Beiträge von Regula

    Nicht mehr loslassen ist nicht unbedingt eine schlechte Eigenschaft und kann sogar lebensnotwendig sein. Ein Hund mit Raubzeugschärfe oder bei der traditionellen Wildschweinjagd z.B. kann sich selbst (und den Jäger) in grosse Not bringen, wenn er ablässt und/oder umgreift. Auch im Schutzdienst wird erwartet, dass der Hund einmal tief einbeisst und dann nicht mehr loslässt bis das Aus Kommando kommt.


    Blöd ist es natürlich bei Auseinandersetzungen auf der Hundewiese, und sieht auch brutal aus. Aber sogar da ist es evtl besser als ein Hund, der 100 Löcher stanzt und dann reisst und schüttelt.

    Vor allem mit Staupe / Parvo würde ich keine 4-6 Wochen mit dem Impfen warten. Und in 4 Wochen steht ja dann noch zusätzlich Tollwut an.


    Das Problem ist, dass Tierärzte leider viel zu oft auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben. Wenn Du vom TA verlangst, dass er das direkt mit der Versicherung abrechnet, dann schiebst Du damit das finanzielle Risiko dem TA zu, falls die Versicherung sich weigert oder sonst irgendwas nicht klappt. Würde ich als TA auch nicht machen, vor allem wenn es kein Notfall ist.


    Bei einer Vollversicherung, die auch Prophylaxe wie Impfen ohne Selbstbehalt übernimmt, kostet ja der Monatsbeitrag schon mehr als einmal Impfen...

    Nein, gibt es nicht. Zum Einen gibt es keine standardisierte Methode zur Messung von Beisskraft. Es gab meines Wissens nur eine halbwegs wissenschaftliche Studie von 1995 (Lindner et al), das war aber wuch nur eine Pilotstudie. Die Variation zwischen Hunden innerhalb derselben Rassen war so hoch dass keine rassetypischen Unterschiede festgestellt wurden. Die Schlussfolgerung war, dass sehr wahrscheinlich Motivation die deutlich grössere Rolle spielt.
    Es gab auch 2005 eine Demo von "National Geographic". Das war aber in keinster Weise wissenschaftlich, es wurden nur ein Rotti, ein DSH und ein Pit Bull vorgeführt. Von den dreien hat der Pit Bull am schwächsten abgeschnitten. Von dieser Demo stammt auch die Idee, dass wolfsähnliche Hunde stärker beissen. Das beruht auf der Theorie, dass ein längerer Hebel (längere Schauze) mehr Kraft aufbauen kann.


    Zudem hat der Schaden, den ein Hund bei einem Angriff ausübt, nicht viel mit Beisskraft zu tun. Reissen und Schütteln richtet z.B. mehr Schaden im Gewebe an als ein tiefer, ruhiger Einbiss.

    Das ist eine ewige Diskussion, was eine OEB genau ist. Soviel ich weiss war das mal so dass UKC Papiere anerkannt wurden, ist aber wohl auch nicht mehr in allen Bundesländern / Vetämtern so.
    Für manche (mich inbegriffen) ist "Olde English Bulldogge" ein Überbegriff für all die Bulldoggen "Rückzüchtungen". Davon gibt es viele - Leavitt, Continental, Dorset, Renascence, Siambull, Albabull usw. Aber vor allem die OEB Vereine versuchen, den Namen OEB als Rasse von den anderen Bulldoggen abzusetzen und zu beweisen, dass die Hunde keinen oder nur sehr geringen Listenhundanteil haben, so dass sie nicht unter die HundeVO fallen.
    Dazu kommt, dass der UKC fast alles registriert. Es gibt also viele Hunde, die im UKC als OEB und gleichtzeitig in einem anderen Verein doppelt registriert sind (also z.B. OEB + Leavitt).


    Ich kann mich noch gut an die Entstehung der "Renascence Bulldogge" erinnern, das war zu einer Zeit, als ich mich schon für Bulldoggen & co interessiert habe (Ende 90er / Anfang 2000), also deutlich später als Leavitt. Das war im Prinzip die Kreation eines einzigen Züchters namens Chadde JoliCoeur aus Minnesota, der damals auch sehr aktiv in diversen Bulldog Foren war. Der Zwinger hiess Gargoyle Kennels. Der Typ hat wirklich viel Herzblut in seine Hunde gesteckt, sein ein und alles war damals ein Hund namens "Black Omen". Mit dem hat er auch im Schutzdienst gearbeitet, zusammen mit Alex Vyatkin von Red Star Presas (der meines Wissens auch nicht mehr züchtet). Chadde hat auch den Standard geschrieben und soviel ich weiss auch einen Club namens "Renascence Bulldog Kennel Club" (oder so ähnlich) gegründet, der die Ahnentafeln ausgestellt hat.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, was aus Gargoyle Kennels / Chadde JoliCeour geworden ist, aber nach und nach hat sich wohl eine lose Gruppe Leute gefunden, die diese Linien weitergeführt haben. Zum Teil besser, zum Teil eher unseriös... ich fürchte, die Herkunft Deines Hundes ist eher letzteres.

