das sind die Eigenschaften, die ein guter Familienhund braucht [Nervenstaerke, gute Bindung, Leichtfuehrigkeit, etc], drum ist das mein vorrangiges Zuchtziel", dann koennte da schon was draus werden. Ich jedenfalls waere sehr beeindruckt, wenn ein Zuechter demonstrieren kann, dass er einheitliche Wuerfe mit angenehmen, nervenstarken Welpen produzieren kann.

    Wie najira schon vor ein paar Seiten geschrieben hat, wuerde ich es durchaus begruessen, wenn es auch fuer das Zuchtkriterium "Familienhund" stringente Auswahlkriterien gaebe. Es gibt ja leider nicht mal fuer die FCI Gruppe 9 Auswahlkriterien nach Wesensfestigkeit etc.

    Im Moment ist es ja leider so, dass Familienhund ein bisschen so definiert ist, dass der Hund halt nix anderes kann. Es gibt "Arbeitslinien", die in erster Linie gute Leistung in einem (meistens sehr engen) Bereich zeigen muessen, und es gibt "Showlinien", die in erster Linie huebsch aussehen muessen, aber "Familien- und Begleithundlinien" gibt es nicht - evtl mit Ausnahme der Zucht fuer Blindenhunde.
    Leider ist es oft so, dass der Hund nichts geleistet hat und auch nicht huebsch genug zum Ausstellen ist, sie soll aber trotzdem Welpen haben, weil es ja "so eine Nette" ist und man eh nur Familienhunde zuechten will.
    Oder Jagdhund ist nicht schussfest - macht ja nichts, der wird dann halt dann als Familienhund abgegeben.
    Ich finde das nicht richtig. Ich finde, es werden heute so viele Ansprueche an Familienhunde gestellt, dass schluessige Zuchtstandards da sehr vonnoeten waeren.

    Es gibt durchaus einen Markt fuer gute Familienhunde, einen sehr grossen sogar. Die hier viel verspotteten Doodle, Elo & co haben sich genau in diese Nische gesetzt, und das mit Erfolg! Wie gut die Hunde das halten, was ihre Zuechter versprechen, darueber laesst sich streiten. Aber das "Zuchtziel" (-> freundlicher, leichtfuehriger, nicht haarender Familienhund) scheint ja sehr gefragt zu sein.
    Das haben meiner Meinung nach die traditionellen Zuchtverbaende einfach ein bisschen verpennt.

    Bei mir ist es ein bisschen umgekehrt - "meine" Rasse soll und darf ihren "ursprünglichen Zweck" gar nicht mehr erfüllen. Sie sind quasi auf Ersatzgebiete angewiesen, sei das im Hundesport oder einfach ein Dasein als Begleit- und Familienhund.

    Übrig geblieben sind trotzdem viele tolle Eigenschaften, die mir einfach gefallen. Ich mag lieber Hunde, die man ein bisschen bremsen muss als solche, die bei jedem Stress in sich zusammenfallen. Lieber ein bisschen zu forsch als ein bisschen zu sensibel. Lieber einmal mehr diskutieren als Kadavergehorsam. Ich mag es, dass meine Hunde immer 100% geben, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben. Und natürlich mag ich auch die Optik.
    Und trotzdem, wenn es jetzt vermehrt Züchter gibt, die ein bisschen auf Artgenossenverträglichkeit achten, dann finde ich das richtig.

    Diese "früher war alles besser" Mentalität habe ich noch nie verstanden. Rassen wurden nach den Bedürfnissen des Menschen entwickelt, warum sollten sie sich nicht mit der Zeit nach den Bedürfnissen des Menschen verändern? Wir Menschen verändern uns doch auch ständig und nur Wenige trauern der guten alten Zeit nach, als die Menschen noch richtig körperlich arbeiten mussten...
    Ist doch besser, wenn Hund und Mensch mit der Situation zufrieden sind, als wenn sie ständig drum kämpfen müssen, dass die Situation allen gerecht wird.

    Wenn es jemanden gibt, der die ursprünglichen Eigenschaften wirklich noch braucht und will, dann finde ich das toll, wenn ein Hund die Bedürfnisse erfüllt. Aber wenn der Hund die "Familienhund" Bedürfnisse erfüllt und die Familie damit glücklich ist, dann ist mir das auch recht.