Ich erzähle mal wie ich es mache (12 wochen Welpe)
Wir gehen (neben Pipimachen) 2-3 mal am tag für 20 Minuten bis 45 Min raus (so ca.). Möglichst an verschiedene Orte. Ich lasse den Kleinen viel frei laufen, renne mit ihm um die Wette und sehe zu, dass er merkt, dass er auf mich achten muss - sprich, wenn er nicht nachfolgt, renne ich weg. So Sachen halt, dann wirds einfacher, wenn der Folgetrieb nachlässt. Wir sitzen zusammen auf der wiese rum, buddeln Löcher usw. laufen auch mal zügig ein Stück mit und ohne leine.
Leine dran heisst, es wird nicht gezogen und ich entscheide, ob wir stehen bleiben. M.E. ziehen Hunde, weil sie es als Welpe lernen. Damit meiner das gar nicht erst lernt, lasse ich mich also niemals ziehen - ich gehe stur meinen Weg weiter bzw. bleibe stehen. Wichtig ist mir, dass Tempo und Richtung von mir vorgegeben werden un ich geradeaus laufe, nicht zickzack. Der Hund muss aber noch nicht auf einer Seite laufen oder so, allerdings schon selber gucken, dass er mir nicht vor die Füsse läuft.
Anfangs waren es nur 1-2 Meter Sequenzen, und auch in der Wohnung geübt. Inzwischen klappt es schon recht gut. Viel viel Lob dabei natürlich.
Wenn der Kleine sich hinsetzt, weil er müde wird, oder ihm etwas Angst macht, trage ich ihn. Das wären nicht die richtigen Momente zum üben.
Viele verschiedene Orte sind spannend und sorgen für Umweltsicherheit. Friseur, Pferdestall, Innenstadt (da war er viel auf dem Arm), Wald, Wohngebiet... Abwechslung machts. Auch bei den Hundesittern (Freunde von mir) war er schon zweimal alleine für 2 - 3 Stunden. Wir hatten Besuch, fahren immer mal Auto usw.
Andere Hunde: spannend. Einfach hinrennen mag ich aber gar nicht, und Hunde, die am besten noch bellend an der Leine auf uns zu stürzen, auch nicht. Ich gehe meist in die Hocke (schütze den Kleinen) und checke die Lage mit ihm gemeinsam. Wenns passt, darf gespielt werden, sobald ich frei gebe.
Welpengruppe mache ich auch, aber mit gemischten Gefühlen. Mal sehen wie es weitergeht. Kontakt zu erwachsenen Hunden ist m.E. wichtiger... aber besser regelmässige Kontakte statt jeden Tag andere. Ich persönlich würde nicht auf eine Hundewiese mit vielen Hunden auf einmal gehen. Ich gebe zu, dass ich sehr sehr vorsichtig bin. Leider kann eine blöde Erfahrung in diesem Alter sehr prägend sein. Nicht umsonst fangen die meisten Erzählungen von Leinepöbler-Besitzern so an: "Als er klein war, wurde der mal von xx gebissen...". Viele Besitzer sehen auch leider nicht, wann spiel stressig wird.
In der Wohnung ist Ruhe erste Bürgerpflicht. Es wird gekuschelt und schon auch gespielt, aber nicht wirklich getobt. Dafür gehen wir raus. Ich gehe immer zur "5 Minuten Zeit" raus, da kann er rennen wie er will. In der Wohnung ist mir wichtig, dass der Kleine einfach mal in seiner Box bleibt (ohne eingesperrt zu sein! - Konsequenzübung) und sich generell entspannt. Er soll mir nicht überall nachlaufen. Ich hatte Glück mit dem Kerl, der ist sehr entspannt und bleibt völlig ungestresst alleine (das längste war bisher ne gute Stunde). Schläft tief und fest wenn ich wiederkomme.
Bissel Sitz und Platz üben wir auch, das halte ich aber nicht für wichtig. Im Moment stehen für mich der Rückruf und das Mitlaufen im Vordergrund und die Ruhe in der Wohnung, damit das Alleinebleiben gut wird.
Und viel viel viel Schlafen. viel heisst mehr oder weniger fast den ganzen Tag.