    OEB ohne Papiere ist je nach Bundesland ganz schlecht. Wenn Ihr nicht grade aus Niedersachsen oder S-H kommt würde ich vorsorglich ein offizielles phänotypisches Rassegutachten erstellen lassen (von einem staatl. vereidigten Sachverständigen), für den Fall dass das Ordnungsamt auf Euch aufmerksam wird. Das muss man je nach Hundeverordnung ggf mit 18 Monaten widerholen, wenn der Hund ausgewachsen ist.
    Der Club für Olde Bulldogges Deutschland (cobd.de) bietet soviel ich weiss auch Hilfestellung an für Hunde mit zweifelhafter Abstammung.


    Mit OEB Papieren wird leider viel Schindluder getrieben, weil es keine VDH Rasse ist. Die meisten Papiere kann man getrost in den Mülleimer stecken. Auch der amerikanische UKC (United Kennel Club), der hier im Thread erwähnt ist, ist zwar gross, aber in keinster Weise ein seriöser Verein. Wenn ich eine OEB wollte, dann käme für mich nur ein Continental Bulldog mit SKG Papieren in Frage.

    Ich würds auch probieren.


    Ich denke, wenn man sich einem Hund auf Lebenszeit (10-15 Jahre) verpflichtet, dann gibt es immer auch Phasen, wo der Hund zurücksteckt. Es gibt bestimmt Leute, die ein sehr beständiges Leben führen, aber der Normalfall ist das längst nicht. Ausbildung, Studium, Stellenwechsel, Beziehungen, Kinder, Umzüge, gesundheitliche Probleme - irgendwas ist doch immer in 15 Jahren.
    Es hört sich so an, als hättest Du eine solide Basis mit Deinem Hund und ihr Beide mögt Euch und kommt gut miteinander zurecht. Das ist doch auch nicht selbstverständlich, grade bei einem Mali, das würde ich nicht einfach aufgeben. Mal abgesehen davon, dass nicht nur der Hund, sondern auch der Mensch vielleicht (emotionale) Bedürfnisse hat.

    Lebt der Hund denn schon von Welpe an in der Familie? Und was wird so tagtäglich mit ihm gemacht (Spaziergänge, Freilauf, frTraining, "Spielen", Hundekontakte etc)?


    Hört sich für mich so an, als könnte die Trainerin schon recht haben - Grunderziehung verpennt, nie "Ruhe" gelernt, evtl sogar versucht den Hund mit wilden Spielen (z.B. Bällchen werfen, zergeln) "auszulasten". Boxer sind eh recht körperbetont, die brauchen manchmal ein bisschen Anleitung, was ok ist und was nicht.
    Bei manchen Hunden äussert sich die Anspannung dann halt so, wenn sie es nie anders beigebracht bekommen haben. So wie sich das anhört steht der Hund schon seit Jahren unter Strom, das ist auch für den Hund kein angenehmes Gefühl. Manchmal ist das dann auch noch gepaart damit, dass immer weniger mit dem Hund gemacht wird, weil keiner mehr Bock drauf hat, sich durch die Gegend ziehen oder die Kleidung zerfleddern zu lassen.


    Ich fürchte, eine einfache Lösung für Euren Urlaub gibt es nicht. Trainer mit Trainingsplan ist schon mal ein guter Anfang. Es hört sich so an, als müssten Deine Eltern ihr Verhältnis und ihren Umgang mit dem Hund nochmal neu und anders aufbauen.

    Das kann prinzipiell schon gut gehen. Ich habe zwar keinen Boxer zu Hause, aber meine Hunde können Boxer für gewöhnlich gut leiden. Wenn ich zwischen den beiden Rassen wählen müsste wäre es immer AmStaff ;).


    Was man halt bedenken muss ist, dass beim AmStaff Unverträglichkeit schon mal vorkommen kann, das muss man m.Mn. nach schon fast als rassetypisches Risiko hinnehmen.
    Ich weiss ja nicht, ob Du einen Welpen planst und wo der Hund herkommen soll. Wenn Du einen erwachsenen Hund (2+ Jahre) aufnimmst, dann kannst Du vorher testen, wie die Hunde miteinander klarkommen. Ich würde (falls AmStaff) auch eher einen Rüden als eine zweite Hündin wählen. So habe ich es mit meinen beiden gemacht und das hat gut geklappt.